Es war angerichtet. Alle erwarteten den einstigen Superstar Cam Newton und gleich beim Einlauf wurde den Fans eine große Show geboten. Das anschließende Spiel war zwar nicht schlecht, doch konnte dem Hype rund um Cam Newton leider nicht ganz gerecht werden. Die Stimmung war zwar gut, doch die 27-21 Niederlage gegen das Washington Football Team war dann doch echt ärgerlich. Zu wichtig wäre ein Sieg im Playoff-Rennen gewesen, doch mit dem letzten Drive schafften es die Panthers nicht mehr, den benötigten Touchdown zu erzielen.
Die Stats der Offense
Overall: 297Yards und 0,11Epa/Play (Platz 9/30 am Spieltag)
Passing: 186Yards und 0,13Epa/Play (Platz 12)
Rushing: 111Yards und 0,09Epa/Play (Platz 6)
Was lief gut in der Offense?
Cam Newton war endlich zurück und er machte auch tatsächlich ein recht gutes Spiel. Es waren zwar noch einige Fehler bei Pässen zu erkennen, doch war seine Präzision meistens gut. Schwierig hingegen waren manchmal seine Entscheidungen bei den Zone Read Spielzügen, wo er entscheiden musste, ob er oder McCaffrey laufen sollte. Hier traf er ein paar falsche Entscheidungen. So kam es zu einigen unnötigen Stops im ansonsten gut funktionierenden Running Game.
Insgesamt zeigte Newton aber trotzdem eine gute Vorstellung. Er konnte in den Spielzügen schnell erkennen, welcher Spieler sich freilaufen wird und warf ihn auch meistens genau an. Seine Zeit von Snap bis zum Pass betrug im Schnitt nur 2,6s, was ein Fortschritt zur Zeit mit Darnold war. Das große Highlight war dann natürlich neben Newtons Rushing Touchdown auch der Touchdown-Pass auf Christian McCaffrey für 27 Yards. Genau im richtigen Moment warf er den Ball so genau, dass es für McCaffrey eine leichte Übung war, die Punkte zu erzielen.
Auch insgesamt funktionierte die Connection mit Christian McCaffrey. Der Running Back bekam insgesamt wieder 8 Targets und war damit maßgeblich verantwortlich für die solide Offense. Spannend war dabei zu beobachten, dass er auch tiefer angeworfen wurde. Wurde er ansonsten immer eher an der Line of Scrimmage angespielt, hatten die Pässe zu ihm diesmal eine durchschnittliche Tiefe von 5 Yards. Dies war eine Erneuerung zu den Spielen zuvor mit McCaffrey.
Auch eine tolle Leistung zeigte der Rookie LT Brady Christensen. Gleich zu Beginn verletzte sich Starter Dennis Daley und so war es die Chance von Christensen sich zu beweisen. Natürlich profitierte er vom Ausfall Chase Youngs. Ein gutes Zeichen war es aber trotzdem, dass er seine Gegner in der Pass Protection wirklich dominierte. Er ließ weder einen Sack, noch einen QB Hit oder einen QB Hurry zu. Es war die beste Leistung seiner noch jungen NFL Karriere.
Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf in der Offense?
So gut Christensen außen war, so schlecht sah die Interior OLine gegen Jonathan Allen und Daron Payne aus. Michael Jordan zeigte wieder deutlich, warum die Jets ihn bereits nach einem Jahr entließen und John Miller ließ kurz vor Ende den so entscheidenden Sack zu. Auch wenn die OLine in einigen Spielen besser aussah, bleibt zu konstatieren, dass die Panthers dieses Jahr in diesem Bereich sehr schlecht aufgestellt sind.
Mit Cam Newton hatten die Panthers natürlich eine wirkliche Gefahr im Running Game, doch im Nachhinein muss hinterfragt werden, ob es so schlau war, fast bei jedem zweiten Spielzug auf Early Down zu laufen (18 Läufe bei 40 Versuchen auf Early Down) (Early Down = 1st oder Second Down). Das Laufspiel war nicht schlecht, aber im Passing Game konnte die Offense konstant guten Raumgewinn erzielen und auch Big Plays machen. Der Umschwung auf das Passing Game kam vielleicht einfach zu spät.
Die Stats der Defense
Overall: 369Yards und 0,21Epa/Play (Platz 24)
Passing: 179Yards und 0,59Epa/Play (Platz 29)
Rushing: 190Yards und -0,05Epa/Play (Platz 18)
Wer konnte in der Defense überzeugen?
Wie so oft in der letzten Saison schon zu beobachten, war auch wieder in diesem Spiel ersichtlich, dass wenn die Defense schlecht spielt, Jeremy Chinn alles machen muss. Immer wieder war es seine Aufgabe im Open Field den Running Back niederzuringen. Natürlich machte er auch noch in der Entstehung des Spielzugs schon wichtige Plays und so kam er am Ende auf unglaubliche 7 Stops am Ende. Er war damit fast die halbe Defense allein.
Ein Highlight der Defense war dann natürlich auch der forcierte Fumble von Morgan Fox, der anschließend von Frankie Luvu gesichert wurde. In diesem Augenblick waren die Panthers noch vorne und schienen davonziehen zu können.
Was lief nicht so gut in der Defense?
Es war ein gebrauchter Tag für die Defense. Nach Epa die Siebtschlechteste des Spieltags und besonders in der Coverage sehr schwach. Konnte Donte Jackson gegen Arizona noch vom schlechten QB-Play profitieren, nutzte der famos aufspielende Taylor Heinicke jeden noch so kleinen Fehler Jacksons aus. Für Jackson war es natürlich auch eine denkbare schwierige Aufgabe gegen Terry McLaurin, der zu den Besten auf seiner Position zählt. Dagegen hatte der junge Cornerback im gesamten Spielverlauf keine Chance.
Es war aber nicht nur Jackson, der viel in Coverage zuließ. Auch Keith Taylor, AJ Bouye oder CJ Henderson waren alles andere als sicher, dabei spielten sie nur gegen Receiver wie Cam Sims, Deandre Carter und Adam Humphries.
Die Statistiken zeigten es nach dem Spiel nicht ganz so deutlich, weil die Panthers den Turnover durch Fox hatten, doch auch die Laufverteidigung funktionierte nicht gut. Die Erfolgsrate beim Football Team lag hier bei 45% (Platz 11 am gesamten Spieltag). Es zeigt sich im Saisonverlauf immer deutlicher, dass es durch die furiose Aufstellung der Panthers zu Problemen im Running Game kommen kann, wenn der Gegner gute Guards hat. Auch hier wurden die Linebacker der Panthers zu oft besiegt. Selbst wenn die Defense wieder eine konventionelle Front mit der DLine spielen ließ, wurden die Interior DLiner komplett dominiert. Derrick Brown, Bravvion Roy und Daquon Jones wurden dauernd überlaufen und verursachten so immer wieder große Lücken für die Running Backs.
Wie fällt das Fazit aus?
Eine gute Defense reicht leider in einer Saison nicht aus. Zu schwer ist es in der aktuellen Saison mit einem Team aus guter Defense und schwacher Offense konstant Erfolg zu haben. Trotzdem sollte das Spiel Mut machen, denn trotz schwacher Defense konnte die Offense dagegenhalten. Für die Zuschauer im Stadion war das Spiel sicherlich unterhaltsam, denn beide Quarterbacks zeigten ein gutes Spiel. Heinicke spielte letztendlich einfach konstanter, machte weniger Fehler und hatte mit McLaurin den besten Spieler auf dem Feld. Diese Kombination hatten die Panthers in diesem Spiel leider nicht und so verlor das Team und fiel auf einen 5-6 Record zurück.
Quellen: rbsdm.com espn.com