Shaq Thompson: Führungsqualitäten, das Team und die Defense

Viele Augen sind nach dem Abgang von Luke Kuechly nun auf Shaq Thompson gerichtet. Führungsqualitäten und der berühmte Schritt nach vorne ins Rampenlicht werden jetzt von ihm gefordert.

Im Trainingslager von Spartanburg sagte Shaq im letzten Jahr, dass er ein gutes Gefühl für die Saison 2019 hat. Was daraufhin folgte, lässt sich als ein ziemlich gutes Jahr betiteln. Unsere Nummer 54 verzeichnete letzte Saison so viele Tackles wie noch nie zuvor. Letztendlich krönte er die Saison mit einer großen Vertragsverlängerung.

In dem Interview vom 02. August 2020 beantwortet er Fragen zu seiner künftigen Rolle als Führungsperson, seine Eindrücke von seinen neuen Kollegen und natürlich auch die anstehenden Herausforderungen im Hinblick auf die etwas andere Preseason.

Saison 2020: Personelle Veränderungen und andere Rollenverteilungen

Dass Shaq Thompson nächste Saison den nächsten Schritt gehen muss, ist ihm bewusst. Er sieht keinerlei Probleme darin, dieser geforderten Rolle in der Saison 2020 gerecht zu werden. Er selbst hat sich dieses Ziel zur Aufgabe gemacht. Als sein Linebacker-Partner Luke Kuechly das Boot verließ, wusste Shaq Thompson, dass er nun die Rolle seines Freundes bekleiden muss.

„Meine Führungsspieler in der Defensive waren damals T.D. und Luke. Beide sagten nun zu mir, dass ich jetzt derjenige bin, der den Ton anzugeben hat. Das werde ich tun.“

In seinen Augen gibt es bei den Panthers auch viele andere Führungsspieler, mit denen er das Team gemeinsam vorantreiben möchte.

„Es gibt viele andere Führungsspieler auf ihren Positionen. Christian McCaffrey als Runningback. Russel Okung, Matt Paradis und Tyler Larsen in der O-Line. Teddy Bridgewater ist es bei den Quarterbacks. D.J. Moore ist ein Leader der Wide Receiver. Tre Boston bei den Safeties. Tahir und ich sind Leader der Linebacker. K.K. Short, Stephen Weatherly und all die anderen in der D-Line. Jede Position verfügt über Leader.“

Shaq Thompson mit Vorfreude und Zuversicht für die nächste Saison

Optimistisch schaut Shaq Thompson in die Zukunft, wenn er an die zukünftigen Leistungen seiner Defensive denkt. Auch scheint er von seinem neuen Defensiv-Koordinator sehr angetan:

„Wir haben ein völlig anderes Coaching Team und werden deren Spielweise umsetzen.“

„Dieses System erlaubt es, viele athletische Spieler auf das Spielfeld zu bringen. Wir werden Plays kreieren und einfach Football spielen. Ich denke Coach Snow hat einen guten Job gemacht und wir sind startklar.“

Vor allem ist er froh, dass er wieder K.K. Short in der D-Line begrüßen kann. Euphorisiert erwähnte er, dass er es kaum abwarten könne K.K. zusammen mit Derrick Brown in Aktion zu sehen. Für ihn ist Brown ein Spieler, der in Shaqs Augen einmal eine gute Rolle in der NFL spielen kann. Vor allem sieht er die D-Line – mit Brian Burns und Stephen Weatherly als Defensive Ends – sehr gut aufgestellt.

„Ich liebe es, dass K.K. wieder da dabei ist. Er ist so wichtig für die Defensive und macht einen so großen Teil aus. Er wird Derrick Brown sehr viel beibringen können.“

An der Vergangenheit will sich Shaq gar nicht messen lassen:

„Man braucht nicht mehr über letztes Jahr zu sprechen, weil alles anders sein wird. Wir haben auch neue Spieler dazu bekommen. Es bringt uns nichts, dem vergangenen Jahr hinterher zu trauern. Es zählt nur das nächste Jahr.“

Wie die Mannschaft nun zusammenwachsen muss

Dass die Verantwortlichen der Panthers ausschließlich Spieler für die defensive Seite des Balles drafteten, nahm Shaq gelassen hin. Er betonte, dass er dem Drafting-Stab vertraue und optimistisch sei, ein gutes Team mit den Rookies zu formen.

Bis jetzt hat er schon alle Rookies im Locker Room, aber auch vorher bei virtuellen Treffen, kennenlernen können. Auch hat er beispielsweise mit dem Neuzugang und zukünftigen Partner auf der Linebacker-Position Tahir Whitehead Kontakte geknüpft.

Gerade mit ihm habe Shaq sich auf Anhieb verstanden, sodass die Chemie sofort stimmte.

Auf die Frage, ob es Schwierigkeiten im sozialen Umgang aufgrund der besonderen Vorkehrungen in Bezug auf das Coronavirus gebe, antwortete Shaq, dass sich bis auf das Abstandhalten nichts geändert habe. „Die Jungs sprechen nach wie vor miteinander über Football und andere Themen.“

Auf was es in der nächsten Zeit besonders ankommt

Herausforderungen sieht Shaq Thompson dennoch  auf sich und die gesamte Defensive zukommen. Ihm ist bewusst, dass die Trainingsphase kürzer ist als gewohnt. Er betont, dass gerade diese junge Defensive viele Erfahrungen sammeln muss. Hervorhebend erwähnt er, dass es am Ende des Tages aber immer nur um die eine Sache geht, welche die Spieler ihr ganzes Leben lang schon betreiben. Und zwar das Footballspielen.

„Wir müssen uns schnell bewegen, raus gehen und spielen. Wir müssen unsere Techniken beherrschen und die Zuordnung in der Defensive muss stimmen. Dann wird alles gut werden.“

Shaq stellt klar, dass er sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellt. Als er nach einem weiteren persönlichen Ziel gefragt wurde, bestätigte er dies:

„Ich will mit dem Team Siege feiern und der Franchise helfen Siege einzufahren. Ich habe mir auf die Fahne geschrieben ein Teamplayer zu sein.  Darauf fokussiere ich mich. Es geht nur um das Team.“

Zu Zeiten der anhaltenden Pandemie stellte er klar, dass es in der gesamten NFL nun darauf ankomme, klug zu agieren und nicht in Egoismus zu verfallen. Gerade die jüngeren Spieler müssten zunächst den Spaß hinten anstellen. Alle Spieler in der NFL müssen besonnen reagieren, bis man Covid 19 im Griff hat.

In den Meetings habe man bereits mit den jungen Spielern geredet. Sollte Bedarf bestehen, wird auch Shaq den Austausch mit ihnen anregen. Er weiß, dass die jungen Athleten in Zukunft Profis sein werden und dass er sie bei dem Prozess unterstützen möchte. Man merke jedenfalls sofort, dass die Panthers intelligente Rookies in den Kader geholt haben.

„Wenn du die Saison spielen willst, musst du auch an andere Menschen denken und nicht nur an dich selbst.“

Diese Umstände bringt die Pandemie mit sich

Dass es diese Saison keine Preseason-Spiele gibt, birgt für Shaq Thompson sowohl Vor- als Nachteile.

„Der Nachteil ergibt sich für die Rookies, ungedraftete Free Agents oder die Jungs aus den ersten zwei Jahren. Sie wollen es ins Team schaffen, aber es gibt  keinen Film über sie. So ist es schwer zu zeigen, dass sie es drauf haben und sich in dieser Liga etablieren können.“

„Der Vorteil ist, dass wir uns vor der dem Ligastart besser ausruhen können.“

In der Offseason beteiligte sich Shaq an Protesten und Märschen im Rahmen der Black-Lives-Matter-Bewegung. Darauf angesprochen betonte er, wie wichtig es ihm ist, einen Wechsel auf allen Ebenen herbeizuführen.

„Ich will jeden afroamerikanischen Menschen unterstützen. In jeglicher Hinsicht.“

Schließlich fragte man ihn, was er von der NFL bezüglich der Bewegung sehen möchte. Diese Frage beantwortete Shaq nicht. Stattdessen machte er folgendes Statement :

„Ich will sehen, dass die Polizisten verhaftet werden, die Breonna Taylor getötet haben. Und ich will, dass die Ermittlungen im Fall von Stephon Clark neu aufgerollt wird.“

Auf die Frage, ob er schon Kontakt zu Luke Kuechly in dessen neuer Rolle als Pro Scout hatte, stellte er eindrucksvoll folgendes klar:

„Luke ist mein Bruder. Wir haben immer Kontakt. Wir reden über Football, Familie und so viele andere Sachen. Das halten wir auch so bei. Über sein Aufhören und seinen neuen Job reden wir nicht. Die Beziehung bleibt so wie sie immer war.“

Zusammenfassend machten Shaq Thompson’s Einblicke Lust auf die folgende Saison. Gewiss wird es neben hoffentlich vielen Hochs auch das ein oder andere Tief in der Defensive geben. Dies wird letztlich der Unerfahrenheit und der wenigen Spielpraxis geschuldet sein.

Man wird das Zusammenwachsen der Defense wohl mit Spannung verfolgen dürfen. Ein zentraler Baustein hierfür wird die Nummer 54 der Carolina Panthers, Shaq Thompson, sicherlich sein.

Quelle: Youtube
Bilder: Carolina Panthers

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