Die Carolina Panthers haben als Favorit Zuhause mit 14:30 gegen die Dallas Cowboys verloren. Hier sind die Geschichten zum Spiel.
Die OLine wird von den Cowboys dominiert
In der Offseason wurde die Offensive Line der Panthers mit Robert Hunt und Damien Lewis namhaft verstärkt. Bislang trugen diese Moves auch Früchte. Quarterback Bryce Young konnte deutlich einfacher aufspielen und befand sich in einer verbesserten Situation im Vergleich zur Vorsaison.
Gegen die Cowboys konnten die Vorleistungen allerdings überhaupt nicht bestätigt werden. Micah Parsons wurde überall an der Line von den Cowboys aufgestellt. Die Panthers versuchten ihn zu doppeln, was für die anderen DLiner Eins-gegen-Eins Matchups kreierte.
Ekwonu als Schwachstelle ausgemacht
Große Probleme auf Carolinas Seite hatte dabei Ickey Ekwonu. Musste er ohne Hilfe gegen Pass Rusher Carl Lawson agieren, war er schier chancenlos. Gerade in der zweiten Hälfte war er der schwächste Mann auf dem Platz. Insgesamt ließ er nicht nur zwei Sacks zu, sondern verursachte weitere drei QB Hurries und einen QB Hit.
Es war aber nicht nur Ekwonu, der seine Probleme mit der starken Cowboys DLine hatte. Auch über Damien Lewis konnten die Cowboys zwei weitere Sacks produzieren.
Schematisch war Carolina schier überfordert. Parsons fand sich an der Line immer in einer anderen Rolle wieder und hatte dadurch ständig andere Gegenspieler. Die Panthers waren darauf nicht gut vorbereitet, auch wenn die Cowboys ihren Star nicht erstmalig so vielseitig einsetzten. Die Überlegenheit von Dallas an der Line drückte sich schlussendlich mit sechs Sacks und insgesamt 15 Pressures aus.
Bryce Young macht wieder einen Schritt nach hinten
Wie die OLine sah auch Bryce Young in den letzten Wochen verbessert aus. Gegen die Philadelphia Eagles konnte er zu Teilen sogar gegen eine bessere Defense auf sich aufmerksam machen. Gegen die Cowboys mit ihrem guten Pass Rush sah man leider wieder den Bryce vergangener Tage.
In der schwierigen Situation in diesem Spiel konnte er das Niveau der Offense nicht heben. Viel schlimmer noch: Mit seinen ganzen Turnovern gab er den Panthers kaum eine Chance das Spiel zu gewinnen. Mit zwei Picks und zwei Fumbles war er maßgeblich an der Niederlage beteiligt.
Statistisch gesehen war es trotz der Leistung aber sogar sein bestes Spiel. Mit 19/28 für 219y konnte er seinen Saisonbestwert von 7,8 Yards pro Versuch aufstellen. Hier muss aber natürlich der Kontext betrachtet werden. 83 Yards davon kamen allein bei dem Touchdown-Pass auf Jalen Coker zustande. Über das gesamte Spiel hatte er dagegen Probleme den Ball konstant zu bewegen.
Running Game bleibt weiter schwach
Chuba Hubbard unterzeichnete vor dem Münchengame seinen Vertrag und hatte danach sofort ein herausragendes Spiel. Seitdem scheint das Running Game aber nicht mehr zu funktionieren. Seitdem konnte der Running Back kein einziges Spiel mehr mit einem Schnitt von über vier Yards pro Lauf beenden.
Gegen die Cowboys ging der Trend sogar noch weiter nach unten. Mit seinen zehn Versuchen erzielte er lediglich 32 Yards und einen schwachen Schnitt von 3,2 Yards pro Versuch.
Gegen Dallas war sicherlich die schwache OLine Hauptgrund für die schwachen Zahlen. Andererseits wirft sich auch die Frage auf, ob Hubbard trotz gutem Saisonbeginn wirklich ein Running Back sein kann, der dem Team einen Mehrwert bringen kann oder ob er bisher lediglich von dem guten Blocking profitiert hat.
Der nächste Running Back überlauft die Panthers
Die Cowboys gingen in der ersten Halbzeit mit zwei Scores in Führung. Danach konnten sie die ganze Zeit in Führung bleiben, auch weil ihr Running Game so gut funktionierte. Wie so oft in dieser Saison gegen die Panthers hatte nun auch mit Rico Dowdle der nächste Running Back sein bestes Saisonspiel. Bei 25 Versuchen konnte er starke 149 Yards erzielen. Sein Schnitt betrug dabei herausragende sechs Yards pro Lauf. Fast doppelt so viel wie Chuba Hubbard.
CeeDee Lamb unaufhaltbar
Nicht nur am Boden konnten die Cowboys nicht gestoppt werden. Im zweiten und dritten Quarter konnte Dallas durch ein gutes Passspiel davonziehen.
Cooper Rush war zuvor eher ein langweiliger Quarterback. Er konnte zwar den Ball in 2,3 Sekunden pro Wurf sehr schnell verteilen und so gutem Pass Rush umgehen, doch explosive Plays legte er kaum auf. Gegen die Panthers gelang ihm das allerdings schon. Gerade bei seinen Touchdown Würfen auf Tolbert und Brooks war er am Kreieren. Die anschließenden Pässe in enge Coverage waren für neutrale Zuschauer sicherlich die Highlights des Spiels.
Star des Spiels war aber Cowboys Receiver CeeDee Lamb. Mit seinen neun Catches konnte er starke 116 Yards Receiving erzielen. Dallas bemerkte auch schnell, dass die Panthers ihn nicht covern konnten und warfen ihn daraufhin dauerhaft an. Von Rushs 28 Passversuchen gingen 13 in die Richtung von Lamb.
Secondary mit großen Problemen
Besorgniserregend war dabei die Coverage Leistung der beiden Safetys Woods und Fuller. In der Offseason schienen die Panthers mit den beiden ein ordentliches Duo in ihren Reihen aufgestellt zu haben. Im Spiel gegen Dallas wurden die Schwächen aber klar aufgezeigt.
Seit der Bye Week spielen die Panthers deutlich mehr Man Coverage. Das bedeutet auch, dass es zu Coverage-Duellen zwischen Safety Fuller und Star Receivern wie Lamb kommen kann. In dieser Partie ging das leider nicht gut aus. Es war eines der größten Mismatches dieser Saison. Es bleibt zu hoffen, dass es sich hier nur um einen Ausrutscher gehandelt hat, denn ansonsten hätten die Panthers auf Safety eine neue Lücke, die zu den ganzen anderen hinzukommen würde.
Das ist der kommende Ausblick für Carolina
Nach der enttäuschenden Vorstellung der Panthers sind die Playoffs natürlich längst nicht mehr in Reichweite (waren sie bereits vor dem Spiel auch nicht mehr). Damit die Saison aber nicht einfach so mehr dahinplätschert, muss unbedingt eine Leistungssteigerung her.
Als nächstes kommen die Cardinals nach Carolina. Der Pass Rush wird sicherlich deutlich schwächer sein als der der Cowboys. Vielleicht ist hier sogar ein Sieg möglich und das Team aus Charlotte könnte mit Aufwind in die letzten beiden Spiele gehen.