Das war der nächste Schlag gegen die Panthers. Die Saison verlief bisher schon besonders in der Offense sehr schlecht, doch im Spiel gegen die Patriots wurden die Schwächen nochmals deutlich aufgezeigt. Die Niederlage von 24-6 geht auch in der Höhe vollkommen in Ordnung. QB Sam Darnold war wieder ein großes Desaster und auch das Playcalling zeigte wie letzte Woche böse Tendenzen auf.

Die Stats der Offense

Overall: 240Yards und -0,51Epa/Play (Platz 28/28 am Spieltag)

Passing: 162Yards und -0,7Epa/Play (Platz 28)

Rushing: 78Yards und -0,18Epa/Play (Platz 20)

Was lief gut in der Offense?

Die Statistiken sehen natürlich sehr schlecht aus, doch es gab auch einige gute Aktionen. Christian McCaffrey war wieder zurück und erzielte fast einen Touchdown. Er lief, wie nicht allzu oft, eine tiefere Route in die Endzone und schüttelte seinen Defender problemlos ab. Darnold sah seinen offenen Spieler auch sofort und wollte ihn anspielen. Unglücklicherweise wurde der Ball aber direkt an der Line runtergeschlagen und war incomplete.

Danach wurde es erst etwas ruhiger im Passing Game um McCaffrey. In der zweiten Hälfte konnten die Panthers aber einige Male den Ball bewegen und First Downs erzielen. Der Running Back war zwar schwach im Running Game, konnte aber im Passing Game dann einige Yards Raumgewinn rausholen (bei insgesamt 4 Targets für 54 Yards).

Die beste Aktion der Offense hatte aber wohl Chuba Hubbard. Der im Passing Game ansonsten sehr schwache Running Back fing den Ball auf einer kurzen Crossing Route und erzielte durch viele Yards nach dem Catch einen 33 Yard Raumgewinn. Anspiele durch die Luft sind bei Hubbard ansonsten eher eine Rarität.

Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf in der Offense?

Bei den negativen Aspekten muss natürlich Sam Darnold im Fokus stehen. In der ersten Halbzeit wurde er kaum auf early Down eingesetzt und dafür musste dann bei Third Downs viel auf das Passspiel gesetzt werden. Dort konnte Darnold aber die Completion Rate aus der letzten Woche nicht halten. In der zweiten Halbzeit mussten die Panthers dann mehr passen und Darnold machte auch gleich extrem große Fehler. Das Problem waren nicht nur die drei schlimmen Picks. In diesem Spiel gab es auch keine richtig guten Würfe von ihm. Lediglich weit offene Receiver konnten von ihm bedient werden. Gute tiefe Pässe waren dagegen eine Fehlanzeige.

Darnolds erwartbarer Completion Percentage lag bei knapp 70%. Sein tatsächlicher Completion Percentage lag dagegen bei 55%. In diesem Spiel gab es auch nicht viele Drops und so war wirklich die Schwäche des Quarterbacks in der Präzision maßgeblich für den niedrigen Completion Percentage.

Ein weiteres Problem war wie letzte Woche die Spielzugauswahl. Die Panthers streuten einen Lauf nach dem anderen ein, selbst wenn der Pass die eindeutig bessere Wahl gewesen wäre. Starke Auswirkungen hatte das bei 2&medium, als fast ausschließlich gelaufen wurde. Konnte Sam Darnold letzte Woche noch eine starke Vorstellung auf Third Down abliefern, spielte er diesmal wieder schwächer. So mussten die Panthers besonders in der ersten Halbzeit sehr oft punten oder konnten nach Turnovern keinen Touchdown aus guter Field Position erzielen.

HC Matt Rhule sprach bereits die letzten Wochen darüber, dass das Team mehr laufen muss. In diesem Spiel wurde besonders in der ersten Hälfte wieder eindrucksvoll gezeigt, dass das nicht der Schlüssel zum Erfolg sein kann. Natürlich kann ein gutes Laufspiel dem Team helfen, aber es scheint bei den Panthers so zu sein, dass sie unabhängig von der Performance den Ball laufen wollen. Diesmal funktionierte das Laufspiel aber nicht so gut wie letzte Woche und so wirkte dementsprechend auch die Offense schwach.

Ein weiterer Kritikpunkt geht nach diesem Spiel auch an die Fans. Nach seiner dritten Interception wurde Darnold vom ganzen Stadion ausgebuht. War das wirklich fair? Die Offiziellen rund um Matt Rhule kündigten ihn als Heilsbringer in der Offseason an und steckten ihn in eine Situation, in der er liefern musste, ansonsten würde die ganze Saison zusammenfallen.

Darnold spielte sicherlich nicht absichtlich so schlecht, doch sollte das auch keinen wirklich wundern, denn bei den Jets zeigte er genau diese Leistungen. Sollten die Fans nicht lieber damit aufhören, Darnold auszupfeifen und dafür lieber die Philosophie der Panthers-Offiziellen hinterfragen?

Die Stats der Defense

Overall: 273Yards und -0,03Epa/Play (Platz 13)

Passing: 122Yards und -0,16Epa/Play (Platz 7)

Rushing: 151Yards und 0,04Epa/Play (Platz 22)

Wer konnte in der Defense überzeugen?

Der Pass Rush war wieder gut. Wie letzte Woche und zu Beginn der Saison schafften es die Panthers sehr oft, Mac Jones schnell in Bedrängnis zu bringen. Natürlich waren dabei auch wieder die starken Pass Rush Konzepte von DC Phil Snow verantwortlich, doch diesmal konnten auch die Edge Rusher in ihren Duellen konstant dominieren. Besonders Haason Reddick, aber auch Brian Burns und Marquise Haynes erwischten einen guten Tag.

Die Highlights in der Defense waren sicherlich die beiden Turnover. Wie in seinem ersten Spiel für die Panthers konnte Stephon Gilmore auch im zweiten Spiel einen Pick fangen. Auch diesmal wurde er bei insgesamt 16 Snaps sehr limitiert eingesetzt. Die Fans können auf seine Performance gespannt sein, wenn er mal ein komplettes Spiel spielen darf.

Auffallend war auch die Performance von Jeremy Chinn. Schon letztes Jahr war er oft überall zur Stelle, wenn es in der Defense nicht so gut lief. Auch diesmal gab es wieder viele verpasste Tackles und die Running Backs kamen zu oft zu tief gegen die Defense. Chinn machte allerdings viele Plays. Teilweise stoppte er die Ballträger bereits im Backfield, aber auch im Open Field konnte er gegen den Ballträger das Tackling setzen. Er beendete das Spiel mit starken 5 Stops. 

Was lief nicht gut in der Defense?

Die Panthers konnten in diesem Spiel nicht gut tacklen. Besonders der sonst so starke Shaq Thompson verbuchte in diesem Spiel 4 verpasste Tackles. In den ganzen Spielen zuvor hatte er lediglich drei zusammen. Auch in der Coverage spielte Thompson nicht so sicher wie sonst. War er sonst der Spieler, der die Mitte komplett absicherte, kamen dort einige Bälle in seine Richtung, die leider auch gefangen wurden. Einmal schafften es die Patriots es sogar, ihn nach außen zu locken, wo er an der Sideline gegen den Running Back covern musste und auch hier den Catch zuließ. Insgesamt war es sicherlich die schwächste Performance der Saison von ihm.

Durch die vielen verpassten Tackles konnten die Running Backs der Patriots natürlich viel Raumgewinn nach Kontakt erzielen (insgesamt 96 Yards). Dieses Problem trat in diesem Spiel wirklich erstmalig so groß auf. Trotzdem hätte besseres Tackling wohl nicht den Panthers zum Sieg verholfen. Die Offense spielte einfach auf so einem schwachen Niveau, dass die Defense selbst noch mehr Turnover produzieren musste und das ist immer sehr abhängig von den Schwächen des Gegners. Der Gegner spielte mit Vorsprung natürlich sehr sicher und so kamen die Patriots nie wirklich in Bedrängnis.

Wie fällt das Fazit aus?

Leider war das Spiel wirklich sehr schlecht. Die Darnold-Raus-Rufe werden nun natürlich immer lauter, besonders da HC Rhule ihm auch nicht mehr wirklich den Rücken in der Pressekonferenz stärkte.

Was ist allerdings die Alternative? PJ Walker wird wahrscheinlich ähnlich schlecht spielen. Bei Darnold hatte das Team zumindest einige leichte Höhen in den ersten drei Wochen und gegen die Falcons. Selbst solche Spiele sind von Walker kaum zu erwarten. Die einzige Alternative wäre also ein Quarterback aus der Free Agency. Die Personalie Cam Newton ist wohl sehr unwahrscheinlich und ansonsten ist kaum ein Upgrade gegenüber einem Sam Darnold zu erwarten.

Es wäre somit möglich gewesen, dass die Panthers auch die nächsten Spiele an ihrem Quarterback festgehalten hätte. Darnold fällt nun aber die nächsten Wochen aufgrund seiner Schulterverletzung aus. Mit Barkley wurde bereits eine weitere Alternative geholt. Er oder Walker werden nun die nächsten Wochen das Zepter auf Quarterback in die Hand nehmen. Die Chancen auf die Playoffs sind damit natürlich fast nicht mehr vorhanden. Nicht nur ist der Record mit 4-5 extrem schlecht. Das Restprogramm wird in Zukunft deutlich schwieriger werden

Quellen: rbsdm.com  espn.com

Bildquelle: pantherswire.usatoday.com   panthers.com