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KEEP POUNDING – Nichts anderes zählt!


Im vorliegenden Artikel handelt es sich um einen Kommentar von Thomas aus unserer Redaktion zur aktuellen Situation der Carolina Panthers. Ein Kommentar, der weniger auf Statistiken beruht, sondern einfach sein und vielleicht auch euer Gefühl zur aktuellen Situation beschreibt.

Alles in Scherben. Blick nach vorne.

Es ist nun fast ein Jahr her, als unsere Franchise an einem echten Tiefpunkt war. Das Experiment rund um Matt Rhule war krachend gescheitert. Die Führung der Carolina Panthers sah keine andere Möglichkeit mehr, als Matt Rhule zu entlassen. Keine Weiterentwicklung, keine klare Linie und Niederlage um Niederlage. Steve Wilks übernahm damals die Position des (Interims-) Headcoaches. Es begann eine Phase mit Siegen, es begann eine Phase mit einem Team, welches ihr Herz auf dem Spielfeld ließ. Man sah ein Team, welchem man endlich wieder gerne beim Spielen zuschaute.

Ich habe damals einen Artikel zu dieser Situation verfasst. Nachfolgend ein Auszug aus dem damaligen Artikel:

„Für mich persönlich (…) sind wir aktuell in der besten Phase seit mindestens 3 Jahren. Ich hatte zwischenzeitlich Bedenken wie sich unsere Franchise entwickelt. Dass mit negativen Ergebnissen und vor allem der dazugehörigen Spielweise immer mehr Fans den Heimspielen fernbleiben, sich von der Franchise abwenden. Gerade in Hinblick auf die kommenden Spiele in Deutschland wären positive Ergebnisse und ein Team mit Charakter, ein Team, dass um jeden Punkt kämpft einfach Gold wert, um unsere Franchise, die Fanbase und in Hinblick auf die Deutschland Spiele auch den German Riot noch größer zu machen.“

Status quo…

Aktuell befinden wir uns im November 2023, inmitten der aktuellen Season und es scheint so, als verfallen unsere Fans wieder in eine Depression. Mehr noch…Nach der aktuellen Niederlage gegen die Indianapolis Colts überschlagen sich in den sozialen Medien erneut die Meinungen der Fans. In der US-amerikanischen Fanbase wird die Wut auf Frank Reich, David Tepper, aber leider auch gegen unseren Rookie-Quarterback Bryce Young immer größer. Man wünscht sich einen neuen Owner, der Headcoach sollte entlassen werden und man stellt in Frage, dass der Pick um Bryce Young der richtige Weg war.

Leider haben sich diese Meinungen auch immer mehr unter den deutschen Fans der Carolina Panthers verbreitet. Nach der gestrigen Niederlage wurde dies in den Kommentaren bei Social Media leider mehr als deutlich.

Nehmen wir mal die Kommentare raus, welche tatsächlich mit geltenden Normen und Werten nicht zu vertreten sind, so kann ich euch sagen, dass sich aktuell jeder Fan dieser Franchise über die aktuelle Situation ärgert. Womöglich auch enttäuscht ist, wie sich das Team und die Coaches aktuell präsentieren.

Mit der Verpflichtung von Frank Reich und seinem neuen Coaching-Staff kamen auch hohe Erwartungen nach Charlotte. Nicht wenige der US-amerikanischen Experten nannten unseren Coaching-Staff „elite“. Ein Coaching-Staff bestehend aus mehreren Superbowl-Teilnehmern und Gewinnern. Natürlich gab es auch Stimmen, welche von Beginn an den HC Frank Reich in Frage stellten, aber seine bisherigen Leistungen als HC sprachen für ihn. So konnte er in seinen vier vollen Spielzeiten bei den Colts drei Mal eine Top-10-Scoring-Offense stellen. Zusammen mit dem Assitant HC und RB-Coach Staley hatte man hohe Erwartungen an unsere Offense. Erwartungen, die beide bislang nicht erfüllen konnten.

Konnte Staley letztes Jahr noch eine Rushing Offense mit 23 Rushing TD stellen, so ist es aktuell die Positionsgruppe, die vielleicht mit am meisten enttäuscht. Chuba Hubbard und vor allem Miles Sanders kommen in der aktuellen Offense noch nicht zur Geltung. Dabei stand unsere Franchise insbesondere im letzten Jahrzehnt immer für eine starke Rushing-Offense. In meinen Augen war es auch ein Fehler D’Onta Foreman ziehen zu lassen. Meiner Einschätzung nach hätte dieser mit seinem Spielstil eine bessere Ergänzung zu Chuba Hubbard ergeben. Foreman stand auch für den Erfolg am Ende der letzten Season und bereitete mir mit seiner harten Art zu spielen echt Freude.

Überzogene Kritik und falsche Erwartungen

Was insbesondere nach diesem Spieltag lautstark aufkam, war die Kritik an unserem Rookie-QB Bryce Young. Für viele kritische Fans war es daher nur Wasser auf die Mühlen, dass Young zwei Pick-Six wirft, während CJ Stroud Rookie-Rekorde bricht. Habe ich mir eine bessere Season, bessere Stats von Bryce Young erhofft? Ja das habe ich, aber war das auch realistisch?

Nach den bisherigen Spielen lässt sich feststellen, dass Young nicht über die nötigen Waffen verfügt. Weiter lässt sich feststellen, dass das Playbook sehr limitiert ist, man Bryce oft nur kurze Pässe anvertraut. Dass unsere O-Line, welche am Ende der letzten Season echt stark agierte, aktuell unterdurchschnittlich performt, macht es für Bryce Young nicht einfacher.

Aber Bryce Young dafür abschreiben? Auf keinen Fall! Man hat insbesondere im Spiel gegen die Texans gesehen, dass er das Team im entscheidenden Moment über das Spielfeld führen kann. Auch kann man bei ihm von Woche zu Woche eine Entwicklung feststellen. Da die Entwicklung eines Rookie-QB aber nicht linear verläuft, sind solche Spiele wie gegen die Colts leider normal und müssen auch akzeptiert werden.

Natürlich hinken Vergleiche mit anderen Rookie-QBs immer ein Stück weit, aber auch Trevor Lawrence (12 TD – 17 INT), Josh Allen (10 TD -12 INT) oder auch Jalen Hurts (6 TD – 4 INT bei lediglich 1000 Yards) hatten Schwierigkeiten in ihren ersten Seasons.

Bryce Young kann das Gesicht der Franchise werden

Nach den Abgängen von Olsen, Newton, dem Karriereende von Kuechly oder den erst frischen Abgängen von CMC und DJ Moore sehnen sich die Fans nach neuen Gesichtern, welche die Franchise auf ihren Schultern tragen.

Bryce Young kann das Gesicht der Franchise werden, er kann diese Franchise über Jahre führen und uns wieder in bessere Zeiten steuern. Dies aber in der aktuellen Situation von ihm zu verlangen, ist einfach vermessen.

Auch bin ich davon überzeugt, dass Verletzungen von Thompson, Chinn, Horn, Bell, Christensen, Corbett und immer wieder neue kurzfristige Ausfälle dazu führen, dass der Erfolg ausbleibt.

Das Mantra der Franchise muss gelebt werden


Wie ich auch vorher in meinem Kommentar festhalte, gibt es genug Themen und Punkte, die einen Fan wütend machen oder uns aktuell enttäuschen. Aber egal wer Headcoach ist, egal wer unser Quarterback ist, ja sogar egal wer die Franchise aktuell als GM oder Owner führt, unsere Franchise wird das alles überdauern und auch wieder erfolgreiche Zeiten erleben. Wir als Fans sollten unser Mantra „KEEP POUNDING“ nicht nur auf den Mützen und Shirts tragen. Nein, wir sollten es auch vorleben und fühlen. Wir sollten gerade in dieser schwierigen Zeit die Spieler, das Team, die Coaches und unsere Franchise noch stärker anfeuern und unterstützen. Ich glaube immer noch an eine goldene Zukunft und dass wird bald wieder Erfolge feiern.

KEEP POUNDING