Die Carolina Panthers hatten das erste Spiel nach der Ära Rhule. Viele Fans erhofften sich vom Team eine sofortige Verbesserung. Gegen die Los Angeles Rams funktionierte das leider überhaupt nicht. Das von Interims Head Coach Steve Wilks angeführte Team gab weder in der Offense noch in der Defense Anzeichen für eine Verbesserung.

Dabei gaben die Panthers nicht nur auf dem Platz eine schlechte Figur ab. Das Drama um Robbie Anderson war an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Am Schluss endete die Partie mit 24-10 für die Rams. Die Niederlage war auch so in der Höhe vollkommen verdient.

Die Stats der Offense

Overall: 203Yards und -035Epa/Play (Platz 28/28 am Spieltag)

Passing: 110Yards und -0,66Epa/Play (Platz 28)

Rushing: 93Yards und -0,11Epa/Play (Platz 16)

Wie ist die Offense zu bewerten?

Die Carolina Panthers boten eine katastrophale Leistung in der Offense ab. Steve Wilks erzählte schon vor der Partie, dass er viel mehr laufen wollte. Was aber auf die Fans zukam, konnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner erahnen.

Die Offense bestand eigentlich nur aus Christian McCaffrey. Mit 69 Rushing Yards und 89 Receiving Yards zeigte der Running Back auch eine tolle Leistung, doch spielt er auch auf einer nicht extrem wichtigen Position. Das Spiel zeigte eindrucksvoll auf, dass ein Team keine gute Offense in der NFL haben kann, wenn es ausschließlich läuft und auf das Kurzpassspiel setzt.

Das Laufspiel war darüber hinaus auch sehr einseitig und bestand aus sehr vielen Inside Zone Elementen. Besonders bei der Ausrichtung des Gameplans der Panthers hätte es weitere Elemente gebraucht, damit zumindest ein minimaler Erfolg dabei herausgesprungen wäre.

Für den verletzten Baker Mayfield sprang Matt Rhules Liebling PJ Walker ein. Am Ende warf er eine Completion, bei der der Receiver den Ball in der der Line of Scrimmage fangen musste. Die Targettiefe bei diesem Pass betrug ein Yard.

Insgesamt hatte er im Spiel drei Pässe mit einer Targettiefe von mindestens 8 Yards. Bei diesen Pässen konnte er aber überhaupt nicht präzise agieren und gab den Receivern keine Chance den Ball zu fangen. Seine Leistung war in diesem Spiel nicht NFL würdig. Leider musste er gegen Ende der Partie mit einer Gehirnerschütterung verletzungsbedingt vom Platz. Zu diesem Zeitpunkt hatte er eine durchschnittliche Targettiefe von 0,5 Yards.

Anschließend durfte Jacob Eason sich nochmals beweisen. Zum Schluss entschieden sich die Panthers auch tiefer zu werfen, da die Rams weit enteilt waren. Nach einer schönen Einzelaktion McCaffreys mit vielen Yards nach dem Catch standen die Panthers schlussendlich auch in der Redzone. Es kam dann aber natürlich das, was in diesem Spiel noch fehlte: Eine Interception. Somit erzielte die Offense im kompletten Spiel drei mickrige Punkte.

Was war mit Robbie Anderson los?

Wäre nicht die Niederlage mit der schwachen Performance der Offense nicht schon peinlich genug, kam es auch abseits des Feldes zu einer unschönen Situation. Robbie Anderson war nach einem Drive so sehr gefrustet, dass er anschließend wutentbrannt Kopf an Kopf mit WR Coach Joe Dailey an der Seitenlinie stand. Spieler mussten zwischen die beiden gehen und die Situation schlichten. In den Pausen danach saß Anderson nicht mehr bei den anderen Receivern und suchte sich einen Platz abseits davon. Steve Wilks schickte ihn schließlich in die Kabine.

Damit war auch seine Karriere bei den Panthers vorbei. Einen Tag später schaffte es Scott Fitterer,einen Trade mit den Cardinals einzufädeln. Nach der Verletzung Marquise Browns waren diese auf der Suche nach einem weiteren Passempfänger.

Für eine sechste und siebte Runde in den kommenden Jahren konnten sie nun Anderson von den Panthers losreißen. Für Carolina ist das insofern gut, dass sie den überteuerten Vertrag los sind. Das war ein wichtiger Move, denn für die kommende Saison muss Cap Space freigemacht werden, damit das Team auch in der nächsten Saison ohne Strafen spielberechtigt ist.

Die Stats der Defense

Overall: 360Yards und -0,01Epa/Play (Platz 14)

Passing: 249Yards und 0,09Epa/Play (Platz 17)

Rushing: 111Yards und -0,13Epa/Play (Platz 12)

Wie ist die Defense zu bewerten?

Die Defense hatte im Spiel gute Passagen. Besonders der Pick Six von Donte Jackson hielt die Panthers länger im Spiel als sie es überhaupt bei der Offense Performance verdient hätten. Rams QB Matthew Stafford warf seinen Pass auf den Slot Receiver nicht nur verspätet, sondern auch nicht komplett präzise. Jackson war in diesem Play gar nicht auf den Slot Receiver angesetzt, stand aber genau deswegen komplett richtig. Der Ball fiel ihm in die Arme und er konnte den Pass sogar für einen Touchdown returnieren.

Auch im ersten Viertel konnte die Defense stark aufspielen. Besonders in der Interior DLine konnten die Panthers die Schwächen der Rams OLine im gesamten Spiel ausnutzen. So kam es zu wichtigen Stops gegen den Lauf und einigen Pressures bei wichtigen Third Downs. Derrick Brown beendete das Spiel mit einem QB Hit, drei QB Pressures und zwei Stops gegen den Lauf.  Auch sein Nebenmann Matt Ioannidis spielte wie die Wochen zuvor groß auf. Er beendete die Partie mit einem QB Hit, einem QB Pressure und einem Stop. Gegen den Lauf konnte er zudem seine Gaps immer sehr gut schließen, sodass der Running Back immer eine andere Lücke suchen musste.

Insgesamt bot die Defense aber auch einige Enttäuschungen. Die Größte war dabei vielleicht der Superstar Brian Burns. Der Pass Rusher blieb gegen die schwache Rams OLine sehr blass und schaffte es nicht Matthew Stafford unter Druck zu bringen.

In der Coverage war das verletzungsbedingte Fehlen Jaycee Horns deutlich zu spüren. Über die Mitte war Cooper Kupp quasi immer frei. Bei Pässen nach außen kam es zudem oft zum Duell zwischen Robinson und einem Panthers Cornerback, bei dem der Rams Receiver oft die Überhand behielt.

Fielen schon vor dem Spiel Horn, Luvu und Chinn aus, war der Ausfall von Donte Jackson in der zweiten Halbzeit eine weitere Hiobsbotschaft für die Defense. So war es Keith Taylors Aufgabe gegen Kupp und Robinson zu bestehen. Die Rams wussten natürlich die Schwächen Taylors und warfen insgesamt fünfmal in seine Coverage. Insgesamt erzielten sie so 60 weitere Yards und vier First Downs. Für die Panthers ist nur zu hoffen, dass sich Jackson und Horn schnell wieder erholen und für die nächsten Spiele einsatzbereit sind.

Zu der Anfälligkeit in der Luft kam schon wie in der letzten Woche das Problem mit dem Tackling hinzu. Insgesamt wurden bei Carolina 10 Tackles verpasst. Für die Rams war das sehr wichtig. Hatten sie zuvor in der Saison ein sehr schlechtes Laufspiel, konnten sie nun gegen die Panthers in der zweiten Halbzeit mit der Führung im Rücken den Ball einfach am Boden lassen und viel Zeit von der Uhr nehmen. Mit drei verpassten Tackles war Shaq Thompson der Leader bei den Panthers.

Wie fällt das Fazit aus?

Die Vorstellung der Panthers war sehr schlecht. Das Team versagte in allen Phasen. Egal ob Offense, Defense, Coaching oder Verhalten im Spiel, Carolina gab ein Paradebeispiel dafür ab, wie ein Team nicht in der NFL auftreten sollte. Es bleibt zu hoffen, dass in der Zukunft solch ein Auftritt eine Ausnahme bleibt. Durch dieses Auftreten ist das Team wohl die Lachnummer der Liga. Nun geht es in der Saison darum, das Image wieder zu ändern und mit einem positiven Momentum die Saison zu beenden.

Quellen: rbsdm.com  espn.com

Bild: Nextgenstats.com