Die Carolina Panthers können es doch noch. Nachdem sie in der vorherigen Woche noch chancenlos waren, durften sie nun in Primetime am Donnerstag ran. Gegen die Atlanta Falcons war das Auswärtsteam aus Charlotte von Beginn an das bessere Team und konnte über das ganze Spiel die aufgestellte Führung halten. Auch wenn es zum Ende der Partie doch noch ein bisschen spannend wurde, war der 25-15 Erfolg absolut verdient.

Die Stats der Offense

Overall: 333Yards und 0,04Epa/Play (Platz 15/28 am Spieltag)

Passing: 101Yards und -0,09Epa/Play (Platz 23)

Rushing: 231Yards und 0,08Epa/Play (Platz 8)

Wie ist die Offense zu bewerten?

Erzählte Interims Head Coach Steve Wilks zu Beginn seiner Amtszeit noch über die Balance der Offense und dass die Anzahl von Run und Pass im Gleichgewicht sein soll, zeichnet sich mit der Zeit immer mehr ab, dass er möglichst viele Total Rushing Yards haben möchte. Schon im ersten Spiel gegen die Falcons sprach er die schwache Defense Leistung der Panthers an und das dafür die 169 zugelassenen Rushing Yards am Boden der Grund war. Als die Panthers nun im zweiten Spiel gegen die Falcons in die Pause gingen, war seine Erklärung für die Führung, dass Carolina mehr Total Yards am Boden erzielen konnte.

Diese Ansicht ist natürlich mehr als zweifelhaft. Auch wenn das Running Game in der NFL eine Renaissance erlebt, sind die guten Teams in der Offense hauptsächlich durch das Passing Game erfolgreich. Natürlich können sie dabei auch viele Total Yards am Boden haben, aber das liegt dann eher daran, dass in Führung liegende Teams im vierten Quarter in der Regel viel mehr den Ball am Boden bewegen und so die Uhr besser runterlaufen können. Hat ein Team eine erfolgreiche Offense und viele Total Yards am Boden, liegt es also in der Regel nicht daran, dass es den Lauf gut etablieren konnte.

Wilks ist diese Entwicklung anscheinend egal und es scheint so, dass er seine Koordinatoren darauf angesetzt hat, mit allem was geht den Lauf zu etablieren. Im Spiel gegen die Falcons war das allerdings kein Problem. Gegen die schwach besetzte Defense war das Team unter Offensive Coordinator Ben McAdoo an der Line klar überlegen und konnte einige gute Lücken freiblocken.

Insgesamt erzielten die Panthers 233 Yards am Boden, doch konstant konnte der Ball dort auch nicht bewegt werden. Lead Rusher D’Onta Foreman konnte lediglich bei 39% seiner Läufe die Chance auf einen Score erhöhen. So blieben die Falcons trotz ihrer schwachen Offense lange dran und hatten so gegen Ende des Spiels sogar nochmals die Chance, an die Panthers ranzukommen.

Foreman zeigte insgesamt aber eine gute Partie. Durch seine 5 verhinderten Tackles konnte er immer wieder ausbrechen und insgesamt 4 Läufe über 10 Yards zeigen. Als Belohnung erzielte er dazu einen Touchdown bei 130 Total Rushing Yards.

Bei den ganzen Läufen kam es eher seltener zu einem Pass von Quarterback PJ Walker. Es scheint so, dass der Coaching Staff alles versucht, um so wenig wie möglich zu passen. Das Vertrauen in den Quarterback scheint sehr gering zu sein.

Walker hatte gerade beim zweiten Touchdown Drive einige gute Momente und durch seine Pässe auf Moore und Marshall standen die Panthers schnell in der Redzone und anschließend auch in der Endzone. Insgesamt war seine Leistung aber trotzdem nicht gut. Bei 17 Dropbacks warf er zwar keine Interception, doch das lag eher an den Verteidigern. Bei zwei Pässen war ein Spieler der Falcons schon mit den Händen dran, ließ aber anschließend den Ball fallen.

Für Walker dürfte es das vielleicht schon mit der Saison gewesen sein. Durch eine Knöchelverletzung wird er die nächste Woche nicht eingesetzt werden. Ob er danach nochmal auf Quarterback spielen wird, ist höchst fragwürdig.

Die Stats der Defense

Overall: 293Yards und -0,14Epa/Play (Platz 3)

Passing: 151Yards und -0,10Epa/Play (Platz 5)

Rushing: 142Yards und -0,21Epa/Play (Platz 9)

Wie ist die Defense zu bewerten?

Die Defense der Panthers war in diesem Spiel extrem stark. Die Falcons versuchten, wie zu erwarten, viel zu laufen. Doch oft endete dieser Versuch mit Raumverlust. Gerade die Front Seven Carolinas zeigte einen verbesserten Auftritt als in der Vorwoche. Besonders Shaq Thompson war in der Mitte der klare Leader des Teams und beendete das Spiel mit starken sechs Stops.

Auch im Pass Rush war das Team von Steve Wilks klar besser. Frankie Luvu und Marquis Haynes erzielten jeweils zwei Sacks. Es waren aber nicht nur die Sacks für Raumverlust. Spieler wie Brian Burns oder Yetur Gross-Matos waren ständig überlegen und erzielten jeweils fünf Pressures.

Falcons QB Marcus Mariota hatte in diesem Spiel große Probleme. Konnte er noch zwei Wochen zuvor immer die Mitte bedienen und darüber einige Big Plays generieren, wurde diesmal dieser Bereich extrem gut von LB Shaq Thompson abgedeckt. Gepaart mit dem starken Pass Rush konnten die Panthers immer wieder wichtige Aktionen mit der Defense auflegen.

Am Ende generierte Atlanta doch noch einige First Downs. Sie mussten schlussendlich All-In gehen und mehrere tiefe Pässe anbringen. Dabei wurden auch wieder einige Schwächen der Panthers aufgedeckt. Gerade nach der Verletzung Donte Jacksons könnte die Coverage über außen mit den Cornerbacks zum Problem werden. Gegen die Falcons ging man schlussendlich noch als Sieger vom Feld, weil deren Offense einfach zu schlecht ist, aber andere Teams werden solche Lücken am Ende konstanter ausnutzen können.

Wie fällt das Fazit aus?

Der Sieg tut der Fanseele sehr gut. Nach der peinlichen Vorstellung gegen die Bengals konnte das Team mit dem Sieg zeigen, dass doch Potenzial vorhanden ist. Mit dem Record von 3-7 wird man aber in Zukunft wenig ausrichten können.

Aussichtslos sollte das Playoff-Rennen allerdings auch noch nicht sein. Die Buccaneers scheinen zwar immer besser in Form zu kommen, doch sind sie den Panthers auch noch nicht enteilt. Die Konstellation könnte also noch für Spannung sorgen und vielleicht weiß Carolina in Zukunft sogar zu überraschen, auch wenn der Gegner besser spielt, als die Atlanta Falcons es in dieser Woche taten.

Quellen: rbsdm.com  espn.com