Penei Sewell: Der agile Left Tackle mit einer Menge Upside

Es geht weiter mit unserer Prospect-Analyse. Nachdem wir zuvor Receiver und Quarterbacks genauer unter die Lupe genommen haben, betrachten wir diesmal einen Offensive Tackle. Penei Sewell ist einer der größten Talente auf seiner Position und gilt als potenzieller Pick an der achten Stelle.

Physische Daten

  • Größe: 6‘5 (ungefähr 1.98m)
  • Gewicht: 331LBs (ungefähr 147kg)
  • Alter: 20 Jahre

Entwicklung

Geboren in Amerikanisch Samoa zog es ihn mit seiner Familie im Jahre von 11 nach Utah, wo er auch in der Highschool Football spielte. Als Vier-Sterne Recruit (siebtbester Tackle der Klasse) bekam er über 20 Angebote für ein Stipendium. Seine Wahl fiel schließlich auf die Oregon Ducks aus der Power 5 Conference Pac-12.

In Oregon angekommen, spielte er sofort in 2018 als Starter. Nach sieben Spielen war für ihn die Saison aber schon durch eine Knöchelverletzung beendet. Er kam 2019 wieder zurück und spielte eine unglaublich gute Saison. Am Ende war er nicht nur wichtiger Teil des Ducks-Teams, welches das PAC-12 Conference Finale gewann, sondern erhielt als Auszeichnung für seine Leistung zudem noch die Outland Trophy, den Preis für den besten Liner der gesamten College Saison. Sewell wurde in dieser Saison gerade einmal 19 Jahre alt. Nach dieser starken Saison entschied er aufgrund der Corona-Pandemie kein Risiko mehr einzugehen und verzichtete auf sein Junior-Jahr.

Stärken

Als Sieger der Outland Trophy sollte man generell breit aufgestellt sein, aber bei Sewell fällt besonders das Blocking im Laufspiel auf. Dort konnte er viele Highlight-Blocks setzen. Er ist einerseits für seine Größe sehr agil und athletisch, kann aber auch seine Kraft ausnutzen. Bei seinen Blocks hat er immer einen tiefen Schwerpunkt, was ihn in bessere Positionen bringt und oft dazu führt, dass eine Running-Lane durch ihn geöffnet wird. Auffällig sind auch Plays, bei denen er über das Feld ins zweite Level laufen muss. Auch hier gab es eine Menge an Highlights zu beobachten.

 

Schwäche

Von einer Schwäche zu sprechen ist zwar schon vermessen, aber in der Pass Protection gab es nicht ganz so viele Highlights von ihm wie im Laufspiel. Seine Technik ist vielleicht noch nicht ganz so ausgereift wie von anderen Top-Propects auf dieser Position. Es gab in seiner College-Karriere Snaps, bei denen die Platzierung seiner Hände und auch die Fußarbeit während eines Pass-Protection Snaps nicht perfekt war. Auch der Oberköper war dann nicht immer in der besten Position. Die Entwicklung wird in der NFL spannend zu beobachten sein. Im Super-Jahr 2019 in der PAC-12 gab es dadurch so gut wie keine Probleme. Nur sieben zugelassene Pressures und kein zugelassener Sack sprechen für sich. Zwar ist die PAC-12 eine Power-5 Conference, doch die Stärke der Spieler ist dort nicht so gut wie in der SEC oder in der Big 10. In der NFL könnte er dadurch gerade am Anfang und ohne Hilfe ein paar Probleme haben.

Seine Armlänge beträgt zudem nur 33,25 Inches. Damit würde er im unteren 14%-Bereich in der NFL liegen, was die Position OT betrifft. Dadurch kann es besonders in der Pass-Protection zu Problemen kommen, wenn der Edge-Rusher von außen kommt. Andererseits gibt es auch genügend Elite-Tackle, die ein ähnliches Defizit haben und durch gute Athletik diesen Nachteil ausgleichen konnten (Joe Thomas, David Bakhtiari oder Jason Peters zum Beispiel).

Fazit

Auch wenn Sewell in einigen Bereichen noch ein bisschen roh sein könnte, gilt er als das vielleicht beste Tackle-Prospect der letzten Jahre. Schon im Alter von 19 Jahren hat er in einer Power-5 Conference seine Gegner dominiert. Das ist ein extrem gutes Zeichen. Auch eine Steigerung war bei ihm zu beobachten. Zwar hatte er kein schlechtes Freshman-Jahr, doch als Sophomore war er der beste Tackle des Landes im College Football. Gerade in der NFL ist bei der Entwicklung eines Offensive Tackles immer wieder zu beobachten, dass er sich immer weiterentwickelt, besonders in den ersten drei Jahren. Das könnte man auch von Sewell erwarten.

Optimal wäre für ihn wohl ein Scheme, in dem er seine Stärke im Laufspiel zeigen könnte (Beispiele wären die 49ers oder die Browns). Das sollte aber nicht dazu führen, dass ein Team wie die Panthers mit Problemen auf der Position ihn deswegen nicht nimmt. Zwar bleibt sein Spiel in der Pass Protection zu beobachten, aber dieses war bisher keineswegs ein Problem und es ist durchaus möglich, dass er kleine Unsicherheiten auch mit der Zeit abstellen wird. Dass er in drei Jahren zu den absolut besten Tackles in der NFL gehört, ist auf jeden Fall möglich. Ein hoher Pick wäre so gesehen gerechtfertigt. Andererseits könnte er auch ohne Probleme nach innen auf die Guard-Position gestellt werden. Dort würde er den schnellen und extrem athletischen Edge Rushern weniger begegnen. Es besteht bei ihm somit weniger Gefahr, dass er absolut nichts reißen wird in der NFL (ausgenommen sind natürlich Verletzungen).

 

Quelle: nfl.com   pff.com   goducks.com   thedraftnetwork.com

Bildquelle: nbc.com

 

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