Geschichte des Spiels

Fünftes Spiel und die fünfte Niederlage. Die Carolina Panthers konnten auch das Spiel gegen die Detroit Lions nicht gewinnen. Wie zu erwarten, war das Team von Head Coach Frank Reich offensiv sowie defensiv dem Gegner unterlegen. Der Kader wirkt aktuell zu schwach und es gibt nächstes Jahr nicht mal einen Firstroundpick. Folglich werden Stimmen über Trades von Spielern wie Brian Burns laut.

Burns spielte gegen die Detroit Lions gut auf. Zwar kam er mit einem peinlichen Tackleversuch gegen den Lauf in die Highlights, doch beendete er auch das Spiel mit einem Sack, zwei QB Hits und einem QB Hurry. Wie so oft war Burns einer der besten Spieler der Panthers und brachte noch ein bisschen Klasse ins Team.

Das Front-Office stellt sich bei Burns nicht gut an

Trotzdem zeigt sich immer deutlicher, dass die Panthers im Young-Trade nicht DJ Moore, sondern lieber ihren Star-Pass Rusher hätten abgeben sollen. Damals machte man den Trade mit der Begründung, dass ein Receiver schneller zu finden sei als ein elitärer Pass Rusher. Nun suchen die Panthers aber nach einem guten Ballfänger und können ihren Quarterback nicht vollumfänglich evaluieren. Die Umstände sind einfach zu schlecht.

Im Nachhinein lässt sich alles leichter analysieren. Die Panthers haben aber nicht alles dafür getan, ihren Quarterback bestmöglich zu unterstützen. Die Chicago Bears wären sicherlich auch mit Brian Burns zufrieden gewesen. Das Front Office um GM Scott Fitterer wollte allerdings ihren Edge Rusher als Leistungsträger des Teams unbedingt behalten.

Nun geht Burns ins letzte Vertragsjahr. Er scheint offen für eine Verlängerung zu sein, möchte aber auch fürstlich entlohnt werden. Die Panthers sind dabei nicht in guter Verhandlungsposition, da sie mit ihrem Handeln deutlich ihren Wunsch eines langen Verbleibs gezeigt haben. Letzte Saison kam wohl das Angebot aus Los Angeles. Zwei Firstroundpicks und noch mehr wurden anscheinend angeboten. Carolina lehnte ab. Der Edge Rusher sei ein Elitespieler. Man könne ihn nur schwer ersetzen und um ihn sollte ein Team aufgebaut werden.

Burns hat sicherlich sehr viel Potenzial und ist sehr talentiert. Er kann im Pass Rush mit dem Bull Rush gewinnen, hat den gewissen Bend für den Outside-Rush und gewinnt auch mit einigen Inside-Moves. In vielen Spielen hat er dabei auch einen großen Einfluss auf die Offense. Für ihn werden oft extra Spieler abgestellt, die ihn kurz chippen sollen, um ihn beim Rush zu verlangsamen. Dadurch ist das Playbook für die Gegner eingeschränkter.

Die Statistiken sprechen gegen den Star der Defense

Die Stats sprechen aber gegen ihn. Im Jahr 2022 hatte Burns eine Pass Rush Win Rate von lediglich 10,5%. Von 100 qualifizierten Pass Rushern belegte er damit Platz 48. Nun könnte man sagen, dass das an der starken Bewachung der Gegner gegenüber Burns lag. Allerdings fanden sich andere elitäre Pass Rusher wie Myles Garrett, Micah Parsons oder Nick Bosa trotz noch stärkerer Bewachung alle in den Top 4 wieder.

Auch bei den klassischen Pass Rush Snaps konnte Burns nicht zu den elitären Pass Rushern aufschließen. Hier wurden Aktionen bewertet, bei denen der Edge Rusher im Eins gegen Eins gegen den Offensive Tackle ohne Play-Action auf den Quarterback zustürmen konnte. Burns erreichte 2022 in diesen Situationen eine Win-Rate von 14,1% und landete damit auf Platz 45.

Die Statistiken sollen nicht suggerieren, dass Burns kein guter Pass Rusher ist und es mindestens 45 bessere Spieler auf dieser Position gibt. Andererseits konnten die anderen elitären Edge Spieler bei diesen Statistiken herausstechen. Die Panthers haben sich trotzdem dafür entschieden, krampfhaft an ihrem Star festzuhalten. Die Entscheidung kristallisiert sich immer deutlicher als Fehler heraus.

Was können wir in Zukunft erwarten?

Nicht nur muss Carolina inzwischen auf Moore verzichten. Es steht nun auch die teure Verlängerung an. Selbst wenn das Team noch einen Trade-Partner finden würde, wird der Preis weitaus geringer ausfallen als noch beim Angebot der Rams. Das Front-Office hat sich verpokert. Es hofft nun, dass Burns sich in Zukunft nochmals steigern kann und eine Verlängerung dann lukrativ werden würde. Der Weg dahin ist aber noch weit. Der Franchise Tag für das nächste Jahr wird dabei immer mehr zur Option.

Sollte Burns dagegen doch getradet werden, wäre das ein gutes Zeichen aus dem Front Office. Die Franchise hat seit dieser Saison einen neuen Weg eingeschlagen. Dieser wird wahrscheinlich nur erfolgreich sein, wenn der neue Quarterback einer der besten der Liga wird. Demnach sollte auch die Kaderplanung danach ausgerichtet werden.

Eine Verlängerung wäre dagegen sehr riskant. Zwar hätte man einen guten Pass Rusher, doch würde dieser für eine Zeit seiner Primetime bei einem Team im Rebuild spielen. So würde der teure Vertrag auch teilweise vergeudet werden. Drum ist es in der NFL auch Gang und Gebe, dass Teams in diesen Situationen ständig versuchen ihre guten Spieler abzugeben.

Mit dem dazugewonnen Trade-Material wäre es nun möglich, Bryce Young bestmöglich zu unterstützen. Natürlich wäre diese Taktik auch nicht risikofrei. Der Draft ist eine Art Lotterie und gute Spieler dort zu finden ist keineswegs einfach. Trotzdem könnte so endgültig eine neue Ära mit Aussicht auf langfristigen Erfolg eingeläutet werden.

Burns wird sicherlich auch in Zukunft seine Leistung zeigen. Wie bei Moore und McCaffrey würde das der Fanseele wahrscheinlich sehr schwer fallen mitanzusehen. Insgesamt scheint aber eine Abgabe für Picks die beste Variante zu sein.