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Spieltagsanalyse: Tampa Bay Buccaneers – Week 2

Nach der Niederlage der Carolina Panthers gegen die Las Vegas Raiders kam es diesmal zum Aufeinandertreffen mit Superstar Tom Brady und seinen Buccaneers. Nach einer desaströsen ersten Halbzeit konnten sich die Panthers zwar nochmal zurück ins Spiel kämpfen, verloren am Ende die Partie aber mit 17-31. Großes Manko waren dabei die vier Giveaways in der Offense.

Wie ist die Performance der Offense zu beurteilen?

Gerade zu Beginn hatte das Team um Quarterback Teddy Bridgewater große Probleme sich auf die Defense von Tampa Bay einzustellen. Wie auch schon 2019 blitzten die Buccaneers sehr oft und brachten dadurch Bridgewater immer wieder unter Druck. Dies führte nicht nur zu vielen ungenauen Pässen, sondern auch zu zwei Giveaways – in Form zweier Interceptions – in der ersten Halbzeit. Nach der Pause konnte man sich auf den Gegner zwar besser einstellen, doch da waren die Buccaneers schon so weit davongezogen, sodass man den Rückstand nicht mehr aufholen konnte. Nichtsdestotrotz lernte man es auf lange Sicht nicht, Lösungen für die aggressiv spielende Defense zu finden. Fraglich ist, weshalb die Offense nicht auf das viele Blitzen der Buccaneers reagieren konnte.

Wer konnte in der Offense überzeugen?

Das Auftreten in der Offense war zunächst sehr bescheiden. Vor allem die Offensive Line schien einen gebrauchten Tag zu haben. Lediglich Taylor Moton konnte in der Pass Protection gegen Superstar Shaquil Barrett glänzen und ihn gut aus dem Spiel nehmen. Ansonsten gab es eigentlich nur in der zweiten Halbzeit Highlights. Teddy Bridgewater sorgte dort zwar zunächst mit einem Fumble für den dritten Turnover der Panthers, doch zeigte er auch einige starke Würfe in enge Fenster. Die Turnover schmälern natürlich seine Leistung, aber davon abgesehen, sah er statistisch wieder sehr solide aus (33/42 Versuche angebracht, 367 Yards geworfen, 2 Interceptions, -0,14epa/Dropback). Diese Performance half auch den Receivern, denn mit Robby Anderson (109 Yards) und DJ Moore (120 Yards) konnten gleich zwei Passempfänger ihr Können aufzeigen.

Gegen die beste Laufverteidigung aus dem letzten Jahr hatte es Christian McCaffrey sehr schwer. Trotzdem konnte auch er dem Spiel mit zwei Touchdowns seinen Stempel aufdrücken. Bei seinem zweiten Touchdown verletzte er sich allerdings und musste zum Ende von Mike Davis ersetzt werden, der wiederum im Passing Game oft gesucht wurde.

Wo waren die Schwachstellen in der Offense?

Wie schon im ersten Spiel, sorgte auch gegen die Buccaneers eine Entscheidung beim 4. Versuch und 1 Yard für Diskussionsbedarf bei den Fans. Dabei wurde kritisiert, dass man den Versuch nicht klassisch ausspielte, sondern die Defense mit einem Fake Punt austricksen wollte. Safety Jeremy Chinn konnte bei seinem Lauf kein neues First Down erreichen und so wechselte das Angriffsrecht zu den Buccaneers.

Darüber hinaus kosteten Turnover immer wieder wichtige Punkte bei der Aufholjagd. Im Gegensatz zum Spiel gegen die Raiders hatte Bridgewater diesmal kein Interception-Glück. Neben seinen drei Giveaways verursachte WR Robby Anderson mit einem Fumble sogar noch einen weiteren Turnover. Die Offense wurde so immer wieder zurückgeworfen.

Vielleicht aus Angst vor weiteren Turnovern sah man von der Offense dann viele Läufe auf Early Down. Zwar wurde dies nach der Verletzung McCaffreys weniger, doch ist diese Entwicklung schon verwunderlich, denn OC Joe Brady kam als Passing Game Coordinator nach Carolina und man hätte eher vermutet, dass  der Ball nun grundsätzlich mehr geworfen werden würde. Gegen die wohl stärkste Rushing Defense wurde der Ball stattdessen immer wieder gelaufen, was dann aber auch immer wieder schnell gestoppt wurde. McCaffreys Performance im Running Game war zwar in Ordnung, aber keinesfalls außergewöhnlich (18 Läufe für 59 Yards Raumgewinn, 2 Touchdowns, 0,01epa/Carry).

Wie ist die Performance der Defense zu beurteilen?

Auch dieses Mal offenbarte die Defense wieder große Schwächen. Wide Receiver Mike Evans konnte überhaupt nicht gestoppt werden und sorgte für ein Big Play nach dem anderen. Glücklicherweise änderten die Buccaneers nach der Pause ihren Gameplan und versuchten mehr den Lauf zu etablieren. Da die Panthers diesen aber sehr gut stoppen konnten (22 Läufe für 122 Yards, 3 Touchdowns, -0,13epa/Dropback), blieben die Buccaneers lange Zeit bei den aus der ersten Halbzeit erzielten 21 Punkten. Mit zwei guten Läufen im letzten Quarter sorgte dann aber Runningback Leonard Fournette doch für die Entscheidung zugunsten Tampa Bays.


Wer konnte in der Defense überzeugen?

Die Defense konnte die ersten Turnover der Saison verbuchen. Zunächst sprang DT Woodrow Hamilton nach einem misslungenen Handoff von Tom Brady an seinen Running Back auf den Ball und sorgte für seinen ersten Turnover der Karriere. Später in der Partie fing Cornerback Donte Jackson einen schlecht geworfenen Ball auf TE Rob Gronkowski ab. Jackson wurde zwar zu Beginn im Spiel oft von Evans geschlagen, hatte in der zweiten Halbzeit aber wiederum einige gute Aktionen.

Neben dem jungen Cornerback konnte auch Edge Rusher Brian Burns glänzen. Zwar machte er keinen Sack, doch trat er mit mehreren QB Hurries und Stops in Vorschein. Gegen einen schwächeren Quarterback sollte er mit solch einer Performance zu seinen Sacks kommen.


Wo waren die Schwachstellen in der Defense?

Wie im ersten Spiel war auch gegen Tampa Bay die Passverteidigung das große Problem (23/35 angebrachte Pässe, 217 Yards Raumgewinn, 1 Touchdown, 1 Interception, 0,16epa/Dropback). Glücklicherweise änderte Bucs Offensive Coordinator Byron Leftwich zur Halbzeit den Gameplan. Statt weiterhin die Duelle mit Mike Evans zu suchen, versuchte man es vermehrt mit dem Laufspiel. Somit endete das Spiel für Carolinas Defense nicht mit einer Katastrophe und man hatte zeitweise sogar die Chance gleichzuziehen.

Die Rookies konnten diesmal nicht so zum Vorschein treten. Gerade DT Derrick Brown zeigte wieder seine Probleme gegen Double Teams. Bei seinen schwerfälligen Vorstellungen jetzt zu Beginn der Saison sollte allerdings nicht vergessen werden, dass solche Performances von Rookies gar nicht unüblich sind und nun auch noch Kawann Short an seiner Seite fehlte.

Schwere Rückschläge bereiteten zudem die vielen Penalties gegen die Defense der Panthers. Statt dem 4. Versuch und einem anschließenden Punt bescherten die Panthers immer wieder neue First Downs. Tahir Whitehead leistete sich, wie schon gegen die Raiders, eine fragwürdige Pass Interference. Derrick Brown warf sich nach einem abgeschlossenen Spiel noch einmal auf den Angreifer der Bucs, welcher es zuvor nicht geschafft hatte ein First Down zu erreichen. Die Flagge flog dann als Folge auf diese unnötige Aktion auf das Spielfeld. Das Angriffsrecht verblieb dann bei Tampa Bay und führte folglich zu einem Touchdown. Diese Fehler müssen abgestellt werden!

Wie fällt das Fazit aus?

Die Tampa Bay Buccaneers waren im Spiel zu stark für die Panthers. Trotz der Überlegenheit wurde es zwischenzeitlich nochmal sehr spannend. Diese positiven Eindrücke gilt es nun mitzunehmen. Die Turnover müssen dabei vermieden werden. Kann man sie abstellen, sind die Panthers auch wieder stärker einzuschätzen. Die 17-31 Niederlage ist zwar vollkommen in Ordnung, Carolina sollte aber im Rückspiel trotz der Stärke des Gegners keinesfalls chancenlos sein.

 

Quelle: rbsdm.com espn.com

Bildquelle: panthers.com

Spieltagsanalyse: Las Vegas Raiders – Week 1

Lange haben wir auf das erste Saisonspiel hingefiebert. Das leider verloren gegangene Spiel am Sonntagabend stellte sich vor allem für die junge Defensive als der erwartete harte Brocken dar. In der folgenden Spieltagsanalyse könnt ihr das Spiel noch einmal Revue passieren lassen! Was lief gut? Was sollte noch dringend besser werden? Lest es hier nach! Viel Spaß!

Spieltagsanalyse Las Vegas Raiders – Week 1

Die Saison 2020 ist endlich gestartet. Die Carolina Panthers empfingen die Las Vegas Raiders und mussten sich in diesem Spiel leider mit 30-34 geschlagen geben. Viele tolle Aktionen konnten bestaunt werden und bis zum Schluss blieb die Partie offen. Ein Stopp der Raiders Defense – beim 4. Versuch & Inches kurz vor Schluss- entschied das so enge Spiel.

Wie ist die Performance der Offense zu beurteilen?

Vor dem Spiel waren alle Fans auf den neuen Look der Offense – mit Joe Brady als Offensive-Coordinator – gespannt. Die so sehr erwünschte Verbesserung konnte man bereits beim Season-Opener gegen die Raiders vernehmen. Bridgewater wurden viele Designs zur Verfügung gestellt, in denen er den Ball schnell werfen und somit bei der Offensive Line für Entlastung sorgen konnte. Zwischendurch kam es dennoch zu tiefen Pässen. Einer dieser Pässe führte zu einem 75-Yard Touchdown von Robby Anderson. Zwar wurde der Ball noch verhältnismäßig viel gelaufen, jedoch war eine Veränderung zur letzten Saison schon sehr deutlich zu erkennen. In den nächsten Wochen sind für die Offense weitere Schritte in die richtige Richtung zu erwarten.

Wer konnte in der Offense überzeugen?

Nachdem der große Umbruch eingeleitet wurde und nun das erste Spiel nach der Cam Newton-Ära stattfand, war der Druck auf Teddy Bridgewater enorm. In seinem ersten Spiel lieferte er dann aber eine sehr solide Vorstellung ab (22/34 Pässe angebracht, 270 Yards geworfen, TD, 0,23epa/Dropback, -1,5% Completion Percentage über den Erwartungen). Zwar gab es auch bei ihm noch schwächere Phasen im Spiel, doch insgesamt konnte er den Ball sehr gut und schnell an mehrere Receiver verteilen. Zwar muss seine Leistung innerhalb des Spiels noch konstanter werden, aber für den Beginn war die Performance vollkommen zufriedenstellend.

Im Running Game kam es wieder zu einer One-Man-Show von Christian McCaffrey (23 Carries, 96 Yards, 2 Rushing-TD, 0,13epa/Carry). Dort konnte er seine Klasse mit zwei Touchdowns unter Beweis stellen. Im Passing Game war er dagegen diesmal nicht der Dreh-und Angelpunkt. Bei seinen fünf Targets war er aber extrem effizient. Mit ihm in dieser Rolle scheint das Team sehr zu profitieren.


Was muss sich in der Offense bessern?

Das Play-Calling schien im Vergleich zur letzten Saison gerade im Passing Game deutlich verbessert. Zwar wurde der Ball sehr oft gelaufen, doch konnte man dies mit kreativen Passkonzepten lange Zeit immer wieder ausgleichen. Im letzten Drive übertrieb man es dann aber mit den vielen Runs. Folglich stellten die Raiders sich stärker auf das Laufspiel ein. Kurz vor Schluss durfte die Offense der Panthers noch einmal auf das Feld und hätte das Spiel mit einem Touchdown für sich entscheiden können. Nach drei Läufen durch McCaffrey entschied sich Carolina beim 3. Versuch & 4 erneut zu laufen. Im Zuge dessen kam es zu einem gefährlichen 4. Versuch & Inches. In einer engen Formation bekam Fullback Alex Armah dann die Chance, welche er aber leider nicht nutzen konnte. Die vielen Läufe kosteten den letzten Drive und somit auch den Sieg. Hier sollten die Panthers an einer besseren Balance zwischen Lauf- und Passspiel arbeiten.

Neben dem bitteren Ende fielen auch die vielen Drops bei fangbaren Bällen negativ auf. Schon in New Orleans war zu beobachten, dass die Receiver unter Teddy Bridewater fangbare Bälle viel häufiger fallen ließen als unter Drew Brees. Das Phänomen der vielen Drops ist nun auch in Carolina aufgetreten und zeigt, dass die Drops auf eine gewisse Art auch auf den Quarterback zurückzuführen sind. Um dem entgegenzuwirken muss die Offense am Timing arbeiten. Hier kann man den Spielern aufgrund der kurzen Vorbereitungen und ohne Preseason wenig Vorwürfe machen.


Wie ist die Performance der Defense zu beurteilen?

Der Umbruch zeigte sich besonders stark in der Defense. Vier Rookies mussten teilweise gleichzeitig auf dem Feld stehen. Dabei konnte weder der Lauf der Raiders (31 Carries, 133 Yards,  3 TD, 0,14epa/Carry) noch der Pass (22/30 Pässe angebracht, 239 Yards, TD, 0,43epa/Dropback) verteidigt werden. Wide-Receiver Henry Ruggs, TE Darren Waller und RB Josh Jacobs konnten immer wieder für Raumgewinn sorgen und auch Quarterback Derek Carr machte ein sehr solides Spiel. Auf die Panthers Defense kommt noch eine Menge Arbeit zu, wenngleich damit auch nach dem Umbruch zu rechnen war. Verpasste Tackles und Abstimmungsschwierigkeiten sollten mit jedem Spiel besser werden.

Wer konnte in der Defense überzeugen?

In diesem Jahr steht hauptsächlich die Entwicklung der jungen Spieler im Vordergrund. Zwar hatte im ersten Spiel kein Spieler ein wirklich gutes Spiel, doch konnte Safety Jeremy Chinn mit einigen tollen Aktionen auf sich aufmerksam machen. Erstrundenpick Derrick Brown hatte zwar noch große Mühen mit der starken O-Line der Raiders, doch gelangen auch ihm einige gute Aktionen. Einen Stopp und einen abgewehrten Pass an der Line of Scrimmage konnte er für seine Statistik verbuchen. Für die beste Aktion in der Defense sorgte schließlich Rasul Douglas – der durch die Verletzung von Donte Jackson früh ins kalte Wasser geschmissen wurde – im letzten Quarter. Beim dritten Versuch konnte er einen Pass abwehren, was schließlich einen Punt erzwang.

Was muss sich in der Defense bessern?

Dass es das erste Spiel in der NFL für einige ist, merkte man vielen Spielern an. Gerade für Troy Pride Jr. schien alles noch viel zu schnell zu gehen. Immer wieder wurde er als Schwäche ausgemacht und angeworfen. Neben Pride taten sich jedoch die gesamte Secondary und auch die Linebacker schwer. Abgesehen von der tollen Aktion von Douglas gab es kaum gute Aktionen in der Coverage.

In diesem Spiel war auch die Defensive Line der Panthers sehr schwach. Dass der Pass Rush gegen die Offense nicht gut aussehen würde, war durch die schnellen Pässe der Raiders abzusehen. Doch leider konnte auch die Laufverteidigung, trotz zahlreicher Neuzugänge, noch nicht die erhoffte Steigerung zur letzten Saison liefern.

Wie fällt das Fazit aus?

Das Spiel zeigte eindrucksvoll, dass die Panthers dieses Jahr ein konkurrenzfähiges Team stellen. Die Offense konnte stellenweise schon sehr überzeugen und sollte auch das Fundament für einige Siege sein. Die Defense schwächelte leider erwartungsgemäß. Hier bleibt aber abzuwarten, wie sich das Team im Laufe der Saison steigert. Für viele Spieler war es das erste Spiel, weswegen es auch zu vielen Fehlern kam. Die Niederlage ist natürlich schmerzvoll, doch durch einige vielversprechende Aktionen gibt sie auch Hoffnung auf eine spannende Saison.

 

Quelle: Rbsdm.com; Espn.com

Bildquelle: Panthers.com