Die Panthers können doch gewinnen. Nach zwei Niederlagen spielen sie gegen die New Orleans Saints nicht unbedingt einen guten Football, doch gewinnen am Ende verdient das Spiel mit 22-14. Das Spiel war leider gezeichnet von vielen Punts und schwacher Performance in der Offense. Am Ende war mit Carolina das Team siegreich, das zumindest die Turnover vermeiden konnte.

Die Stats der Offense

Overall: 293Yards und -013Epa/Play (Platz 25/32 am Spieltag)

Passing: 148Yards und -0,17Epa/Play (Platz 26)

Rushing: 145Yards und -0,1Epa/Play (Platz 19)

Wie ist die Offense zu bewerten?

Auch wenn die Panthers das Spiel gewonnen haben, war die Offense überhaupt nicht gut. Nur bei 32% der Plays konnte die Wahrscheinlichkeit auf einen Score erhöht werden. An diesem Spieltag war das hinter Denver der zweitschlechteste Wert.

Besonders Baker Mayfield war wieder nicht im Rhythmus. Zählten zu seinen Stärken oft die Pässe nach außen, funktionierten diese bei den Panthers wieder nicht. Viele Bälle waren einfach nicht präzise genug, obwohl die Receiver frei waren.

Die Verbindung mit DJ Moore scheint überhaupt noch nicht da zu sein. Der Receiver beendete auch in diesem Spiel die Partie mit mickrigen 2 Yards Receiving, obwohl er sechs Targets erhielt.

Was sich auch abzeichnet, ist dass Mayfield zu lange für seine Entscheidungen braucht. Im Spiel gegen die Saints warf er im Schnitt den Ball 6,1 Yards pro Versuch weit, doch benötigte dafür 2,86s im Schnitt. Dadurch stand er natürlich auch wieder vermehrt unter Druck, woraus dann auch viele seiner unpräzisen Würfe entstanden.

Die OLine machte in Pass Protection einen ordentlichen Job. Wirklich schnelle Pressures durch die Saints entstanden nicht. Rookie Ickey Ekwonu wirkte zwar immer noch nicht wirklich sicher, doch immerhin entstanden durch ihn nur 2 QB Hurries.

Das Laufspiel war in Ordnung. Neben McCaffrey machte diesmal Chuba Hubbard auch ein paar gute Plays und erzielte mit seinen drei Läufen starke 25 Yards.

Nachdem die Panthers nach zwei Wochen das beste Rushing Team waren, mussten sie nach dem Spiel gegen die Saints die Führungsposition wieder abgeben. Grund dafür war besonders der Spielstand. Carolina führte fast die gesamte Partie und entschloss sich früh keine Risiken einzugehen. Das führte zu vielen Läufen auf early Down in zugestellte Boxen, die schnell an der Line of Scrimmage gestoppt wurden. Gepaart mit dem schwachen Passing Game ist auch die so schlechte Erfolgsrate in diesem Spiel zu erklären.

Ein wirklicher Lichtblick in der Offense war Wide Receiver Laviska Shenaul Jr.. Er machte sein erstes Spiel für die Panthers und wusste sofort zu überzeugen. Bei zwei Targets konnte er gleich vier Tackles brechen und mit seinem ersten Catch sofort für den Touchdown sorgen. Trotzdem bleibt zu hoffen, dass die Offense in der weiteren Phase der Saison nicht nur aus Shenault und McCaffrey bestehen wird, denn ansonsten wird das ein zähes Jahr für die Panthers Fans.

Die Stats der Defense

Overall: 426Yards und -0,11Epa/Play (Platz 9)

Passing: 342Yards und 0,13Epa/Play (Platz 20)

Rushing: 84Yards und -0,59Epa/Play (Platz 2)

Wie ist die Defense zu bewerten?

Der Trend des letzten Jahres scheint sich fortzusetzen. Ist die gegnerische Offense schlecht, kann die Panthers Defense extrem dominant auftreten. Die Saints Offense konnte gegen die Panthers das Spiel nur über WR Chris Olave aufbauen. Einen Plan B gab es darüber hinaus nicht. Das Spiel war sehr eindimensional und so hatte Carolinas Secondary keine großen Schwierigkeiten.

Auf First und Second Down versuchten die Saints immer wieder zu laufen. Bei insgesamt 21 Versuchen in diesen Situationen schaffte es New Orleans nur bei acht Läufen die Wahrscheinlichkeit auf einen Score zu erhöhen. Die Panthers stoppten immer wieder den Lauf durch die Mitte und da die Saints bis zum bitteren Ende an ihrem Plan festhielten, entstanden viele lange Third Downs.

In der Ära unter HC Matt Rhule und DC Phil Snow fällt auf, dass die Laufverteidigung durch die Mitte echt verbessert wurde. Haben die Gegner nur das Ziel den Ball zu laufen, um den vielleicht schwächeren Quarterback zu unterstützen, geht diese Taktik selten gegen Carolina auf.

So kam es auch in diesem Spiel zu langen Third Downs. Das oft einzige Ziel der Saints war dann Chris Olave. Dieser hatte gegen die indisponierten Henderson, Hartsfield und Jackson zwar auch oft die Oberhand (insgesamt starke 147 Receiving Yards) und so konnten die Saints einige Male über das Feld marschieren, aber darüber hinaus hatte die Panthers Defense alles im Griff.

Bei den längeren Third Downs wurde von der Defense auch sehr gerne geblitzt. Diese Taktik bekamen die Saints mit QB Jameis Winston überhaupt nicht unter Kontrolle. Carolina schickte immer wieder unterschiedliche Blitze, sodass eigentlich jeder Spieler mindestens einmal im Pass Rush tätig war. Insgesamt konnten so 12 Spieler entweder mindestens einen QB Hurry, einen QB Hit oder einen Sack erzeugen. Brian Burns war mit 4 QB Hurries und einem Hit wiedermal Spitzenreiter.

Neben der starken Gesamtleistung der Defense war auch die Einzelleistung Jaycee Horns hervorzuheben. Strauchelte der ehemalige First Round Pick bisher in Coverage, ließ er diesmal nicht einen Catch zu. Selbst gegen Olave war er konsequent und produzierte den spielentscheidenden Pick, der die Partie schlussendlich entschied.

Auch am zweiten Pick war Horn mitentscheidend involviert. Als Pass Rusher brach er frei zu Winston durch und fälschte den Pass so ab, dass der Ball in die Arme von Derrick Brown fiel. In der Defense war er der Spieler des Spiels.

Wie fällt das Fazit aus?

Die New Orleans Saints kamen genau zur richtigen Zeit. Mit ihrer Offense und ihrem Spielstil waren sie leicht mit den Qualitäten der Panthers Defense zu stoppen. Trotzdem darf die schwache Vorstellung der Offense nicht in Vergessenheit geraten.

Das Spielglück war extrem auf Seiten Carolinas. Einerseits erzielten sie durch Marquis Haynes einen Fumble Recovery Touchdown und andererseits verschossen die Saints zwei Field Goals. Zum Schluss gewinnen die Panthers das Spiel aber nur mit einem Score, obwohl die Defense stark agierte. Der Grund dafür ist klar in der Offense zu finden, in der Baker Mayfield einfach noch nicht funktioniert.

Am Ende gewinnen die Panthers aber mit der desolaten Offense. Reicht das in der Zukunft aber für viele weitere Siege? Der erste Reflex wäre wahrscheinlich auf eher nicht zu setzen, doch aktuell gibt es in der NFL wenige Teams, die über schwache Teams hinwegfegen.

Eine wirkliche Spitze gibt es gerade wohl noch nicht und so könnte es viele Kandidaten geben, die mit Carolinas Defense Probleme haben könnten. Dadurch sind dann natürlich auch viele enge Spiele zu erwarten und da sind die Ausgänge oft eher zufällig. Zurzeit stehen die Panthers in diesen Spielen bei 1-2. Wird das Spielglück mal wieder auf der richtigen Seite sein, wird Carolina sicherlich auch noch weitere Partien gewinnen können. Die nächste Chance wartet nächste Woche im Spiel gegen die Arizona Cardinals.

Quellen: rbsdm.com  espn.com