Es hätte nochmal das letzte Aufbäumen werden können. Durch die Schwächen in der NFC war für die Panthers vor der Partie gegen die Atlanta Falcons noch eine geringe Chance da, die Playoffs zu erreichen. Mit der 21-29 Niederlage auf heimischen Boden ist diese Chance nun vertan. Die Panthers spielten gegen die Falcons nicht extrem schlecht, machten aber mit der Offense immer wieder grobe Fehler, die schlussendlich die Niederlage besiegelten.

Die Stats der Offense

Overall: 334Yards und -0,15Epa/Play (Platz 23/28 am Spieltag)

Passing: 243Yards und -0,1Epa/Play (Platz 19)

Rushing: 91Yards und -0,23Epa/Play (Platz 24)

Was lief gut in der Offense?

Die Offense schaffte es immer wieder Raumgewinn und neue First Downs zu erzielen. Abgesehen von den Turnovern zeigte Cam Newton eine solide Leistung. Im Passing Game lag die Erfolgsrate bei 54% (Sechstbester Wert am Spieltag). Durch diese Passing Plays wurde die Wahrscheinlichkeit auf einen Score jeweils erhöht. Grund dafür waren auch die vielen Pässe auf die Wide Receiver DJ Moore und Robby Anderson. Insgesamt bekamen beide zusammen 22 Targets und sie machten daraus 168 Yards. Für die Receiver Gruppe war das Spiel gegen Atlanta vielleicht das Spiel mit der besten Leistung.

Auch das Running Game hatte mit einer 40% Erfolgsquote einen soliden Tag (14. bester Wert des Spieltags). Besonders Cam Newton konnte immer wieder mit seinen Läufen neue First Downs erzielen und wurde dabei auch mit einem Rushing Touchdown belohnt. Inklusive Scrambles konnte Newton am Ende starke 47 Yards am Boden erzielen.

Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf in der Offense?

Zwar konnte die Offense gut mithalten und immer wieder Raumgewinn erzielen, doch durch die Turnover hatte das Team letztendlich doch keine Chance mitzuhalten. Der Pick Six stellte das komplette Spiel auf dem Kopf. Darüber hinaus verlor Newton beim Snap ein weiteres Mal den Ball und als PJ Walker das Ruder übernahm, sorgte er für den dritten Turnover. Da in diesem Spiel die Defense nicht das Spiel allein entscheiden konnte, waren die Turnover einfach zu viel. Zudem kamen auch immer wieder Unsicherheiten mit der Präzision der Pässe zum Vorschein.

Auch die Pass Protection war wie so oft in der Saison sehr schlecht. Noch vor dem Spiel erklärte HC Matt Rhule, dass er Brady Christensen als Interior OLiner ansehe, weil er zu kurze Arme habe. So musste Christensen in der Mitte für den verletzten Guard Michael Jordan einspringen und war wie eine offene Drehtür. Leider sah er hierbei nicht wie ein NFL Spieler aus. Glücklicherweise benötigte Cam Newton in diesem Spiel nicht sehr lange bevor er den Ball warf. So konnte Christensen nicht so viel Schaden anrichten und produzierte lediglich einen QB Hit.

Christensen war aber nicht der einzige Schwachpunkt in der OLine. Besonders in der Mitte verloren Pat Elflein und Denis Daley zu oft ihre Duelle und brachten dadurch ihren Quarterback zu oft in die Bredouille.

Furios war auch die Entscheidung, den Quarterback zu wechseln. Da Newton noch nicht die Two-Minute Offense konnte, musste PJ Walker kurz vor der Halbzeitpause auf das Feld. Der warf sofort eine Interception. Ob Newton es wirklich schlimmer gemacht hätte? Nach der Pause kam dann aber Newton wieder zurück, nur um im vierten Quarter wieder von Walker ausgetauscht zu werden. Der Coaching Staff wirkte gerade bei der QB-Position besonders in diesem Spiel komplett planlos.

Die Stats der Defense

Overall: 318Yards und 0,05Epa/Play (Platz 17)

Passing: 190Yards und 0,23Epa/Play (Platz 20)

Rushing: 128Yards und -0,01Epa/Play (Platz 13)

Wer konnte in der Defense überzeugen?

Das beste Play kam zum Schluss. Jermaine Carter forcierte ein Fumble und dadurch wurde es nochmal spannend. Leider waren die Panthers aber in diesem Spiel zu schlecht und konnten die Aktion nicht nutzen. Insgesamt war es aber das Highlight der Defense.

Einen guten Tag erlebte ansonsten noch Derrick Brown. Der Defensive Tackle war der einzige Spieler, der die Schwächen der Falcons OLine ausnutzen konnte. Folglich gelangen ihm viele Plays und er wurde mit insgesamt 3 Stops belohnt.

Wo waren die Schwächen in der Defense?

Die Defense ist nicht mehr so dominant wie noch zu Beginn der Saison. Die Panthers bevorzugen es, mit nur einem tiefen Safety zu spielen. Nach den Verletzungen von Jaycee Horn und Donte Jackson fehlen aber anscheinend die Cornerbacks, um dieses System ohne Änderungen durchziehen zu können. Spieler wie Russell Gage hatte in Coverage gegen Keith Taylor oder CJ Henderson keine Probleme Freiräume zu schaffen. Kyle Pitts machte unterdessen einige wichtige Plays und konnte weder von Gilmore, noch von Shaq Thompson gestoppt werden.

Auch die Laufverteidigung war nicht wirklich stark. Zwar konnte die Defense in der zweiten Hälfte der Partie öfter den Lauf früh stoppen und auch das wichtige Fumble erzwingen, sodass die Falcons nur einen Schnitt von 3,6 Yards pro Lauf hatten, doch gerade zu Beginn erzielte Atlanta oft guten Raumgewinn am Boden. Es war nicht unbedingt eine dominante Vorstellung, doch sie war ausreichend um die Führung gegenüber den Panthers zu halten.

Wie fällt das Fazit aus?

Es war das erste Spiel nach Joe Brady. Zu erwarten war eine Offense, die fast ausschließlich laufen sollte, doch dem war nicht so. Das Spiel erinnerte sehr an die Partie gegen Washington. Newtons Fähigkeiten als Runner wurden zwar ausgenutzt, doch gerade im Passing Game traf er immer wieder schnelle Entscheidungen und erzielte dadurch guten Raumgewinn. Lediglich die Turnover änderten den Gesamteindruck der Offense und nahmen dem Team jede Chance das Spiel siegreich zu gestalten.

Die Kritik um HC Matt Rhule wird nun auch nach dem Spiel umso lauter. Die QB-Situation im Spiel wirkte komplett planlos und auch bei der Aktion mit Christensen wirkte er nicht wie ein kompetenter Coach. Christensen war bisher der beste Left Tackle in der Saison bei den Panthers, musste aber eine Position spielen, die er zuvor nicht wirklich kannte, nur weil seine Arme anscheinend zu kurz sind. Es ist nicht die erste zweifelhafte Aktion von Rhule gewesen. Schon während der gesamten Saison fiel er besonders bei den Pressekonferenzen immer wieder mit sehr komischen Statements auf. Diese fallen ihm nun am Ende der Saison auf die Füße. Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass Rhule bereits nach dieser Saison seine Koffer packen müsste, doch sein Trainerstuhl müsste nun wackliger sein als jemals zuvor.

Quellen: rbsdm.com  espn.com