Geschichte des Spiels
Nach der Verletzung in Woche 3 kam Bryce Young wieder zurück aufs Feld und konnte für die Carolina Panthers auflaufen. Natürlich wurde sein Auftritt mit Spannung erwartet. Zwar konnte er mit einigen guten Aktionen die Offense zu neuen First Downs führen, doch am Ende stand leider wieder ein fehlerbehafteter Auftritt zu Buche.
Young beendete die Partie mit 40 Dropbacks. Dabei konnte er 32 Pässe für 25 Completions und 204 Yards anbringen. Dazu kamen noch 2 Scrambles, 5 Sacks und eine Penalty für ein Delay of Game. Für die Offense lief es dabei nicht so gut. Mit -0,28 EPA/Passing Play erreichte sie nur magere 6 Punkte.
Lange Zeit lief es noch rund für den Quarterback aus Carolina. In der ersten Hälfte setzte Minnesota häufig auf den Pass Rush mit nur vier Leuten. Young kam damit sehr gut klar und erzielte einige gute Würfe auf Thielen, Marshall oder Hurst.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte lief es weiterhin noch gut und so war die Offense schnell wieder in Field Goal Range. Young agierte ruhig, traf konstant gute Entscheidungen und machte vor allem keine Fehler. Probleme machten eher die Receiver, die daraus keinen Profit schlagen konnten und keine Big Plays auflegten.
Die Auswahl der Spielzüge war dabei sehr risikoarm. HC Frank Reich wählte die Spielzüge so aus, dass Young am Ende der Partie nicht einen einzigen Pass mit einer Tiefe von 20 Yards versuchte. Seine durchschnittliche Targettiefe lag bei 3,9 Yards. So einen Wert bei 32 Pässen ist schon sehr auffallend und kommt in der NFL nur sehr selten vor.
Auf einmal wendet sich das Blatt – Young bricht ein
In der zweiten Halbzeit veränderte sich das Spiel. Die Vikings unter Defensive Coordinator Brian Flores bauten nun vermehrt auf den Blitz und setzten oft mindestens fünf Spieler als Pass Rusher ein. Selbst wenn nur vier Leute auf den Quarterback zustürmten, ließen sie es wenigsten vor dem Snap so aussehen, als ob mindestens fünf Leute losstürmen würden.
Es tat sich auf einmal ein ganz anderes Spiel auf. Der in der Offseason für seine Spielintelligenz gelobte Bryce Young fand auf einmal nicht mehr zurecht. Das Spiel war nun zu schnell für ihn. Die Panthers versuchten mit Adjustments dagegenzuhalten und setzten nun dauerhaft auf das Screen-Game. Gepaart mit vermehrtem Running Game auf Early Down bremste dies die Offense noch stärker ein.
Der Rookie-Quarterback kämpfte wie verrückt, doch kassierte fünf Sacks für 55 Yards Raumverlust. Immer wieder versuchte er dem Pass Rusher noch zu entlaufen, doch ihm fehlte einfach die Schnelligkeit. So kam es immer wieder zu noch mehr Raumverlusten.
Die Vikings bemerkten natürlich die Schwäche und setzten besonders oft Harrison Smith als Blitzer ein. In der Schlüsselsituation des Spiels ringte dieser Young nieder und sorgte für den Strip Sack. DLiner DJ Wonnum nahm den Ball auf und sorgte für den Fumble Return Touchdown. Es war somit wieder kein Spiel vom jungen Quarterback ohne Turnover. Danach entglitt den Panthers das Spiel. Sie erzielten keinen einzigen Punkt mehr.
Bryce Youngs Statistiken gegen den Blitz fielen in diesem Spiel verheerend aus. 18mal setzte er in diesen Situationen zum Dropback an und erzielte dabei lediglich 5 First Downs. Auch die 5,5 Yards/Versuch sind mangelhaft. Hatte man im Draftprozess das Spiel gegen den Blitz als eine seiner Stärken ausgemacht, wirkte er gegen die Vikings noch nicht auf dem erhofften Level.
Es gab auch Lichtblicke in Youngs Spiel
Natürlich ist nach dieser Leistung die Stimmung bei einigen Fans sehr negativ. Vielleicht sollte dem Rookie-Quarterback aber noch ein bisschen Zeit gegeben werden. In diesem Spiel musste er wiedermals hinter einer bröckelnden OLine spielen. Dazu machten es ihm seine Receiver auch nicht einfach, da sie kaum für Separation sorgten. Gerade für einen Rookie-Quarterback sind das eigentlich Umstände, die vermieden werden sollten.
Es gab auch einige Lichtblicke. Besonders wenn Young nicht geblitzt wurde, spielte er einige präzise Pässe und antizipierte dabei den offen werdenden Receiver. Auch ohne Big Plays standen zum Schluss 6,8 Yards/Play gegen den 4-Man-Rush auf dem Statistik-Sheet. Das sollte immerhin Hoffnung geben. Wir können gespannt auf die kommenden Auftritte sein.