Die Saison ist vorbei. Viele Fans würden sagen endlich. Nach einer katastrophalen Saison durften die Carolina Panthers nochmal nach Tampa Bay fliegen und die Buccaneers bespielen. Wie zu erwarten, verlor das Team aus Charlotte gegen den Super Bowl Contender. Lange konnten die Panthers sich aber für ihre Verhältnisse gut verkaufen. Gegen Ende brach das Team aber mit der Offense und mit der Defense zusammen und so wurde auch das Endresultat mit 17-41 sehr deutlich.

Die Stats der Offense

Overall: 317 Yards und -0,2Epa/Play (Platz 26/32)

Passing: 207 Yards und -0,17Epa/Play (Platz 24)

Rushing: 110 Yards und -0,29Epa/Play (Platz 27)

Wie gut spielte die Offense?

In der Offense sahen die Fans das gewohnte Bild. QB Sam Darnold stand sehr oft schnell unter Druck, weil die OLine gerade durch die Mitte viel und besonders schnell den Druck zuließ. Dann geriet er aber auch wieder komplett in Panik und daraus resultierten Fehler. Einen kleinen Unterschied gab es in diesem Spiel dann aber doch.

Das Kurzpassspiel funktionierte besser als sonst. Die Panthers arbeiteten mit einigen Screens und Run-Pass-Option Spielzügen. Darnold muss dann nicht viel nachdenken und handelte nur innerhalb der vorgegebenen Struktur der Offense. Das machte er auch relativ solide. Problematisch wurde es nur, wenn die Buccaneers frühzeitig den Spielzug erkannten und dann auch das Play stoppen konnten. So mussten die Panthers in viele Third Downs, wovon die Panthers dann auch nur 29% der Versuche in neue First Downs ummünzen konnten.

Bekam in den Analysen bisher die OLine oft genug harte Kritik ab, gab es in diesem Spiel auch einige positive Aspekte zu berichten. In der ersten Halbzeit schafften es die Panthers im Laufspiel, große Lücken zu reißen, die dann von den beiden Running Backs Hubbard und Abdullah für größere Raumgewinne genutzt werden konnten. Beide hatten auch eine tragende Rolle im Passspiel, da gerade die kurzen Routen oft angeworfen wurden. Zusammen hatten sie insgesamt 11 Targets. Leider hielt das gute Run Blocking nur eine Halbzeit an, bevor in der zweiten Halbzeit die Buccaneers viele Stops am Boden produzieren konnten.

Die Vorstellung der Offense war sicherlich keine Blamage. Es fehlten allerdings die Big Plays. Darnold musste nicht viel leisten und hatte kaum wirklich schwere Pässe anzubringen. Im letzten Quarter zeigte er dann doch nochmal ein Highlight und warf in der Rückwärtsbewegung einen sehr akkuraten Ball auf Robby Anderson zum Touchdown. Die nächsten beiden Drives kam es dann aber wieder zum Desaster und so endeten beide in einem Turnover.

Auffällig im Spiel waren die vielen vierten Versuche, die ausgespielt wurden. Zu Beginn der Saison zeigte sich HC Matt Rhule noch sehr ängstlich und so wurde bei vierten eigentlich ausschließlich gekickt. Ob es nun daran lag, dass die Panthers nichts mehr zu verlieren hatten, kann von außen schwer eingeschätzt werden. Auf jeden Fall spielte Carolina sechs vierte Downs aus. Ausgerechnet eines der offensichtlicheren spielte das Team dann aber doch nicht aus. Mit Vorsprung kurz vor der Halbzeitpause waren die Panthers an der gegnerischen 45 bei 4&5. Eigentlich eine sehr gute Chance den vierten Versuch auszuspielen, da ein Punt in diesem Szenario nicht so wertvoll war. Rhule entschied aber trotzdem zu punten und so bekam Tom Brady nochmal den Ball. Der konnte mit dem letzten Drive der Halbzeit den Touchdown erzielen und die Buccaneers in Führung bringen. Die Panthers kamen anschließend nicht mehr ran.

Die Situation lässt es ein bisschen fragwürdig aussehen, ob wirklich ein Plan hinter den vierten Versuchen steckte. Die Panthers spielten viele Versuche aus, aber bei einem, wo es wirklich Sinn gemacht hätte, entschieden sie sich für den Punt. Gerade für einen angezählten Coach wie Rhule kein gutes Bild, was er da zeigte.

Die Stats der Defense

Overall: 409 Yards und 0,3Epa/Play (Platz 31)

Passing: 324 Yards und 0,39Epa/Play (Platz 28)

Rushing: 85 Yards und 0,1Epa/Play (Platz 25)

Wie hat sich die Defense geschlagen?

Nachdem die Panthers letzte Woche gegen die schwache Saints Offense noch gut aussahen, traf das Team diesmal auf Tom Brady und die Bucs. Wie zu erwarten, konnte die Defense nicht das Niveau der Vorwoche halten. Betrachtet man nur die letzten acht Spieltage, sind die Panthers insgesamt nach Epa die zweitschlechteste Defense der Liga und die schlechteste Passverteidigung. Nicht unbedingt wünschenswert, besonders wenn die Defense der stärkere Teil des Teams ist.

Im Spiel gegen die Buccaneers konnten die Panthers lange Zeit Tom Brady stoppen. Dieser warf zumeist nur sehr kurze Pässe. Diese kamen zwar an, doch kurz darauf konnte ein Panthers Spieler immer das Tackling setzen. Mit dem letzten Drive der ersten Halbzeit gab es aber eine Taktikumstellung bei Tampa Bay. Die Pässe kamen nun tiefer an. Brady bediente nun oftmals den Bereich in zehn bis zwanzig Yards Tiefe. Zunächst konnten so Mike Evans und Breshau Perriman ihre Big Plays machen, in der zweiten Halbzeit trumpfte dann Gronk groß auf.

Der Tight End lief immer eine Route über die Mitte und fand immer den Spot zwischen den Safetys und Linebackern. Selbst wenn er in direkte Manndeckung von Sam Franklin genommen wurde, war er einfach nicht zu stoppen. Es waren nicht unbedingt die leichtesten Pässe auf ihn, da er wirklich tiefe Routen lief, doch Brady nutze jede Schwachstelle der Panthers über die Mitte aus. Besonders Jermaine Carter machte neben Sam Franklin keinen guten Job.

Außen war es für Tampa Bay eine Mike Evans Show. Bei den Panthers fehlten mit Donte Jackson, Stephon Gilmore und Jaycee Horn die drei besten Cornerbacks verletzungsbedingt. Das bedeutete, dass Evans als Gegenspieler entweder CJ Henderson, Keith Taylor oder Myles Hartsfield hatte. Alle drei Cornerbacks hatten bereits in dieser Saison ihre guten Momente, doch gegen den Starreceiver Mike Evans hatten sie einfach keine Chance im Eins-gegen-Eins. Einerseits war er ihnen körperlich überlegen und andererseits sah er auf dem Feld viel explosiver aus.

Mit dem starken Passing Game legten die Buccaneers den Grundstein für die 40-Punkte Performance. Das Laufspiel wurde gar nicht wirklich benötigt und so war Tampa Bay auch nur sporadisch am Boden unterwegs. Mit Bell erzielten sie trotzdem einen Touchdown und auch darüber hinaus waren sie mit ihrer OLine gegen die Panthers überlegen, wenn sie gefordert waren.

Wie fällt das Fazit aus?

Die Carolina Panthers schlugen sich in diesem Spiel besser als gedacht. Leider fiel das Team am Ende vollkommen auseinander und so wurde der Spielstand verdientermaßen deutlich. Gegen einen SB Contender wohl aber keine Schande. Das Team war für Carolina eine Nummer zu groß. Betrachtet man die Teams, die Carolina besiegt hat, waren das wirklich nur schwache Teams oder Mannschaften, die zu der Zeit mit massiven Verletzungssorgen zu kämpfen hatten. Es war also schon vor dem Spiel nicht viel zu erwarten und dafür schlugen sich die Panthers lange Zeit beachtenswert. Bis weit ins dritte Quarter war der Spielstand nur einen Score auseinander.

Jetzt ist die Saison vorbei. Mit 5-12 ist die Enttäuschung bei den Fans natürlich groß. Trotz dieser katastrophalen Spielzeit wird HC Matt Rhule voraussichtlich Coach des Teams bleiben dürfen. Im Kader und im Coaching Staff wird es aber einige Veränderungen geben. Zwar ist die Saison vorbei, aber in der Offseason wird es somit einige Themen geben über die zu berichten sein wird. Gerade durch die schwache Spielzeit wird der Draft eine gewisse Brisanz wieder haben, da die Panthers an sechster Stelle im Draft einen Spieler weit vorne picken dürfen. Wir von der Redaktion bedanken uns für das Interesse über die Saison und freuen uns auf die nun kommende Monate mit euch.

Quelle: rbsdm.com   espn.com