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Stimme zum Spiel – Mit neuer Offense zu sechs Punkten

Geschichte des Spiels

Die Saison neigt sich dem Ende zu. Die Luft bei den Carolina Panthers ist derweil längst raus. Besonders die Passing Offense fällt komplett in sich zusammen. Gegen die New Orleans Saints gab es wie so oft nicht nur eine Schwachstelle. Quarterback, OLine und Wide Receiver spielten kein gutes Spiel und so war der schlussendliche Output von sechs Punkten keine Überraschung.

Die Offense an sich hat sich zuletzt schematisch gewandelt. In engeren Formationen wird der Ball gelaufen und daraus dann im Passing Game mehr vertikal das Feld attackiert. Young hatte gegen die Saints eine durchschnittliche Targettiefe von 14,3 Yards. Ein neuer Saisonrekord. Der letzte wurde gerade eine Woche zuvor aufgestellt. Dieses Spiel war die Premiere für Chris Tabor als Head Coach.

Der neue Spielstil scheint der OLine im Running Game zu helfen. In den vergangenen beiden Wochen zählte die Panthers Rushing Offense nach Expected Points Added zu den Top Ten in der Liga. Solch eine Performance war nach den ersten Wochen überhaupt nicht vorstellbar. Rein vom Spielstil erinnert das Team dabei sehr an das, welches letztes Jahr hintenraus nochmal eine Chance bekam, gegen Tampa Bay die Playoffs zu erreichen.

OLine schwer von Verletzungen betroffen

Der Unterschied zu letztem Jahr besteht allerdings im Spielerpersonal. Auch wenn sich die OLine zuletzt gesteigert hat, gab es in diesem Jahr zu viele Verletzungen. Der Standard aus dem letzten Jahr konnte deswegen nicht gehalten werden. Jedes Mal gab es speziell in der Pass Protection eine Schwachstelle. Hatten zum Beispiel gegen die Saints Taylor Moton und Cade Mays eine ordentliche Vorstellung, waren Bradley Bozeman und Nash Jensen in der Mitte eine offene Drehtür. Zusammen ließen sie sieben Pressures zu. Ein Muster, das sich über die gesamte Saison wiederholt.

Auch das Quarterback-Spiel ist ein Problem

Im letzten Jahr spielte Sam Darnold auf Quarterback. Er war zwar akkurat wie eine Schrotflinte und hatte immense Probleme eine Defense zu lesen, doch ihm gelang es immer mal wieder ein Shot Play für großen Raumgewinn anzubringen. Gepaart mit gutem Laufspiel hatten die Panthers so eine Offense, die zumindest gegen schwächelnde Gegner richtig gut aussah. Darnold durfte zwar nicht mehr als 25mal pro Spiel den Ball werfen, weil er irgendwann doch eine zu große Last für das Team wurde, doch immerhin gewannen die Panthers so Spiele.

Bryce Young ist dagegen eine ganz andere Art von Spieler. Obwohl das Laufspiel sich verbessert hat, scheint er nicht zurecht zu finden. Gegen die Saints hatte er sogar mehrere Möglichkeiten Chark oder Mingo tief zu bedienen. Oftmals zeigten sich dann aber seine Probleme mit der Präzision Downfield.

Der junge Quarterback hatte durchaus gute Momente als Scrambler, doch im klassischen Dropback Game war er oftmals chancenlos. Nach seinen ersten acht Passversuchen hatte er lediglich eine Completion. Nach fünfzehn Versuchen waren es derweil nur drei. Zudem kam einmal wieder ein Turnover hinzu. Hintenraus konnte er seine Stats zwar noch ein bisschen aufhübschen, doch das Passing Game blieb die große Baustelle der Panthers.

Erwischte Young doch mal einen guten Wurf, taten sich die Receiver diesmal schwer, die Bälle festzuhalten. Es gab zwar in dieser Saison immer mal wieder Drops, doch fiel Carolina in der Dropstatistik im Ligaschnitt nicht sonderlich auf. Zwar zählten die Statistiker im gesamten Spiel diesmal auch nur einen Drop, jedoch gab es im Spiel naber trotzdem viele Situationen, bei denen ein Receiver ein Play hätte machen können. Gerade DJ Chark zeigte sich immer gerne mal tief, doch mehrmals schlug ihm ein Defender den Ball aus der Hand. Auch wenn sich die Receiver in diesem Spiel vielleicht ein bisschen besser freilaufen konnten, waren sie eigentlich auch keine große Hilfe.

Das Ende naht

Auch wenn das Passing Game nicht funktioniert, ist die Transformation der Offense spannend zu beobachten. Letztes Jahr konnten die Panthers dadurch noch einige schwache Verteidigungen überrumpeln. Die Saison geht zwar nicht mehr lang, aber vielleicht schafft es Carolina ja doch noch mit der neuen Strategie ein Spiel zu gewinnen.

Die Offense – Das Sorgenkind der Carolina Panthers

Um zum Erfolg zu gelangen, reicht es nicht, lediglich eine starke Defense zu haben. Die Offense tut sich in allen Belangen sehr schwer.

Neues Spiel, altes Leid. Ohne Offense gewinnt man keine Spiele. Panthers unterliegen Saints

Ein blutleerer Auftritt mündet wieder einmal in einer Niederlage. In einem schwachen Spiel bei den Saints enttäuscht vor allem die Offense.

Keine Chance: Panthers unterliegen den Buccaneers verdient im letzten Heimspiel der Saison

Es ist geschehen. Die Carolina Panthers sind nun auch rechnerisch aus den Playoffs ausgeschieden. Das Spiel gegen die Tampa Bay Buccaneers war nochmal eine Offenbarung, warum Carolina dieses Jahr keine Chance hatte, in die KO-Phase der NFL zu kommen. Die Niederlage fiel mit 32-6 sehr deutlich aus, war aber auch in der Höhe absolut verdient. Das Team um HC Matt Rhule war gegen den Super Bowl Contender absolut chancenlos. 

Die Stats der Offense

Overall: 274 Yards und -0,31Epa/Play (Platz 30/32)

Passing: 206 Yards und -0,36Epa/Play (Platz 29)

Rushing: 67 Yards und -0,12Epa/Play (Platz 22)

Wie gut spielte die Offense?

Die Panthers wendeten eine Taktik mit zwei Quarterbacks an. Cam Newton führte das Team als erstes auf das Feld und überzeugte auch im ersten Drive. Besonders mit seinen Läufen brachte er die Defense vor Probleme. Die Panthers kamen in Field Goal Range und konnte tatsächlich mit 3-0 in Führung gehen. Von dort an ging es aber leider nur noch bergab. Beispielsweise warf Newton unter Druck in Verzweiflung einen Ball, der von der Defense abgefangen wurde. 

Im nächsten Drive wurde dann gewechselt und Sam Darnold durfte ran. Gleich im ersten Drive machte er sogar ein gutes Play. Die OLine hielt nicht und Darnold geriet zunächst sofort in Panik. Irgendwie schaffte er es aber sich befreien und hatte dann anschließend Glück, dass die Buccaneers bei diesem Play ein Kommunikationsproblem hatten und so war Shi Smith komplett frei. Dieser konnte für einen 63 Yards Raumgewinn sorgen.

Danach spielte Darnold leider auf dem Level wie zuvor in der Saison. Die OLine konnte ihm keine Unterstützung bieten (3 Sacks und 2 QB Hits) und das führte bei Darnold wieder zu panischen Entscheidungen. Er hatte sogar die Chance, einen Touchdown auf den offenen Tight End Tommy Tremble zu werfen, doch unter Druck konnte er den Ball nicht anbringen. Es sollte nicht der einzige Fehlwurf im Spiel bleiben.

Newton kam zwischendurch auch wieder zurück, aber der Rhythmus war nun raus. Beide Quarterbacks hatten zwar einige gute Würfe, aber durch einige Fehler in der Präzision und der schwachen Leistung der OLine mussten die Panthers immer wieder punten. Auch Newton als Runner konnte dem Team keinen Mehrwert mehr bieten, da das Laufspiel nicht mehr funktionierte.

HC Matt Rhule erklärte im Anschluss, dass er mit der 2-Quarterback-Taktik zufrieden war und 1000% davon überzeugt ist, dass die Panthers in Zukunft erfolgreich sein werden. Die Aussage lässt natürlich wieder sehr viele Zweifel aufkommen, denn das Quarterback-Spiel in diesem Spiel war eine Katastrophe. Nur drei Teams waren nach Epa an diesem Spieltag schlechter als die Panthers. Natürlich hatte die OLine auch einen Anteil an der schlechten Leistung im Passing Game, doch darüber hinaus zeigten beide Quarterbacks keine ansprechende Leistung.

Auch die Entlassung Joe Bradys wirkt nach den letzten beiden Spielen noch fragwürdiger. Rhule und Brady hatten ihre Differenzen, weil der Head Coach anscheinend lauflastiger werden wollte und das mit dem ehemaligen Passing Coordinator von LSU nicht klappte. In diesem Spiel gegen die Bucs wurde das Laufspiel allerdings nur mit Cam Newton bemüht. Das Laufen mit den Running Backs wurde fast komplett eingestellt. Insgesamt kamen sie auf 9 Runs für nur 14 Yards. Mit den Hintergedanken, was Rhule alles in der Vergangenheit gesagt hat, wirkt sein Handeln besonders in diesem Spiel extrem planlos.

Die Stats der Defense

Overall: 391 Yards und 0,21Epa/Play (Platz 27)

Passing: 232 Yards und 0,33Epa/Play (Platz 27)

Rushing: 159 Yards und 0,08Epa/Play (Platz 25)

Wie hat sich die Defense geschlagen?

Die Defense der Panthers ist sicherlich nicht schlecht, doch im Verlaufe der Saison konnte die Unit das Niveau vom Saisonbeginn nicht halten. Seit dem Spiel gegen Washington in Woche 11 stehen die Panthers bei 0,12Epa/Play mit der Defense. Nur Baltimore und Jacksonville ließen in diesem Zeitraum noch mehr zu. Während des Abwärtstrends traf das Team aus Carolina nun auf den vielleicht besten Quarterback aller Zeiten. Tom Brady musste bei dem Aufeinandertreffen allerdings auf seine Waffen Chris Godwin und Mike Evans verzichten. 

Für Tampa Bay musste daher ein neuer Plan her. Dieser lautete Antonio Brown. Der Receiver bekam insgesamt 15 Targets und konnte gegen die Panthers alles machen. Ob im Slot, außen, tief oder nur bei kurzen Pässen, Brown machte ein Play nach dem anderen. Lief er über die Mitte, hatte die Defense noch größere Probleme. Myles Hartsfield und Juston Burris waren absolut verloren, doch auch Keith Taylor und CJ Henderson ließen Raumgewinn zu.

Auch im Running Game funktionierte das Tackling nicht gut. Gleich zu Beginn des Spiels brach Tampa Bay Running Back Vaughn gleich mehrere Tackles und sorgte mit seinem Run für den ersten Touchdown im Spiel. Wie in der Passverteidigung zeigte auch hier Juston Burris, dass er nicht auf dem Niveau eines NFL-Spielers ist. Er war aber nicht der einzige Panther, der Probleme im Tackling hatte.

Auffällig in diesem Spiel war erstaunlicherweise auch der schwache Pass Rush. Schon vor dem Spiel war die Buccaneers OLine für ihre Stärke bekannt und es war dementsprechend zu erwarten, dass die Panthers nicht brillieren würden. Doch dass gerade die beiden Stars Reddick und Burns komplett wirkungslos blieben, war dann doch eine Überraschung. Für beide war es vielleicht das schlechteste Spiel der Saison.

Wie fällt das Fazit aus?

Endlich ist es vorbei. Die Panthers sind schon seit Wochen im Abwärtsfall. Vom Zeitpunkt waren die Spiele gegen die Buccaneers und Bills natürlich nicht optimal. Beide Super Bowl Contender konnten den Panthers klar die Grenzen aufweisen und hatten keine Probleme, das Team von Matt Rhule zu besiegen. Die gute Nachricht für Carolina ist nun der kommende Schedule. Zwar trifft das Team nochmal auf Tampa Bay, aber diese werden dann höchstwahrscheinlich im Schongang spielen. New Orleans sollte nächste Woche zudem nicht die Qualität haben, die Panthers wieder zu blamieren. Wahrscheinlich wird es also keinen neuen Tiefpunkt mehr geben. Die Saison ist mit dem Record von 5-10 aber natürlich verloren. Nun geht es nur noch darum, das Gesicht der Franchise zu wahren und sich nicht weiter zu blamieren.

Quelle: rbsdm.com   espn.com

Erneut schleichen sich zu viele unnötige Fehler ein: Carolina Panthers unterliegen den Buffalo Bills

Unbesiegbar schienen die Bills keineswegs. Doch Unkonzentriertheiten und zu viele Fehler rücken einen Sieg in weite Ferne.

Let it Snow: Wie konnte die Panthers Defense einen solchen Turnaround hinlegen?

Während die Panthers Offense nach einem guten Start zuletzt teilweise ein Totalausfall war, ist es vor allem die Defense von Carolina, die für Aufsehen sorgt. Ihr gelingt es, phasenweise absolute Dominanz auf dem Platz zu verkörpern. Dies zeigt sich auch in den Statistiken, wo man in fast allen Kategorien in der Top 10 der Liga liegt.

  • 2. Platz in Yards pro Spiel (280,7 Yards pro Spiel)
  • 1. Platz in der Pass-Defense (173,7 Yards pro Spiel)
  • 6. Platz in zugelassenen Punkten (19,3 Punkte pro Spiel)
  • 5. Platz in Sacks (27)
  • 2. Platz in Sack-Percentage (8,2% der Plays)
  • 7. Platz in third down Defense (nur 33,1% führen zu einem first down)
  • 2. wenigsten first downs zugelassen (167)
  • 6. Platz in YAC
  • 3. Platz in Pressure Rate
  • 2. meisten Tackles for loss
  • 3. Platz in fourth down Defense (nur 30,8% führen zu einem first down)

Dies ist ein gewaltiger Sprung im Vergleich zu der letzten Saison, als die Panthers in den meisten Statistiken eher im unteren Mittelfeld der Liga lagen. In der third down Defense stellte man sogar eines der schlechtesten Teams. Vor allem die Pass-Defense zählt zu einer der besten der Liga. Die Frage ist jetzt natürlich, wie es zu diesem krassen Umschwung kommt. Das lässt sich auf mehrere Aspekte zurückführen, die wir in diesem Artikel genauer veranschaulichen wollen. Hierfür haben wir mehrere Plays aus dem Spiel gegen die Saints herausgesucht und gehen näher darauf ein.

Personal

Als ersten Punkt sind natürlich die Neuzugänge zu nennen, die die Panthers in der Offseason verpflichtet haben. Allen voran der First-Round-Pick Jaycee Horn, der als Starting-Cornerback, bis zu seiner Verletzung, direkt eine wichtige Rolle eingenommen hat. Zusätzlich haben die Panthers aber noch drei weitere Spieler in ihrer Starting Defense, die sie in der Free Agency verpflichtet haben. Von den LA Rams kam der flexible D-Line Spieler Morgan Fox, der als DE sowohl in einer 3-4 als auch in einer 4-3 Defense agieren kann. Bei Passing Downs wird er auch als Inside Rusher eingesetzt.

Eine weitere Verstärkung für die Defensive-Line kam aus Nashville von den Titans: DaQuan Jones. Jones ist ein klassischer DT, der als Starter neben Derrick Brown spielt. Er hat aber auch eine gewisse Flexibilität und kann als Nose Tackle eingesetzt werden. Das Prunkstück der Free Agency war jedoch der LB-DE-Hybrid Haason Reddick, der von den Cardinals kam und schon unter Snow und Rhule am College gespielt hat. Durch ihn wurden noch andere Formationen möglich, auf die wir noch im Verlauf eingehen.

Die Verpflichtung von Stephon Gilmore während der Saison scheint ebenfalls eine enorme Bereicherung zu sein. Er hat sich bisher nahtlos in die Defense eingefügt . In den ersten beiden Spielen hat man bereits einen guten Einblick gehabt, welch ein außergewöhnlicher Spieler er ist. Trotz stark limitierter Spielzeit nach seiner schweren Verletzung, spielte er gegen die Falcons lediglich 17 Snaps und gegen die Patriots 16 und sammelte dennoch in beiden Spielen bereits eine Interception.

Scheme

Formationen

Während in der Offense in den letzten Jahren bereits viele Playdesigns aus dem College den Einzug in die NFL gefunden haben, ist dies in der Defense eher selten zu sehen. Phil Snow bringt jedoch nun viele Elemente aus dem College in die NFL. Bereits vor der letzten Saison hat er angekündigt, mit “multiplen Fronten” zu agieren und in dieser Saison wird dies sehr deutlich. Zwar hat er auch in der letzten Saison bereits Aaron Rodgers in seiner MVP-Saison mit seinen 3-3-5 Designs verwirrt, wie dieser nach dem Spiel im Interview zugab, doch in dieser Saison haben die Spieler seine Defense besser verinnerlicht und wissen daraus zu agieren. Vor allem sieht man viele Formationen mit 5 oder mehr Defensive Backs und eher selten die sogenannte “Base-Formation”. Aber auch bei dieser gibt es schon die erste Veränderung im Vergleich zu letzter Saison. Während man im letzten Jahr noch eine 4-3 Basis hatte und es auch keine offiziellen Äußerungen über einen Formationswechsel gab, wie es sonst bei anderen Teams oft der Fall ist, agiert man in dieser Saison aus einer 3-4 Basis. Beim Spiel gegen die Saints jedoch wurden lediglich ein paar wenige Spielzüge aus dieser Formation gezeigt. Die meisten Spielzüge wurde mit einer 4-2-5 Nickel Defense (4 D-Lineman; 2 LB; 5 DBs), einer 4-1-6 Dime (4 D-Lineman; 1 LB; 6 DBs) oder auch einer 3-3-5 Wide Formation gespielt. Auf die 3-3-5 möchten wir noch etwas näher eingehen.

Die 3-3-5 Defense

Die 3-3-5 ist eine Defense, die in der NFL eher selten, beziehungsweise bei den meisten Teams gar nicht gespielt wird. Es ist eine Formation aus dem College, die Phil Snow dort bereits verwendet hat. Bei Baylor war dies sogar seine Base-Formation und damit stellte er eine der besten Defenses in der 2019er College-Saison. Die Grundaufstellung der 3-3-5 ist ähnlich wie die einer 3-4 Defense. Auch in dieser Defense spielt man mit drei D-Lineman (schwarz makiert), von denen meistens einer als Nose-Tackle und die anderen beiden zwischen Guard und Tackle aufgestellt sind. Das Besondere ist jetzt, dass man nur mit drei Linebackern (blau makiert) und dafür mit 5 Defensive Backs (rot makiert; einer ist nicht im Bild) spielt. Es ist somit eine Variante der Nickel-Formation.

Während jedoch bei der klassischen Nickel Formation bei der 3-4 Defense meistens der Nose-Tackle für einen DB weichen muss, kommt in diesem Fall ein DB für einen LB. Die Linebacker sind in dieser Defense auch das Besondere. Bei der 3-3-5 ist die Athletik, vor allem die Geschwindigkeit enorm wichtig.

Besonderheiten der Linebacker

Der Mittlere Linebacker, in diesem Bild Shaq Thompson mit der 7, steht als einziger LB hinter der D-Line. Bei den Base-Defenses oder auch bei der normalen Nickel Formation gibt es immer 2 oder mehrere Off-Ball Linebacker, die sich auf dem zweiten Level positionieren. Bei dieser Aufstellung ist er als alleiniger “Field General” für die Calls und gegebenenfalls Veränderungen zuständig. Noch viel wichtiger sind die anderen beiden LB, die eine besondere Rolle haben. Sie müssen Hybrid-Spieler sein. Also müssen sie einerseits die Athletik haben, selbst wenn sie an der Line aufgestellt sind, noch in Coverage zu droppen, andererseits müssen sie auch Qualitäten als Edge-Rusher sowie als Run-Defender bei outside Runs mitbringen.

Mit den beiden Spielern Burns und Reddick haben die Panthers die perfekte Besetzung dieser Rollen. Beide Spieler bringen mit ihren Zeiten auf 40 Yards, Burns 4,53s und Reddick 4,52s, eine unglaublich Athletik mit. Sie sind zwar beide meistens als Pass-Rusher eingesetzt, können aber beide auch Coverage Aufgaben erledigen. Jedoch ist die Aufstellung auf dem Bild nicht der klassische Look der 3-3-5 Defense. Bei dieser Aufstellung (3-3-5 wide) sieht es fast so aus, als würden die Panthers mit 5 D-Linern spielen. Der zentrale Unterschied ist vor allem die Haltung der beiden Outside LB. Beide stehen, um auch möglichst schnell sich in Coverage begeben zu können.

Besonderheiten der Defensive Backs

Auch bei den DBs sind ein paar Besonderheiten in dieser Formation zu erkennen. Zum einen ist es die Flexibilität in der Besetzung. Manchmal wird mit drei Safetys und manchmal mit drei Cornerbacks agiert. Es ist somit ideal, einen Safety zu haben, der auch die Rolle des Slot-Defenders ausfüllen kann. Während sich für die Outside Cornerbacks eher wenig ändert, haben die Safetys hier schon veränderte Aufgaben. Gerade bei dieser Variante der 3-3-5, bei der sich nur ein Linebacker hinter der Line befindet, ist es wichtig Safetys zu haben, die auch gegen den Lauf verteidigen können. Auf dem Bild kann man gut sehen, dass der Strong Safety (31) neben dem MLB der einzige andere Verteidiger auf dem “zweiten Level” der Defense ist. Somit sollte er es zumindest einigermaßen schaffen, sein Gap zu verteidigen.

 Vorteile der 3-3-5 Defense

Die Vorteile dieser Defense liegen vor allem in der Verteidigung gegen den Pass. Durch die 3 D-Linemen und die beiden Hybrid LB hat man zu jeder Zeit fünf Spieler auf dem Platz, die enorme Stärken im Pass-Rush haben. Die gegnerische Offense muss somit jederzeit mit fünf Rushern rechnen. Gleichzeitig hat man aber auch, im Gegensatz zu der 3-4 Base Defense, einen fünften DB auf dem Platz, was vor allem die Man-Coverage erleichtert und für die Offense weniger Mismatches ermöglicht. Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität dieser Formation. Dies liegt vor allem an den dafür nötigen Hybrid-Spielern. Man kann mit diesem Personal mehrere verschiedene Formationen aufstellen, ohne auswechseln zu müssen. Wenn sich die beiden OLB vor dem Snap zu dem anderen LB stellen, bekommt man den klassischen 3-3-5 Look, mit 3 D-Linern 3 LB dahinter und dann die 5 DBs, die sich wie ein Schirm dahinter positionieren. Dieser Look machte Aaron Rodgers in der letzten Saison starke Probleme. Eine weitere Möglichkeit ist auch, lediglich einen der OLB weiter zurückzustellen, während man den anderen als vierten D-Liner spielen lässt, man bekommt so den klassischen Nickel-Look.

Nachteile

Wenn man die Vorteile der 3-3-5 Defense liest, ist es fast schon verwunderlich, warum diese Formation in der NFL so selten gespielt wird. Aber auch diese Formation hat ihre Nachteile. Zum Beispiel haben nur die wenigsten Teams mehrere Hybrid LB in ihren Reihen, die man in diese Rollen stecken kann, ohne ihnen ihre Stärken zu rauben oder der Defense die Schlagkraft zu nehmen. Außerdem ist die Verteidigung gegen den Lauf auch anders als bei den 4 Mann Fronten oder der 3-4 Defense. Es kostet Zeit, bis die ungewohnten Abläufe einstudiert sind und passen. Dies hat man bei den Panthers auch in der letzten Saison gesehen, als die Lauf-Verteidigung zu den schlechtesten der Liga gehörte. Viele Teams vertrauen eher auf ihre klassischen Formationen und die wenigsten (bzw. keine) Defense Koordinatoren haben so umfangreiche Erfahrungen in diesem System wie Snow.

Coverage Rotation

Ein ganz wichtiger Aspekt in der heutigen NFL ist es, seine Coverage zu verschleiern um den QB vor Probleme zu stellen. Der Quaterback soll möglichst lange den Ball in der Hand halten, damit die Pass-Rusher die Chance bekommen, zu ihm zu gelangen. Dies gelingt oft mit der Rotation der Coverage. Darunter versteht man, dass der Quaterback denkt, er hat eine Coverage der Defense vor dem Snap erkannt und nach dem Snap rotieren die Spieler, sodass er die Coverage neu lesen muss. Im Idealfall braucht er dann die Zeit länger für seine Reads, was der Pass-Rusher ganz einfach nutzen kann. Oder der QB liest die Coverage falsch und wirft eine Interception. Im folgenden Play sieht man gut, wie die Panthers dies verwenden.

Vor dem Snap sieht das sehr eindeutig aus. Die Panthers stehen mit sieben Spielern an der Line of Scrimmage, was einen Blitz bedeuten könnte. Das Entscheidende ist jedoch, was im Defensive Backfield passiert. Für die meisten Coverages ist die Positionierung der Safetys eine Identifizierung: 2 Safetys tief bedeutet meist Cover 2, 4 oder eine Variante von beiden; nur ein Safety steht meistens für Cover 3 oder Cover 1.

In diesem Fall hat sich ein Safety tief positioniert, während der andere direkt an der Line of Scrimmage aufgestellt ist. Aufgrund der Positionierung und der Tatsache, dass die Panthers in der letzten Saison eines der Teams waren, die am meisten Cover 3 gespielt haben, könnte man auf diese Coverage schließen.

Nach dem Snap sieht das wiederum komplett anders aus. Der tiefe Safety rotiert zur Boundary Side und spielt somit die tiefe Hälfte anstatt des tiefen Drittels in der Mitte, wie vorher angezeigt. Die zweite Tiefe Hälfte übernimmt nun der Outside Corner Donte Jackson, der direkt nach dem Snap 10 Yards nach hinten läuft, um sich passend zu positionieren. Man kann nun auch sehen, dass sich mehrere Spieler in Coverage haben fallen lassen und man kann gut erkennen, dass fünf Verteidiger im Underneath-Bereich verteidigen. Hierbei spielt einer etwas tiefer, was auf eine Tampa 2 Coverage schließen lässt. Man hat somit vor dem Spielzug und im Spielzug zwei unterschiedliche Positionierungen der Spieler, weshalb der QB mit seinen Reads durcheinander kommt. Das Resultat des Plays ist ein Incomplete Pass.

Pass-Rush-Pakete

Einer der grundlegensten Unterschiede im Vergleich zu der letzten Saison ist die Aggressivität und Vielfalt im Pass-Rush. Während man in der letzten eines der Teams war das am meisten Zonen-Verteidigung gespielt hat, sieht man in diesem Jahr deutlich mehr Mann-Verteidigung. Darauf aufbauend blitzen die Panthers, in 31,7% der Plays, deutlich häufiger und sind in der Blitz-Rate auf dem vierten Platz ligaweit. Auf die Blitz Pakete gehen wir in diesem Abschnitt genauer ein und analysieren ein paar.

Eines der beliebtesten Spielzeuge von Snow ist eine Variante des sogenannte Double-A-Gap Blitz. Der Double-A-Gap Blitz ist eine Defense Formation, die aus dem Nickel-Paket aufbaut. Die Besonderheit bei dieser Formation ist jedoch, dass sich die beiden Linebacker (schwarz eingekreist) zwischen den beiden Defensive Tacklen positionieren. Sie stehen auf beiden Seiten des Centers in der Lücke zwischen ihm und dem Guard (dem sogenannten A-Gap). Diese beiden Linebacker zeigen damit den Blitz als fünfter und sechster Pass-Rusher an. Snow setzt dabei zusätzlich noch auf ein oder (wie auf diesem Bild) zwei Defensive Backs (blau eingekreist), die sich auch noch an der Line of Scrimage, neben den Defensive Ends, aufstellen. Man zeigt somit an, mit 8 Spielern den Quaterback zu attackieren. Jetzt kommt nämlich das komplizierte und so ungeheuer effektive an dieser Aufstellung ins Spiel. Aufgrund der Gefahr von bis zu 8 Pass-Rushern, sieht der Quaterback sich meistens dazu gezwungen, das Pass-Blocking zu verändern. Jedoch wird im seltensten Fall mit 8 Spielern als Pass-Rusher gespielt. In fast allen Fällen lassen sich nach dem Snap des Balles, ein oder mehrere Spieler in Coverage fallen. Genau das ist die Schwierigkeit, da das Team vorher nicht weiß, wer in Coverage ist und wer nicht. Hier kommt dann Snows Kreativität zum Vorschein

Bei diesem Spielzug lässt Snow fast alle Spieler auf der rechten Seite der Defense in Coverage droppen. Im Gegensatz dazu lässt er auf der linken Seite sowohl den Linebacker als auch den Strong Safety als Blitzer kommen. Effektiv kommen die Panthers mit fünf Mann im Pass-Rush. Jedoch sind von diesen fünf Spielern, vier auf einer Seite positioniert. Es wird somit eine Seite der gegnerischen Offensive Line überladen, damit möglichst ein Spieler ungeblockt bleibt. Diesen Blitz haben die Panthers gegen die Saints in drei aufeinanderfolgenden Spielzügen gebracht. Bei jedem dieser Spielzüge kam ein Spieler ungeblockt zum Quaterback, der es bei den ersten beiden Spielzügen noch schaffte, den Ball schnell wegzuwerfen, wurde beim dritten dann intercepted.

Auch bei diesem Spielzug zeigen die Panther wieder mithilfe des Double-A-Gap sowie einem DB den Blitz an. Es sind somit wieder 7 potentielle Pass-Rusher an der Line, die die Offense im Auge halten muss. Bei diesem Spielzug ist jedoch eine Besonderheit zu sehen. Dieses Play ist bei einem vierten Versuch und noch 5 Yards zu gehen, somit ist mit einem Pass zu rechnen. Nachdem die Panthers eine fast identische Aufstellung bereits mehrfach gezeigt hatten und fast jedes mal geblitzt hatten, kommt jetzt die Veränderung.

Nach dem Snap lassen sich beide Defensive Ends in Coverage fallen, sowie einer der beiden Linebacker. Als Pass-Rusher agieren nur die beiden DT’s und der DB. Die Besonderheit ist aber das Verhalten des anderen Linebackers (rot eingekreist). Nach dem Snap versucht er erst zum QB durchzukommen. Als er jedoch merkt, dass er nicht ungeblockt ist, hört er mit diesem Versuch direkt auf und lässt sich fallen. Er spielt als achter Mann in Coverage als Art QB-Spy, um zu verhindern, dass der QB selbst läuft. Jedoch ist seine erste Aktion eine andere. Aufgrund des angezeigten Blitzes der Panthers macht der QB ein Audible, bei dem er noch mal etwas verändert. Thompson orientiert sich, nachdem er merkt, dass er geblockt wird, sofort um und spielt als “Rat in the hole”. Das bedeutet, er orientiert sich nach der klassischen schnellen Route, die der QB angesagt hat, um dem Blitz zu entkommen. Meistens ist das eine typische “Man-beater Route”, also eine Route, die gut gegen die Mann-Verteidigung ist, wie sie bei den meisten Blitzen verwendet wird. In diesem Fall ist es eine Drag-Route, die kurz parallel hinter der Line of Scrimage gelaufen wird. Er deckt somit den schnellen einfachen Pass ab. Außerdem hat er dadurch, dass er erst zum QB wollte und dann geblockt wurde, zwei Offensive-Linemen auf sich gebunden, die nach seinem Drop wirkungslos rumstehen. Das Resultat des Spielzuges ist ein Sack und das damit folgende Turnover on downs. Snow hat es in diesem Spielzug, durch das passende Antäuschen eines Blitzes, geschafft, mit 3 Rushern gegen 6 Blocker einen Quaterbacksack zu erreichen.

Auch bei diesem Spielzug zeigt Snow wieder seine Kreativität im Playdesign. Er beginnt erneut mit dem angezeigten Double-A-Gap Blitz. Dieses Mal jedoch bewegt sich ein LB, in diesem Fall Chinn mit der 21 kurz vor dem Snap noch. Er positioniert sich wie zu sehen zwischen dem DT und DE. Damit schafft er es erneut, eine Seite der O-Line zu überladen. Nach dem Snap lassen sich nämlich sowohl der auf der anderen Seite positionierte DE als auch der andere LB in Coverage fallen. Während nun auf der rechten Seite der Offensive Line lediglich ein Spieler als Rusher eingesetzt wird, sind es auf der linken Seite drei. Der Center wartet nach dem Snap noch kurz ab wer als Rusher kommt und der Left Guard blockt den DT. Somit kommen auf den Left Tackle zwei Rusher zu, er kann lediglich einen blocken und somit kommt einer ungeblockt zum QB. Das Resultat des Spielzuges ist, dass die Panthers mit einem Vier-Mann-Rush einen freien Rusher und damit den Sack bekommen.

Schlusswort

Die Panthers bringen in dieser Saison endlich wieder eine gute Defense aufs Feld. Viele Experten rund um die NFL sind von der Panthers Defense begeistert. Sie ist eine extrem flexible Defense, die mit vielen unterschiedlichen Formationen und Playdesigns auftrumpft. Sie ist bisher eine der unberechenbarsten Defenses in dieser Saison. Vor allem der Wandel im Vergleich zu letzter Saison ist enorm. Eine weitere Erkenntnis im Saisonverlauf war, dass durch den Ausfall von Shaq Thompson die Defense vor allem über kurze Pässe in der underneath Coverage, sowie in der Lauf-Verteidigung verwundbar war. Diese Schwachstelle sollte nun behoben werden, da Thompson wieder zurück ist und wieder an seinen Saisonstart anknüpft.

Bildquellen:

https://www.nflgamepass.com/de/games/2021/saints-panthers-c59f2d31-b37c-11eb-ac10-97a1ea06b5e2

www.panthers.com

Quellen:

www.pro-football-reference.com

Panthers unterliegen Minnesota Vikings nach erneut schwacher Performance

Eine Niederlage folgt auf die Nächste. Die Panthers spielten gegen die Vikings besonders mit der Offense extrem schlecht und gerieten so früh in Rückstand. Mit zwei guten Drives kurz vor Schluss konnte zwar die Overtime erreicht werden, doch dort erzielte Minnesota den Touchdown zum 34-28 Endstand. Lange war das Spiel auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Vikings verloren sich wie zu erwarten schnell in ihrem Laufspiel und bei den Panthers kriselte es in der Offense an ganz vielen Stellen.

Die Stats der Offense

Overall: 306Yards und -0,2Epa/Play (Platz 24/28 am Spieltag)

Passing: 188Yards und -0,26Epa/Play (Platz 26)

Rushing: 118Yards und -0,03Epa/Play (Platz 11)

Wo konnte sich die Offense im Gegensatz zum letzten Spiel verbessern?

Die OLine hatte gegen Philadelphia einen rabenschwarzen Tag. Nun kam Left Tackle Cam Erving gegen die Vikings wieder zurück. Er gehört sicherlich zu den schlechtesten Starting Tackles der Liga, aber durch seine Genesung konnte Taylor Moton wieder zurück auf die rechte Seite. Das führte dazu, dass gerade der so gefürchtete Edge Rush der Vikings mit Danielle Hunter und Everson Griffin gut gestoppt werden konnte. Das erleichterte natürlich die Arbeit für Quarterback Sam Darnold enorm. Die Pressure-Zahlen gingen deswegen auch auf das gewohnte Panthers-Saisonlevel zurück.

Problematisch wurde es aber in der Interrior OLine nach dem frühen Ausfall von Denis Daley. Er wurde ersetzt durch Guard Michael Jordan. Die Abstimmung mit Center Matt Paradis funktionierte leider überhaupt nicht. Der Drittrundenpick von Cincinnati konnte in diesem Spiel eindrucksvoll beweisen, warum die Bengals sich bereits nach einem Jahr schon von ihm trennten. Alle Sacks kamen über seinem Gap zustande und so musste Darnold dann doch recht oft im Spiel unter Druck stehen.

Wo lagen die Schwächen in der Offense?

Die Offense war leider wieder der große Schwachpunkt des Teams. Im Zentrum stand dabei natürlich wieder einmal der Quarterback Sam Darnold. Seine Fehler kosteten dem Team einfach zu viel. Er war extrem schlecht unter Druck und traf immer wieder schlechte Entscheidungen, auch wenn er nicht unter Druck stand. Am Ende hatte er zwei Turnover sowie drei Sacks auf dem Konto, wobei er sogar noch Glück hatte, dass Kendricks einen weiteren Pick fallen ließ.

Ein weiteres Problem bleibt auch die Entscheidungsunsicherheit. Darnold versteht überhaupt nicht welche Receiver frei werden. Das führt einerseits dazu, dass er länger braucht den Ball zu werfen und andererseits auch dazu, dass offene Receiver nicht antizipiert beziehungsweise übersehen werden. Gepaart mit der oft schlechteren Präzision der Würfe entsteht dadurch ein höheres Turnover-Risiko, gerade wenn der Druck zu ihm durchkommt.

Diesmal hatte Darnold aber auch Pech, dass die Receiver nicht so frei waren wie sonst. Joe Brady gilt seit langer Zeit mit seinen tollen Designs im Passing Game als jemand, der wohl bald einen Head Coach Job angeboten bekommt, doch in diesem Spiel wurde er von Mike Zimmer geschlagen. Carolina versuchte es mit vielen vertikalen Routen, den Gegner in Bedrängnis zu bringen. In diesem Game konnten die Receiver die Cornerbacks nicht besiegen. Darnold musste deswegen immer wieder tiefe Pässe in enge Coverages werfen und gerade mit den Problemen in der Präzision war das natürlich schwierig.

In den letzten fünf Minuten funktionierte die Offense dann doch. Gerade Darnold warf grandiose Pässe auf Moore und Ian Thomas im letzten Drive. Insgesamt sollte dieser Drive aber natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Offense schon wieder eine ganz schwache Vorstellung darbot.

Mitverantwortlich waren neben Darnold und den nicht optimalen Play-Designs natürlich auch die Drops der Receiver. Nicht nur hatten die Receiver Probleme sich freizulaufen, sondern konnten sie einfache Pässe nicht festhalten. Dass ein Spieler wie Chuba Hubbard im Passing Game quasi unbrauchbar ist, hatten schon die letzten Spiele zuvor gezeigt. Drops von ihm waren zu erwarten, doch dass auch die beiden Top-Receiver im Team mit Robby Anderson und DJ Moore so viele fallengelassene Pässe hatten, war dann doch überraschend. Insgesamt hatten die drei Spieler acht Drops zusammen und so wurden die wenigen Chancen in der Offense oft liegengelassen.

Die Stats der Defense

Overall: 571Yards und 0,09Epa/Play (Platz 15)

Passing: 373Yards und 0,19Epa/Play (Platz 16)

Rushing: 198Yards und -0,04Epa/Play (Platz 14)

Wer konnte in der Defense überzeugen?

Fünftrundenpick Keith Taylor hatte ein richtig starkes Spiel. Er musste teilweise in enger Einzelcoverage gegen Justin Jefferson und Adam Thielen spielen. Natürlich ließ er auch immer wieder einen Pass zu, denn das passiert zwangsläufig, wenn der Gegner gut spielt. Selbst die besten Cornerbacks haben nur Completion Raten von knapp unter 50%. In diesem Spiel konnte Taylor aber mit insgesamt zwei Pass Breakups und einem weiteren wichtigen Stop die Vikings stoppen. Gerade da die Vikings zu Beginn noch viel am Laufen waren und öfter in Third Downs mussten, waren Taylors Aktionen extrem wichtig.

Wo waren die Schwächen in der Defense?

Auch dieses Spiel hat wieder eine wichtige Erkenntnis in der NFL gezeigt. Eine dominante Defense kann in der heutigen NFL eigentlich nur noch gegen schwächere Teams wirklich dominant auftreten. Das heißt natürlich nicht, dass gegen eine gute Offense eine starke Defense total wertlos ist. Leider können starke Offenses aber nicht so stark kontrolliert werden, sodass auch immer eine dominante Offense dann notwendig ist.

Dabei hatten die Cornerbacks Taylor, Jackson und Bouye auch ihre guten Momente im Spiel. Leider verloren sie gegen die Star-Receiver aber auch ein paar ihrer Duelle und ließen so wichtige Catches zu. Was bei den Panthers in der Offense fehlte, konnten die Vikings mit ihrer Offense gut umsetzen. Kirk Cousins hatte viele sehr genaue Pässe in enge Fenster und die Receiver machten dazu auch Catches in schwierigen Situationen.

Ein Problem der Panthers ist zudem seit längerer Zeit die Leistung der Safetys in Coverage. Dass die Cornerbacks auch Duelle gegen die besten Receiver der Liga verlieren, ist absolut legitim. Normalerweise sollten dann aber auch Safetys zur Hilfe kommen. Minnesota versuchte es einige Male tief den Safety mit ins Spiel zu bringen und immer wieder hatten Sam Franklin und Sean Chandler schwache Situationen in Coverage. So entstand auch das entscheidende Play am Ende, als Chandler den Receiver KJ Osborn nicht covern konnte und dieser den entscheidenden Touchdown in Overtime erzielte.

Auffällig in diesem Spiel war auch die sonst fehlende Dominanz im Pass Rush. Natürlich hatten die Panthers auch einige Plays, wo sie Kirk Cousins unter Druck setzen konnten, aber es ist sehr auffällig, dass die Defense nicht mehr die ganzen freien Pass Rusher durch das Scheme kreieren kann. So mussten die DLiner ihre Duelle an der Line gewinnen und dafür war das Talent nicht da, um konstant Druck zu generieren.

Brian Burns hatte einige schlechte Snaps gegen die OTs Brian O`Neill und Christian Darrisaw. Natürlich hatte er auch einige Wins, doch gerade jemand mit seiner Klasse hätte in diesem Spiel beweisen können, dass er einer der besten Pass Rusher der Liga ist. Leider konnte er das mit seiner Performance nicht beweisen.

Auch schwach war gegen Ende die Verteidigung des Laufs. Lange liefen die Vikings immer wieder in zugestellte Boxen. Am Ende entstanden aber auch damit einige gute Raumgewinne. Ein Grund dafür war einerseits das schlechte Tackling der Defense. Zu oft ließen die Ballträger einen Defender stehen. Zudem kam hinzu, dass die Panthers die Lücken in der Line nicht mehr richtig verteidigten. Gerade bei Jermaine Carter stimmte oft die Zuordnung nicht und so hatte die Offense einige Runs, bei denen der Running Back viel zu spät den ersten Kontakt mit der Defense hatte.

Wie fällt das Fazit aus?

Das Team war wieder überhaupt nicht gut. Die Defense hatte auf jeden Fall ihre Momente, doch diese konnten wie schon in den letzten Wochen nicht von der Offense ausgenutzt werden. Sam Darnold hatte einen tollen letzten Drive und sicherte sich mit diesem wahrscheinlich die Starting Garantie für die nächsten Wochen. Ansonsten war das wieder eine sehr schwache Leistung von vielen Komponenten. Die Playoffs rücken nun natürlich in weiterer Ferne, wobei bei einem 3-3 Record auch in der Hinsicht alles offen ist, besonders wenn nun mit den Giants und Falcons zwei leichtere Gegner anstehen.

Quellen: rbsdm.com  espn.com

Bildquelle: panthers.com  

Panthers unterliegen im schwachen Spiel gegen die Philadelphia Eagles

Die Carolina Panthers verlieren ein schwaches Spiel zu Hause gegen die Eagles aus Philadelphia. Bei beiden Teams machten die Quarterbacks immer wieder Fehler und so wurde es für die jeweilige Defense immer leichter. Zwar half den Panthers lange die tolle Vorstellung der Defense, doch am Ende machten sich die ganzen Turnover der Offense und der geblockte Punt bemerkbar. In einem zähen Spiel konnten die Philadelphia Eagles den 21-18-Sieg holen und die Panthers auf einen 3-2 Record stürzen.

Die Stats der Offense

Overall: 267Yards und -0,3Epa/Play (Platz 32 am Spieltag)

Passing: 158Yards und -0,41Epa/Play (Platz 32)

Rushing: 109Yards und -0,14Epa/Play (Platz 24)

Die Panthers hatten die schlechteste Offense am Spieltag, weswegen gab es natürlich nicht viele überzeugende Situationen. Mit einigen Plays am Boden konnte allerdings ab und zu guter Raumgewinn rausgeholt werden. Lief am letzten Spieltag das Running Game über die rechte Seite noch gut, war diesmal zu beobachten, dass bei Runs links am Tackle vorbei der meiste Raumgewinn zu erzielen war. An beiden Spieltagen war das jeweils die Seite, an der Taylor Moton auf Tackle spielte.

Mit der Führung im Rücken übertrieb die Offense es allerdings mit der Anzahl an Running Plays und so kam die Offense im Laufe des Spiels am Boden nicht mehr wirklich in Rhythmus.

Auch einige Designs im Passing Game waren sehr gut. Besonders beim einzigen Touchdown-Drive ging ein Receiver oft in Motion und lief exakt hinter einen anderen Receiver. Genau in dem Moment, als die Receiver dann stacked hintereinanderstanden, kam es zum Snap. Die Passrouten der Receiver bauten natürlich aufeinander auf und neben den beiden Receivern stand dann noch ein weiterer Passempfänger.

Für die Defense war das schwierig zu verteidigen, denn sie musste sofort erkennen, welcher Defender welchen Receiver verteidigen musste. Das gelang ihr beim Touchdown Drive zweimal nicht. Einmal konnte DJ Moore das First Down erreichen und beim Touchdown von Tommy Tremble war dieser komplett allein in der Endzone, weil zwei Defender auf Robby Anderson in Coverage gingen.

Auch im weiteren Spielverlauf hatte die Offense gute Designs im Passing Game, nur leider konnten diese durch schwache Pass Protection und schlechtem Quarterback Play nicht genutzt werden.

Wo lagen die Schwächen in der Offense?

Die offensichtliche Schwäche lag diesmal in der Pass Protection. Schon vor dem Spiel gab es bei einigen Zuschauern eine Verwunderung. Taylor Moton, der seit der Highschool auf der rechten Seite spielt, wurde auf Left Tackle aufgestellt und Brady Christensen, der im College auf der linken Seite gespielt hat, wurde auf Right Tackle aufgestellt.

Beide OLiner zeigten anschließend nicht ihr bestes Spiel. Moton machte zwar seine Sache echt gut, denn er dominierte teilweise seinen Gegner und ließ auch nur zwei QB Hits zu, doch es konnte ihm auch angesehen werden, dass er sich etwas unwohl fühlte. Der Stand und die Fußabfolge waren auf der linken Seite etwas anders und so machte er auch ein paar Fehler. Auffällig waren natürlich die beiden Fehlstarts.

Christensen dagegen war der Aufgabe noch nicht gewachsen und verlor oft sein Duell, sodass Quarterback Sam Darnold öfter durch ihn unter Druck geriet.

Größtes Problem in der OLine war aber die Mitte. Die beiden Interior DLiner Javon Hargreave und Fletcher Cox waren zu zweit, doch konnten die drei Interior OLiner komplett dominieren. Center Matt Paradis wurde immer zu einer Seite geschoben, sodass die Panthers ein Double Team hatten. Das bedeutete aber auch, dass es ein Eins-gegen-Eins Duell immer geben musste. Weder Dennis Daley hatte dann gegen Javon Hargreave eine Chance, noch konnte John Miller dem Druck von Fletcher Cox standhalten. So stand Sam Darnold bei über 50% der Dropbacks unter Druck.

Dieser machte es auch extrem schlecht. Bis zum Ende war eigentlich klar, dass Darnold immer Druck über die Mitte kriegen würde, doch er konnte sich darauf überhaupt nicht einstellen. Er konnte die Pocket bei Druck überhaupt nicht navigieren und fand nicht die offenen Lanes, wo er hätte immer entkommen können. Stattdessen forcierte er oftmals den Ball noch schnell in eine enge Coverage und hatte dabei überhaupt keine Präzision. So entstanden dann auch die ersten beiden Interceptions.

Die Präzision war insgesamt auch nicht gut. Offene Receiver über- bzw. unterwarf Darnold ständig und war der Receiver nicht komplett frei, gab es gleich die Gefahr des Turnovers. Ein großes Problem war auch die fehlende Antizipation.

Gute Quarterbacks erkennen schon frühzeitig die frei werdenden Receiver, doch das kann Darnold nicht. Besonders wichtig war dies in diesem Spiel, da die OLine konstant ihre Duelle verlor. Die Philadelphia Eagles spielten oft in einer Cover-2 Defense und Offensive Coordinator Joe Brady wählte oft Passkonzepte aus, die diese Defense schlagen würde. Anderson und Moore schafften es auch immer wieder sich frei zu laufen, doch erst in dem Moment, in dem der Druck zu Darnold durchkam. Dieser wiederum antizipierte die frei werdenden Receiver nicht und geriet folglich unter Druck, was teilweise eher nach Panik aussah.

Natürlich hatte er auch gute Momente. Vor dem dritten Pick warf er einen punktgenauen Ball auf Anderson und auch im dritten Quarter antizipierte er mal den frei werdenden Ian Thomas. Dort warf er einen wunderschönen Ball genau in die Mitte. Insgesamt versagte die Offense aber auf ganzer Linie. Die OLine verlor zu viele Duelle, der Quarterback wusste sich nicht in der enger werdenden Pocket zu verhalten und wurde den Ball nicht schnell genug los. Das alles im Zusammenhang erklärt die wirklich groteske Leistung, die hoffentlich in Zukunft besser werden wird.

Die Stats der Defense

Overall: 273Yards und -0,27Epa/Play (Platz 2)

Passing: 182Yards und -0,4Epa/Play (Platz 2)

Rushing: 91Yards und 0,06Epa/Play (Platz 25)

Wieso kritisiert Matt Rhule auch die Defense?

Das Spiel war vorbei und alle waren aufgrund der Niederlage sehr traurig. Auf der Pressekonferenz am nächsten Tag versuchte Head Coach Matt Rhule die Niederlage mit den Journalisten aufzuarbeiten. Komisch stieß dabei die Aussage auf, dass er auch die Defense in die Pflicht nimmt, da sie mit ihrer Qualität es nicht geschafft hat, die Führung im vierten Quarter zu halten.

Dieses Statement verwundert deswegen so, da die Defense extrem gut gespielt hat und eigentlich nichts zugelassen hat. Persönlich frag ich mich, ob Matt Rhule mit seiner Philosophie wirklich der Richtige für einen Head Coach Job ist. Offensichtlich will er die Spiele durch gute Defense gewinnen. Selbst wenn das Team extrem dominant dort auftritt, wie an diesem Spieltag, kritisiert er diesen Mannschaftsteil immer noch, weil das Spiel nicht gewonnen wurde.

Da stellt sich natürlich die Frage, wie aktuell die Philosophie von Rhule noch ist. Aus der Vergangenheit zeigt sich klar der Trend, dass Erfolg über die Defense nicht nachhaltig ist. Die Broncos 2015, die Jaguars 2016, die Bears 2017 und die 49ers 2019 hatten alle Probleme im Folgejahr, das Niveau zu halten. Der Spruch „Offense wins Games, Defense wins Championships“ ist schon lange nicht mehr wahr. Das kann man schön oder doof finden, doch Teams, die längerfristig Erfolg zuletzt hatten, hatten alle eine gute Offense und meist einen guten Quarterback.

Wie sich zuletzt gezeigt hat, haben die Panthers nun einen Coach, der sehr auf defensiven Football-Erfolg aus ist. Ob das nachhaltig ist, wird die Zukunft zeigen, doch die nahe Vergangenheit lässt eher auf ein ungutes Ende deuten. Auch die Kaderbildung lässt auf eine schwierige Zukunft deuten. Seitdem Rhule Coach ist, wurde sich nicht getraut, viel in einen QB zu investieren. Stattdessen holte man sich mit Darnold und Bridgewater jeweils einen Quarterback, der nicht wirklich gut ist, aber im guten Umfeld und toller Defense Performance erfolgreich sein kann.

Kaderzusammenstellung und Vertrauen in die Mannschaft

Auch ist die Kaderzusammenstellung auffällig. Seitdem Rhule in Carolina ist, wird bei einer Verpflichtung extrem auf das physische Talent eines Spielers geguckt. Selbst wenn der Spieler zuvor keine guten Leistungen gezeigt hat, wird dieser gerne von den Panthers verpflichtet. Im College hat das noch gut funktioniert, denn dort verbesserten sich die Spieler innerhalb ihrer Karriere, doch in der NFL ist das anders.

Gerade auf Positionen wie der OLine ist, trotz Talents, nach drei Jahren kaum noch eine Verbesserung zu erwarten. Trotzdem waren die Panthers bei Spielern ganz vorne dabei, die zwar in College Zeiten als talentiert galten, aber in der NFL keine Leistung erbrachten. Die Quittung gab es nun in der Saison mit dem Lowlight in diesem Spiel. Die OLine der Panthers ist so schlecht wie lange nicht mehr.

Leider gibt es aber auch ein weiteres Problem im Coaching. Beim Spiel gegen die Eagles fiel wieder ein Punt bei 4&2 in der gegnerischen Hälfte auf. Rhule lässt in zu vielen Situationen punten und verringert so die Siegwahrscheinlichkeit seines Teams.

Natürlich hat er viel Vertrauen in die Defense, dass er die auf dem Feld haben will und dass die dem Druck standhält. Aber auch da ist das Problem, dass diese immer sehr abhängig vom Gegner ist und deswegen nie so konstant abliefern kann wie eine Offense. Das Vertrauen in die Offense fehlt Rhule aber komplett und so vergab er schon oft die Möglichkeit, einen vierten Versuch auszuspielen.

Fraglich bleibt auch, wie groß seine Rolle während des Spiels ist. Hat er einen Einfluss auf die Offense? Zuletzt sagte er in der Pressekonferenz, dass Joe Brady deutlich öfter gerne tiefe Versuche nehmen würde, doch sie das wegen der Pass Protection nicht können.

Ist das dann letztendlich der Grund, warum die Panthers so schnell in den Verwaltungsmodus wechseln, wenn sie eine Führung haben? Gegen die Jets ging das zwar noch gut, aber in diesem Spiel hätte die Offense durch aggressiveres Auftreten auf jeden Fall gewinnen können. Auch hier liegt die Vermutung wieder nah, dass Rhule der Offense nicht vertraut hat und deswegen alles mit der Defense regeln wollte. So würde sich dann auch die Aussage über die Defense in der Pressekonferenz erklären.

Gab es eine Schwäche in der Defense?

Das Schlüsselplay war sicherlich der tiefe Pass auf Quez Watkins. Die Eagles hatten ein gutes Passkonzept, bei dem der tiefe Safety Sam Franklin den Receiver einzeln covern musste. Franklin zeigte schon während der ganzen Saison große Schwächen und so war es für Watkins sehr einfach, sich frei zu laufen. Jalen Hurts traf diesmal den tief laufenden Receiver, was selten in dem Spiel passierte, und veredelte später selbst den Drive mit dem Rushing Touchdown.

Ansonsten kann man der Defense kaum etwas vorwerfen. Extrem viele Drives endeten mit einem Punt oder sogar mit einem Turnover. Donte Jackson mag vielleicht nicht der beste Man-to-Man Cornerback sein, aber er ist immer für einen Turnover gut und so forcierte er in diesem Spiel sogar zwei.

Die Offense und das Special Team brachte die Defense aber immer wieder in schlechte Feldposition und so musste man leider einen weiteren Touchdown zulassen. Jalen Hurts täuschte die Ballübergabe an den Running Back an und vier Defender der Panthers fielen drauf rein, sodass Hurts leicht in die Endzone stolzieren konnte und den Cam-Newton-Jubel auspackte.

Wie fällt das Fazit aus?

Die Offense zeigte das schlechteste Spiel der Saison. Es ist nun durchaus möglich, dass Christian McCaffrey wieder zurückkommt. Damit hätte Sam Darnold eine weitere Anwurfmöglichkeit und somit würde auch das Turnoverrisiko sinken. Dass die Offense mit McCaffrey nun sprungartig besser wird, wenn Darnold sich nicht extrem verbessert, ist eher unwahrscheinlich. Doch mit einer Führung im Rücken könnte der Running Back zu weniger Fehler führen. Damit könnte gegen schwächere Teams wieder eine dominante Vorstellung der Defense reichen um einen Sieg einzufahren.

Das Spiel gegen die Eagles sollte aber schnellstmöglich vergessen werden. Der Sieg wurde sehr einfach hergeschenkt und könnte mit Sicht auf das Playoff-Rennen noch sehr schmerzhaft werden.

Quellen: rbsdm.com  espn.com

Bildquelle: panthers.com   nfl.com bleacherreport.com

Sieg und Niederlage zugleich – Panthers bezwingen Texans

Erstmals seit 2015 starten die Panthers mit 3-0. Hat die Defense das Spiel erneut entschieden oder machte die Offense auf sich aufmerksam?

Bullenstarke Defense hält Saints in Schach und sichert den Heimsieg

Zweites Spiel – Zweiter Sieg. Der Auftakt ist geglückt. Die Carolina Panthers gewinnen auch das Spiel gegen die New Orleans Saints. Bei der 26-7 Machtdemonstration macht besonders wieder die Defense auf sich aufmerksam und führt das Team schnell auf die Siegerstraße. Die Saints fanden nie so richtig ins Spiel und folglich kam auch nie wirklich das Gefühl auf, dass das Spiel hätte kippen können.

Die Stats der Offense

Overall: 383 Yards und 0,09Epa/Play (Platz 17 am gesamten Spieltag)

Passing: 294Yards und 0,3Epa/Play (Platz 7)

Rushing: 89 Yards und -0,2Epa/Play (Platz 22)

Wo konnte die Offense überzeugen?

Das Passing Game funktionierte das ganze Spiel über extrem gut. Die Receiver waren oft sehr frei und machten es dem Quarterback sehr einfach. Der letzte Woche noch gescholtene Offensive Coordinator Joe Brady zeigte mit seinen Passkonzepten immer wieder, dass es gegen die Saints Defense nicht so schwer war, mit all dem zur Verfügung stehenden Waffenarsenal, einen Receiver frei zu bekommen. Besonders DJ Moore bekam als Folge 11 Targets im Spiel und war damit auch der Leader.

Sam Darnold konnte die Offense gut umsetzen. War ein Receiver frei, bekam dieser oftmals auch schnell den Ball. Der Quarterback agierte in diesem Spiel als klassischer Game Manager, der alle Bereiche auf dem Feld anwerfen konnte. Wirklich tolle Plays, wie noch letzte Woche bei Pässen auf Moore oder Anderson, entstanden diesmal aber nicht. Die Fehleranzahl nahm diesmal leider auch zu. Nicht nur warf er via Shuffle Pass seinen ersten Pick der Saison, auch hatte er schon im Vorfeld Glück, dass Saints LB Demario Davis eine Interception fallen ließ. Auch zwei ärgerliche Sacks musste er dann noch kassieren.

Die Fehler waren in diesem Spiel natürlich überhaupt noch nicht schlimm und auch unpräzise Bälle konnten der Offense keinen Schaden anrichten, denn die Offense rund um die Receiver war viel besser. Selbst wenn das Team in lange 2nd oder 3rd Downs musste, wurde immer wieder ein neues First Down erzielt, vor allem durch die Hilfe des neuen Quarterbacks.

Wo waren die Schwachstellen in der Offense?

Das Running Game in diesem Jahr ist bisher sehr schlecht. Konnte die OLine im ersten Spiel noch einige gute Plays machen, war sie diesmal der Saints DLine unterlegen. Gab es doch nochmal freie Wege, konnten diese wie beim Touchdown von McCaffrey genutzt werden. Dies hatte allerdings aber äußersten Seltenheitswert. Immer wieder wurde die Offense bei Early Down früh gestoppt. Hätte das Passing Game nicht so gut funktioniert, wäre es der Offense wohl sehr schwer gefallen zu punkten.

Noch schlimmer wurde es, als Chuba Hubbard laufen musste. Er bekam nie die Chance, durch gut vorgeblockte Gaps zu laufen. Demnach machte er kein vernünftiges Play auf dem Boden.

Die Stats der Defense

Overall: 128 Yards und -0,5Epa/Play (Platz 1 / negativ ist bei der Defense gut)

Passing: 80 Yards und -0,41Epa/Play (Platz 4)

Rushing: 48Yards (Platz 2) und -0,69Epa/Play (Platz 1)

Wer konnte in der Defense überzeugen?

Die Front der Carolina Panthers ist unglaublich gut eingestellt. Wieder machte Defensive Coordinator Phil Snow einen tollen Plan mit seinen Pass Rush Konzepten. Jameis Winston wurde extrem oft geblitzt und so kam wieder, wie in Woche 1, sehr oft ein freier Pass Rusher durch. Dieser führte in vielen Situationen dazu, dass Winston schnell in Panik geriet.

Dazu ragten diesmal aber auch einzelne Spieler aus der DLine heraus. Morgan Fox hatte das Spiel seines Lebens und stellte sogar die eigentlichen Stars des Teams Brian Burns und Haason Reddick in den Schatten. Diese hatten zwar auch ihre Momente gegen die starke Saints OLine, konnten ihre Matchups aber nicht so konstant gewinnen wie Fox.

Eine ganz große Stärke bleibt auch die Laufverteidigung. Alvin Kamara wurde an diesem Spieltag immer gestoppt und wurde komplett aus dem Spiel genommen. Die Panthers hatten somit auch die beste Laufverteidigung des gesamten Spieltags nach Epa.

Wo waren die Schwachstellen in der Defense?

Die Leistung der Defense war sehr gut. Seit Jahren konnte die Mannschaft aus Carolina nicht mehr so überzeugen und so fällt es auch sehr schwer, eine Schwäche zu finden. Donte Jackson und Bravvion Roy hatten jeweils zwei verpasste Tackles. Beide hatten aber auch mit QB Hurries und wichtigen Stopps, wichtige Aktionen, die auch dazu führten, dass die Defense so glänzte.

Wie fällt das Fazit aus?

Die Defense könnte in diesem Jahr die Panthers in die Playoffs führen. Bei aller Vorfreude darf dabei aber auch nicht vergessen werden, dass die Defense mehr vom Gegner abhängig ist, als andersrum die Offense. Da die Panthers bisher auf zwei schwache Teams getroffen sind, konnte so überzeugt werden. Trotzdem zeigt die Leistung, dass sich die Defense der Panthers auf jeden Fall gesteigert hat und so wahrscheinlich auch noch einige Spiele gewinnen wird.

Spannend wird dann die Leistung des Quarterbacks zu beobachten sein. Die Coaches werden ihn wohl aktuell sehr mögen, denn er kann genau das liefern, was von ihm gefordert wird. Die Frage ist nur, ob er auch überzeugen kann, wenn der Gegner besser ist und die Fehler einen größeren Einfluss haben werden. Das wird sich aber erst mit der Zeit zeigen und so kann man mit der derzeitigen Situation sehr zufrieden sein.

 

 

Quellen: rbsdm.com  espn.com

Bildquelle: panthers.com