Auch im zweiten Spiel verlieren die Carolina Panthers. Nach der Euphorie in der Offseason ist die Stimmung nun wieder an einem Tiefpunkt und der Fehlstart ist perfekt. Gegen die New York Giants hatte das Team aus Carolina lange Zeit die Oberhand, doch am Ende entschied der ehemalige Panthers Kicker Graham Gano mit seinem Field Goal die Partie zum 19-16.

Die Stats der Offense

Overall: 275Yards und -0,06Epa/Play (Platz 19/28 am Spieltag)

Passing: 129Yards und -0,3Epa/Play (Platz 25)

Rushing: 146Yards und 0,48Epa/Play (Platz 1)

Wie ist die Offense zu bewerten?

Die Offense konnte zwar lange Zeit nicht glänzen, schaffte es aber immer wieder First Downs zu erzielen und Punkte auf das Board zu bringen. Als schließlich DJ Moore in der zweiten Halbzeit den Ball zum Touchdown fing und es 13-6 stand, sah alles danach aus, dass die Panthers den Sieg holen würden. Danach implodierte aber die Offense rund um Baker Mayfield und es war im Anschluss nur noch ein Field Goal möglich, nachdem Christian McCaffrey am Boden ein Big Play machte.

Quarterback Baker Mayfield erwischte auch einen seiner schlechteren Tage. Zu Beginn konnte mehrfach seine Tight Ends finden, gerade wenn die Giants blitzten und offene Stellen in der Coverage hatten. Schnell wurde aber klar, dass Mayfield bei vielen Würfen Probleme mit der Genauigkeit hatte. Zwar konnte er auch Highlights wie die beiden Pässe im Touchdown Drive auf DJ Moore auflegen, doch insgesamt machte er zu viele Fehler.

Mayfields Connection mit den Receivern stockt

Auch sein Verhalten in der Pocket war keineswegs eines Franchise QB würdig. Die OLine machte in Pass Protection keinen schlechten Job. Immer wieder hatte Mayfield lange Zeit den Ball zu passen, doch er hatte keine Connection zu seinen Receivern. Insgesamt benötigte er im Schnitt 3,2s pro Pass, was in der NFL extrem lange ist.

Weil er den Ball so lange hielt, schafften es die Giants bei einigen Plays Druck auszuüben. Mayfield wusste dann oft nicht, wie er sich in der enger werdenden Pocket bewegen sollte und so entstanden die Fehler, die zu Incompletions führten. Betrachtet man die ersten beiden Spiele, ist beim neuen Quarterback der Panthers noch sehr viel Luft nach oben.

Auf dem Boden lief es besser

Anders sieht dagegen die OLine aus, die verbessert aufgetreten ist. Gerade im Running Game wurden die Giants dominiert. 72% der Runs erhöhten die Chance auf einen Scoring Drive. Das ist an diesem Spieltag ein Spitzenwert.

Besonders RB Christian McCaffrey war wieder im Zentrum der Offense. Bei 15 Runs konnte er insgesamt 6,8 Yards pro Lauf auflegen. Blockte die OLine mal nicht passabel vor, konnte er öfter durch insgesamt 8 verhinderte Tackles dafür sorgen, dass der Lauf keinen Raumverlust erzeugt. McCaffrey war wieder der Dreh- und Angelpunkt der Offense. Wurde er eingebunden, passierte oft etwas Gutes. Musste dagegen Mayfield ein Play auflegen, entstanden die so ärgerlichen Fehler.

Neben Mayfield machte aber noch jemand keinen guten Job. Rookie LT Ickey Ekwonu hatte wie in Woche 1 auch diesmal größere Probleme in der Pass Protection. Besonders im spielentscheidenden Drive konnte er den Blitz von Julian Love nicht aufhalten und so folgte ein Punt. Die Panthers bekamen danach nicht mehr den Ball und verloren das Spiel.

Auch zuvor sah er gegen die schwächere Giants Defense nicht wirklich sicher aus. So ließ er neben dem Sack noch zwei weitere QB Hurries zu. Bisher ist er klar das schwächste Glied der OLine. Für die Zukunft ist das nicht unbedingt besorgniserregend, denn OLiner entwickeln sich in der NFL oft noch, aber für die aktuellen Panthers sind solche Leistungen ihres Left Tackles natürlich schlimm und kosten Spiele.

Die Stats der Defense

Overall: 265Yards und -0,13Epa/Play (Platz 6)

Passing: 162Yards und -0,03Epa/Play (Platz 8)

Rushing: 103Yards und -0,32Epa/Play (Platz 3)

Wie ist die Defense zu bewerten?

Die Panthers Defense war der Giants OLine lange überlegen. Besonders Brian Burns machte ein Play nach dem anderen an der Line. Zwar erspielte er erstaunliche 15 Snaps in Coverage, doch war er trotzdem auch im Pass Rush produktiv. Insgesamt erzielte er 2 Sacks, 2 QB Hits und 4 QB Hurries.

Neben ihm hatte Frankie Luvu eines seiner stärkeren Spiele. Er wurde zwar nur fünfmal als Pass Rusher eingesetzt, doch dafür war er extrem stark gegen den Lauf. Insgesamt erzielte er sagenhafte 9 Stops in diesem Spiel. Ein elitärer Wert.

Auch zum Vorschein kam Neuzugang Edge Rusher Henry Anderson. Er schaffte es auch oft gegen den Rookie Evan Neal einige seine Duelle zu gewinnen und so erreichte er am Ende 1 QB Hit und zwei QB Hurries.

Die Defense ließ lange Zeit überhaupt nichts zu und nachdem auch die Offense den Touchdown erzielte, schienen die Panthers endlich auf der Siegerstraße zu sein. Weder mit dem Lauf noch mit dem Pass konnten die Giants etwas erreichen. Besonders in den Trechnes, also an der Line, waren die Giants chancenlos und gerade ihr QB Daniel Jones hatte dann keine Ideen.

Das Spiel dreht sich plötzlich

Doch im Laufe der Partie fand Jones immer mehr Wege mit dem Druck klarzukommen. Seine Pässe kamen nun auch an und es war auch nicht nur das klassische Kurzpassspiel, das die Giants noch zu Beginn des Spiels aufziehen wollten. Somit wurde auch wieder die Secondary getestet und die sah nicht immer gut aus.

Im Touchdown Drive wusste sich CB Jaycee Horn nur mit einer Strafe zu helfen. Nachdem er ein vielversprechendes Rookie Jahr hatte, scheint er nach seiner Verletzung noch Probleme zu haben. Auch Neuzugang Xavier Woods hatte gegen die Tight Ends nicht immer die Oberhand. Die Secondary sah leider als gesamte Unit nicht wirklich stark aus. In diesem Spiel wurde sie eigentlich nur zum Ende getestet, als Daniel Jones besser agierte, doch genau in diesen Momenten konnten die Giants einige wichtige Completions generieren.

Wie fällt das Fazit aus?

Die Panthers verlieren ein Spiel, in dem sie das bessere Team waren. Schon im dritten Quarter hätte Carolina schon so weit vorne liegen müssen, sodass New York gar keine Chance mehr gehabt hätte ranzukommen.

Doch die Giants hatten bis dahin sehr viel Glück. Beide Fumbles wurden von ihnen gesichert, obwohl es in der NFL in der Regel eher zufällig ist, wer den Fumble recovert. Zudem hatten sie auch Glück, dass in der ersten Halbzeit eine Interception von Daniel Jones fallengelassen wurde. Der Ausgang der Partie ist für Carolina sehr ärgerlich.

Der Druck auf HC Matt Rhule ist nun immens. Kritik gibt es besonders zum Personal. Terrace Marshall Jr. und Rashard Higgins haben bisher kaum gespielt und noch keine Targets gesehen. Laviska Shenault hat darüber hinaus nicht mal den Kader geschafft, obwohl er so wichtig für das Team schien, dass für ihn getradet wurde.

In der Offseason sah der Kader nach viel Potenzial aus. Bereits nach zwei Wochen wirkt es nun aber so, als ob gerade in der Offense das Talent fehlt. Der angezählte Rhule wird für Vieles verantwortlich gemacht, doch hatte bei der Kaderzusammenstellung auch GM Scott Fitterer seine Hände im Spiel.

Nach zwei Wochen wirkt es schon so, dass beide ihren Job nicht gut gemacht haben. Der Eine hat für zu wenig Talent im Kader gesorgt und der andere kann das gegebene Potenzial der Spieler nicht ausschöpfen. Geht es so auch die nächsten Wochen weiter, stehen für Panthers Fans harte Zeiten an.

Quellen: rbsdm.com  espn.com

Bildquelle: panthers.com