Auf die Niederlage gegen die Cardinals folgte wie zu erwarten auch die Niederlage gegen die San Francisco 49ers. Durch Fehler in der Offense und einer schwachen Vorstellung in der Defense hatten die Carolina Panthers keine Chance das Spiel zu gewinnen. Im vierten Quarter wurde der Spielstand durch das hohe Risiko der Panthers dann sogar deutlich. Die 37-15 Niederlage bedeutet nicht nur einen aktuellen Record von 1-4, sondern auch die Entlassung von Head Coach Matt Rhule.

Die Stats der Offense

Overall: 308Yards und -019Epa/Play (Platz 28/32 am Spieltag)

Passing: 244Yards und -0,26Epa/Play (Platz 27)

Rushing: 64Yards und 0,05Epa/Play (Platz 16)

Wie ist die Offense zu bewerten?

Die Offense spielte ein bisschen besser als es die 15 Punkte auf dem Scoreboard aussagen. Gerade bei dritten und vierten Downs schafften es die Panthers, erfolgreiche Spielzüge für neue First Downs zu erzielen. Besonders am Boden war das Team so erfolgreich. Von sieben Versuchen auf Late Down führten drei zu einem First Down. Besonders die OLine konnte dabei einen guten Eindruck abgeben.

Mangelhaft war dagegen die Vorstellung auf den Early Down, also beim ersten oder zweiten Versuch. Viele Läufe führten dort zu keinem Raumgewinn und deshalb gerieten die Panthers immer wieder in unvorteilhafte Situationen.

Da die 49ers aber schnell in Führung gingen und einen größeren Vorsprung aufbauten, entschied sich Carolina mehr zu passen. Quarterback Baker Mayfield gab dabei eine bessere Figur ab als in den letzten Wochen. Er bediente zwar oft seine Lieblingsziele Christian McCaffrey (13 Targets) und DJ Moore (10 Targets), doch insgesamt schaffte er es, den Ball sehr gut zu verteilen. Robbie Anderson, Shi Smith, Terrace Marshall und Giovanni Ricci bekamen zusammen 22 Targets.

Die Pässe waren dabei keineswegs nur Kurzpässe. Mayfield beendete das Spiel mit einer durchschnittlichen Targettiefe von 7,5 Yards pro Versuch. Besonders bei seinen Pässen nach außen auf Smith, Moore und Anderson zeigte er erstmals auch, dass er präzise sein kann. Dabei war er auch schneller in seiner Entscheidungsfindung. Hatte er in dieser Saison bereits Spiele, in denen er pro Wurf über drei Sekunden brauchte, warf er diesmal den Pass nach 2,68 Sekunden im Schnitt.

Es hätte gegen die starke Defense von San Francisco also echt ein kleiner Fortschritt werden können, doch mit einem Play versaute Mayfield seine Performance. Er deutete einen Pass auf Christian McCaffrey an und warf den Ball zunächst nicht. Als er dann aber sah, dass doch ein Fenster für den Running Back aufging, versuchte er ihn schließlich überhastet anzuwerfen. Bei diesem Play waren seine Füße durch die schnelle Entscheidung nicht fest am Boden verankert. Mayfield überwarf deswegen nicht nur McCaffrey, er warf den Pass sogar in San Francisco Verteidiger Emmanuel Mosely in die Arme. Wäre das nicht schon genug gewesen, returnierte dieser die Interception sogar für den Touchdown. Die 49ers gingen mit 14 Punkte Vorsprung in die Pause und konnten anschließend nicht mehr eingeholt werden.

Lichtblick in der Offense

Immerhin kann aber über die OLine Positives berichtet werden. Mayfield stand lediglich bei 27% seiner Pässe unter Druck. Bei der Qualität der 49ers Verteidigung ist das wirklich gut. Matthew Stafford von den Los Angeles Rams war im Vergleich vor einer Woche bei über 50% seiner Passversuche unter Druck. Besonders Rookie Ickey Ekwonu zeigte eindrücklich, warum er die erste Wahl der Panthers im letzten Draft war. Er profitierte natürlich von der Verletzung Nick Bosas. Die Leistung von nur einem zugelassenen QB Pressure ist aber trotzdem sehr erwähnenswert. Ekwonu ist längst in der NFL angekommen und liefert nun schon die dritte Woche hintereinander richtig ab.

Die Stats der Defense

Overall: 397Yards und 0,26Epa/Play (Platz 26)

Passing: 244Yards und 0,4Epa/Play (Platz 26)

Rushing: 153Yards und 0,03Epa/Play (Platz 23)

Wie ist die Defense zu bewerten?

San Francisco versuchte es immer wieder mit kurzen Pässen über die Mitte und Läufen zum Erfolg zu kommen. Durch das schlechte Tackling Carolinas hatten sie dadurch auch immer wieder Erfolg. Immer wieder rauschte ein Panthers Spieler vorbei. Am Ende kam die Defense auf 13 verpasste Tackles.

Besonders die Linebacker Cory Littleton und Shaq Thompson schafften es nicht, die Mitte dicht zu machen. Zusammen hatten sie nicht nur 4 verpasste Tackles, sondern auch 8 zugelassene Pässe in ihrer Coverage. So hatten es die 49ers immer wieder leicht Raumgewinn zu erzielen.

Auch auf außen lief nicht alles perfekt in der Defense. CJ Henderson wurde wieder oft als Outside Cornerback eingesetzt und zeigt wie schon die Wochen zuvor seine Schwächen. Seine Hände waren sehr oft am Gegner. Mit seiner zu aggressiven Spielweise verursachte er abermals eine Pass Interference Strafe. Auch generell in Coverage wirkte der Cornerback unsicher. Nach dem Catch hatte er zudem Probleme seinen Gegner durch gutes Tackling zu Boden zu bringen.

Henderson muss sich in Zukunft steigern. Durch die Verletzung Jaycee Horns könnte er in den nächsten Partien zu mehr Spielzeit kommen und in diesen Spielen wird er dann natürlich ein beliebtes Ziel für die gegnerischen Quarterbacks sein.

Wie fällt das Fazit aus?

Nachdem ein weiteres Spiel verloren wurde, muss nun Head Coach Matt Rhule seine Koffer packen. Die Offense wirkte seit Jahren ohne Konzept und die Quarterbacksuche war ein Desaster. Rhule sprach immer wieder davon, dass er einen langwierigen Plan verfolgte, doch wenn mal etwas nicht sofort klappte, wurde das Vorhaben auch schnell wieder begraben. Folglich kam es in seiner Amtszeit auch zu keinem wirklichen Fortschritt, besonders nicht in der Offense.

Mit Rhule wurde auch Anhängsel Phil Snow entlassen. Der Defensive Coordinator war bekannt durch sein Blitzing Game auf Third Down, schaffte es aber nicht, mit dem NFL Trend und den viel gespielten Two High Shells in Coverage zu gehen. Da Matt Rhule ihn in Zukunft unbedingt als DC halten möchte und Rhule schon bereits mit einigen College-Programmen in Verbindung gebracht wird, ist die Entlassung Snows auch nur folgerichtig.

Das Spiel gegen die 49ers war nun der letzte Wassertropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Carolina spielte in diesem Spiel nicht schlechter als die Wochen zuvor (ging ja auch schlecht bei den Leistungen), doch das deutliche Endergebnis führte nun wohl zur Entscheidung von Owner David Tepper.

Zumindest ist die Situation für Carolina nun spannender. Interims Head Coach ist nun Steve Wilks, der in seinem einjährigen Intermezzo als Head Coach in Arizona eine noch schlechtere Figur abgab als Rhule in Carolina. Vielleicht hat er daraus gelernt und die Panthers steigern sich. Die nächste Aufgabe ist wieder leichter. Es kommt zwar der aktuelle Super Bowl Champ, doch dieser befindet sich gerade mit einer horrend schlechten OLine in einer Formkrise.

Quellen: rbsdm.com  espn.com