Panthers gehen mit Bryce Young unter – Saints triumphieren
Erstmalig gingen die Carolina Panthers in dieser Saison als Favorit in eine Partie. Gegen die New Orleans Saints war alles darauf ausgerichtet, die gute Serie von drei Siegen in vier Spielen noch weiter zu verbessern. Leider kam es ganz anders und das Team von Head Coach Dave Canales musste eine 7-17 Heimniederlage einstecken.
Die Saints hatten gegen den Lauf einen guten Plan und verteidigten den Pass mit dem Hauptaugenmerk die tiefen Zonen zu sichern. So kam es diesmal sehr auf den Panthers Quarterback Bryce Young an, der mit diesen Umständen nicht klarkam.
Nur zwei Würfe über 10 Yards kommen an
Youngs Stats zeigen deutlich seine Schwächen auf. Bei Pässen für zehn Yards oder kürzer hatte er nicht eine Incompletion. Bei 15 Versuchen konnte er alle seine Pässe anbringen. Dagegen stehen aber nur zwei Completions im gesamten Spiel bei Pässen für mindestens 10 Yards auf dem Statsheet (lediglich sechs Versuche).
Es scheint dem jungen Quarterback schwerzufallen innerhalb der Strukturen Möglichkeiten für tiefe Pässe überhaupt zu erkennen und dann diese Pässe auch erfolgreich anzubringen. Dieses Problem wird umso deutlicher, wenn der Gegner aktiv den tieferen Pass verteidigt. Dabei hatte Young auch bessere Momente. Nach einem Scramble fand er über die Mitte mal wieder Tet McMillan für 26 Yards, der sich gut von seinem Gegenspieler lösen konnte.
Seinen besten Pass hatte Young wahrscheinlich auf Xavier Legette. Die Saints versuchten den Quarterback mit einem Blitz zu überraschen, doch dieser konnte den Druck innerhalb der Pocket ausweichen. Durch den Blitz ergab sich über außen eine 1vs1 Situationen, die Young zum Ende der letzten Saison immer wieder nutzen konnte. Bei dem guten Pass in die Endzone ließ ihn diesmal aber sein Receiver im Stich und so endete dieser Drive schlussendlich wieder ohne Punkte.
Fehler als einzige Konstante
Es fällt auf, dass explosive Passspielzüge hauptsächlich nur noch nach Improvisation stattfinden. Young kann vor dem Snap sehr gut ausmachen, welcher Receiver wahrscheinlich frei wird. Ist sein erster Read dann doch zugestellt, wird dann sehr schnell der Checkdown gewählt. Dass es auch anders gehen kann, hat man an der Vorstellung der Panthers mit Andy Dalton gesehen. Die Passing Offense war grausam, doch traute sich Dalton immerhin auch tiefe Pässe innerhalb der Struktur zu.
Gegen die Saints kam es ohne Hilfe eines explosiven Running Games auf die fehlerfreie Präzision und Entscheidungsfindung des jungen Quarterbacks an. Zwar kamen bei kurzen Pässen die Bälle immer an, doch zu oft war die Platzierung des Balles nicht optimal und so wurden Yards nach dem Catch erschwert. Auch zwei Sacks musste Young einstecken, obwohl die OLine bis auf wenige Aktionen von Ekwonu und Corbett eine solide Arbeit in der Pass Protection absolvierte.
Der größte Fehler war sicherlich aber der Turnover. Saints Defender Taylor deutete einen Blitz an. Demnach wäre Tet McMillan wieder frei gewesen und hätte locker ein First Down erzielen können. Taylor ging aber wieder zurück in Coverage und da Young den Ball auch noch zu kurz warf, hatte der Saints Defender keine Probleme den Ball abzufangen.
Spielt der High Ankle Sprain noch eine Rolle?
Das Passing Game läuft für die Panthers in dieser Saison noch sehr unrund. Nur gegen die schwache Cowboys Defense konnte Bryce Young die Marke von 7 Yards pro Versuch erreichen (mit 8 Yards pro Versuch). Allerdings sind die Stats seit Youngs Knöchelverletzung und der anschließenden Pause noch schlechter geworden. PFF verteilte ihm in den letzten beiden Spielen die Passing Grades 37,6 und 34,3. Gerade mit Blick auf Präzision und Entscheidungsfindung gab Young ein grausames Bild ab.
Auch wenn Young bisher keine All-Time Karriere hatte, ist es durchaus möglich davon auszugehen, dass die Verletzung immer noch Auswirkung hat. Andere Quarterbacks sind mit der gleichen Verletzung mehrere Wochen ausgefallen, Young dagegen wurde nach der katastrophalen Vorstellung Daltons bereits nach einer Woche Pause wieder eingesetzt. Sicherlich waren die Schemes der Saints und Packers nicht unbedingt auf ihn zugeschnitten, doch trotzdem war auch für ihn diese Vorstellung ein Tiefpunkt in dieser Saison.
Wie sieht die Zukunft aus?
Als nächstes treffen die Carolina Panthers auf die Falcons. Während die Saints immer besser über die Saison in der Laufverteidigung geworden sind, zeigt der Trend bei Atlanta eher nach unten. Hier könnte es also wieder explosive Plays von Rico Dowdle am Boden geben.
Für Young wird dieses Spiel sicherlich nicht einfach. Bereits in der ersten Partie der beiden Teams in dieser Saison konnte er wie jetzt gegen die Saints nur schwache 5 Yards pro Versuch auflegen. Damals ließ die Defense allerdings keinen einzigen Punkt zu. Davon ist bei der Wiederholung des Divisionsduells leider nicht auszugehen. Carolina wird deswegen wieder als Underdog ins Rennen gehen, doch dass das nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, hat man in dieser Saison schon öfter bezeugen dürfen.










