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The boys are back in town – Trainingscamp 2023

Die Offseason neigt sich endlich dem Ende. Thomas aus der Redaktion berichtet über das Trainingscamp in Spartanburg.

Vorbereitung auf die neue Saison und der Kampf um die Positionen

In unserem neuesten Bericht schaut Thomas aus unserer Redaktion auf den Start des Trainingscamps. Natürlich liegt der Fokus vor allem auf der Quarterback-Position. Jedoch gibt es viele junge und talentierte Spieler, die alles zeigen müssen, um Teil des Kaders bzw. Starter zu werden. Auf welche Duelle lohnt es sich zu achten und können die Leistungen Aufschluss auf die neue Saison geben?

Endlich ist es wieder soweit, die neue NFL Saison rückt immer näher. Das Kribbeln beginnt und die Vorfreude auf die neue Saison steigt, denn seit dieser Woche sind die Panthers zurück in Spartanburg. Hier wird man sich vom 27. Juli bis zum 10. August auf die neue Saison vorbereiten.

Für jedes NFL Team ist dies der wichtigste Abschnitt der Saisonvorbereitung. Bei jedem Team herrscht das Gefühl vor, dass in der kommenden Saison alles möglich ist, wenn das Playbook, die Spielzüge und die internen Abläufe im Training Camp verinnerlicht und in den Trainingseinheiten gut umgesetzt werden. Ein positives Gefühl nach dem Camp und der damit verbundenen Offseason lässt die Spieler, das Team positiv in die neue Saison starten.

Viele Bewerber, jedoch kann nur einer den Job des QB übernehmen

Die Panthers haben auf dem Papier in dieser Offseason erneut viele Veränderungen vorgenommen. Neue Offense- und Special Teams Koordinatoren wurden verpflichtet, aber auch neue Positionstrainer und Mitarbeiter wurden unter Vertrag genommen. Natürlich, wie jede Offseason, wurde der Kader mit neuen Spielern aufgefrischt. Hervorzuheben sind hier die diesjährigen Draftpicks und der Trade von Quarterback Baker Mayfield.

Neben vorgenanntem Baker Mayfield befinden sich aktuell noch Sam Darnold, PJ Walker und unser Drittrunden-Pick Matt Corral im QB-Room der Carolina Panthers. Auf den ersten Blick ein Überangebot an Quarterbacks. Unser Coach Matt Rhule beschreibt die Situation bei Start des Training Camps wie folgt: „Die Quarterback-Gruppe (…) wurde zusammengestellt, um den Wettbewerb zu fördern. Am Ende des Tages sind Footballspieler die ultimativen Konkurrenten.“ In der Pressekonferenz zum Start hatte er für seine Quarterbacks nur lobende Worte übrig, er erwähnte Darnolds amtierenden Status als Starter, Mayfields Playoff-Erfahrung mit Cleveland, Corrals Arbeitsmoral als Rookie und Walkers zwei Karrierestarts mit zwei Siegen.

Offener Schlagabtausch zwischen Top Draftpicks aus 2018

Sollte es bis zum Start in die neue Saison aber nicht noch zu einem Trade von Sam Darnold kommen, werden sich um den Starting-QB jedoch nur Sam Darnold und Baker Mayfield duellieren. Mayfield kommt mit ein paar Wochen Rückstand im System des neuen Offensivkoordinators Ben McAdoo ins Trainingslager. Mayfield sagte in seiner einleitenden Pressekonferenz, dass er in den zwei Wochen, bevor sich die Spieler zum Trainingslager zusammenfinden, das Playbook studieren werde. Darnold hingegen hat den Vorteil, OTAs und Minicamps in McAdoos System durchlaufen zu haben, wo Trainer sagten, sie seien beeindruckt von dem, was sie sahen.

Für mich ist es nicht meine Aufgabe, den Starting Quarterback auszuwählen. Die Spieler werden das mit ihrer Spielweise tun.

Matt Rhule, Pressekonferenz

Mit jedem Tag im Camp wird es spannend sein zu beobachten, welcher QB wie viele Wiederholungen erhält, wer in dieser Zeit am besten mit dem System und der Offense harmoniert.

Konkurrenz belebt das Geschäft

Ein Spieler der sich zum Kampf auf der QB-Position ebenfalls äußerte, war die vielleicht wichtigste Waffe unserer Quarterbacks auf der Wide Receiver Position, nämlich DJ Moore. Er hat bereits vor Start des Camps mit beiden Quarterbacks zusammen trainieren dürfen, als man gemeinsame Trainingssessions abgehalten hat. Er äußert ebenfalls, dass ein Wettkampf auf der Position zu spüren ist und dass sich dieser Wettkampf auf das ganze Team übertragen hat.

Natürlich ist es oft der Kampf zwischen den Quarterbacks, der in diesen Camps die Fans und Presse interessiert. Aber diese Art von Wettkampf von welcher DJ Moore spricht, ist auf allen Teilen des Spielfeldes wahrzunehmen. Der WR-Room der Carolina Panthers muss sich jeden Tag im Camp mit jungen, talentierten Cornerbacks wie Donte Jackson und Jaycee Horn messen. Schlüsselspieler unserer Defense wie Brian Burns und Yetur Gross-Matos, welchem eine Breakout-Season zugetraut wird, müssen sich täglich aus Neue mit der neu formierten O-Line um Taylor Moton, Bradley Bozeman, Austin Corbett und unserem First-Round-Pick Ikem Ekwonu duellieren.

Es sind also hoffentlich Wettkämpfe, die jeden Einzelnen im Team, jede Positionsgruppe, die Offense, die Defense und am Ende das ganze Team noch besser machen. Erst dann kann das Team mit einem guten Gefühl das Camp verlässt und mit voller Motivation und Selbstbewusstsein in die neue Saison starten. Bildlich gesprochen: vielleicht können in diesen Tagen voller Blut und Schweiß, genau hier der Grundstein für eine erfolgreiche Saison gelegt werden. Hoffentlich eine Saison mit mehr als fünf Siegen, vielleicht sogar eine Saison, in welcher wir im Dezember in Richtung Playoffs schauen.

Quellen: panthers.compantherswire.usatoday.comcharlotteobserver.com

Das Geheimnis um Samuels Rolle in der Offense

Offensive-Coordinator Joe Brady äußerte sich bereits im Juni über die Pläne, die er für Curtis Samuel vorsieht. In einem Interview machte er deutlich, dass der 24-Jährige auf dem gesamten Feld eingesetzt werden kann. Hinzu kommt, dass Matt Rhule des Öfteren hervorhebt, welche Erfahrungen Samuel auch auf der Runningback-Position schon sammeln konnte.

Sind das die Indizien für eine neue Allzweckwaffe in der Offense der Carolina Panthers? Und ist vor allem Speed der neue Schlüssel zum Erfolg?

Am Donnerstag den 13.08.2020 stellte sich Curtis Samuel in einer Videokonferenz zur Verfügung, um Fragen zu seiner Rolle in der Offense und dem neuen System zu beantworten.

Vorab sei schon so viel gesagt. Die genauen Pläne von Joe Brady konnte man ihm leider nicht entlocken. Lediglich ein großes Grinsen machte sich bei der Frage nach seiner zukünftigen Rolle in der Offense in seinem Gesicht breit. Details behielt er für sich. Ein aufregendes Geheimnis, was die Vorfreude auf die nächste Saison nur noch mehr steigert.

Coaches wollen seine vielen Facetten ausnutzen

„Ich werde nicht in die Details gehen oder den Leuten irgendwelche Hinweise auf das, was noch alles kommt geben. Aber mit meinem Skillset habe ich Fähigkeiten außen, innen und auch als Runningback zu spielen. In meiner bisherigen Karriere habe ich viel Erfahrung gesammelt, da ich auf verschiedenen Positionen zum Einsatz kam. Das gibt mir definitiv die Flexibilität, noch mehr machen zu können.“

In seiner letzten Saison auf dem College in Ohio, im Jahr 2016, gelangen Samuel lediglich 74 Receptions für 865 Yards und 7 Touchdowns. Erwähnenswert ist jedoch, dass er auch im Lauf stark war. Dort erzielte er in derselben Saison 771 Yards bei 97 Carries. Daher rührt der Gedanke, ihn auf dem gesamten Feld in Joe Bradys Offense zu installieren. Dies scheint eine faszinierende Chance für einen Spieler zu sein, der bereits stets am Rande einer Break-Out-Saison abliefert.

Samuel freut sich jedes Mal aufs Neue auf das Training. „Weil ich weiß, dass es etwas Besonderes ist, bin ich Tag für Tag gespannt, wenn ich den Trainingsplatz betrete.“

Auf einer Pressekonferenz zu Beginn des Trainingscamps äußerte sich Coach Rhule bereits über Curtis Samuel. (Anm. d. Red.: Den Artikel über die PK findet ihr auf https://www.germanriot.de/matt-rhule-absage-der-preseason-covid-19-und-wie-er-seinen-kader-fuer-2020-aufbauen-wird/). Dort sprach er die Besonderheiten von Samuels Spielstil und die Fähigkeiten von ihm an. Besonders das Spiel in der Tiefe pickte sich der Headcoach heraus, da er bei Samuel die besondere Fähigkeit sieht, hinter die Defense zu kommen. Aber auch unterstrich Rhule, dass unsere Nummer 10 außen, innen, im Slot oder auch als Runningback spielen kann.

Schnelligkeit soll der Schlüssel zum Erfolg werden

Mit dem neuen Quarterback Teddy Bridgewater an der Seite von D.J. Moore und Robby Anderson wird Schnelligkeit definitiv ein zentrales Thema der Joe Brady Offense werden.

„Wir haben so viel Speed in unserem Wide-Receiver-Raum. So viel Speed. Wir haben Leute, die dich einfach überlaufen können. Das stellt eine Bedrohung für andere da und das können wir auf jeden Fall als unseren Vorteil verbuchen. Wenn wir uns gegen die Defense aufstellen, wissen die schon, dass sie rennen werden müssen.“

„Wenn du schnelle Wide-Receiver hast, werden sehr viele Cornerbacks – egal in welchem System sie sich gerade befinden – eher keine Press-Coverage spielen. Dann bieten sich zum Beispiel mehr Räume für die kurzen Pässe unterhalb der Secondary. Auch werden viele Safeties hinten tief sichern, weil sie nicht überlaufen werden wollen. Für die kurzen Bälle – unterhalb der Secondary – können dann Tight Ends, andere Receiver oder auch Runningbacks ihre Routen laufen. Mit Speed hat man so viel mehr Möglichkeiten.“

Zwar beendete Samuel die letzte Saison mit Karriere-Höchstwerten – 757 Scrimmage Yards und 7 Touchdowns – , jedoch hatte man 2019 nicht das Gefühl, dass er richtig zünden konnte. Ursächlich dafür war wohl die schwierige Quarterback-Situation bei den Carolina Panthers. Kyle Allen – laut Josh Hermsmeyer bei „FiveThirtyEight“ als der schlechteste Deep-Passer der Liga gelistet – und Will Grier hatten Probleme damit, den Ball in die Tiefe zu werfen. Was die Separation vom Gegner angeht, hatte  Samuel 2019 einer der besten Werte von allen Wide Receivern der Liga.

Die Dinge, die letzte Saison passiert sind, gehören laut Curtis Samuel jedoch nun der Vergangenheit an.

„Mein Job ist ganz einfach mich frei zu laufen und dem Quarterback eine Möglichkeit mehr zu geben, den Football zu einem Spieler zu werfen. Manchmal laufe ich eine schlechte Route und manchmal ist es auch der Quarterback, der einen schlechten Ball wirft. Es ist wie es ist. Das darf mich dann nicht frustrieren. Es geht dann wieder darum, für den nächsten Spielzug bereit zu sein und weiter durch zu ziehen. Der Ball wird mich dann finden.“

Das Geheimnis um seine zukünftige Rolle in der Offense konnte zwar nicht ganz gelüftet werden, jedoch lassen die Coaches und Curtis Samuel durchblicken, dass er in der Offense jede Position bekleiden wird. Unter Quarterback Teddy Bridgewater kann er sich zu einem wichtigen Ziel als Passempfänger entwickeln. Dass er auch in manchen Spielzügen als Runningback fungieren wird, scheint auch nicht ganz unwahrscheinlich.Vielleicht kann ihm Bridgewater endlich zu der ersehnten Break-Out-Saison verhelfen. Man wird sehen, ob Samuel das neue Schweizer Taschenmesser neben All-Pro Runningback Christian McCaffrey in der Offense werden wird. Wir dürfen gespannt sein.

Quelle: Antwan Staley

Donte Jackson: “Alles oder Nichts”

Wahrscheinlich gibt es zurzeit keinen Spieler im Kader der Panthers, der einen Neustart so gut gebrauchen kann wie der Zweitrundenpick aus dem Jahr 2018, Donte Jackson.

Nicht nur wegen der Tatsache, dass eine Oberschenkelverletzung den Cornerback über weite Strecken der zweiten Saisonhälfte behinderte, jedoch vielmehr, dass Interims-Headcoach Perry Fewell den 24-jährigen für einige Zeit der letzten Saison auf die Bank verfrachtete.

Grund dafür waren laut Fewell mehrere Big Plays, die Jackson im Rahmen seiner Coverage zugelassen habe. Als sich Jackson dann nach dem Falcons-Spiel zu der Aussage „zwei schreckliche Calls von Perry Fewell“ hinreißen ließ, bedeutete dies die Bank für Jackson in Woche 16 gegen die Colts.

Donte Jackson will die Saison 2020 nun positiver als die letzte gestalten. Deswegen arbeitete er in der Offseason mit dem ehemaligen Pro-Bowl-Cornerback Ryan Clark der Pittsburgh Steelers zusammen. Ziel sei es, sein Spiel neu zu definieren sowie Körper und Geist gesund zu halten.

Am Donnerstag den 06.08.2020. stellte er sich einigen Fragen per Video-Liveschaltung.

Dontes Analyse zu den durchwachsenen Leistungen in den ersten zwei Jahren

Auf die Frage, woran er am meisten in der Offseason gearbeitet habe antwortete Jackson, dass er sein Spiel mit den Augen verbessert und an vielen Details für die Cornerback-Position gearbeitet hat. Er betonte, dass die Gesundheit sehr wichtig für ihn sei. Vor allem habe er auch darauf geachtet, dass er seine alten Blessuren aus dem letzten Jahr im Blick behält. In diesem Fall behielt er besonders seinen Oberschenkel, seinen Hüftbeuger und seine Oberschenkelsehnen im Auge. Diese angesprochenen Verletzungen sind laut Donte Grund dafür gewesen, dass er letzte Saison nicht laufen konnte, keine Cuts machen konnte und auch andere Dinge einfach nicht funktionierten.

„Ich muss sicherstellen, die 100 % zu erreichen. Wenn mir das gelingt weiß ich, dass ich einer der besten Cornerbacks dieser Liga sein kann und meinem Team die Möglichkeit gebe zu gewinnen.“

In der Amazon-Dokumentation „All or Nothing“ wurden seine Schwachstellen in seiner Rookie-Saison offengelegt. Schwächen in der Passdeckung und Auffälligkeiten im sozialen Verhalten kamen durch die Serie ans Tageslicht. Vergessen darf man jedoch nicht, dass sein zweifelloses Können mehrfach aufblitzte. Insbesondere seine 4 Interceptions in den ersten 8 Spielen erinnerten die Verantwortlichen daran, weshalb sie Donte im Draft ausgewählt haben. In der zweiten Saisonhälfte ließ seine Leistung nach. Diese Unbeständigkeit zog sich dann auch wie ein roter Faden durch die gesamte 2. Saison mit den Panthers.

In diesen Zeiten machten gegnerische Quarterbacks Donte Jackson vermehrt als Schwachpunkt aus  und warfen deshalb den Ball öfters in seine Richtung. Auch führte er in seiner 2. Saison weniger Tackles als im Jahr zuvor durch.

Seine Qualitäten als „Ball-Hawk“ müssen jedoch auch in seiner zweiten Saison hervorgehoben werden. Immerhin konnte Jackson 3 Interceptions in 13 Spielen verbuchen. Ihm selbst sei bewusst, dass er die vergangenen 2 Jahre nicht konstant genug gespielt hat. Deswegen weiß er, dass die Saison 2020 ganz im Zeichen von „Alles oder Nichts“ stehen wird.

„Letzte Saison hatte ich einige Verletzungen. In dieser Offseason lag deshalb mein Hauptaugenmerk auf meinem Körper. Dementsprechend brauche ich mir keine Sorgen darüber machen, ob ich nächste Saison nicht bei 100% bin.“

Donte hat deswegen diese Offseason mehr Zeit denn je im Kraftraum verbracht. Denn er weiß, dass die Schwierigkeiten auf dem Spielfeld im letzten Jahr mitunter auf die Probleme mit seinem Körper zurückzuführen waren. Ohne die körperlichen Probleme wird er sich mehr auf andere Dinge fokussieren können.

Jackson fügte hinzu, dass die nächste Saison sehr wichtig für ihn sei und dass er viel von sich selbst erwarte. Er ist bereit loszulegen und will am Ball bleiben. Dies will er bewerkstelligen, indem er mehr Zeit im Filmraum verbringt, mehr Zeit in die Physiotherapie steckt und sowohl auf als auch neben dem Spielfeld ein Anführer sein will.

Neuanfang mithilfe des neuen Trainerstabs

Der brandneue Trainerstab – u.a. mit Headcoach Rhule und dem neuen Defense-Koordinator Phil Snow – wird auf Donte Jackson bauen. Nachdem James Bradberry zu den NY Giants wechselte, ist Donte Jackson unter allen Spielern im Kader nun derjenige, der den Job des Cornerbacks bei den Carolina Panthers am längsten ausführt.

Coach Rhule und auch Phil Snow bekundeten bereits, dass sie sehr hohe Erwartungen an den jungen Cornerback stellen. Defensive-Coordinator Snow teilte mit, Donte müsse mehr an den Details in der Deckung arbeiten. Jackson und Snow haben in der Offseason deswegen sehr viel miteinander kommuniziert.

„Coach Snow und ich haben definitiv viel miteinander gesprochen. Auch Coach Rhule und ich tauschen uns in der Offseason sehr oft aus. Ich weiß um meine Qualitäten und auch die Coaches wissen wozu ich zu leisten im Stande bin. Das ist der Grund dafür, weshalb sie mir vertrauen. Sie vertrauen mir an, den Cornerback-Raum anzuführen und einer der besten Cornerbacks der Liga zu werden.“

„Mit jemandem wie Coop arbeiten zu dürfen ist sehr erfrischend und für mich ein Schritt nach vorne.“

Der neue Cornerback-Coach Evan Cooper wird Donte Jackson diese Saison als Hilfe zur Seite stehen. Cooper spielte bei Temple unter Matt Rhule. Später kam er dann als Assistent zu Rhule zurück und verhalf ihm und den Baylor Bears als Cornerback-Coach zu den zweitmeisten Interceptions US-weit.

Laut Jackson haben die beiden bereits in der Kürze der Zeit eine starke Beziehung zueinander aufgebaut. Um seine Techniken zu verbessern, schickte Donte seinem Coach Videos von seinen Spielen. An solch eine Zusammenarbeit war damals zwischen Jackson und dem damaligen Cornerback-Coach Perry Fewell – der später bekannterweise Interims-Headcoach wurde – nicht zu denken.

„Mit Coach Cooper habe ich in der Quarantäne-Zeit so gut wie jeden Tag gesprochen. Nicht ausschließlich über Football, sondern auch über Familie und grundsätzlich um eine Bindung herzustellen. Ich denke, dass wir beide sehr viel gemeinsam haben. Er ist sehr enthusiastisch, er sagt dir geradeaus ins Gesicht was er denkt und ist sehr detailverliebt. Er hat ein Auge für kleinste Details und ebenso auf meine Technik.“

Jackson in der Rolle als Mentor für den jungen Cornerbackraum

Mit den vielen Veränderungen des Kaders wurde Jackson sozusagen über Nacht von einem unerfahrenen Spieler der Defensive zu einem Veteran. Aufgrund dessen ist er für Rookies wie z.B. Troy Pride Jr. oder Stantley Thomas-Oliver zu einem Leader geworden. Da diese Jungs womöglich früh in die Saison eingreifen müssen, können sie bereits schnell in schwere Situation geraten. Diesbezüglich hat Donte Jackson auch seine Erfahrungen gemacht und bereits viel Lehrgeld gezahlt. Diese Erfahrungen kann er nun an die Rookies weitergeben und ihnen bei ihrer Entwicklung helfen.

„Lernen wie man mit Verletzungen umgeht. Damit umgehen zu können, wenn man nicht bei 100% ist. Nicht bei 100% sein und folglich nicht mit Gegnern mitlaufen zu können, mit denen man eigentlich mithalten kann. Das hat mein Selbstvertrauen gebrochen und hat mich völlig aus dem Tritt gebracht. An diesen Punkten will ich ansetzen. Gegen Widrigkeiten anzukämpfen und mit allem was passieren kann umzugehen. Das habe ich letzte Saison nicht hinbekommen.“

Jackson scheint ein wenig älter und weiser geworden zu sein. Ein Spieler, der bereit zu sein scheint, in seiner ausschlaggebenden 3. Saison etwas weniger frech wirken zu wollen. Als man ihn abschließend fragte, ob er oder Troy Pride Jr. – der beim Combine eine 4.4 gelaufen ist – schneller sei, antwortet er in gewohnter, groß tönender Action-Jackson-Manier:

„Komm schon, Mann!“, lachte er. „Was denkst du denn bitte was meine Antwort darauf ist? Er ist schnell, aber komm schon… Er ist nicht schneller als ich.“

Quelle: Antwan Stanley, The Riot Report

Shaq Thompson: Führungsqualitäten, das Team und die Defense

Viele Augen sind nach dem Abgang von Luke Kuechly nun auf Shaq Thompson gerichtet. Führungsqualitäten und der berühmte Schritt nach vorne ins Rampenlicht werden jetzt von ihm gefordert.

Im Trainingslager von Spartanburg sagte Shaq im letzten Jahr, dass er ein gutes Gefühl für die Saison 2019 hat. Was daraufhin folgte, lässt sich als ein ziemlich gutes Jahr betiteln. Unsere Nummer 54 verzeichnete letzte Saison so viele Tackles wie noch nie zuvor. Letztendlich krönte er die Saison mit einer großen Vertragsverlängerung.

In dem Interview vom 02. August 2020 beantwortet er Fragen zu seiner künftigen Rolle als Führungsperson, seine Eindrücke von seinen neuen Kollegen und natürlich auch die anstehenden Herausforderungen im Hinblick auf die etwas andere Preseason.

Saison 2020: Personelle Veränderungen und andere Rollenverteilungen

Dass Shaq Thompson nächste Saison den nächsten Schritt gehen muss, ist ihm bewusst. Er sieht keinerlei Probleme darin, dieser geforderten Rolle in der Saison 2020 gerecht zu werden. Er selbst hat sich dieses Ziel zur Aufgabe gemacht. Als sein Linebacker-Partner Luke Kuechly das Boot verließ, wusste Shaq Thompson, dass er nun die Rolle seines Freundes bekleiden muss.

„Meine Führungsspieler in der Defensive waren damals T.D. und Luke. Beide sagten nun zu mir, dass ich jetzt derjenige bin, der den Ton anzugeben hat. Das werde ich tun.“

In seinen Augen gibt es bei den Panthers auch viele andere Führungsspieler, mit denen er das Team gemeinsam vorantreiben möchte.

„Es gibt viele andere Führungsspieler auf ihren Positionen. Christian McCaffrey als Runningback. Russel Okung, Matt Paradis und Tyler Larsen in der O-Line. Teddy Bridgewater ist es bei den Quarterbacks. D.J. Moore ist ein Leader der Wide Receiver. Tre Boston bei den Safeties. Tahir und ich sind Leader der Linebacker. K.K. Short, Stephen Weatherly und all die anderen in der D-Line. Jede Position verfügt über Leader.“

Shaq Thompson mit Vorfreude und Zuversicht für die nächste Saison

Optimistisch schaut Shaq Thompson in die Zukunft, wenn er an die zukünftigen Leistungen seiner Defensive denkt. Auch scheint er von seinem neuen Defensiv-Koordinator sehr angetan:

„Wir haben ein völlig anderes Coaching Team und werden deren Spielweise umsetzen.“

„Dieses System erlaubt es, viele athletische Spieler auf das Spielfeld zu bringen. Wir werden Plays kreieren und einfach Football spielen. Ich denke Coach Snow hat einen guten Job gemacht und wir sind startklar.“

Vor allem ist er froh, dass er wieder K.K. Short in der D-Line begrüßen kann. Euphorisiert erwähnte er, dass er es kaum abwarten könne K.K. zusammen mit Derrick Brown in Aktion zu sehen. Für ihn ist Brown ein Spieler, der in Shaqs Augen einmal eine gute Rolle in der NFL spielen kann. Vor allem sieht er die D-Line – mit Brian Burns und Stephen Weatherly als Defensive Ends – sehr gut aufgestellt.

„Ich liebe es, dass K.K. wieder da dabei ist. Er ist so wichtig für die Defensive und macht einen so großen Teil aus. Er wird Derrick Brown sehr viel beibringen können.“

An der Vergangenheit will sich Shaq gar nicht messen lassen:

„Man braucht nicht mehr über letztes Jahr zu sprechen, weil alles anders sein wird. Wir haben auch neue Spieler dazu bekommen. Es bringt uns nichts, dem vergangenen Jahr hinterher zu trauern. Es zählt nur das nächste Jahr.“

Wie die Mannschaft nun zusammenwachsen muss

Dass die Verantwortlichen der Panthers ausschließlich Spieler für die defensive Seite des Balles drafteten, nahm Shaq gelassen hin. Er betonte, dass er dem Drafting-Stab vertraue und optimistisch sei, ein gutes Team mit den Rookies zu formen.

Bis jetzt hat er schon alle Rookies im Locker Room, aber auch vorher bei virtuellen Treffen, kennenlernen können. Auch hat er beispielsweise mit dem Neuzugang und zukünftigen Partner auf der Linebacker-Position Tahir Whitehead Kontakte geknüpft.

Gerade mit ihm habe Shaq sich auf Anhieb verstanden, sodass die Chemie sofort stimmte.

Auf die Frage, ob es Schwierigkeiten im sozialen Umgang aufgrund der besonderen Vorkehrungen in Bezug auf das Coronavirus gebe, antwortete Shaq, dass sich bis auf das Abstandhalten nichts geändert habe. „Die Jungs sprechen nach wie vor miteinander über Football und andere Themen.“

Auf was es in der nächsten Zeit besonders ankommt

Herausforderungen sieht Shaq Thompson dennoch  auf sich und die gesamte Defensive zukommen. Ihm ist bewusst, dass die Trainingsphase kürzer ist als gewohnt. Er betont, dass gerade diese junge Defensive viele Erfahrungen sammeln muss. Hervorhebend erwähnt er, dass es am Ende des Tages aber immer nur um die eine Sache geht, welche die Spieler ihr ganzes Leben lang schon betreiben. Und zwar das Footballspielen.

„Wir müssen uns schnell bewegen, raus gehen und spielen. Wir müssen unsere Techniken beherrschen und die Zuordnung in der Defensive muss stimmen. Dann wird alles gut werden.“

Shaq stellt klar, dass er sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellt. Als er nach einem weiteren persönlichen Ziel gefragt wurde, bestätigte er dies:

„Ich will mit dem Team Siege feiern und der Franchise helfen Siege einzufahren. Ich habe mir auf die Fahne geschrieben ein Teamplayer zu sein.  Darauf fokussiere ich mich. Es geht nur um das Team.“

Zu Zeiten der anhaltenden Pandemie stellte er klar, dass es in der gesamten NFL nun darauf ankomme, klug zu agieren und nicht in Egoismus zu verfallen. Gerade die jüngeren Spieler müssten zunächst den Spaß hinten anstellen. Alle Spieler in der NFL müssen besonnen reagieren, bis man Covid 19 im Griff hat.

In den Meetings habe man bereits mit den jungen Spielern geredet. Sollte Bedarf bestehen, wird auch Shaq den Austausch mit ihnen anregen. Er weiß, dass die jungen Athleten in Zukunft Profis sein werden und dass er sie bei dem Prozess unterstützen möchte. Man merke jedenfalls sofort, dass die Panthers intelligente Rookies in den Kader geholt haben.

„Wenn du die Saison spielen willst, musst du auch an andere Menschen denken und nicht nur an dich selbst.“

Diese Umstände bringt die Pandemie mit sich

Dass es diese Saison keine Preseason-Spiele gibt, birgt für Shaq Thompson sowohl Vor- als Nachteile.

„Der Nachteil ergibt sich für die Rookies, ungedraftete Free Agents oder die Jungs aus den ersten zwei Jahren. Sie wollen es ins Team schaffen, aber es gibt  keinen Film über sie. So ist es schwer zu zeigen, dass sie es drauf haben und sich in dieser Liga etablieren können.“

„Der Vorteil ist, dass wir uns vor der dem Ligastart besser ausruhen können.“

In der Offseason beteiligte sich Shaq an Protesten und Märschen im Rahmen der Black-Lives-Matter-Bewegung. Darauf angesprochen betonte er, wie wichtig es ihm ist, einen Wechsel auf allen Ebenen herbeizuführen.

„Ich will jeden afroamerikanischen Menschen unterstützen. In jeglicher Hinsicht.“

Schließlich fragte man ihn, was er von der NFL bezüglich der Bewegung sehen möchte. Diese Frage beantwortete Shaq nicht. Stattdessen machte er folgendes Statement :

„Ich will sehen, dass die Polizisten verhaftet werden, die Breonna Taylor getötet haben. Und ich will, dass die Ermittlungen im Fall von Stephon Clark neu aufgerollt wird.“

Auf die Frage, ob er schon Kontakt zu Luke Kuechly in dessen neuer Rolle als Pro Scout hatte, stellte er eindrucksvoll folgendes klar:

„Luke ist mein Bruder. Wir haben immer Kontakt. Wir reden über Football, Familie und so viele andere Sachen. Das halten wir auch so bei. Über sein Aufhören und seinen neuen Job reden wir nicht. Die Beziehung bleibt so wie sie immer war.“

Zusammenfassend machten Shaq Thompson’s Einblicke Lust auf die folgende Saison. Gewiss wird es neben hoffentlich vielen Hochs auch das ein oder andere Tief in der Defensive geben. Dies wird letztlich der Unerfahrenheit und der wenigen Spielpraxis geschuldet sein.

Man wird das Zusammenwachsen der Defense wohl mit Spannung verfolgen dürfen. Ein zentraler Baustein hierfür wird die Nummer 54 der Carolina Panthers, Shaq Thompson, sicherlich sein.

Quelle: Youtube
Bilder: Carolina Panthers