Geschichte des Spiels

Es ist überstanden. Die Carolina Panthers haben zwar das Spiel gegen die Miami Dolphins mit 42-21 verloren, doch es wurde glücklicherweise nicht ganz so deutlich, wie vor der Partie teilweise erwartet. Gerade im ersten Quarter sahen die Panthers sogar wie die bessere Mannschaft aus. Kurz darauf agierte das Team aus Miami aber geschlossener und zog dann auch schnell davon.

Performance der Defense lässt zu wünschen übrig

Insgesamt war die Leistung von Carolina bis auf das Anfangsviertel eher erwartbar. Mit Miami hatte das Team nach Expected Points Added die beste Offense als Gegner (0,26EPA/Play). Nicht nur waren die Dolphins so gut, die Panthers hatten dazu noch einige Verletzte zu schultern. Mit Shaq Thompson, Jaycee Horn, Xavier Woods und Von Bell brachen innerhalb der Saison wichtige Stützen weg. Nun mussten Playmaker wie Tyreek Hill, Jaylen Waddle oder Raheem Mostert mit Spielern wie Starting Safety Matthias Farley gestoppt werden. Die Ausgangsposition hätte also schlechter kaum sein können.

So war es umso erstaunlicher, dass in den ersten beiden Drives die Dolphins kein First Down erzielen konnten. Danach kam deren Maschinerie aber ins Laufen. Besonders die Pre-Snap Motion Bewegungen machten es den Panthers zu schaffen. Die Defense agierte darauf zu langsam und so war oft ein Miami-Spieler zu frei. Auch in der Laufverteidigung resultierten daraus Probleme. Gerade mit den Counter-Plays nahmen die Spielzüge auf dem Boden oftmals nach dem Snap noch eine Wendung und erbrachten den Dolphins viele freie Räume. Nutznießer war RB Raheem Mostert. Er beendete die Partie mit 132 Total Yards und 3 Touchdowns.

Die Pre-Snap Motion Bewegungen hatten aber auch einen Einfluss auf das Tackling der Panthers. Mit ihrem Speed verursachten die Dolphins Spieler immer wieder schwierige Winkel für das Tackling. So passierte es oft, dass ein Carolina Defender einen Gegenspieler zwar berührte, aber nicht das Tackling vollendete. Insgesamt entstanden deswegen 18 verpasste Tackles. Fünf allein davon erzielte Matthias Farley. Mit der Stammbesetzung wäre das trotz des guten Dolphins-Scheme wohl eher nicht passiert.

Tyreek Hill macht was er will

Schematisch waren die Panthers den Dolphins deutlich unterlegen. Darüber hinaus hatte Miami mit Tyreek Hill im Passing Game aber auch ein Ausnahmetalent. Gegen ihn sah die Defense wie eine Amateurmannschaft aus und so erzielte der Receiver 163 Yards und einen Touchdown. Er spielte dabei aufgrund von Krämpfen das Spiel nicht einmal bis zum Ende durch.

Oft versuchte Carolina gegen Hill den physischen CJ Henderson spielen zu lassen, der dabei immer für tiefe Pässe einen Safety hinter sich hatte. Dieser Plan funktionierte nicht wirklich. Der Dolphins Receiver wurde in diesen Situationen sechsmal angeworfen und erzielte dabei fünf Catches für 122 Yards. Seinen Touchdown erzielte er dann aber gegen Donte Jackson. In dieser Situation kam es zu einem 1on1 ohne Hilfe eines Safetys. Hill ließ Jackson überhaupt keine Chance und erzielte einen 41 Yard Touchdown. Nur als Notiz – Jackson rannte damals während des NFL Combines beim 40 Yard Dash eine fantastische Zeit von 4,32s. Gegen Hill sah er aber eher wie ein langsamer Linebacker aus.

Es kann nur noch bergauf gehen

Im Gesamten war das natürlich keine schöne Performance der Defense. 424 Total Yards ließen die Panthers mit einer Effizienz von 0,2EPA/Play zu. Das ist für einen Gegner von Miami in dieser Saison zwar schon durchschnittlich, aber trotzdem muss man hier konsternieren, dass gegen diesen starken Gegner nicht der Hauch einer Chance da war. Glücklicherweise kommt nun eine Bye Week. Danach trifft Carolina in dieser Saison im Passing Game zwar noch auf zwei Top-8 Teams nach Expected Points Added (Texans und Cowboys), aber der Schedule sollte der Defense nun besser entgegenkommen. Mit den Lions und Dolphins hat das Team wohl die stärksten Gegner hinter sich gelassen. Beide Spiele fanden erschwerend noch auswärts statt. In Zukunft sollte die Defense sich also steigern, besonders wenn dann noch einige der Verletzten wieder zurückkehren sollten.