Das Geheimnis um Samuels Rolle in der Offense
Offensive-Coordinator Joe Brady äußerte sich bereits im Juni über die Pläne, die er für Curtis Samuel vorsieht. In einem Interview machte er deutlich, dass der 24-Jährige auf dem gesamten Feld eingesetzt werden kann. Hinzu kommt, dass Matt Rhule des Öfteren hervorhebt, welche Erfahrungen Samuel auch auf der Runningback-Position schon sammeln konnte.
Sind das die Indizien für eine neue Allzweckwaffe in der Offense der Carolina Panthers? Und ist vor allem Speed der neue Schlüssel zum Erfolg?
Am Donnerstag den 13.08.2020 stellte sich Curtis Samuel in einer Videokonferenz zur Verfügung, um Fragen zu seiner Rolle in der Offense und dem neuen System zu beantworten.
Vorab sei schon so viel gesagt. Die genauen Pläne von Joe Brady konnte man ihm leider nicht entlocken. Lediglich ein großes Grinsen machte sich bei der Frage nach seiner zukünftigen Rolle in der Offense in seinem Gesicht breit. Details behielt er für sich. Ein aufregendes Geheimnis, was die Vorfreude auf die nächste Saison nur noch mehr steigert.
Coaches wollen seine vielen Facetten ausnutzen
„Ich werde nicht in die Details gehen oder den Leuten irgendwelche Hinweise auf das, was noch alles kommt geben. Aber mit meinem Skillset habe ich Fähigkeiten außen, innen und auch als Runningback zu spielen. In meiner bisherigen Karriere habe ich viel Erfahrung gesammelt, da ich auf verschiedenen Positionen zum Einsatz kam. Das gibt mir definitiv die Flexibilität, noch mehr machen zu können.“
In seiner letzten Saison auf dem College in Ohio, im Jahr 2016, gelangen Samuel lediglich 74 Receptions für 865 Yards und 7 Touchdowns. Erwähnenswert ist jedoch, dass er auch im Lauf stark war. Dort erzielte er in derselben Saison 771 Yards bei 97 Carries. Daher rührt der Gedanke, ihn auf dem gesamten Feld in Joe Bradys Offense zu installieren. Dies scheint eine faszinierende Chance für einen Spieler zu sein, der bereits stets am Rande einer Break-Out-Saison abliefert.
Samuel freut sich jedes Mal aufs Neue auf das Training. „Weil ich weiß, dass es etwas Besonderes ist, bin ich Tag für Tag gespannt, wenn ich den Trainingsplatz betrete.“
Auf einer Pressekonferenz zu Beginn des Trainingscamps äußerte sich Coach Rhule bereits über Curtis Samuel. (Anm. d. Red.: Den Artikel über die PK findet ihr auf https://www.germanriot.de/matt-rhule-absage-der-preseason-covid-19-und-wie-er-seinen-kader-fuer-2020-aufbauen-wird/). Dort sprach er die Besonderheiten von Samuels Spielstil und die Fähigkeiten von ihm an. Besonders das Spiel in der Tiefe pickte sich der Headcoach heraus, da er bei Samuel die besondere Fähigkeit sieht, hinter die Defense zu kommen. Aber auch unterstrich Rhule, dass unsere Nummer 10 außen, innen, im Slot oder auch als Runningback spielen kann.
Schnelligkeit soll der Schlüssel zum Erfolg werden
Mit dem neuen Quarterback Teddy Bridgewater an der Seite von D.J. Moore und Robby Anderson wird Schnelligkeit definitiv ein zentrales Thema der Joe Brady Offense werden.
„Wir haben so viel Speed in unserem Wide-Receiver-Raum. So viel Speed. Wir haben Leute, die dich einfach überlaufen können. Das stellt eine Bedrohung für andere da und das können wir auf jeden Fall als unseren Vorteil verbuchen. Wenn wir uns gegen die Defense aufstellen, wissen die schon, dass sie rennen werden müssen.“
„Wenn du schnelle Wide-Receiver hast, werden sehr viele Cornerbacks – egal in welchem System sie sich gerade befinden – eher keine Press-Coverage spielen. Dann bieten sich zum Beispiel mehr Räume für die kurzen Pässe unterhalb der Secondary. Auch werden viele Safeties hinten tief sichern, weil sie nicht überlaufen werden wollen. Für die kurzen Bälle – unterhalb der Secondary – können dann Tight Ends, andere Receiver oder auch Runningbacks ihre Routen laufen. Mit Speed hat man so viel mehr Möglichkeiten.“
Zwar beendete Samuel die letzte Saison mit Karriere-Höchstwerten – 757 Scrimmage Yards und 7 Touchdowns – , jedoch hatte man 2019 nicht das Gefühl, dass er richtig zünden konnte. Ursächlich dafür war wohl die schwierige Quarterback-Situation bei den Carolina Panthers. Kyle Allen – laut Josh Hermsmeyer bei „FiveThirtyEight“ als der schlechteste Deep-Passer der Liga gelistet – und Will Grier hatten Probleme damit, den Ball in die Tiefe zu werfen. Was die Separation vom Gegner angeht, hatte Samuel 2019 einer der besten Werte von allen Wide Receivern der Liga.
Die Dinge, die letzte Saison passiert sind, gehören laut Curtis Samuel jedoch nun der Vergangenheit an.
„Mein Job ist ganz einfach mich frei zu laufen und dem Quarterback eine Möglichkeit mehr zu geben, den Football zu einem Spieler zu werfen. Manchmal laufe ich eine schlechte Route und manchmal ist es auch der Quarterback, der einen schlechten Ball wirft. Es ist wie es ist. Das darf mich dann nicht frustrieren. Es geht dann wieder darum, für den nächsten Spielzug bereit zu sein und weiter durch zu ziehen. Der Ball wird mich dann finden.“
Das Geheimnis um seine zukünftige Rolle in der Offense konnte zwar nicht ganz gelüftet werden, jedoch lassen die Coaches und Curtis Samuel durchblicken, dass er in der Offense jede Position bekleiden wird. Unter Quarterback Teddy Bridgewater kann er sich zu einem wichtigen Ziel als Passempfänger entwickeln. Dass er auch in manchen Spielzügen als Runningback fungieren wird, scheint auch nicht ganz unwahrscheinlich.Vielleicht kann ihm Bridgewater endlich zu der ersehnten Break-Out-Saison verhelfen. Man wird sehen, ob Samuel das neue Schweizer Taschenmesser neben All-Pro Runningback Christian McCaffrey in der Offense werden wird. Wir dürfen gespannt sein.
Quelle: Antwan Staley
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!