Das kam unerwartet. Nach langer Zeit gingen die Carolina Panthers mal wieder als ein Favorit in ein Spiel. Die Vorfreude der Fans war nach den guten Vorstellungen der vorherigen Wochen natürlich groß. Mit den Pittsburgh Steelers trafen die Panthers dazu auf ein Team, das keine realistischen Chancen mehr auf die Playoffs hatte. Leider waren sie aber an diesem Sonntagabend das bessere Team. Carolina war in den Trechnes (DLine und OLine) unterlegen und verlor somit das Heimspiel auch zurecht mit 16-24.

Die Stats der Offense

Overall: 209Yards und 0,08Epa/Play (Platz 9/32 am Spieltag)

Passing: 188Yards und 0,4Epa/Play (Platz 3)

Rushing: 21Yards und -0,55Epa/Play (Platz 32)

Wie ist die Offense zu bewerten?

Die Carolina Panthers sind ein Rushing Team in der Offense. In dieser Partie wurden sie aber an der Line vom Gegner gnadenlos dominiert. Die Steelers hatten eine starke DLine, die nicht die Lücken im Running Game öffnen ließ. Konstant schafften es Spieler wie Alex Highsmith oder Terrell Edmunds ins Backfield der Panthers zu gelangen.

Für die Running Backs Chuba Hubbard und D’Onta Foreman war das natürlich dann eine schwierige Aufgabe. Am Ende erzielten sie lediglich 21 Total Yards am Boden und damit den schlechtesten Saisonwert der Offense.

Ohne das Running Game kam es umso mehr auf die Leistung von Sam Darnold an. Der Quarterback machte eigentlich auch ein gutes Spiel. Betrachtet man Metriken wie Expected Points Added per Play, hatten die Panthers das drittbeste Passing Game der Liga.

Statistisch gesehen war das Spiel von Darnold also sehr gut, doch trotzdem baute er immer wieder einige Fehler ein. Besonders hart war dabei das Bemerken des Drucks. Darnold bemerkte wie schon so oft in seiner Karriere immer erst sehr spät, von wo der Druck der Defense zu ihm gelangen wird. Bei seinem Touchdown auf DJ Moore konnte er zwar noch in letzter Sekunde sich vom Sack entwinden und einen tollen Pass werfen, doch insgesamt kassierte er zu viele unnötige Sacks.

Am Ende musste die Offense vier Sacks einstecken. Gerade die Paarung von Darnold und die in diesem Spiel schwächelnde OLine waren kein gutes Rezept für die Panthers. Besonders war die Schwäche in der Redzone zu entdecken, wo die Effizienz drastisch sank. In diesen Situationen kam es sehr auf den Quarterback an, doch dieser wurde dann zu oft gesackt oder warf einen ungenauen Pass, weil er zu oft einen unerwarteten Pass Rusher in seinem Gesicht hatte.

Trotz seiner Limitierungen zeigte Darnold aber auch sein Können. Immer wieder schaffte er es, tiefe Pässe auf seine Receiver zu werfen. Shi Smith und auch Terrace Marshall hatten so mehrere Chancen zu glänzen. Dadurch kamen die Panthers immer wieder in die gegnerische Hälfte. Ärgerlich waren dann einige Entscheidungen beim dritten Down. Hätte das Team aus Charlotte hier mehr Glück gehabt, wäre sicherlich ein Sieg möglich gewesen. Aber mit einer Quote von 4 Conversions bei 11 Versuchen war nicht viel zu holen.

Die Stats der Defense

Overall: 325Yards und 0,23Epa/Play (Platz 32)

Passing: 169Yards und 0,45Epa/Play (Platz 31)

Rushing: 156Yards und 0,11Epa/Play (Platz 28)

Wie ist die Defense zu bewerten?

Konnte die Offense zumindest im Passing Game mit einigen Aktionen glänzen, lief in der Defense fast alles schief. Der Schlüssel der Steelers war es auch auf dieser Seite des Balls die Line of Scrimmage mit der OLine zu dominieren.

Es taten sich dadurch viele Lücken für die Running Backs auf. Besondere Schwächen zeigte die Panthers Run Defense, wenn entweder Jeremy Chinn oder Xavier Woods nach vorne in die Box gezogen wurden. Eigentlich waren sie in diesen Situationen zur Unterstützung dort, doch zu oft agierten die beiden zu zögerlich und ließen den Running Back nach außen ins offene Feld hinauslaufen.

Auch vom Pass Rush kam wenig Druck. Zwar konnte Frankie Luvu einen Sack machen, doch darüber hinaus schafften die Panthers lediglich einen QB Hit und vier QB Hurries. Insgesamt waren das also sechs Pressures. Solche Zahlen konnte Brian Burns in guten Spielen schon nach drei Vierteln aufstellen – ganz allein.

Der Pass Rush hatte es aber auch schwer. Die Coverage konnte in diesem Spiel nicht wirklich halten. Steelers QB Mitch Trubisky schaffte es deswegen den Ball nach 2,4s im Schnitt loszuwerden. Besonders Panthers Cornerback Keith Taylor wurde dabei als Schwäche ausgemacht. Immer wieder wurde er gegen Diontae Johnson oder George Pickens aufgestellt und verlor sein Duell konstant. Insgesamt konnte Pittsburgh 106 Yards durch von Taylor gecoverte Spieler erzielen. Ein grausamer Wert.

Besonders auf Third Down war das ein Problem. Schaffte es Carolina mal Pittsburgh zu stoppen, fanden die Steelers dann beim dritten Versuch wieder einen Weg das Matchup gegen Taylor zu finden. Insgesamt geriet Pittsburgh 16mal in einen dritten Versuch. Ganze 12 konnten sie davon converten. Mit solch einem grotesken Wert fiel es der Defense natürlich schwer einen wichtigen Stop zu erzielen, der mit dem Rückstand sehr wichtig gewesen wäre.

Wie fällt das Fazit aus?

Diese Niederlage deckte die Limitierungen der Panthers auf. Wenn das Laufspiel gestoppt wird oder die Panthers mit einem Rückstand spielen müssen, wird es schwer für sie. Gegen Pittsburgh lag das Team aus Charlotte aber bereits nach dem ersten Drive der beiden Teams hinten und konnte sich davon auch nie wirklich erholen.

Mit dieser Niederlage gegen ein zugegebenermaßen eher mittelmäßiges Team der Liga stehen die Chancen auf die Playoffs nicht gut. Anscheinend schafft es Carolina gegen schwache Teams gut auszusehen, aber wenn das Niveau gegenüber steigt, fehlt der Plan B.

Zwar haben die Panthers mit drei Siegen die Playoffs noch selbst in der Hand, aber mit den Lions und Buccaneers warten nun zwei schwierige Aufgaben. Sollte schon ein Spiel verloren werden, sollte der Traum der Playoffs wohl ausgeträumt sein. Zumindest agiert Carolina dann aber wieder als Underdog. In dieser Rolle lief es in diesem Jahr ja klar besser.

Quellen: rbsdm.com  espn.com   nextgenstats.com