Schlagwortarchiv für: Phil Snow

Let it Snow: Wie konnte die Panthers Defense einen solchen Turnaround hinlegen?

Während die Panthers Offense nach einem guten Start zuletzt teilweise ein Totalausfall war, ist es vor allem die Defense von Carolina, die für Aufsehen sorgt. Ihr gelingt es, phasenweise absolute Dominanz auf dem Platz zu verkörpern. Dies zeigt sich auch in den Statistiken, wo man in fast allen Kategorien in der Top 10 der Liga liegt.

  • 2. Platz in Yards pro Spiel (280,7 Yards pro Spiel)
  • 1. Platz in der Pass-Defense (173,7 Yards pro Spiel)
  • 6. Platz in zugelassenen Punkten (19,3 Punkte pro Spiel)
  • 5. Platz in Sacks (27)
  • 2. Platz in Sack-Percentage (8,2% der Plays)
  • 7. Platz in third down Defense (nur 33,1% führen zu einem first down)
  • 2. wenigsten first downs zugelassen (167)
  • 6. Platz in YAC
  • 3. Platz in Pressure Rate
  • 2. meisten Tackles for loss
  • 3. Platz in fourth down Defense (nur 30,8% führen zu einem first down)

Dies ist ein gewaltiger Sprung im Vergleich zu der letzten Saison, als die Panthers in den meisten Statistiken eher im unteren Mittelfeld der Liga lagen. In der third down Defense stellte man sogar eines der schlechtesten Teams. Vor allem die Pass-Defense zählt zu einer der besten der Liga. Die Frage ist jetzt natürlich, wie es zu diesem krassen Umschwung kommt. Das lässt sich auf mehrere Aspekte zurückführen, die wir in diesem Artikel genauer veranschaulichen wollen. Hierfür haben wir mehrere Plays aus dem Spiel gegen die Saints herausgesucht und gehen näher darauf ein.

Personal

Als ersten Punkt sind natürlich die Neuzugänge zu nennen, die die Panthers in der Offseason verpflichtet haben. Allen voran der First-Round-Pick Jaycee Horn, der als Starting-Cornerback, bis zu seiner Verletzung, direkt eine wichtige Rolle eingenommen hat. Zusätzlich haben die Panthers aber noch drei weitere Spieler in ihrer Starting Defense, die sie in der Free Agency verpflichtet haben. Von den LA Rams kam der flexible D-Line Spieler Morgan Fox, der als DE sowohl in einer 3-4 als auch in einer 4-3 Defense agieren kann. Bei Passing Downs wird er auch als Inside Rusher eingesetzt.

Eine weitere Verstärkung für die Defensive-Line kam aus Nashville von den Titans: DaQuan Jones. Jones ist ein klassischer DT, der als Starter neben Derrick Brown spielt. Er hat aber auch eine gewisse Flexibilität und kann als Nose Tackle eingesetzt werden. Das Prunkstück der Free Agency war jedoch der LB-DE-Hybrid Haason Reddick, der von den Cardinals kam und schon unter Snow und Rhule am College gespielt hat. Durch ihn wurden noch andere Formationen möglich, auf die wir noch im Verlauf eingehen.

Die Verpflichtung von Stephon Gilmore während der Saison scheint ebenfalls eine enorme Bereicherung zu sein. Er hat sich bisher nahtlos in die Defense eingefügt . In den ersten beiden Spielen hat man bereits einen guten Einblick gehabt, welch ein außergewöhnlicher Spieler er ist. Trotz stark limitierter Spielzeit nach seiner schweren Verletzung, spielte er gegen die Falcons lediglich 17 Snaps und gegen die Patriots 16 und sammelte dennoch in beiden Spielen bereits eine Interception.

Scheme

Formationen

Während in der Offense in den letzten Jahren bereits viele Playdesigns aus dem College den Einzug in die NFL gefunden haben, ist dies in der Defense eher selten zu sehen. Phil Snow bringt jedoch nun viele Elemente aus dem College in die NFL. Bereits vor der letzten Saison hat er angekündigt, mit “multiplen Fronten” zu agieren und in dieser Saison wird dies sehr deutlich. Zwar hat er auch in der letzten Saison bereits Aaron Rodgers in seiner MVP-Saison mit seinen 3-3-5 Designs verwirrt, wie dieser nach dem Spiel im Interview zugab, doch in dieser Saison haben die Spieler seine Defense besser verinnerlicht und wissen daraus zu agieren. Vor allem sieht man viele Formationen mit 5 oder mehr Defensive Backs und eher selten die sogenannte “Base-Formation”. Aber auch bei dieser gibt es schon die erste Veränderung im Vergleich zu letzter Saison. Während man im letzten Jahr noch eine 4-3 Basis hatte und es auch keine offiziellen Äußerungen über einen Formationswechsel gab, wie es sonst bei anderen Teams oft der Fall ist, agiert man in dieser Saison aus einer 3-4 Basis. Beim Spiel gegen die Saints jedoch wurden lediglich ein paar wenige Spielzüge aus dieser Formation gezeigt. Die meisten Spielzüge wurde mit einer 4-2-5 Nickel Defense (4 D-Lineman; 2 LB; 5 DBs), einer 4-1-6 Dime (4 D-Lineman; 1 LB; 6 DBs) oder auch einer 3-3-5 Wide Formation gespielt. Auf die 3-3-5 möchten wir noch etwas näher eingehen.

Die 3-3-5 Defense

Die 3-3-5 ist eine Defense, die in der NFL eher selten, beziehungsweise bei den meisten Teams gar nicht gespielt wird. Es ist eine Formation aus dem College, die Phil Snow dort bereits verwendet hat. Bei Baylor war dies sogar seine Base-Formation und damit stellte er eine der besten Defenses in der 2019er College-Saison. Die Grundaufstellung der 3-3-5 ist ähnlich wie die einer 3-4 Defense. Auch in dieser Defense spielt man mit drei D-Lineman (schwarz makiert), von denen meistens einer als Nose-Tackle und die anderen beiden zwischen Guard und Tackle aufgestellt sind. Das Besondere ist jetzt, dass man nur mit drei Linebackern (blau makiert) und dafür mit 5 Defensive Backs (rot makiert; einer ist nicht im Bild) spielt. Es ist somit eine Variante der Nickel-Formation.

Während jedoch bei der klassischen Nickel Formation bei der 3-4 Defense meistens der Nose-Tackle für einen DB weichen muss, kommt in diesem Fall ein DB für einen LB. Die Linebacker sind in dieser Defense auch das Besondere. Bei der 3-3-5 ist die Athletik, vor allem die Geschwindigkeit enorm wichtig.

Besonderheiten der Linebacker

Der Mittlere Linebacker, in diesem Bild Shaq Thompson mit der 7, steht als einziger LB hinter der D-Line. Bei den Base-Defenses oder auch bei der normalen Nickel Formation gibt es immer 2 oder mehrere Off-Ball Linebacker, die sich auf dem zweiten Level positionieren. Bei dieser Aufstellung ist er als alleiniger “Field General” für die Calls und gegebenenfalls Veränderungen zuständig. Noch viel wichtiger sind die anderen beiden LB, die eine besondere Rolle haben. Sie müssen Hybrid-Spieler sein. Also müssen sie einerseits die Athletik haben, selbst wenn sie an der Line aufgestellt sind, noch in Coverage zu droppen, andererseits müssen sie auch Qualitäten als Edge-Rusher sowie als Run-Defender bei outside Runs mitbringen.

Mit den beiden Spielern Burns und Reddick haben die Panthers die perfekte Besetzung dieser Rollen. Beide Spieler bringen mit ihren Zeiten auf 40 Yards, Burns 4,53s und Reddick 4,52s, eine unglaublich Athletik mit. Sie sind zwar beide meistens als Pass-Rusher eingesetzt, können aber beide auch Coverage Aufgaben erledigen. Jedoch ist die Aufstellung auf dem Bild nicht der klassische Look der 3-3-5 Defense. Bei dieser Aufstellung (3-3-5 wide) sieht es fast so aus, als würden die Panthers mit 5 D-Linern spielen. Der zentrale Unterschied ist vor allem die Haltung der beiden Outside LB. Beide stehen, um auch möglichst schnell sich in Coverage begeben zu können.

Besonderheiten der Defensive Backs

Auch bei den DBs sind ein paar Besonderheiten in dieser Formation zu erkennen. Zum einen ist es die Flexibilität in der Besetzung. Manchmal wird mit drei Safetys und manchmal mit drei Cornerbacks agiert. Es ist somit ideal, einen Safety zu haben, der auch die Rolle des Slot-Defenders ausfüllen kann. Während sich für die Outside Cornerbacks eher wenig ändert, haben die Safetys hier schon veränderte Aufgaben. Gerade bei dieser Variante der 3-3-5, bei der sich nur ein Linebacker hinter der Line befindet, ist es wichtig Safetys zu haben, die auch gegen den Lauf verteidigen können. Auf dem Bild kann man gut sehen, dass der Strong Safety (31) neben dem MLB der einzige andere Verteidiger auf dem “zweiten Level” der Defense ist. Somit sollte er es zumindest einigermaßen schaffen, sein Gap zu verteidigen.

 Vorteile der 3-3-5 Defense

Die Vorteile dieser Defense liegen vor allem in der Verteidigung gegen den Pass. Durch die 3 D-Linemen und die beiden Hybrid LB hat man zu jeder Zeit fünf Spieler auf dem Platz, die enorme Stärken im Pass-Rush haben. Die gegnerische Offense muss somit jederzeit mit fünf Rushern rechnen. Gleichzeitig hat man aber auch, im Gegensatz zu der 3-4 Base Defense, einen fünften DB auf dem Platz, was vor allem die Man-Coverage erleichtert und für die Offense weniger Mismatches ermöglicht. Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität dieser Formation. Dies liegt vor allem an den dafür nötigen Hybrid-Spielern. Man kann mit diesem Personal mehrere verschiedene Formationen aufstellen, ohne auswechseln zu müssen. Wenn sich die beiden OLB vor dem Snap zu dem anderen LB stellen, bekommt man den klassischen 3-3-5 Look, mit 3 D-Linern 3 LB dahinter und dann die 5 DBs, die sich wie ein Schirm dahinter positionieren. Dieser Look machte Aaron Rodgers in der letzten Saison starke Probleme. Eine weitere Möglichkeit ist auch, lediglich einen der OLB weiter zurückzustellen, während man den anderen als vierten D-Liner spielen lässt, man bekommt so den klassischen Nickel-Look.

Nachteile

Wenn man die Vorteile der 3-3-5 Defense liest, ist es fast schon verwunderlich, warum diese Formation in der NFL so selten gespielt wird. Aber auch diese Formation hat ihre Nachteile. Zum Beispiel haben nur die wenigsten Teams mehrere Hybrid LB in ihren Reihen, die man in diese Rollen stecken kann, ohne ihnen ihre Stärken zu rauben oder der Defense die Schlagkraft zu nehmen. Außerdem ist die Verteidigung gegen den Lauf auch anders als bei den 4 Mann Fronten oder der 3-4 Defense. Es kostet Zeit, bis die ungewohnten Abläufe einstudiert sind und passen. Dies hat man bei den Panthers auch in der letzten Saison gesehen, als die Lauf-Verteidigung zu den schlechtesten der Liga gehörte. Viele Teams vertrauen eher auf ihre klassischen Formationen und die wenigsten (bzw. keine) Defense Koordinatoren haben so umfangreiche Erfahrungen in diesem System wie Snow.

Coverage Rotation

Ein ganz wichtiger Aspekt in der heutigen NFL ist es, seine Coverage zu verschleiern um den QB vor Probleme zu stellen. Der Quaterback soll möglichst lange den Ball in der Hand halten, damit die Pass-Rusher die Chance bekommen, zu ihm zu gelangen. Dies gelingt oft mit der Rotation der Coverage. Darunter versteht man, dass der Quaterback denkt, er hat eine Coverage der Defense vor dem Snap erkannt und nach dem Snap rotieren die Spieler, sodass er die Coverage neu lesen muss. Im Idealfall braucht er dann die Zeit länger für seine Reads, was der Pass-Rusher ganz einfach nutzen kann. Oder der QB liest die Coverage falsch und wirft eine Interception. Im folgenden Play sieht man gut, wie die Panthers dies verwenden.

Vor dem Snap sieht das sehr eindeutig aus. Die Panthers stehen mit sieben Spielern an der Line of Scrimmage, was einen Blitz bedeuten könnte. Das Entscheidende ist jedoch, was im Defensive Backfield passiert. Für die meisten Coverages ist die Positionierung der Safetys eine Identifizierung: 2 Safetys tief bedeutet meist Cover 2, 4 oder eine Variante von beiden; nur ein Safety steht meistens für Cover 3 oder Cover 1.

In diesem Fall hat sich ein Safety tief positioniert, während der andere direkt an der Line of Scrimmage aufgestellt ist. Aufgrund der Positionierung und der Tatsache, dass die Panthers in der letzten Saison eines der Teams waren, die am meisten Cover 3 gespielt haben, könnte man auf diese Coverage schließen.

Nach dem Snap sieht das wiederum komplett anders aus. Der tiefe Safety rotiert zur Boundary Side und spielt somit die tiefe Hälfte anstatt des tiefen Drittels in der Mitte, wie vorher angezeigt. Die zweite Tiefe Hälfte übernimmt nun der Outside Corner Donte Jackson, der direkt nach dem Snap 10 Yards nach hinten läuft, um sich passend zu positionieren. Man kann nun auch sehen, dass sich mehrere Spieler in Coverage haben fallen lassen und man kann gut erkennen, dass fünf Verteidiger im Underneath-Bereich verteidigen. Hierbei spielt einer etwas tiefer, was auf eine Tampa 2 Coverage schließen lässt. Man hat somit vor dem Spielzug und im Spielzug zwei unterschiedliche Positionierungen der Spieler, weshalb der QB mit seinen Reads durcheinander kommt. Das Resultat des Plays ist ein Incomplete Pass.

Pass-Rush-Pakete

Einer der grundlegensten Unterschiede im Vergleich zu der letzten Saison ist die Aggressivität und Vielfalt im Pass-Rush. Während man in der letzten eines der Teams war das am meisten Zonen-Verteidigung gespielt hat, sieht man in diesem Jahr deutlich mehr Mann-Verteidigung. Darauf aufbauend blitzen die Panthers, in 31,7% der Plays, deutlich häufiger und sind in der Blitz-Rate auf dem vierten Platz ligaweit. Auf die Blitz Pakete gehen wir in diesem Abschnitt genauer ein und analysieren ein paar.

Eines der beliebtesten Spielzeuge von Snow ist eine Variante des sogenannte Double-A-Gap Blitz. Der Double-A-Gap Blitz ist eine Defense Formation, die aus dem Nickel-Paket aufbaut. Die Besonderheit bei dieser Formation ist jedoch, dass sich die beiden Linebacker (schwarz eingekreist) zwischen den beiden Defensive Tacklen positionieren. Sie stehen auf beiden Seiten des Centers in der Lücke zwischen ihm und dem Guard (dem sogenannten A-Gap). Diese beiden Linebacker zeigen damit den Blitz als fünfter und sechster Pass-Rusher an. Snow setzt dabei zusätzlich noch auf ein oder (wie auf diesem Bild) zwei Defensive Backs (blau eingekreist), die sich auch noch an der Line of Scrimage, neben den Defensive Ends, aufstellen. Man zeigt somit an, mit 8 Spielern den Quaterback zu attackieren. Jetzt kommt nämlich das komplizierte und so ungeheuer effektive an dieser Aufstellung ins Spiel. Aufgrund der Gefahr von bis zu 8 Pass-Rushern, sieht der Quaterback sich meistens dazu gezwungen, das Pass-Blocking zu verändern. Jedoch wird im seltensten Fall mit 8 Spielern als Pass-Rusher gespielt. In fast allen Fällen lassen sich nach dem Snap des Balles, ein oder mehrere Spieler in Coverage fallen. Genau das ist die Schwierigkeit, da das Team vorher nicht weiß, wer in Coverage ist und wer nicht. Hier kommt dann Snows Kreativität zum Vorschein

Bei diesem Spielzug lässt Snow fast alle Spieler auf der rechten Seite der Defense in Coverage droppen. Im Gegensatz dazu lässt er auf der linken Seite sowohl den Linebacker als auch den Strong Safety als Blitzer kommen. Effektiv kommen die Panthers mit fünf Mann im Pass-Rush. Jedoch sind von diesen fünf Spielern, vier auf einer Seite positioniert. Es wird somit eine Seite der gegnerischen Offensive Line überladen, damit möglichst ein Spieler ungeblockt bleibt. Diesen Blitz haben die Panthers gegen die Saints in drei aufeinanderfolgenden Spielzügen gebracht. Bei jedem dieser Spielzüge kam ein Spieler ungeblockt zum Quaterback, der es bei den ersten beiden Spielzügen noch schaffte, den Ball schnell wegzuwerfen, wurde beim dritten dann intercepted.

Auch bei diesem Spielzug zeigen die Panther wieder mithilfe des Double-A-Gap sowie einem DB den Blitz an. Es sind somit wieder 7 potentielle Pass-Rusher an der Line, die die Offense im Auge halten muss. Bei diesem Spielzug ist jedoch eine Besonderheit zu sehen. Dieses Play ist bei einem vierten Versuch und noch 5 Yards zu gehen, somit ist mit einem Pass zu rechnen. Nachdem die Panthers eine fast identische Aufstellung bereits mehrfach gezeigt hatten und fast jedes mal geblitzt hatten, kommt jetzt die Veränderung.

Nach dem Snap lassen sich beide Defensive Ends in Coverage fallen, sowie einer der beiden Linebacker. Als Pass-Rusher agieren nur die beiden DT’s und der DB. Die Besonderheit ist aber das Verhalten des anderen Linebackers (rot eingekreist). Nach dem Snap versucht er erst zum QB durchzukommen. Als er jedoch merkt, dass er nicht ungeblockt ist, hört er mit diesem Versuch direkt auf und lässt sich fallen. Er spielt als achter Mann in Coverage als Art QB-Spy, um zu verhindern, dass der QB selbst läuft. Jedoch ist seine erste Aktion eine andere. Aufgrund des angezeigten Blitzes der Panthers macht der QB ein Audible, bei dem er noch mal etwas verändert. Thompson orientiert sich, nachdem er merkt, dass er geblockt wird, sofort um und spielt als “Rat in the hole”. Das bedeutet, er orientiert sich nach der klassischen schnellen Route, die der QB angesagt hat, um dem Blitz zu entkommen. Meistens ist das eine typische “Man-beater Route”, also eine Route, die gut gegen die Mann-Verteidigung ist, wie sie bei den meisten Blitzen verwendet wird. In diesem Fall ist es eine Drag-Route, die kurz parallel hinter der Line of Scrimage gelaufen wird. Er deckt somit den schnellen einfachen Pass ab. Außerdem hat er dadurch, dass er erst zum QB wollte und dann geblockt wurde, zwei Offensive-Linemen auf sich gebunden, die nach seinem Drop wirkungslos rumstehen. Das Resultat des Spielzuges ist ein Sack und das damit folgende Turnover on downs. Snow hat es in diesem Spielzug, durch das passende Antäuschen eines Blitzes, geschafft, mit 3 Rushern gegen 6 Blocker einen Quaterbacksack zu erreichen.

Auch bei diesem Spielzug zeigt Snow wieder seine Kreativität im Playdesign. Er beginnt erneut mit dem angezeigten Double-A-Gap Blitz. Dieses Mal jedoch bewegt sich ein LB, in diesem Fall Chinn mit der 21 kurz vor dem Snap noch. Er positioniert sich wie zu sehen zwischen dem DT und DE. Damit schafft er es erneut, eine Seite der O-Line zu überladen. Nach dem Snap lassen sich nämlich sowohl der auf der anderen Seite positionierte DE als auch der andere LB in Coverage fallen. Während nun auf der rechten Seite der Offensive Line lediglich ein Spieler als Rusher eingesetzt wird, sind es auf der linken Seite drei. Der Center wartet nach dem Snap noch kurz ab wer als Rusher kommt und der Left Guard blockt den DT. Somit kommen auf den Left Tackle zwei Rusher zu, er kann lediglich einen blocken und somit kommt einer ungeblockt zum QB. Das Resultat des Spielzuges ist, dass die Panthers mit einem Vier-Mann-Rush einen freien Rusher und damit den Sack bekommen.

Schlusswort

Die Panthers bringen in dieser Saison endlich wieder eine gute Defense aufs Feld. Viele Experten rund um die NFL sind von der Panthers Defense begeistert. Sie ist eine extrem flexible Defense, die mit vielen unterschiedlichen Formationen und Playdesigns auftrumpft. Sie ist bisher eine der unberechenbarsten Defenses in dieser Saison. Vor allem der Wandel im Vergleich zu letzter Saison ist enorm. Eine weitere Erkenntnis im Saisonverlauf war, dass durch den Ausfall von Shaq Thompson die Defense vor allem über kurze Pässe in der underneath Coverage, sowie in der Lauf-Verteidigung verwundbar war. Diese Schwachstelle sollte nun behoben werden, da Thompson wieder zurück ist und wieder an seinen Saisonstart anknüpft.

Bildquellen:

https://www.nflgamepass.com/de/games/2021/saints-panthers-c59f2d31-b37c-11eb-ac10-97a1ea06b5e2

www.panthers.com

Quellen:

www.pro-football-reference.com