Day 3 Prospects: Potenzielle Picks der Panthers am dritten Tag des Drafts

Vorwort

Auch für die potenziellen Picks der Panthers an Tag 3 des Drafts hat sich Julian die Zeit genommen, die Redaktion zu unterstützen. Er ist Panthers Fan und Betreiber des Podcasts „Saturday Kickoff“ und beschäftigt sich, wie der Name schon vermuten lässt, mit College Football. Diese Kombination ist prädestiniert dafür, seine Sicht der Dinge im Hinblick auf den Draft in diesem Rahmen kundzutun. Vielen Dank nochmal für deine Mitarbeit!

Julians Day 3 Prospects:

Auch an Tag 3 des NFL Draft gibt es noch viele Möglichkeiten, Rookies mit viel Value zu bekommen. Natürlich sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass diese wirklich erfolgreich werden. Doch wir sehen jedes Jahr wieder Spieler, die sich zu sehr erfolgreichen Karrieren aufmachen. 

Die Panthers picken aktuell noch an 113, 151, 191, 193 und 222. Damit haben sie keinen Siebtrundenpick, jedoch drei Auswahlmöglichkeiten in Runde sechs.

An dieser Stelle präsentiere ich euch noch einige weitere Prospects. Die Auswahl an Spielern ist aber natürlich so groß, dass wir überhaupt kein Gefühl dafür haben, wen Carolina am Ende wirklich auswählen wird.

Frank Darby, Wide Receiver, Arizona State

  • Redshirt Senior, 6-0, 201

Frank Darby sollte nach dem Abgang von Brandon Aiyuk in die NFL die Rolle als Nummer eins in der Offense übernehmen. Am Ende war es für Arizona State und die gesamte Confererence eine merkwürdige Saison. Als recht alter Rookie sollte er aber zumindest mit einem hohen Floor in die Liga kommen.

Seine große Stärke ist das Ball Tracking. Mit über 20 Yards per Catch zeigt er immer wieder, dass er als Zielpunkt für tiefe Pässe ganz wichtig sein kann. Dabei schützt er den Catch Point sehr gut und positioniert sich ideal. Sein Speed baut sich eher mit der Distanz auf, ich würde ihn also nicht als explosiv einstufen. Viel mehr kommt Darby über Fußarbeit und das Verständnis von Leverage.

Am Ende wird sein NFL Erfolg davon abhängen, ob er die Drops in den Griff bekommt und wie sich sein Route Running entwickelt. Das ist nämlich unterdurchschnittlich und alleine mit Speed wird er nicht konstant separieren.  

Jacob Harris, Wide Receiver/Tight End, Central Florida

  • Redshirt Senior, 6-5, 219

Jacob Harris ist eine der großen Wildcards des Drafts und das bedeutet auch, dass wir keine Ahnung haben, wann er vom Board gehen wird. Mit seiner Größe ist er ein Hybrid, der auch als Tight End spannend sein könnte. Bisher war er für UCF aber als Wide Receiver unterwegs. Beim Draft wird er bereits 24 Jahre alt sein, hat aber noch immer viel Entwicklungsspielraum. Denn: Er wollte erst als Fußballer seine Universitätskarriere starten und kam spät zum Football. Vor seinem Senior-Jahr in der High School hat er noch nie Football gespielt. Da müsste er dann 17 Jahre alt gewesen sein.

Als Spieler ist er recht leicht zu beschreiben: Er hat eine starke Size und tolle Athletik. Sowohl sein Speed, als auch die Sprungkraft sind hervorragend. Immer wieder hat Harris zeigen können, dass er die Körperkontrolle hat, um physisch am Catch Point zu gewinnen. Doch generell ist er als Entwicklungsspieler einzustufen. Seine Technik im Route Running braucht noch Zeit und sein gesamtes Spiel ist noch recht roh.

Shi Smith, Wide Receiver, South Carolina

  • Senior, 5-9, 186

Ein recht kleiner Receiver mit sehr solider Athletik und seinem besten Trait: Dem Timing. Gerade bei Jump Balls oder Contested Catches überzeugt er damit, dass er im richtigen Moment am höchsten Punkt steht, spät seine Hände zeigt und einfach ein gutes Gefühl dafür hat, wann der Ball bei ihm ankommt. Das mag erstmal einfach klingen, ist aber für viele Receiver schwierig.

Gerade beim Release ist er recht explosiv und hat einen guten Schritt aus dem Break heraus. Allerdings muss der 22-Jährige als Route Runner noch besser werden, konstanter den Ball fangen und an funktionaler Stärke zulegen.

Letztendlich dürfte man Smith noch recht spät bekommen (wobei es natürlich bei vielen Receivern nicht wirklich klar ist, wann sie gedraftet werden) und er könnte recht schnell eine gute Slot-Option werden.

Benjamin St-Juste, Cornerback, Minnesota

  • Redshirt Junior, 6-3, 202

Ein ehemaliger Hockey-Spieler, der aus Kanada stammt und erst mit 17 Jahren angefangen hat, Englisch zu sprechen. In seiner Rookie Saison wird er bereits 24 Jahre alt sein und damit ist seine Upside sicherlich limitiert. Die Kombination aus zumindest guter Athletik und toller Länge macht ihn jedoch zu einem hervorragendem Press-Man oder Cover 3 Cornerback.

Seine Movement Skills sind für die Größe ganz gut, aber natürlich darf man gerade bei den Richtungswechseln und Transitions nicht zu viel erwarten. Seine Instinkte in Bezug auf Route Kombinationen sind noch ausbaufähig und er ist teilweise zu grabby, was zu Penalties führt.

St-Juste ist ein spannendes Prospect mit Upside, für die mittleren Runden im richtigen Scheme. Im Gegensatz zu anderen Spielern, die höher gehen sollten, wird er aber im falschen Scheme große Probleme bekommen.

Trey Smith, Guard, Tennessee

  • Senior, 6-5, 321

Aus der High School heraus galt Trey Smith als einer der besten Guards der Nation. Nach einer soliden Karriere am College dürfte er nun zwischen Runde drei und fünf gedraftet werden.

Der 21-Jährige konnte viel Erfahrung auf Left Tackle und Left Guard sammeln. Seine Armlänge ist im Vergleich zur diesjährigen Offensive Line-Klasse sogar okay, aber seine Zukunft ist die Interior Offensive Line. Er spielt mit wirklich guter Power, hat starke Hände und der Anchor ist überdurchschnittlich. Allgemein wird er nur selten durch reine Stärke übermannt werden.

Allerdings ist er viel zu unkonstant, möchte zu häufig den finalen Block setzen, anstatt solide zu spielen und mit besserer Intelligenz zu agieren. Er wird kein wirklicher Faktor „on the move“ sein, da seine Fußarbeit, die steifen Hüften und das Timing nicht auf dem notwendigen Level ist. Trey Smith bringt ein gewisses Risiko mit, denn er hat tolle physische Skills, doch seine Schwächen könnten ihn auch schnell zu einem Karriere Backup werden lassen.

Tony Fields II, Linebacker, West Virginia

  • Senior, 6-0, 222

Tony Fields II fliegt noch etwas unter dem Radar. Gerade in einer modernen Linebacker-Rolle mag ich ihn aber sehr gerne. Er bringt als Cover Linebacker gute Athletik und Movement Skills mit. Kombiniert man das mit seinem hohen Football IQ und der kontrollierten Spielweise, kommt man mindestens zu einem guten Weakside-Linebacker bei Passing Downs.

Allerdings kann er mit seiner Range auch gerade im offenen Space auch gegen den Run gut aussehen. Allerdings fehlt es bei ihm etwas an der Size und Physis, um wirklich hoch gedraftet zu werden. Außerdem wünsche ich mir, dass er sich in Coverage noch weniger auf den Quarterback fokussiert. Dadurch hat er nämlich teilweise mal kleine Aussetzer.

Shemar Jean-Charles, Cornerback/Safety, Appalachian State

  • Redshirt Senior, 5-10, 184

Ein spannendes Cornerback Prospect, das ganz in der Nähe gespielt hat. Bei Appalachian State war Jean-Charles zwei Jahre lang als Starting Outside Cornerback unterwegs. In der 2020 Saison hatte er mit 17 Passes Defended den besten Wert im College Football. Außerdem kann er in den vergangenen zwei Jahren mit 22,6 Prozent die beste Incompletion Rate im gesamten CFB aufweisen.

Als Spieler hat er nicht die prototypische Größe oder Athletik. Allerdings gewinnt er mit guter Awareness, analysiert Routen-Kombinationen schnell und spielt für seine Größe sehr aggressiv. Die Play Strength wird ihm aber trotzdem fehlen und er verursacht einfach zu viele Penalties. Daran muss er arbeiten.

Cade Johnson, Wide Receiver, South Dakota State

  • Redshirt Senior, 5-10, 184

Cade Johnson hat in der deutschen Draft-Community schon durchaus Fans gewonnen und das ist auch berechtigt. Zwar hat der 23-Jährige nicht zwingend die Größe oder Physis um als Outside Receiver zu gewinnen, doch im Slot sollte es mit ihm sehr spannend werden.

Seine Athletik ist durchaus gut, das Route Running ist überdurchschnittlich und trotz des schmalen Frames kann er Pässe mit Kontakt über die Mitte fangen. Sein Release ist besser als man es vielleicht erstmal erwartet und bei Jet Sweeps und Endarounds könnte man mit ihm sicherlich für Überraschungsmomente sorgen.

Johnson kam erst als Walk-on zu seinem Team, das nur in der „zweiten“ College Football-Liga spielt. Er musste also erst für die Uni bezahlen und erarbeitete sich das Stipendium. Dass er es mit dem Start nun in die NFL schaffen wird, spricht von einer tollen Arbeitsmoral.

Christian Uphoff, Safety, Illinois State

  • Redshirt Senior, 6-2, 209

Auch Christian Uphoff kommt nicht aus der höchsten Klasse im College Football, spielt aber trotzdem auf einem hohen Niveau. Und nein, er kommt nicht aus Deutschland. Er wurde im Staat Washington im Nordwesten der USA geboren.

Mit seinen 6-2 gehört er zu den größeren Safeties und die Mischung aus Länge und Speed ist eher selten. Der 23-Jährige bewegt sich durchaus flüssig, kann Slot Receiver zumindest mal vertikal covern und überzeugt mit seinen Ballskills.

Grundsätzlich ist er vielseitig einsetzbar. Man kann ihn mal aus dem Slot oder Box Safety zum Blitzen, aber auch mit zwei hohen Safeties einsetzen. Seine Play Recognition muss sich noch verbessern, denn er hängt zu oft noch an den Augen des Quarterbacks. Die größte Schwäche ist jedoch sein Tackling. Dabei erwartet man bei einem Spieler seiner Statur gerade unter dem Aspekt mehr.

Josh Ball, Offensive Tackle, Marshall

  • Redshirt Senior, 6-7, 308

Josh Ball ist einer dieser schwierigen Fälle, da er viele spannende Traits mitbringt, es aber Off-Field massive Probleme gab. Durch einen Domestic Violence-Fall gegen seine damalige Ex-Freundin ist er als Sophomore von der Florida State suspendiert worden. Nach einem Jahr am Community College ging er dann zu Marshall.

Als Spieler bringt Ball tolle Maße mit. Gerade die Armlänge von 35-inch ist ideal. Gerade in dieser Draft Klasse ist das selten. Er hat die Athletik und die Fußarbeit, um den Edge zu blocken, kommt schnell vom Snap weg und spielt kontrolliert. Beim Hand Placement gibt es noch einiges zu tun und die Overextension fällt leider immer wieder negativ auf.

Am Ende wird sein Draftspot stark von den Off-Field-Geschichten abhängen. Rein sportlich gesehen wäre er an Tag drei ein Steal, denn er hat alleine durch seine Maße und die Athletik schon große Upside.

Falls ihr weitere Fragen zur NFL Draft oder bestimmten Prospects habt, meldet euch gerne auf Twitter bei mir (@julianbarsch) oder schreibt uns auf Instagram (@saturdaykick).

 

Quellen: Panthers.com, theathletic.com, pff.com

Bildquellen: kentuckysportsradio.com, herosports.com, profootballnetwork.com

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