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Dan Morgan: General Manager und President of Football Operations

Das neue Jahr startete für die Carolina Panthers wie für viele Fans zu erwarten mit der Entlassung des GM Scott Fitterer. Seit dieser Meldung am 08.01.2024 kursierten in den sozialen Medien diverse Namen, welche diese Position bei den Carolina Panthers nun besetzen sollen.

Letztendlich entschied man sich dann mit Beginn dieser Woche für ein altbekanntes Gesicht in unserem Franchise.

Die Carolina Panthers ernannten Dan Morgan am Montag zum President of Football Operations / General Manager des Teams. Dan Morgan ist der fünfte General Manager in der Franchise-Geschichte.

Eine erfolgreiche Spielerkarriere bei den Panthers

Dan Morgan ist für die Fans der Carolina Panthers natürlich kein Unbekannter. Morgan wurde im NFL Draft 2001 in der ersten Runde, hier bereits an 11. Stelle, von den Carolina Panthers gedraftet. Morgan bekleidete bei den Carolina Panthers die Position des Linebackers.

Er war ein wichtiger Bestandteil jener Defense, die dazu beitrug, dass die Panthers in der Saison 2003 in den Superbowl einzogen. Er erzielte in besagtem Spiel sehr starke 25 Tackles. Während seiner Zeit bei den Panthers wurde Morgan in das PFWA All-Rookie-Team und den Pro Bowl 2004 berufen.

Ein erfolgreicher Werdegang nach der Karriere

Im Anschluss an seine Spielerkarriere stieg Morgan in die Personalabteilung des Footballs ein und wechselte 2010 als Scouting-Praktikant zu den Seattle Seahawks. Er verblieb bis zum Jahre 2017 in Seattle. Während seiner Zeit bei den Seahawks fungierte er als stellvertretender Direktor und war entscheidend an der Gestaltung der legendären „Legion of Boom“ beteiligt.

Im Jahr 2018 zog Morgan dann weiter und wechselte als Direktor des Spielerpersonals zu den Buffalo Bills. Er konnte hier drei Jahre lang bei GM Brandon Beane Erfahrung sammeln. Eine Zeit, welche auch spannend für seine aktuelle Aufgabe sein kann, weil sich besagte Buffalo Bills hier ebenfalls im Umbruch mit dem jungen QB Josh Allen befanden.

Rückkehr in das Front-Office der Panthers

Im Jahr 2021 kehrte Dan Morgan dann bereits zu den Carolina Panthers zurück, hier in der Funktion des stellvertretenden General Managers an der Seite von Scott Fitterer.

Morgan war in den letzten drei Spielzeiten im Front Office der Panthers tätig und gehörte zu dem Team, was für den Trade zum No.1 Pick und somit auch Bryce Young verantwortlich war. Sein Wissen über den aktuellen Kader, gepaart mit seinen Erfahrungen bei den Seahawks und den Bills, machten Morgan auf den ersten Blick zur folgerichtigen Wahl zur Besetzung der aktuellen Position.

Dan verfügt über umfassende Kenntnisse unseres Personals und eine klare Vision, um uns dorthin zu bringen, wo wir alle hin wollen

Panthers-Besitzer David Tepper

Morgan verfügt über 14 Jahre Front-Office-Erfahrung und hat auf seinem Weg nach oben jede Stufe der Karriereleiter gesehen. Nachdem er 2010 als Scouting-Praktikant begann, hat er sich nun zur Position des GM hochgearbeitet. Da er bereits 2021 zu den Carolina Panthers kam, kann das Front-Office nun den Prozess des Umbruches weiterführen, ohne hier bei null beginnen zu müssen.

Neuanfang oder Teil des Problems?

In den sozialen Medien, insbesondere im U.S amerikanischen Raum wurde die Verpflichtung von Morgan zumeist positiv aufgenommen. Jedoch gab es in Teilbereichen der Fanszene auch immer wieder Stimmen, welche die Verpflichtung kritisch sehen. Ein großer Teil dieser Skepsis besteht darin, dass Dan Morgan an der Seite von Scott Fitterer für die negative Entwicklung in den letzten Jahren beteiligt war. Dan Morgen war somit auch an dem Trade von Christian McCaffrey, dem Trade für den No.1 Pick und somit auch dem Trade von DJ Moore beteiligt.

Bislang ist seitens der Medien allerdings noch nicht bekannt geworden wie stark der Einfluss von Morgan bei diesen Entscheidungen war. Wie stark er in die Entscheidungen von Fitterer und natürlich auch Tepper eingebunden war. Unser Owner David Tepper ist hierbei ebenfalls ein großer Faktor, welcher zur Skepsis der Fans beiträgt. Viele sehen in der Verpflichtung von Morgan nicht den entscheidenden Wechsel in der Führungsposition, nicht den sprichwörtlichen „frischen Wind“ und auch den starken Mann, welcher Tepper die Stirn bietet. Es wird von einigen Fans vermutet, dass es sich bei Morgan um einen sogenannten „Tepper-Boy“ handelt, welcher am Ende lediglich die Entscheidungen von Tepper nach außen trägt.

Positive Reaktion aus einigen Reihen

Was einen als Fan der Carolina Panthers aber positiv stimmen kann, sind die Reaktionen von Verantwortlichen in der NFL, ehemaligen Spielern und aktuellen Spielern des Kaders, welche sich über die Verpflichtung freuen und die Panthers zu diesem Move beglückwünschen.

Love it

Julius Peppers

Insbesondere die Äußerungen der ehemaligen Teamkollegen sowie der aktuellen Spieler zeigt, dass Dan Morgan großes Ansehen und Vertrauen genießt. Vor allem die Nähe zum aktuellen Kader lässt darauf hoffen, dass die Chemie in der Franchise trotz der erfolglosen Season stimmt und man mit einem guten Gefühl in die Offseason gehen kann.

Dan the man! ; LFG!

Frankie Luvu und Tre Boston

Seine Nähe zum Kader lässt auch darauf hoffen, dass Morgan ganz genau weiß, welche Stellschrauben noch zu drehen sind, um eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten.

Meine persönliche Meinung

Dass es sich bei Morgan um eine Verpflichtung handelt, welche nur dazu dient, Morgan als Marionette Teppers zu installieren, klingt auf Grund seiner Spielerkarriere, seiner Einstellung zum Spiel und seiner Erfahrung in den letzten Jahren als nicht realistisch.

Ich persönlich halte Morgan für eine sinnvolle Verpflichtung, eine Person mit Werdegang in den entscheidenden Positionen und zudem eine Person die das Motto der Franchise lebt – KEEP POUNDING

Dieser Artikel wurde von Thomas aus der Redaktion verfasst.

Still here – Knapper Sieg über die Atlanta Falcons

Ein spannendes Spiel… ein Spiel, das erst in der letzten Sekunde entschieden wird… ein starker letzter Drive von unserem QB1 Bryce Young… ein Herzschlagfinale mit einem Sieg für unsere Carolina Panthers. Bei der Bewertung eines Spieles kommt es auch immer auf die Perspektive an. Dreht man diese Perspektive, vor allem im Hinblick auf das restliche Spiel vor dem letzten Drive und die Zuschauerzahl im Stadion, dann ist es aber auch ein Sieg geringem Beigeschmack.

Traurige Bilder vor und während des Spiels – Das Stadion bleibt fast leer

Bilder und Videos aus dem Stadion, welche in den sozialen Medien umhergingen, zeigten, dass am Sonntag nur wenige Fans anwesend waren. Bei Kick-Off herrschte Leere und auch danach wurde es nicht mehr besser. Das Bank of America Stadium fasst 74.867 Zuschauer. Bereits in den Tagen vor dem Spiel war in den sozialen Medien bekannt geworden, dass Tickets für das Spiel für gerade einmal 0,45 Cent angeboten wurden. Neben den schlechten Leistungen der Panthers in den letzten Wochen, einem aktuell vielleicht unattraktiven Gegner, kam auch noch schlechtes Wetter hinzu.

Die offiziellen Zuschauerzahlen wurden bislang nicht veröffentlicht, doch scheint es möglich, dass die niedrigste Zuschauerzahl in der Geschichte der NFL vom 15. Dezember 1996 nochmals unterboten wurde. Die Houston Oilers empfingen die Cincinnati Bengals vor 15.131 Zuschauern. Augenscheinlich dürften es dieses Mal noch weniger Anhänger gewesen sein.

Starke Defense erneut die Grundlage für den Sieg

In einer historisch schlechten Saison unserer Carolina Panthers gibt es aber immer wieder einen Lichtblick. Und das ist unsere Defense. Eine Defense, welche im Verlauf der Saison auch immer mit wichtigen und schmerzhaften Verletzungen zu kämpfen hatte. Trotz dieser Rückschläge gelang es der Defense, das Team in den meisten Spielen der Saison noch lange im Spiel zu halten. Und so ist es dann auch dieses Mal der Defense zu verdanken, dass es zu dem entscheidenden Drive am Spielende kommen konnte.

Ende des dritten Viertels waren die Carolina Panthers immer noch mit nur 7:3 Punkten im Rückstand. Hier gelang es dann unserem wieder einmal stark aufspielenden Cornerback Troy Hill, dem Rookie-Runningback der Falcons, Bijan Robinson, den Ball aus den Händen zu schlagen und einen Fumble zu erzwingen. Genau so wichtig und spielentscheidend war dann, dass es Brian Burns gelang, den Fumble zu erobern. Aufgrund dieses Ballgewinnes war es dann unserer Offense möglich, nur wenige Plays später das Field-Goal zum 7:6 zu erzielen. Später gelang dann Safety Xavier Woods der zweite Turnover und die vielleicht spielentscheidende Situation. Xavier Woods war es, der einen Pass von Falcons QB Desmond Ridder an der eigenen 3 Yard Linie intercepte und ihn dann 7:35 Minuten vor Spielende noch wenige Yards nach vorne tragen konnte.

Die Interception stoppte nicht nur den Drive der Falcons, welcher bei erfolgreicher Ausführung wohl die Niederlage der Panthers besiegelt hätte, sondern der Ballverlust schien auch der mittlerweile regennassen und geringen Kulisse, die im Bank of America Stadium durchgehalten hatte, Leben einzuhauchen. Die Aktionen der Defense waren somit entscheidend für den zweiten Sieg der Saison. Klar könnte man an dieser Stelle den Pass Rush der Defense erneut kritisieren, zu wichtig waren aber die vorgenannten Aktionen.

Bryce Young führt die Offense zum Game-Winning-Field-Goal

Das Spiel unserer Offense scheint auf den ersten Blick schnell erzählt. Nur 6 Punkte bis zum letzten Quarter, wieder einmal kein Touchdown erzielt. Auf den zweiten Blick, welcher sich insbesondere auf den Game-Winning-Drive richtet, lässt sich jedoch erkennen, dass es diese Woche auch ein Sieg der Offense ist. Unbeeindruckt von den letzten Wochen, den Gerüchten über einen bevorzugten Pick von CJ Stroud, führte Bryce Young seine Offense über das Feld und agierte absolut selbstbewusst. Ähnlich wie bei dem bis dato einzigen Sieg über die Houston Texans nahm sich Bryce Young den Ball und gab ihn im entscheidenden Drive nicht mehr ab.

Nach der entscheidenden Interception von Xavier Woods bekam Bryce Young den Ball an der eigenen 5 Yard Linie und führte die Offense bei 7:35 Minuten mit 17 Plays über das gesamte Spielfeld. Letzte Woche agierte unser QB1 für lediglich 137 Yards bei 13 von 36 Versuchen und das in dem geschlossenen Dome der New Orleans Saints. Diese Woche, bei strömenden Regen, beendete Young das Spiel mit 18 von 24 Versuchen für 167 Yards bei einem 93.6 Passer-Rating. In dem entscheidenden Drive gelangen Young zwischenzeitlich 5 von 5 Versuchen für 68 Yards. 

Die O-Line hält im entscheidenden Moment, die Wide Receiver unterstützen Young

Entscheidend für den starken Auftritt von Young im letzten Drive war dieses Mal auch unsere O-Line. Ließ sie zwischenzeitlich auch immer wieder Druck zu und ermöglichte der Atlanta Falcons Defense insgesamt 3 Sacks, so war sie jedoch mitentscheidend, dass es zu diesem Game-Winning-Drive kam. Eine Leistung, welche man hoffentlich in den letzten Spielen der Saison wiederholen kann.

Neben der guten Protection unserer O-Line im entscheidenden Drive waren es aber insbesondere die zuletzt stark kritisierten WR Jonathan Mingo und DJ Chark, welche unseren QB1 im entscheidenden Drive unterstützten. Dj Chark hatte im gesamten Spiel nur eine Reception, aber diese Reception für insgesamt 18 Yards waren spielentscheidend. Jonathan Mingo, welcher seit dem Trainer-Wechsel mehr in die Offense eingebunden wird, gelang ebenfalls sich im entscheidenden Drive von seinem Bewacher zu lösen und erzielte eine entscheidende Reception für 20 Yards. Die beliebteste Anspielstation für Bryce Young blieb aber auch in diesem Spiel unser Veteran-WR Adam Thielen, welcher die WR mit 4 Catches für 43 Yards anführt.

Wie aber in den letzten Wochen, insbesondere nach dem Trainer-Wechsel, ist erneut die Leistung von unserem Runningback Chuba Hubbard hervorzuheben. Hubbard erhielt im Spiel 22 Carries für insgesamt 87 Yards. Zusätzlich agierte er jedoch auch als Passempfänger, erhielt somit auch 2 Receptions für 16 Yards. Hubbard, welcher in der vergangenen Saison bereits unter Steve Wilks aufblühte, wird somit immer mehr zu einer wichtigen Säule unserer Offense. Gelingt es unserem OC und vor allem den zukünftigen OCs Hubbard in die Offense einzubinden, kann er eine entscheidende Säule unserer Offense werden.

Still here – Keep Pounding

Es ist natürlich schwer und fast schon unglaubwürdig , ein einzelnes Spiel oder vielmehr einen Drive von Bryce Young zu einem Referendum zu machen, besonders wenn man als Team nun bei 2:12 steht. Aber nach so vielen Wochen und Spielen, in denen so viel schief und wirklich schlecht gelaufen ist, auch in der Außendarstellung unserer Franchise, sollte man sich nicht dafür entschuldigen müssen, dass man ein Spiel gewonnen hat und sich das Ganze dann auch gut anfühlt.

Und selbst wenn es nur ein Spiel war, war es dieser eine Drive, der uns wieder Hoffnung gibt, der uns zeigt, dass Bryce Young ein guter oder hoffentlich sehr guter QB werden kann. Dass wir doch den richtigen Weg im Draft eingeschlagen haben.

You know, he’s a leader (…) He’s motivating, he’s encouraging. He’s bringing, he’s bringing that leadership to the front of the table. So that’s the best thing about Bryce with everything that’s happened this season.

Bradley Bozeman

Mit diesen Worten von Bradley Bozeman lässt sich der Sieg nun noch mehr genießen. Bei alldem was in unserer Franchise aktuell zu kritisieren ist, in Sachen Außendarstellung, Kaderzusammenstellung usw. macht dieser Sieg und das Auftreten von Bryce Young dann doch Hoffnung, dass die Zukunft erfolgreicher wird und unser heimisches Stadion dann vielleicht doch noch zu einer „Bank“ wird.

KEEP POUNDING

Dieser Artikel wurde von Thomas aus der Redaktion verfasst.

Stimme zum Spiel – Mit neuer Offense zu sechs Punkten

Geschichte des Spiels

Die Saison neigt sich dem Ende zu. Die Luft bei den Carolina Panthers ist derweil längst raus. Besonders die Passing Offense fällt komplett in sich zusammen. Gegen die New Orleans Saints gab es wie so oft nicht nur eine Schwachstelle. Quarterback, OLine und Wide Receiver spielten kein gutes Spiel und so war der schlussendliche Output von sechs Punkten keine Überraschung.

Die Offense an sich hat sich zuletzt schematisch gewandelt. In engeren Formationen wird der Ball gelaufen und daraus dann im Passing Game mehr vertikal das Feld attackiert. Young hatte gegen die Saints eine durchschnittliche Targettiefe von 14,3 Yards. Ein neuer Saisonrekord. Der letzte wurde gerade eine Woche zuvor aufgestellt. Dieses Spiel war die Premiere für Chris Tabor als Head Coach.

Der neue Spielstil scheint der OLine im Running Game zu helfen. In den vergangenen beiden Wochen zählte die Panthers Rushing Offense nach Expected Points Added zu den Top Ten in der Liga. Solch eine Performance war nach den ersten Wochen überhaupt nicht vorstellbar. Rein vom Spielstil erinnert das Team dabei sehr an das, welches letztes Jahr hintenraus nochmal eine Chance bekam, gegen Tampa Bay die Playoffs zu erreichen.

OLine schwer von Verletzungen betroffen

Der Unterschied zu letztem Jahr besteht allerdings im Spielerpersonal. Auch wenn sich die OLine zuletzt gesteigert hat, gab es in diesem Jahr zu viele Verletzungen. Der Standard aus dem letzten Jahr konnte deswegen nicht gehalten werden. Jedes Mal gab es speziell in der Pass Protection eine Schwachstelle. Hatten zum Beispiel gegen die Saints Taylor Moton und Cade Mays eine ordentliche Vorstellung, waren Bradley Bozeman und Nash Jensen in der Mitte eine offene Drehtür. Zusammen ließen sie sieben Pressures zu. Ein Muster, das sich über die gesamte Saison wiederholt.

Auch das Quarterback-Spiel ist ein Problem

Im letzten Jahr spielte Sam Darnold auf Quarterback. Er war zwar akkurat wie eine Schrotflinte und hatte immense Probleme eine Defense zu lesen, doch ihm gelang es immer mal wieder ein Shot Play für großen Raumgewinn anzubringen. Gepaart mit gutem Laufspiel hatten die Panthers so eine Offense, die zumindest gegen schwächelnde Gegner richtig gut aussah. Darnold durfte zwar nicht mehr als 25mal pro Spiel den Ball werfen, weil er irgendwann doch eine zu große Last für das Team wurde, doch immerhin gewannen die Panthers so Spiele.

Bryce Young ist dagegen eine ganz andere Art von Spieler. Obwohl das Laufspiel sich verbessert hat, scheint er nicht zurecht zu finden. Gegen die Saints hatte er sogar mehrere Möglichkeiten Chark oder Mingo tief zu bedienen. Oftmals zeigten sich dann aber seine Probleme mit der Präzision Downfield.

Der junge Quarterback hatte durchaus gute Momente als Scrambler, doch im klassischen Dropback Game war er oftmals chancenlos. Nach seinen ersten acht Passversuchen hatte er lediglich eine Completion. Nach fünfzehn Versuchen waren es derweil nur drei. Zudem kam einmal wieder ein Turnover hinzu. Hintenraus konnte er seine Stats zwar noch ein bisschen aufhübschen, doch das Passing Game blieb die große Baustelle der Panthers.

Erwischte Young doch mal einen guten Wurf, taten sich die Receiver diesmal schwer, die Bälle festzuhalten. Es gab zwar in dieser Saison immer mal wieder Drops, doch fiel Carolina in der Dropstatistik im Ligaschnitt nicht sonderlich auf. Zwar zählten die Statistiker im gesamten Spiel diesmal auch nur einen Drop, jedoch gab es im Spiel naber trotzdem viele Situationen, bei denen ein Receiver ein Play hätte machen können. Gerade DJ Chark zeigte sich immer gerne mal tief, doch mehrmals schlug ihm ein Defender den Ball aus der Hand. Auch wenn sich die Receiver in diesem Spiel vielleicht ein bisschen besser freilaufen konnten, waren sie eigentlich auch keine große Hilfe.

Das Ende naht

Auch wenn das Passing Game nicht funktioniert, ist die Transformation der Offense spannend zu beobachten. Letztes Jahr konnten die Panthers dadurch noch einige schwache Verteidigungen überrumpeln. Die Saison geht zwar nicht mehr lang, aber vielleicht schafft es Carolina ja doch noch mit der neuen Strategie ein Spiel zu gewinnen.

Frank Reich ist gefeuert – Wie konnte das passieren?

Nun ist es also schon wieder passiert. Wie im letzten Jahr entlassen die Carolina Panthers ihren Head Coach innerhalb der Saison. Frank Reich durfte gerade einmal elf Wochen lang an der Seite stehen. Seit 45 Jahren gab es das nicht in der NFL. Die Entlassung ist bezeichnend für den Absturz der Franchise. Stand das Team noch vor acht Jahren im Super Bowl, ist man inzwischen weit weg davon überhaupt in die Nähe des Endspiels zu kommen.

Frank Reich kommt in miserable Umstände

Das Unternehmen des neuen Head Coaches war schnell zum Scheitern verurteilt. Das Team wurde schon lange vor seiner Zeit zusammengestellt. Unter Matt Rhule wurde besonders die Defense neu aufgestellt. Als später immer wieder die Offense Probleme machte, wurden für den damaligen Coach extra Spieler basierend auf seiner Philosophie geholt. Als später Steve Wilks und Ben McAdoo übernahmen, konnten sie auf diesem Fundament etwas aufbauen.

Nun kam allerdings der neue Schritt zu Frank Reich. Immer wieder wurde mit drei Receivern aus der Shotgun gespielt. Das Laufspiel sowie der Spielstil im Passing Game veränderte sich. Das Spiel wurde horizontaler. Das Problem waren aber dann die zur Verfügung stehenden Spieler. Gerade die OLine funktionierte nicht mehr mit der neuen Spielweise. Als die Verletzungen schlussendlich hinzukamen, war es um die Offense geschehen.

Receiver komplettieren schlechte Umstände

Ein weiteres Verhängnis für Reich waren die schlechten Umstände auf der Receiver-Position. Eigentlich sollte das Ziel sein, schnelle Completions mit vielen Yards nach dem Catch zu erzielen. Dieses Vorhaben funktionierte überhaupt nicht. Kein Passempfänger schaffte es, sich schnell freizulaufen. Nach einem Catch erreichten die Panthers im Schnitt lediglich 4,3 Yards. Verglichen mit der geringen Targettiefe (Youngs Schnitt liegt aktuell bei 6,6 Yards/Passversuch) ein erschreckender Wert.

Am Ende konnte zwar Adam Thielen immer wieder Plays auflegen, doch insgesamt kam vom Supporting Cast zu wenig. Gerade auf Third Down musste der lahmende Receiver immer wieder im Mittelpunkt stehen. Zwar konnte er auch öfter in diesen wichtigen Momenten ein neues First Down erzielen, doch reichte es dann auch nicht mehr für viel mehr. Am Ende muss man sich wohl auch eingestehen, dass Thielen bei anderen Teams bestenfalls eine gute Nummer Drei auf seiner Position gewesen wäre.

Playcalling bei vielen Fans ein Thema

Läuft eine Offense nicht rund, wird sich generell immer über das Playcalling von den Fans echauffiert. In diesem Fall kann man zumindest sagen, dass Reich wenig getan hat, um dem Team zu helfen. In Motion- und Play-Action Rate waren die Panthers unter den letzten fünf Plätzen in der gesamten NFL. Beides sind aber oft Mittel, um es dem Quarterback und den Spielern in der Offense leichter zu machen. Reich wollte aber seine Plays stur mit immer wiederkehrenden Looks durchziehen und kam so nie zum Erfolg.

War Bryce Young Reichs Sargnagel?

Die Saison startete mit einem Knaller. Der große Trade um Quarterback Bryce Young während des Drafts war sicherlich ein ganz wichtiger Punkt in der Misere der Panthers. Es lässt sich im Nachhinein sicherlich streiten, ob der Move nötig war, doch das Resultat war am Ende grauenhaft.

Nicht nur verloren die Panthers im Draft 2024 den wahrscheinlichen First Overall Pick, sie mussten auch schon vor dem Draft 2023 DJ Moore nach Chicago schicken. So wurde der sowieso schon schwache Receiving-Core noch schlechter. Der Druck auf den neuen Quarterback war deswegen umso größer. Aktuell muss man aber leider konsternieren, dass er diesem wohl nicht gewachsen ist.

Young spielte bisher unglaublich schwach in der Pocket und hatte während des Werfens selten einen soliden Stand. Auch seine physischen Fähigkeiten zeigten seine Limitierungen auf. Gerade was die Wurfstärke angeht, hält er mit den wenigsten Quarterbacks in der NFL mit. Konnte er im College zwar alles mit seinem Spielverständnis und seiner Präzision wettmachen, ist davon aktuell nicht mehr viel zu sehen.

Man benötigt aktuell schon sehr viel Fantasie, dass Bryce Young in Zukunft ein Top-5 Quarterback wird. Natürlich ist das nach elf Spielen noch nicht ausgeschlossen, doch inzwischen macht sich Ernüchterung breit. Die Situation verschlimmert sich natürlich durch das Abschneiden von CJ Stroud. Während Young bei den Panthers am krepieren ist, sieht der junge Quarterback der Texans schon aus wie ein zukünftiger MVP-Kandidat.

Die Entwicklung Youngs könnte am Ende das Fass zum Überlaufen gebracht haben. David Tepper und die Panthers sind mit dem Uptrade im Draft All-In gegangen. Als offensiv ausgerichteter Coach sollte Frank Reich seinen Quarterback in die richtige Bahnen lenken. Das schaffte er nicht ansatzweise. Mit dem Druck des großen All-In Moves im Rücken zog Tepper nun die Reißleine.

Carolina Panthers sind kein attraktiver Job

Frank Reichs Zeit wird als eine der schlechtesten in die Panthers-Geschichte eingehen. Vermissen wird man ihn sicherlich nicht. Trotzdem trat er am Ende mit Klasse ab und verkniff sich jegliches Nachtreten, was nach Teppers Move sicherlich verständlich gewesen wäre.

Für den neuen Coach wird der Panthers Job nicht unbedingt ein Vergnügen sein. Zwar wird er wohl wie Rhule und der diesjährige Coaching Staff mit Geld überflutet werden, doch kommt er auch in ein Team voller Probleme. Einmal ist da dieser Quarterback, der seine Limitierungen hat. Er muss aber gut werden, weil der Owner stark an ihn glaubt. Andererseits ist da auch die Draft Position. Carolina ist das Team mit dem schlechtesten Record, besitzt aber keinen Firstroundpick. Bei der Kaderlage ist somit auch eine fürchterliche Folgesaison im Bereich des Möglichen.

Wer will übernehmen?

Nach der Entlassung sind natürlich die Spekulationen auf die Nachfolge groß. Zur Debatte stehen unter anderem Ben Johnson (OC Detroit Lions) und Frank Smith (OC Miami Dolphins). Beide zeichnet aus, dass sie als Offensive Coordinator eine gute Offense auf das Feld bringen, obwohl ihre Quarterbacks im Ligavergleich durchschnittlich sind (Jared Goff und Tua Tagivailoa).

Ob Bryce Young überhaupt auf dieses Niveau kommen könnte, steht noch in den Sternen. Es wird sich wohl erst bei verbesserten Umständen zeigen. Ob aber einer der guten Coaches überhaupt Lust hat, mit Tepper als Owner den Head Coach Job anzunehmen, steht noch auf einem anderen Blatt Papier. Der Druck wird extrem hoch sein sofort abzuliefern. Sollte man das in diesen Umständen nicht sofort schaffen, könnte das langfristig auch Einfluss auf die Coaching Karriere haben.

Schwer anzuschauen: Die schwachen Vorstellungen der Panthers Offense

Die Story der Saison

Das Spiel der Carolina Panthers gegen die Dallas Cowboys zeigte ein bekanntes Bild. Die Defense hat in dieser Saison einige gute Momente. Zwar ist sie durch die ganzen Verletzten von Elite-Teams leicht bezwingbar, doch trotzdem kann die Unit unter Playcaller Ejiro Evero manchmal auch einen Stop erzwingen.

Auch wenn die Defense beileibe kein gutes Spiel hatte, war die Offense gegen die Cowboys noch viel schlimmer dran. Woche für Woche müssen sich Fans die schlechten Leistungen anschauen. Ob Pass Protection, Running Game, Kreieren von Separation oder QB Play, bei den Panthers klappt es einfach nicht. Nun zeigt der Trend sogar in die falsche Richtung. Während besonders Quarterback Bryce Young in der Saison sich steigern konnte, fiel er nun in den letzten drei Spielen mit seinem Team komplett auseinander.

Es gibt nicht nur eine Schwachstelle

Das Problem an dieser Offense ist die Vielzahl an Baustellen. Die Grundlage des Übels ist dabei wohl die mangelnde Pass Protection.  Zu Beginn musste die OLine ohne ihren Starting Guard Austin Corbett klarkommen. Das hatte zu Folge, dass Nebenmann Bradley Bozeman eine Graupensaison erwischte. Insgesamt ließ er bereits 17 Pressures zu. Nur acht weitere Center ließen noch mehr durch die Mitte bisher zu.

So hatte die OLine bereits zwei wacklige Spots. Als nun auch Brady Christensen ersetzt werden musste, galt die Line als eine der schlimmsten der Liga. Laut PFF liegen die Panthers nun nach Woche 10 in Pass Block aktuell auf Platz 26.

Lediglich die beiden Tackles hatten einige gute Spiele. Darunter gab es aber besonders bei Ickey Ekwonu auch komplette Aussetzer. Gegen Houston zum Beispiel verursachte er allein schon fünf Pressures. Zwei davon führten sogar zu Sacks.

Das Playcalling lässt zu wünschen übrig

Aufgrund der schwachen Protection fiel das Playcalling sehr ängstlich aus. Erst Head Coach Frank Reich und anschließend Offensive Coordinator Thomas Brown callten sehr wenig Passkonzepte, bei denen die tiefen Routen die primären Optionen waren. Die Idee war dabei, schnell den Ball loszuwerden und so dem Pass Rush des Gegners zu entkommen.

Die Panthers Offense bestand deswegen zuletzt viel aus Hi-Lo Konzepten und Reads für den Quarterback über das halbe Feld. Dabei lief ein Receiver eine kurze Route und ein weiterer Receiver dahinter. So sollte in der Theorie ein Defender in die Bredouille gebracht werden, denn er müsste zwei Receiver in seiner Zone decken.

In der Praxis funktionierte die Offense leider nicht so gut. Gegen Zonenverteidigung konnte das Team von Frank Reich in wenigen Momenten zwar ein bisschen glänzen, doch insgesamt hatten besonders die Receiver ihre großen Probleme. In enger Manndeckung fehlte ihnen die Explosivität um sich freizulaufen. Die Ballempfänger wurden so nie offen und machten es dem Quarterback einfach nur noch schwer. Bryce Young musste zu oft in enge Fenster werfen. So war seine Antizipation gefragt, denn im ersten Augenblick war selten ein freier Receiver zu sehen.

Auch Bryce Young Teil des Problems

Insgesamt ist aber auch der Rookie-Quarterback nicht frei von Schuld. Der Gameplan würde mit einer verbesserten OLine sicherlich besser aussehen, doch wurde wahrscheinlich auch durch die physischen Limitationen der Deep Ball eher selten gewählt. In der Regel wurde er als kluger Ballverteiler eingesetzt. Dabei warfen die Panthers selten über den First Down Marker. Mit dieser Spielweise waren Fehler tödlich, denn es gab wenig Plays, die gleich mit einem Versuch zu einem erneuten First Down führten.

Young machte aber leider diese Fehler. Besonders beim Blitzen der Defense sah er oft noch zu unerfahren aus und erkannte nicht früh genug den fünften Pass Rusher. So entstand aus 22% seiner Pressures gleich ein Sack. Damit gehört er aktuell zu den schlechtesten 10 QB der Liga.

Sein Verhalten unter Druck und dem Ausweichen von Sacks innerhalb der Pocket galt im College noch als eine seiner Stärken. In der NFL hingegen ist es noch zu oft eine Schwäche. Ihm fehlte leider immer wieder das Gefühl, aus welcher Richtung der Druck zu ihm durchdrang.

Konnte er dem Pressure ausweichen, fehlte ihm dann aber das physische Talent. Er hat halt nicht die Möglichkeit am Boden ein Big Play zu machen, wie es damals ein Cam Newton hatte. Auch ein Arm á la Josh Allen ist ihm bei Weitem nicht gegeben. Demnach fiel auch die Spielzugauswahl aus. Er wurde eigentlich nur wie ein stinknormaler Gamemanager eingesetzt, der aktuell aber in schwachen Umständen spielte.

Die Saison wird nun ganz ganz schwierig

Im Moment tun sich die Panthers aus den beschriebenen Gründen sehr schwer. Das Problem daran ist, dass die Schwächen aufeinander aufbauen. Das Playcalling ist so schlecht, weil die OLine nicht hält und in der Pocket aktuell (noch) kein Freak steht. Der Quarterback spielt schlecht, weil seine OLine kaum hält und die Receiver sich nicht gut freilaufen können. Der OLine kann nicht gut geholfen werden, weil die Receiver sich nicht schnell freilaufen und die Receiver kriegen wenig Unterstützung von außen, weil sie nur einen limitierten Route Tree laufen und bei tiefen Pässen mit einem ungenauen Quarterback zu kämpfen haben.

Die Zukunft in dieser Saison sieht nicht rosig aus. Vielleicht bessert sich aber das Play der OLine. Das könnte gerade mit Blick auf Playcalling und Quarterback für einen positiven Effekt sorgen. Wunder sollte man sich davon aber nicht erwarten. Die Saison ist nur noch sieben Wochen alt. Selbst wenn die OLine einen Schritt machen sollte, wird die Offense dieses Jahr nicht mehr diese Leistung bringen, die man sich vor der Saison gewünscht hat. Es kann noch richtig gruselig werden.

Stimme zum Spiel – Carolinas Defense hat gegen starke Dolphins keine Chance

Gegen die Dolphins sah die Defense schwach aus. Natürlich kommt ein solcher Gegner nicht alle Tage, dennoch muss sie sich steigern.

Toms Meinung: Brian Burns soll getradet werden!

Burns ist einer der besten Panthers-Spieler. Mit Auslauf seines Vertrags stellt sich die Frage, was der beste Weg für das Team ist.

Stimme zum Spiel – Wie vom Blitz getroffen

Zunächst deutete einiges auf ein solides Spiel von Young hin. Als der Gegner den Pass Rush modifizierte, brach der QB jedoch auseinander.

Die Offense – Das Sorgenkind der Carolina Panthers

Um zum Erfolg zu gelangen, reicht es nicht, lediglich eine starke Defense zu haben. Die Offense tut sich in allen Belangen sehr schwer.

Bryce Youngs Debüt für die Panthers: Holpriger Start für den First Overall Pick

In seinem ersten Spiel konnte Bryce Young nicht alle Erwartungen erfüllen. Die Fans dürfen dennoch Ruhe bewahren und ihm Zeit geben.