Still here – Knapper Sieg über die Atlanta Falcons

Ein spannendes Spiel… ein Spiel, das erst in der letzten Sekunde entschieden wird… ein starker letzter Drive von unserem QB1 Bryce Young… ein Herzschlagfinale mit einem Sieg für unsere Carolina Panthers. Bei der Bewertung eines Spieles kommt es auch immer auf die Perspektive an. Dreht man diese Perspektive, vor allem im Hinblick auf das restliche Spiel vor dem letzten Drive und die Zuschauerzahl im Stadion, dann ist es aber auch ein Sieg geringem Beigeschmack.

Traurige Bilder vor und während des Spiels – Das Stadion bleibt fast leer

Bilder und Videos aus dem Stadion, welche in den sozialen Medien umhergingen, zeigten, dass am Sonntag nur wenige Fans anwesend waren. Bei Kick-Off herrschte Leere und auch danach wurde es nicht mehr besser. Das Bank of America Stadium fasst 74.867 Zuschauer. Bereits in den Tagen vor dem Spiel war in den sozialen Medien bekannt geworden, dass Tickets für das Spiel für gerade einmal 0,45 Cent angeboten wurden. Neben den schlechten Leistungen der Panthers in den letzten Wochen, einem aktuell vielleicht unattraktiven Gegner, kam auch noch schlechtes Wetter hinzu.

Die offiziellen Zuschauerzahlen wurden bislang nicht veröffentlicht, doch scheint es möglich, dass die niedrigste Zuschauerzahl in der Geschichte der NFL vom 15. Dezember 1996 nochmals unterboten wurde. Die Houston Oilers empfingen die Cincinnati Bengals vor 15.131 Zuschauern. Augenscheinlich dürften es dieses Mal noch weniger Anhänger gewesen sein.

Starke Defense erneut die Grundlage für den Sieg

In einer historisch schlechten Saison unserer Carolina Panthers gibt es aber immer wieder einen Lichtblick. Und das ist unsere Defense. Eine Defense, welche im Verlauf der Saison auch immer mit wichtigen und schmerzhaften Verletzungen zu kämpfen hatte. Trotz dieser Rückschläge gelang es der Defense, das Team in den meisten Spielen der Saison noch lange im Spiel zu halten. Und so ist es dann auch dieses Mal der Defense zu verdanken, dass es zu dem entscheidenden Drive am Spielende kommen konnte.

Ende des dritten Viertels waren die Carolina Panthers immer noch mit nur 7:3 Punkten im Rückstand. Hier gelang es dann unserem wieder einmal stark aufspielenden Cornerback Troy Hill, dem Rookie-Runningback der Falcons, Bijan Robinson, den Ball aus den Händen zu schlagen und einen Fumble zu erzwingen. Genau so wichtig und spielentscheidend war dann, dass es Brian Burns gelang, den Fumble zu erobern. Aufgrund dieses Ballgewinnes war es dann unserer Offense möglich, nur wenige Plays später das Field-Goal zum 7:6 zu erzielen. Später gelang dann Safety Xavier Woods der zweite Turnover und die vielleicht spielentscheidende Situation. Xavier Woods war es, der einen Pass von Falcons QB Desmond Ridder an der eigenen 3 Yard Linie intercepte und ihn dann 7:35 Minuten vor Spielende noch wenige Yards nach vorne tragen konnte.

Die Interception stoppte nicht nur den Drive der Falcons, welcher bei erfolgreicher Ausführung wohl die Niederlage der Panthers besiegelt hätte, sondern der Ballverlust schien auch der mittlerweile regennassen und geringen Kulisse, die im Bank of America Stadium durchgehalten hatte, Leben einzuhauchen. Die Aktionen der Defense waren somit entscheidend für den zweiten Sieg der Saison. Klar könnte man an dieser Stelle den Pass Rush der Defense erneut kritisieren, zu wichtig waren aber die vorgenannten Aktionen.

Bryce Young führt die Offense zum Game-Winning-Field-Goal

Das Spiel unserer Offense scheint auf den ersten Blick schnell erzählt. Nur 6 Punkte bis zum letzten Quarter, wieder einmal kein Touchdown erzielt. Auf den zweiten Blick, welcher sich insbesondere auf den Game-Winning-Drive richtet, lässt sich jedoch erkennen, dass es diese Woche auch ein Sieg der Offense ist. Unbeeindruckt von den letzten Wochen, den Gerüchten über einen bevorzugten Pick von CJ Stroud, führte Bryce Young seine Offense über das Feld und agierte absolut selbstbewusst. Ähnlich wie bei dem bis dato einzigen Sieg über die Houston Texans nahm sich Bryce Young den Ball und gab ihn im entscheidenden Drive nicht mehr ab.

Nach der entscheidenden Interception von Xavier Woods bekam Bryce Young den Ball an der eigenen 5 Yard Linie und führte die Offense bei 7:35 Minuten mit 17 Plays über das gesamte Spielfeld. Letzte Woche agierte unser QB1 für lediglich 137 Yards bei 13 von 36 Versuchen und das in dem geschlossenen Dome der New Orleans Saints. Diese Woche, bei strömenden Regen, beendete Young das Spiel mit 18 von 24 Versuchen für 167 Yards bei einem 93.6 Passer-Rating. In dem entscheidenden Drive gelangen Young zwischenzeitlich 5 von 5 Versuchen für 68 Yards. 

Die O-Line hält im entscheidenden Moment, die Wide Receiver unterstützen Young

Entscheidend für den starken Auftritt von Young im letzten Drive war dieses Mal auch unsere O-Line. Ließ sie zwischenzeitlich auch immer wieder Druck zu und ermöglichte der Atlanta Falcons Defense insgesamt 3 Sacks, so war sie jedoch mitentscheidend, dass es zu diesem Game-Winning-Drive kam. Eine Leistung, welche man hoffentlich in den letzten Spielen der Saison wiederholen kann.

Neben der guten Protection unserer O-Line im entscheidenden Drive waren es aber insbesondere die zuletzt stark kritisierten WR Jonathan Mingo und DJ Chark, welche unseren QB1 im entscheidenden Drive unterstützten. Dj Chark hatte im gesamten Spiel nur eine Reception, aber diese Reception für insgesamt 18 Yards waren spielentscheidend. Jonathan Mingo, welcher seit dem Trainer-Wechsel mehr in die Offense eingebunden wird, gelang ebenfalls sich im entscheidenden Drive von seinem Bewacher zu lösen und erzielte eine entscheidende Reception für 20 Yards. Die beliebteste Anspielstation für Bryce Young blieb aber auch in diesem Spiel unser Veteran-WR Adam Thielen, welcher die WR mit 4 Catches für 43 Yards anführt.

Wie aber in den letzten Wochen, insbesondere nach dem Trainer-Wechsel, ist erneut die Leistung von unserem Runningback Chuba Hubbard hervorzuheben. Hubbard erhielt im Spiel 22 Carries für insgesamt 87 Yards. Zusätzlich agierte er jedoch auch als Passempfänger, erhielt somit auch 2 Receptions für 16 Yards. Hubbard, welcher in der vergangenen Saison bereits unter Steve Wilks aufblühte, wird somit immer mehr zu einer wichtigen Säule unserer Offense. Gelingt es unserem OC und vor allem den zukünftigen OCs Hubbard in die Offense einzubinden, kann er eine entscheidende Säule unserer Offense werden.

Still here – Keep Pounding

Es ist natürlich schwer und fast schon unglaubwürdig , ein einzelnes Spiel oder vielmehr einen Drive von Bryce Young zu einem Referendum zu machen, besonders wenn man als Team nun bei 2:12 steht. Aber nach so vielen Wochen und Spielen, in denen so viel schief und wirklich schlecht gelaufen ist, auch in der Außendarstellung unserer Franchise, sollte man sich nicht dafür entschuldigen müssen, dass man ein Spiel gewonnen hat und sich das Ganze dann auch gut anfühlt.

Und selbst wenn es nur ein Spiel war, war es dieser eine Drive, der uns wieder Hoffnung gibt, der uns zeigt, dass Bryce Young ein guter oder hoffentlich sehr guter QB werden kann. Dass wir doch den richtigen Weg im Draft eingeschlagen haben.

You know, he’s a leader (…) He’s motivating, he’s encouraging. He’s bringing, he’s bringing that leadership to the front of the table. So that’s the best thing about Bryce with everything that’s happened this season.

Bradley Bozeman

Mit diesen Worten von Bradley Bozeman lässt sich der Sieg nun noch mehr genießen. Bei alldem was in unserer Franchise aktuell zu kritisieren ist, in Sachen Außendarstellung, Kaderzusammenstellung usw. macht dieser Sieg und das Auftreten von Bryce Young dann doch Hoffnung, dass die Zukunft erfolgreicher wird und unser heimisches Stadion dann vielleicht doch noch zu einer „Bank“ wird.

KEEP POUNDING

Dieser Artikel wurde von Thomas aus der Redaktion verfasst.

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