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Zurück auf dem Boden der Tatsachen – Panthers verlieren gegen die Cowboys

Die Siegesserie ist leider gerissen. Die Carolina Panthers konnten den Dallas Cowboys gerade in der zweiten Halbzeit nicht viel entgegensetzen und verloren das Auswärtsspiel mit 28-36. Das erste Mal musste das Team aus Charlotte gegen einen potenziellen SB Contender ran und sowohl die Offense, als auch die Defense, konnten leider nicht mit diesem Tempo mitgehen. Wie es zu dieser Niederlage kam, könnt ihr im folgenden nachlesen!

Die Stats der Offense

Overall: 379Yards und 0,1Epa/Play (Platz 14 am Spieltag)

Passing: 266Yards und 0,05Epa/Play (Platz 14)

Rushing: 113Yards und 0,2Epa/Play (Platz 3)

Wo konnte die Offense überzeugen?

Die Offense lief im gesamten Spiel eher unrund und machte regelmäßig Fehler. Allerdings muss es auch einige positive Aspekte gegeben haben, denn ansonsten hätten die Panthers keine 28 Punkte erzielt.

Es war spannend zu sehen, wie Carolina Christian McCaffrey ersetzen würde. Im Running Game war das erwartungsgemäß kein großes Problem, denn einerseits hat ein Running Back dort einen großen Einfluss und andererseits waren die Panthers am Boden bisher ziemlich schlecht.

Diesmal gelang es den Panthers jedoch, mit Chuba Hubbard einige First Down zu erzielen. Das machte es für Quarterback Sam Darnold leichter, da er weniger Yards im Drive zur Endzone zu gehen hatte. Aber auch er selbst konnte am Boden glänzen und erzielte sogar wieder 2 Rushing Touchdowns. Mit 0,2Epa/Play hatten die Panthers sogar die drittbeste Rushing Offense der Liga. Leider musste die Offense schnell das Running Game aufgeben, da das Team früh im dritten Quarter mit großem Rückstand hinten lag.

Im Passing Game war die Veränderung spannender, denn da hatte Christian McCaffrey einen hohen Wert als eine Art Checkdown-Waffe. Diese Art von Pässen fiel diesmal fast komplett weg, denn Hubbard konnte diese Rolle überhaupt nicht einnehmen.

Mit DJ Moore hatten die Panthers aber jemanden, der viele Yards nach dem Catch erzielen konnte. Seine durchschnittliche Target-Tiefe lag mit 9Yards/Target immer noch relativ tief, aber danach konnte er im Schnitt immer neun weitere Yards machen. Rekordwert für diese Saison.

Was war mit Sam Darnold los?

Die Offense erwischte ansonsten einen mäßigen Tag, was besonders am Quarterback lag. Zwar hatte er seine guten Plays als Runner und auch innerhalb der gut vorgegebenen Struktur konnte er liefern und das Team zu Touchdowns führen. Jedoch war in diesem Spiel noch mehr als sonst gefordert und das konnte er leider nicht erfüllen.

Bei Third Down war Carolina diesmal öfter in schwierigeren Positionen als die Wochen zuvor und auch Darnold strauchelte dort mit seiner Präzision. Immer wieder überwarf er einen freien Receiver, was gleichbedeutend mit einem Punt war. Ganz schlimm waren dann natürlich die beiden Interceptions. Bei der ersten übersah er einfach den Defender in der Mitte und bei der zweiten erkannte er erst viel zu spät, dass DJ Moore frei war. So konnte Diggs seinen verlorenen Raum wieder gutmachen und den Ball sogar abfangen.

Ganz schwach war Darnolds Performance in der Pocket. Mit 2,9 Sekunden ist er sowieso schon jemand, der länger braucht, um den Ball zu werfen. Allerdings gibt es auch andere Quarterbacks wie Patrick Mahomes, Aaron Rodgers oder Josh Allen, die auch ein bisschen mehr Zeit benötigen, aber trotzdem nicht so oft unter Druck stehen.

Diese Quarterbacks erkennen allerdings frühzeitig den Pressure und können sich innerhalb der Pocket so positionieren, dass der Druck nicht zu ihnen durchkommt. Bei Darnold ist das leider nicht der Fall. Erst wenn der Defender wirklich in seinem Gesicht ist, kommen die ersten Reaktionen. Das ist natürlich nicht immer so, aber leider viel zu oft, um in einem Shootout mithalten zu können. In den ersten drei Spielen konnte er noch in den letzten Momenten den Sack vermeiden und mit einigen Hero-Plays den Spielzug retten. Dieses Mal kam es zum Desaster, weshalb 32% der Pressures in einem Sack endeten. Das erinnert schon ein bisschen an den Darnold, den man aus New York Zeiten kennt.

Dass dann auch LT Cam Erving extrem viele Duelle in der Pass Protection verlor, machte das Geschehen natürlich schlimmer. In einem guten Umfeld hätte die Offense mit Sam Darnold sicherlich besser performen können, doch dieses war diesmal leider nicht gegeben. Auf Left Tackle sollten die Coaches sich Gedanken machen, ob dort nicht der Rookie Brady Christiansen starten sollte. Denn bereits in der gesamten Saison ist Erving am straucheln und macht das Leben für Sam Darnold umso schwieriger.

Die Stats der Defense

Overall: 423Yards und 0,28Epa/Play (Platz 30)

Passing: 188Yards und 0,46Epa/Play (Platz 29)

Rushing: 245Yards und 0,14Epa/Play (Platz 28)

Wo waren die Schwachstellen in der Defense?

Die Defense um Defensive Coordinator Phil Snow konnte in der Saison bisher immer mit einer dominanten Front und gutem Pass Rush überzeugen. In diesem Spiel funktionierten diese Konzepte leider nicht. Konnten die Panthers zuvor bei etwa jedem zweiten Dropback den Quarterback unter Druck setzen, war es diesmal nur jeder vierte. Auch mit schnellen Pressures konnte das Team nicht überzeugen. Lag dort der Schnitt bei 30%, konnte man diesmal nur jedes zehnte Mal den Quarterback innerhalb von 2,5 Sekunden unter Druck setzen.

Spannend dabei ist der Fakt, dass die Panthers über 50% der Snaps blitzten und die Pass Rush Win Rate nicht so unglaublich viel schlechter war, als die Wochen zuvor. Allerdings hieß diesmal der gegnerische Quarterback nicht Jameis Winston oder war Rookie, sondern war mit Dak Prescott jemand im erweiterten MVP-Rennen.

Prescott erkannte schnell die freien Receiver und brauchte nur 2,3 Sekunden im Schnitt, den Ball zu werfen. Sein Verhalten in der Pocket war viel besser als das von Darnold und so kam ein Defender auch nur selten zu ihm durch. Gab es dann doch Situationen, in denen kein Receiver frei war und die Pocket enger wurde, fand er immer wieder einen Weg und sorgte mit einigen Scrambles für enormen Raumverlust.

Das Fehlen Jaycee Horns war zudem sehr bemerkbar. Durch die hohe Blitz-Rate mussten die Cornerbacks außen oft allein gegen die Receiver spielen. Die Duelle zwischen Amari Cooper gegen Rashaan Melvin oder CJ Henderson waren natürlich sehr unfair. Prescott antizipierte immer wieder frühzeitig diese Mismatches und brachte richtig tolle Pässe an. Neben Cooper machte auch Tight End Dalton Schultz der Defense sehr zu schaffen.

Auch die Schwäche in der Laufverteidigung war neu. Die OLine der Cowboys war physisch auf einem viel höheren Level und konnte immer wieder sehr große Lücken für die Running Backs freiblocken. Auch taktisch unterlief Dallas fast kein Fehler und so saßen sehr viele Blocks ganz genau. Wurden in den ersten Spielen Defender von den Panthers öfter übersehen, zündete diesmal kaum ein taktischen Mittel, die Überlegenheit der Cowboys zu stoppen. Dallas nutze das natürlich aus und agierte folglich überwiegend am Boden. Gegen Ende übertrieben sie es ein bisschen und so wurde der Spielstand nochmal knapp, aber das Spiel war zu der Zeit eigentlich schon entschieden.

Wer konnte in der Defense überzeugen?

Die Defense erwischte zwar keinen guten Tag, aber einige tolle Aktionen gab es doch noch. Spieler wie Derrick Brown oder Shaq Thompson hatten einige gute Aktionen gegen den Lauf, die Dallas in missliche Situationen brachten. Auch Donte Jackson konnte wieder mit einem Pass Breakup auf sich aufmerksam machen. Leider traf Carolina diesmal aber auf einen viel zu starken Gegner und so fehlte der Defense komplett die Konstanz im Spiel.

Wie fällt das Fazit aus?

Dass die Panthers bis auf einen Score am Ende das Spiel verkürzen konnten, ist natürlich sehr schmeichelhaft und darauf zurückzuführen, dass Dallas das Spiel gegen Ende mit vielen Läufen und bevorzugter Coverage der tiefen Zonen nur noch verwaltet hat. Allerdings hatte Carolina in der ersten Halbzeit auch Pech mit den Referees, als ein Fumble von Jeremy Chinn nicht gegeben wurde.

Wahrscheinlich hätte das den Ausgang des Spiels nicht wirklich geändert, denn die Cowboys traten besonders in der zweiten Halbzeit sehr dominant auf. Doch so hat die Niederlage natürlich einen faden Beigeschmack. Als nächstes warten nur die Philadelphia Eagles. Diese sollten mit Quarterback Jalen Hurts zwar eine schwierige, aber auch machbarere Aufgabe sein.

 

Quellen: rbsdm.com  espn.com  Podcast: Unexpected Points

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Sieg und Niederlage zugleich – Panthers bezwingen Texans

Erstmals seit 2015 starten die Panthers mit 3-0. Hat die Defense das Spiel erneut entschieden oder machte die Offense auf sich aufmerksam?

Bullenstarke Defense hält Saints in Schach und sichert den Heimsieg

Zweites Spiel – Zweiter Sieg. Der Auftakt ist geglückt. Die Carolina Panthers gewinnen auch das Spiel gegen die New Orleans Saints. Bei der 26-7 Machtdemonstration macht besonders wieder die Defense auf sich aufmerksam und führt das Team schnell auf die Siegerstraße. Die Saints fanden nie so richtig ins Spiel und folglich kam auch nie wirklich das Gefühl auf, dass das Spiel hätte kippen können.

Die Stats der Offense

Overall: 383 Yards und 0,09Epa/Play (Platz 17 am gesamten Spieltag)

Passing: 294Yards und 0,3Epa/Play (Platz 7)

Rushing: 89 Yards und -0,2Epa/Play (Platz 22)

Wo konnte die Offense überzeugen?

Das Passing Game funktionierte das ganze Spiel über extrem gut. Die Receiver waren oft sehr frei und machten es dem Quarterback sehr einfach. Der letzte Woche noch gescholtene Offensive Coordinator Joe Brady zeigte mit seinen Passkonzepten immer wieder, dass es gegen die Saints Defense nicht so schwer war, mit all dem zur Verfügung stehenden Waffenarsenal, einen Receiver frei zu bekommen. Besonders DJ Moore bekam als Folge 11 Targets im Spiel und war damit auch der Leader.

Sam Darnold konnte die Offense gut umsetzen. War ein Receiver frei, bekam dieser oftmals auch schnell den Ball. Der Quarterback agierte in diesem Spiel als klassischer Game Manager, der alle Bereiche auf dem Feld anwerfen konnte. Wirklich tolle Plays, wie noch letzte Woche bei Pässen auf Moore oder Anderson, entstanden diesmal aber nicht. Die Fehleranzahl nahm diesmal leider auch zu. Nicht nur warf er via Shuffle Pass seinen ersten Pick der Saison, auch hatte er schon im Vorfeld Glück, dass Saints LB Demario Davis eine Interception fallen ließ. Auch zwei ärgerliche Sacks musste er dann noch kassieren.

Die Fehler waren in diesem Spiel natürlich überhaupt noch nicht schlimm und auch unpräzise Bälle konnten der Offense keinen Schaden anrichten, denn die Offense rund um die Receiver war viel besser. Selbst wenn das Team in lange 2nd oder 3rd Downs musste, wurde immer wieder ein neues First Down erzielt, vor allem durch die Hilfe des neuen Quarterbacks.

Wo waren die Schwachstellen in der Offense?

Das Running Game in diesem Jahr ist bisher sehr schlecht. Konnte die OLine im ersten Spiel noch einige gute Plays machen, war sie diesmal der Saints DLine unterlegen. Gab es doch nochmal freie Wege, konnten diese wie beim Touchdown von McCaffrey genutzt werden. Dies hatte allerdings aber äußersten Seltenheitswert. Immer wieder wurde die Offense bei Early Down früh gestoppt. Hätte das Passing Game nicht so gut funktioniert, wäre es der Offense wohl sehr schwer gefallen zu punkten.

Noch schlimmer wurde es, als Chuba Hubbard laufen musste. Er bekam nie die Chance, durch gut vorgeblockte Gaps zu laufen. Demnach machte er kein vernünftiges Play auf dem Boden.

Die Stats der Defense

Overall: 128 Yards und -0,5Epa/Play (Platz 1 / negativ ist bei der Defense gut)

Passing: 80 Yards und -0,41Epa/Play (Platz 4)

Rushing: 48Yards (Platz 2) und -0,69Epa/Play (Platz 1)

Wer konnte in der Defense überzeugen?

Die Front der Carolina Panthers ist unglaublich gut eingestellt. Wieder machte Defensive Coordinator Phil Snow einen tollen Plan mit seinen Pass Rush Konzepten. Jameis Winston wurde extrem oft geblitzt und so kam wieder, wie in Woche 1, sehr oft ein freier Pass Rusher durch. Dieser führte in vielen Situationen dazu, dass Winston schnell in Panik geriet.

Dazu ragten diesmal aber auch einzelne Spieler aus der DLine heraus. Morgan Fox hatte das Spiel seines Lebens und stellte sogar die eigentlichen Stars des Teams Brian Burns und Haason Reddick in den Schatten. Diese hatten zwar auch ihre Momente gegen die starke Saints OLine, konnten ihre Matchups aber nicht so konstant gewinnen wie Fox.

Eine ganz große Stärke bleibt auch die Laufverteidigung. Alvin Kamara wurde an diesem Spieltag immer gestoppt und wurde komplett aus dem Spiel genommen. Die Panthers hatten somit auch die beste Laufverteidigung des gesamten Spieltags nach Epa.

Wo waren die Schwachstellen in der Defense?

Die Leistung der Defense war sehr gut. Seit Jahren konnte die Mannschaft aus Carolina nicht mehr so überzeugen und so fällt es auch sehr schwer, eine Schwäche zu finden. Donte Jackson und Bravvion Roy hatten jeweils zwei verpasste Tackles. Beide hatten aber auch mit QB Hurries und wichtigen Stopps, wichtige Aktionen, die auch dazu führten, dass die Defense so glänzte.

Wie fällt das Fazit aus?

Die Defense könnte in diesem Jahr die Panthers in die Playoffs führen. Bei aller Vorfreude darf dabei aber auch nicht vergessen werden, dass die Defense mehr vom Gegner abhängig ist, als andersrum die Offense. Da die Panthers bisher auf zwei schwache Teams getroffen sind, konnte so überzeugt werden. Trotzdem zeigt die Leistung, dass sich die Defense der Panthers auf jeden Fall gesteigert hat und so wahrscheinlich auch noch einige Spiele gewinnen wird.

Spannend wird dann die Leistung des Quarterbacks zu beobachten sein. Die Coaches werden ihn wohl aktuell sehr mögen, denn er kann genau das liefern, was von ihm gefordert wird. Die Frage ist nur, ob er auch überzeugen kann, wenn der Gegner besser ist und die Fehler einen größeren Einfluss haben werden. Das wird sich aber erst mit der Zeit zeigen und so kann man mit der derzeitigen Situation sehr zufrieden sein.

 

 

Quellen: rbsdm.com  espn.com

Bildquelle: panthers.com

 

 

 

Carolina Panthers gewinnen mit starker Defense gegen die Jets

Der erwünschte positive Auftakt ist eingetreten. Die Panthers konnten die Eröffnungspartie mit 19:14 gegen die New York Jets für sich entscheiden und haben nun einen 1-0 Record. Carolina zeigte früh im Spiel die Vorteile des Teams und so war der Halbzeitstand von 16-0 auch hochverdient. Danach war gerade in der Offense eine Art Verwaltungsmodus zu beobachten. Die Jets konnten infolgedessen ihren Rückstand zwar noch verkleinern, doch Carolinas Sieg geriet eigentlich nicht mehr wirklich in Gefahr.

Die Stats der Offense

Overall: 381Yards (Platz 18 am Spieltag) und -0,04Epa/Play (Platz 22)

Passing: 270Yards (Platz 13) und 0,05Epa/Play (Platz 22)

Rushing: 111Yards (Platz 17) und -0,18Epa/Play (Platz 21)

Wo konnte die Offense überzeugen?

Im Mittelpunkt des Spiels stand natürlich Sam Darnold. Der Quarterback wurde in der Offseason für einen Zweit- und Viertrundenpick vom Rivalen aus New York geholt und wurde vom Coaching Staff als Lösung auf der so wichtigen Position angesehen. Darauf folgte eine etwas größere Kritikwelle und so war der Druck auf Darnold im ersten Spiel natürlich recht groß. Dieser machte seine Sache aber gut. Zwar passierten ihm auch einige Ungenauigkeiten, besonders bei Würfen in die Endzone, aber insgesamt lieferte er eine runde Vorstellung.

Das Highlight der Partie war natürlich der 57 Yard lange Touchdown-Pass auf Robby Anderson, jedoch erhielt auch DJ Moore zuvor zwei sehr präzise geworfene Pässe. Nach der Halbzeit erwischte Darnold keinen guten Start und wurde sogar einmal gesackt. Anschließend wurde das Spiel nur noch verwaltet und der junge Quarterback konnte so nicht mehr in Szene treten. Insgesamt wird man aber in Carolina wohl zufrieden sein mit dem Auftakt.

Auch das Rushing Game wusste zu gefallen. Zwar liegt das Team dort nach Epa nur auf Platz 21, doch das liegt auch am Turnover kurz vor der Endzone. Hervorzuheben ist das Blocken der OLine. Machte diese in der Pass Protection, besonders auf der linken Seite, einen teilweise schon katastrophalen Job, konnten im Rushing Game viele Wege für den genesenen Star-Running Back Christian McCaffrey freigeblockt werden.

McCaffrey musste kaum Tackles durchbrechen und konnte am Ende am Boden 98 Yards aus 21 Versuchen erzielen. Die Stärken McCaffreys kamen auch gleich zum Vorschein. Konnten letztes Jahr mit dem eher langsamen Mike Davis kaum Big Plays am Boden erzielt werden, nutzte McCaffrey die gut freigeblockten Wege öfter für größeren Raumgewinn.

Wo waren die Schwachstellen in der Offense?

In der zweiten Halbzeit wurde das Passing Game sehr stark eingeschränkt. Lag es am schlechten ersten Drive Darnolds nach der Pause oder wollte Offensive Coordinator Joe Brady einfach kein Risiko eingehen? Die Fans sahen auf jeden Fall fast ausschließlich Läufe oder kurze Pässe auf McCaffrey. Dieser konnte zwar seine Total Yards verbessern und war für jeden Fantasy Owner ein absoluter Glücksgriff, doch die Offense wurde so eher eingebremst. Zumindest konnten aber Turnover durch diese Taktik vermieden werden.

Eine weitere Schwäche war die Offense bei Third Down. Nur knapp 29% der dritten Versuche konnten in ein neues First Down umgewandelt werden. Gerade, falls einmal ein Gegner kommen sollte, der mit der eigenen Offense auch mehr punktet, müssen sich die Panthers in diesem Bereich verbessern, denn ansonsten sollten sie dann nicht mithalten können.

Eine kuriose Szene entstand zudem noch im ersten Quarter. Carolina hatte an der gegnerischen 34 Yard Linie einen vierten Versuch, doch anstatt Rhule sein Team den Versuch ausspielen ließ oder den Kicker Santoso einsetzte, kam Punter Joseph Charlton aufs Feld und puntete den Ball an die 15 Yard Linie. Statistisch gesehen war diese Entscheidung die schlechteste.

Die Stats der Defense

Overall: 252Yards (Platz 4) und -0,16Epa/Play (Platz 4 / negativ ist bei der Defense gut)

Passing: 207Yards (Platz 8) und -0,12Epa/Play (Platz 6)

Rushing: 45Yards (Platz 2) und -0,26Epa/Play (Platz 8)

Wer konnte in der Defense überzeugen?

Der Pass Rush entschied fast von selbst das Spiel. Dabei waren nicht unbedingt die Spieler die Stars, welche natürlich trotzdem auch alle gute spielten. Brian Burns und Haason Reddick gewannen einige ihrer direkten Duelle gegen die OLiner und auch aus der Mitte erzeugten Derrick Brown, DaQuon Jones und Co. viel Druck. Betrachtet man allerdings nur die Win-Rates der einzelnen Spieler, fällt auf, dass die gar nicht so viel höher ausfallen als in den vergangenen Spielen. Natürlich war die DLine überlegen, aber der eigentliche Star war der Defensive Coordinator Phil Snow.

Die neu zusammengestellte Jets OLine und der Rookie Quarterback Zach Wilson waren oft extrem überfordert. Die Pass Rush Konzepte der Panthers waren immer unterschiedlich. Spieler aus der DLine gingen direkt nach dem Snap des Centers in Coverage und dafür täuschten andere Defender an, in Coverage zu gehen, um dann aber doch Jagd auf den Quarterback zu machen.

Die Jets hatten dagegen kein Konzept. Selbst noch einige Momente nach dem Snap ihres Centers wussten sie nicht, welche Spieler in Coverage gehen würden und welche als Pass Rusher agieren. Für einen Rookie Quarterback war es quasi unmöglich, dies vor dem Snap herauszufinden. Zumal es auch sein erstes Spiel überhaupt in der NFL war.

Als Resultat stimmte bei der New Yorker OLine die Zuteilung nicht. Pass Rusher hatten so keinen Gegenspieler mehr und konnten ungeblockt zum Quarterback laufen. Die Ausbeute von 6 Sacks geht somit größtenteils auf das Konto von Phil Snow.

Nicht unerwähnt bleiben darf zudem die gute Leistung gegen den Lauf. Zwar machte Shaq Thompson, der ansonsten ein herausragendes Spiel hatte, gegen Ende ein paar Mal den Weg nicht zu und so hatte der Running Back der Jets doch nochmal eine freie Bahn, doch in der Regel war die Run Defense extrem stark und konnte den Gegner immer früh stoppen.

Wo waren die Schwachstellen in der Defense?

Wenn bei den Jets was funktionierte, dann über die Receiver. Jeremy Chinn und Donte Jackson hatten beide Aktionen, bei denen sie einen Pass Breakup hatten und somit für einen Incomplete Pass sorgten. Jedoch liefen sie bei einigen Aktionen dann doch den Receivern Corey Davis und Denzel Mims hinterher. Das war in diesem Spiel kein großes Problem, denn der Pass Rush entschied quasi allein das Spiel, aber die Coverage könnte eine Schwäche der Panthers werden, da sich nun mit Myles Hartsfield ein weiterer Spieler verletzt hat.

Wie fällt das Fazit aus?

Der erste Sieg ist in den Büchern. Natürlich waren es „nur“ die Jets, aber selbst die mussten die Panthers erstmal in der Art und Weise besiegen. Der Pass Rush profitierte sehr von der Schwäche auf der Gegenseite. Bei stärkerem Gegner wird es wahrscheinlich einen anderen Verlauf geben, doch eine gewisse Dominanz sollte die DLine auch im Laufe der Saison behalten.

Wie sich die Offense und das Play-Calling darum entwickelt, wird sich zeigen. Brady machte aus diesem Spiel eine McCaffrey Show. Gerade in der zweiten Halbzeit schien es so, als wäre das der einzige Plan und dementsprechend machte die Offense auch kaum noch Punkte. Man muss dabei aber auch den Spielverlauf betrachten. Carolina ging mit 16 Punkten Vorsprung aus der Halbzeit und musste die Führung nur verwalten. Es kann durchaus sein, dass in Zukunft wieder mehr Optionen, auch in der Offense, zu sehen sind. Das zweite Quarter macht da schon mal Hoffnung.

 

Quellen: rbsdm.com  espn.com

Bildquelle: panthers.com

 

 

Einige Trades, noch mehr Talente! Panthers sorgen für Verstärkung und Unterhaltung in den „late rounds“!

Der Draft 2021 steht in den Geschichtsbüchern. Unser Round 1 Pick wurde bereits in einem separaten Beitrag vorgestellt. Mit ein wenig Verspätung wollen wir es uns aber nicht nehmen lassen, euch auch noch unsere anderen Rookies kurz vorzustellen:

Runde 2 Pick 59: Terrace Marshall Jr. , WR, LSU

Daten

Geburtsdatum: 9. Juni 2000 (20 Jahre)
Größe: 1,91m
Gewicht: 91 kg

Stats

2018: 12 Rec, 192 Yards, 0 TDs
2019: 46Rec, 671 Yards, 13 TDs
2020: 48 Rec, 731 Yards, 10 TDs

Einschätzung

Nachdem Terrace Marshall Jr, im Jahre 2019 noch im Schatten von Ja´Marr Chase und Justin Jefferson stand, konnte er sich 2020 in das Blickfeld der NFL-Scouts spielen. In sieben Spielen erzielte er im Durchschnitt mehr als 100 Receiving-Yards pro Spiel und konnte zudem zum zweiten Mal in Folge eine zweistellige Anzahl an Touchdowns erzeugen. Marshall ist ein vielseitiger Receiver, der sich sowohl im Slot bewährt hat, aber auch alle Ebenen des Feldes mit Beständigkeit angreift. Zudem bietet er eine gute Größe und Athletik. Zusätzlich ist er stark nach dem „Run after Catch“ und bietet eine super Route-Running-Fähigkeit.

Zwar hatte er 2020 auch einige kleinere Drop-Probleme und hat erst ein volles Jahr als Starter hinter sich, dennoch bietet er so viel Potenzial, dass man bei diesen Punkten keine Bedenken haben braucht.

Runde 3 Pick 70: Brady Christensen, OT, BYU

Daten

Geburtsdatum: 27. September 1996 (24 Jahre)
Größe: 1,98m
Gewicht: 136 kg

Einschätzung

Brady Christensen startete für drei Jahre bei BYU, ehe er eine zweijährige LDS-Mission in Neuseeland absolviert hatte. Im letzten Jahr erzielte er die beste Note eines Tackles in der PFF-Bewertungsära und übertraf dabei sogar Penei Sewell 2019. In etwas mehr als 1.400 Karriere-Pass-Pro-Snaps ließ Christensen nur drei Sacks und zwei Hurries zu. Hierbei zeigte er gutes technisches Geschick und starke Hände. Auch beim Pro-Day konnte er die Scouts überzeugen und konnte den längsten Weitsprung (3,1m) eines OT-Athleten jemals erzielen.

Das größte Problem sind seine kurzen Arme, mit denen er Probleme gegen Long Ends bekommen könnte. Ob er den Left Tackle Spot der Panthers einnehmen kann, bleibt abzuwarten. Einige vermuten, dass er langfristig eher den Job des Left Guards übernehmen wird.

Runde 3 Pick 83: Tommy Tremble, TE, Notre Dame

Daten

Geburtsdatum: 02. Juni 2000 (20 Jahre)
Größe: 1,93m
Gewicht: 113 kg

Stats

2018: keine Spielzeit bekommen
2019: 16 Rec, 183 Yards, 4 TD
2020: 19 Rec, 218 Yards, 0 TD

Einschätzung

Die Panthers haben mit Chris Manhertz einen der besten Blocking Tight Ends der Liga in der Free Agency verloren. Tommy Tremble ist eher Blocker als der Receiving Tight End, was auch die Zahlen unterstreichen, sodass er in erster Linie Manhertz ersetzen soll. Tremble ist jedoch der kantige Typ von Spieler, den Rhule an der Front sehen will und zusätzlich Upside auch im Passspiel mitbringt. Hierbei ist vor allem hervorzuheben, dass Tremble ein super Athlet ist, der auch über die nötige Schnelligkeit und Beweglichkeit verfügt, um die Rolle als Passempfänger erfüllen zu können.

Wie bereits erwähnt, war er im College vor allem als Blocking- Thight End im Einsatz und hat dort gute Arbeit geleistet. Hierbei konnte er die Verteidiger aus dem Spiel nehmen und arbeitete bis zum Ende des Spielzugs. Auch als Receiver arbeitete er immer weiter daran, seine Fähigkeiten auszubauen und setzte zunehmend seine Reichweite und seinen Körper dominanter ein, um den Verteidiger abzuschirmen und so den Catch zu machen.

Jedoch wurde Tremble bei Notre Dame eher als Rotations-Tight End eingesetzt und war kein konstanter Starter. Zudem hat er noch deutliche Defizite als Route-Runner.

Runde 4 Pick 126: Chuba Hubbard, RB, Oklahoma State

Daten

Geburtsdatum: 11. Juni 1999 (21 Jahre)
Größe: 1,83m
Gewicht: 94 kg

Stats

2018: 124 Att, 740 Yards, 7 TDs
2019: 328 Att, 2094 Yards, 21 TDs
2020: 133 Att, 625 Yards, 5 TDs

Einschätzung

In seinen letzten beiden Highschool-Jahren erlief Chuba Hubbard bereits 5.308 Yards und 63 Touchdowns. Auch bei Oklahoma-State ging er als eine der besten Runningbacks in die Schulgeschichte ein. Hubbard ist ein geduldiger und selbstbewusster Läufer. Er besitzt einen niedrigen Schwerpunkt und schafft es, dank seiner guten Athletik, auch kleine Räume effektiv zu nutzen.

Seine größte Schwäche ist das Passspiel, da er hier nicht immer die zuverlässigsten Hände hatte. Zudem hat er auch noch Probleme, bei einem Pass-Spielzug zu blocken. Sicherlich kann er für die nötige Entlastung von Christian McCaffrey und eine physischere Komponente des Laufspiels sorgen.

Runde 5 Pick 158: Daviyon Nixon, DT, Iowa

Daten

Geburtsdatum: 13. Dezember 1998 (22 Jahre)
Größe: 1,90m
Gewicht: 138 kg

Stats

2019: 29 Tackles, 3 Sacks, 0 INT
2020: 45 Rec, 5,5 Sacks, 1 INT, 1 TD

Einschätzung

Daviyon Nixon besitzt eine sehr gute Sprungkraft und springt aus seiner Position heraus, um Lücken zu reißen und Chaos im Backfield zu verursachen. Nach einer durchschnittlichen Saison im Jahre 2019, konnte er sich im Jahr 2020 in das Blickfeld der NFL-Scouts spielen. Nixon ist explosiv nach dem Snap, feuert seine Hände in die Blocker und gibt keinen Zentimeter an den Gegner ab. Zudem bewegt er sich flüssig und kann die Blocker mit seitlichen Bewegungen sehr gut beschäftigen.

Leider fehlt es ihm etwas an Masse und er ist bisher kein Defensive Tackle, der die Pocket zum zusammenbrechen bringt oder den Gegner von seiner Line wegdrücken kann. Außerdem hat er bisher nur ein einziges Jahr mit großen Leistungen auf dem College zu verschreiben. Auf lange Sicht kann er sich den Spot neben Derrick Brown durchaus verdienen.

Runde 5 Pick 166: Keith Taylor, CB, Washington

Daten

Geburtsdatum: 20. November 1998 (22 Jahre)
Größe: 1,88m
Gewicht: 84 kg

Stats

2018: 10 Tackles, 3 Passes Defended, 0 INT
2019: 38 Tackles, 5 Passes Defended, 0 INT
2020: 7 Tackles, 1 Passes Defended, 0 INT

Einschätzung

Keith Taylor ist primär ein Outside-Corner, der aber in manchen Spielsituationen aber auch schon nach innen gewechselt ist. Im Laufspiel ist er ein williger, sicherer Tackler. Zudem lässt er wenig Yards nach dem Catch zu und kann seine Länge gut in der Press-Coverage einsetzen. Beim Senior Bowl lieferte er wohl eine tolle Trainingswoche ab, welche vielleicht Coach Rhule auf ihn aufmerksam gemacht hat. Probleme hat Keith Taylor aber noch bei seiner Technik und er muss konsequenter die Spielzüge mit dem Rücken zum Ball durchziehen.

Runde 6 Pick 193: Deonte Brown, OG, Alabama

Daten

Größe: 1,93m
Gewicht: 159 kg

Einschätzung

Deonte Brown hat in 24 von 46 Spielen seiner Karriere gestartet. Er besitzt einen kräftigen und breiten Körperbau mit einer überdurchschnittlichen Stärke am Angriffspunkt. Als Laufblocker ist er sehr effektiv, zeigt ein hohes Maß an Kraft, Aufmerksamkeit und Aggressivität. Da er in der Lage ist, seinen Verteidiger zu bewegen und dadurch Lücken schaffen kann, eignet er sich besonders gut für ein man/power-based blocking scheme. In der Pass-Verteidigung ist er in Slide – oder Man- Protections sehr effektiv und hat in Einzelblocksituationen die nötige Fußschnelligkeit, um den Bewegungen der Defense standzuhalten.

Brown muss noch lernen, bei den Spielzügen konstanter zu werden und an seinen Blocks festzuhalten. Zudem hat er Probleme, wenn er seine Hände nicht direkt an seinem Ziel anbringen kann, dass er in solchen Momenten verwirrt wirkt. Wird er von seinem Verteidiger geschlagen, so ist es aufgrund seiner körperlichen Voraussetzungen schwierig, ihn zu verfolgen.

Runde 6 Pick 204: Shi Smith, WR, South Carolina

Daten

Geburtsdatum: 26. Oktober 1998 (22 Jahre)
Größe: 1,78m
Gewicht: 86 kg

Stats

2018: 45 Rec, 673 Yards, 4 TD
2019: 43 Rec, 489 Yards, 2 TD
2020: 57 Rec, 633 Yards, 4 TD

Einschätzung

Ein recht kleiner Receiver mit sehr solider Athletik und seinem besten Trait: Dem Timing. Gerade bei Jump Balls oder Contested Catches überzeugt er damit, dass er im richtigen Moment am höchsten Punkt steht, spät seine Hände zeigt und einfach ein gutes Gefühl dafür hat, wann der Ball bei ihm ankommt. Das mag erstmal einfach klingen, ist aber für viele Receiver schwierig. Gerade beim Release ist er recht explosiv und hat einen guten Schritt aus dem Break heraus. Allerdings muss der 22-Jährige als Route Runner noch besser werden, konstanter den Ball fangen und an funktionaler Stärke zulegen.

Runde 6 Pick 222: Thomas Fletcher, LS, Alabama

Daten

Größe: 1,85m
Gewicht: 105 kg

Einschätzung

Der bisherige Long-Snapper der Carolina Panther JJ Jansen ist inzwischen auch schon 35 Jahre alt, weshalb mit diesem Pick wohl der jüngere Nachfolger von Jansen verpflichtet wurde. Zudem sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Panthers bei einer Entlassung von Jansen ca. 1 Mio Cap-Space einsparen könnte. Ein weiteres Highlight dieses Picks ist das Telefonat zwischen Fletcher und Rhule. Bei Thomas Fletcher spürt man einfach die Freude, Motivation und Dankbarkeit, für die Panthers spielen zu dürfen.

Runde 7 Pick 232: Phil Hoskins, DT, Kentucky

Daten

Größe: 1,98m
Gewicht: 142 kg

Stats

2018: 21 Tackles, 3 Sacks, 0 INT
2020: 30 Tackles, 1 Sack, 1 INT

Einschätzung

Von insgesamt 31 Karrierespielen kam Phil Hoskins bei 11 Spielen als Starter zum Einsatz. Nachdem er 2019 verletzungsbedingt verpasst hatte, erhielt er eine Ausnahmegenehmigung für eine 6th Year Extension, um 2020 spielen zu dürfen. Diese Chance nutze Hoskins und beendete die Saison mit 30 Tackles, 4 Tackles for Loss, fünf QB-Hurries und einer Interception.

Phil Hoskins hatte einige Schulter-Operationen, welche beim Pro-Day zum Gespräch wurden, nachdem er nur 20 Wiederholungen beim Bankdrücken geschafft hatte. Er hat zudem Probleme beim Einsatz seiner Hände.

 

Bildquelle: lsutigerswire.usatoday.com; profootballnetwork.com; sportshub.cbsistatic.com; bleacherreport.net; s3media.247sports.com; cdn.vox-cdn.com, theriotreport.com

Quelle: thedraftnetwork.com; nbcsports.com; espn.com

Top Athlet mit Siegermentalität: Panthers picken Jaycee Horn in der ersten Runde

In der ersten Runde des 2021er Drafts haben die Panthers an Stelle 8 neuen Spieler geholt: Jaycee Horn. Wer ist er? Was zeichnet ihn aus und warum haben die Panthers ihn gepickt? Wir wollen euch das neue Mitglied der Thieves Avenue kurz vorstellen und darauf eingehen, wie er zu den Panthers passt.

Jaycee Horn

  • Cornerback, South Carolina
  • 6’1“ (1,85m) 205lbs (93kg)
  • 21 Jahre alt (26.11.1999)
  • 2020 stats: 7 Spiele; 16 Tackles; 2 Interceptions; 6 abgewährte Pässe

Jaycee Horn ist der jüngste Sohn des ehemaligen NFL Wide Receivers Joe Horn. Joe Horn ist ein viermaliger Pro Bowler, der insgesamt 12 Saisons in der NFL gespielt hat, 6 davon bei den Saints. Somit ist er den Panthers kein Unbekannter. Dadurch, dass Jaycee in Georgia zur High School gegangen ist und seine Collegezeit in South Carolina absolviert hat, kann man ihn als „Homegrown“ bezeichnen.


Stärken

Man Coverage

Bereits zu Beginn des Draft Prozesses wurde Horn von vielen Experten als bester „Man to Man“-Cornerback dieses Draftjahrgangs bezeichnet. Dies belegt er auf seinem Collegetape eindrucksvoll. In der letzten Saison hat er lediglich 8 angekommene Pässe, bei 239 Snaps in Pass-Coverage, zugelassen.

Auch in seinen vorherigen Jahren war er ein herausragender Man-Corner, der in seiner gesamten Collegekarriere (30 Spiele) lediglich ein (!) Spiel hatte, in dem ein Receiver mehr als 50 Yards gegen ihn erreicht hat. Das war mit 60 Yards kein geringerer als DeVonta Smith, der 2020 die „Heisman Trophy“gewann. Diese Statistik ist noch beeindruckender, wenn man sich die Liste der Spieler ansieht, gegen die Horn unter anderem gespielt hat: AJ Brown, Kyle Pitts, Jaylen Waddle, Jerry Jeudy, Henry Ruggs, Elijah Moore, Justyn Ross, Van Jefferson, Terrace Marshal Jr.

Er hat somit seine Collegezeit damit verbracht, gegen (zukünftige) NFL Receiver zu spielen und hat diese größtenteils dominiert. Vor allem in Press-Coverage ist er unfassbar stark, weswegen auch von Experten teilweise Vergleiche zu Jalen Ramsey gezogen werden. Ein NFL Experte hat diesbezüglich gesagt, dass sobald er die Hände an den Receiver bekommen hat, der Spielzug quasi vorbei war.

Athletik

Eine Sache, die bei Horn besonders heraussticht und die ihn vor die restlichen Cornerbacks dieses Jahrgangs stellt, ist seine Athletik. Er bringt die perfekten Maße für einen Cornerback mit, um gegen jegliche Gegenspielertypen zu bestehen. Bei den Pro Day Messungen hat er mit einem Relative Athletic Score von 9,99 aus möglichen 10,00 den zweitbesten Wert ALLER 1790 Cornerbacks, die seit 1987 getestet wurden. Bei dem RAS handelt es sich um ein Punktesystem, das zum einen die körperlichen Gegebenheiten (Größe, Gewicht, Armlänge, etc.) als auch die getesteten Werte (Sprint, Weit-, Hochsprung, etc.) zusammenfasst. Anhand dieser Werte kann man somit sagen, dass Horn die Blaupause eines Cornerbacks ist. Folglich bringt er alles mit, um einer der besten Cornerbacks der Liga zu werden.

Mentalität

Eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Qualität von Horn ist seine Mentalität. Sobald er den Platz betritt, will er gegen den besten Spieler des Gegners spielen. Er sucht immer das schwerste Matchup und will somit allen zeigen, dass er der beste Spieler auf dem Platz ist. Zudem will er seine Gegner nicht nur physisch dominieren, sondern ist auch noch ein klassischer Trash Talker. Horn bringt eine klassische „Alpha Dog“ Mentalität auf den Platz, die auch auf seine Mitspieler überspringt.

Zusätzlich ist er nie mit seinem Spiel zufrieden und will sich immer verbessern. Bei der Betrachtung seines Tapes fällt auf, dass er in der 2019er Saison noch technische Fehler und Unkonzentriertheiten in seinem Spiel hatte. In der letzten Saison hingegen hat er genau diese Fehler ausgearbeitet und sich in diesen Aspekten verbessert. Man sieht somit, dass er immer besser geworden ist und mit seiner Entwicklung noch nicht am Ende ist.

Schwächen

Seine Schwachpunkte kann man hingegen in zwei klaren Punkten zusammenfassen. Zum einen sind es die Fragezeichen mit seiner Schemeflexibilität. Auf dem College wurde er fast ausschließlich in Man Coverage eingesetzt, folglich gibt es wenig Material von ihm in Zone Coverage. Die Panthers haben zwar gesagt, dass sie mehr Man-Coverage spielen wollen, jedoch spielen selbst die Man-lastigsten Defenses noch fast zur Hälfte Zone.

Zum anderen sind es die „Probleme“ mit seinen Händen. Er ist ein Corner, der den Kontakt mit den Receiver liebt und sucht. Im College sind die Regeln, was Pass Interference und Holding angeht, lockerer als in der NFL. Somit wird er gerade zu Beginn seiner Karriere vermutlich relativ viele Flaggen wegen seiner „grabbyness“ kassieren.

Wie passt er zu den Panthers?

Die Cornerbackposition ist seit dem Abgang von Norman eine Baustelle gewesen, die allerdings mit Horn jetzt geschlossen sein könnte. Phil Snow hat im letzten Jahr bemängelt, dass vor allem bei dritten Versuchen die Möglichkeiten gefehlt haben, Man zu spielen. Durch die enormen Man-Cover Qualitäten gibt er der Panthers Defense noch mehr Freiheiten, die Coverages zu mixen. Infolgedessen auch die Möglichkeit, mehr Press-Coverage zu spielen, nachdem sie in der letzten Saison eines der Teams waren, die am wenigsten Press gespielt haben.

Generell können die Panthers in der Defense mit Horn noch unberechenbarer sein. Mit seinen Qualitäten kann er den Top Receiver der Gegner in Man-Coverage aus dem Spiel nehmen, während die restliche Defense in Zone Coverage agiert. Dies ist exakt die Freiheit, weshalb die Rams Defense im letzten Jahr so stark war. Auch bei ihnen hat der Top Corner (Ramsey) oft den Nummer 1 Receiver in Man-Coverage verteidigt, während der Rest in Zone spielte.

Es ist enorm wichtig, dass die Defense schwer zu lesen und dadurch unberechenbar ist. Demzufolge ist die Coverage essenziell und hilft auch den Pass-Rushern, wenn der Quaterback den Ball länger halten muss. Außerdem ist es sehr von Belangen, dass man Cornerbacks im Team hat, die gegen die großen, physisch starken Receiver der NFC South bestehen können.

 

Bildquellen:

www.pantherwire.usatoday.com

Quellen:

www.youtube.com

www. thedraftnetwork.com

www.profootballnetwork.com

www.pff.com

Day 3 Prospects: Potenzielle Picks der Panthers am dritten Tag des Drafts

Vorwort

Auch für die potenziellen Picks der Panthers an Tag 3 des Drafts hat sich Julian die Zeit genommen, die Redaktion zu unterstützen. Er ist Panthers Fan und Betreiber des Podcasts „Saturday Kickoff“ und beschäftigt sich, wie der Name schon vermuten lässt, mit College Football. Diese Kombination ist prädestiniert dafür, seine Sicht der Dinge im Hinblick auf den Draft in diesem Rahmen kundzutun. Vielen Dank nochmal für deine Mitarbeit!

Julians Day 3 Prospects:

Auch an Tag 3 des NFL Draft gibt es noch viele Möglichkeiten, Rookies mit viel Value zu bekommen. Natürlich sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass diese wirklich erfolgreich werden. Doch wir sehen jedes Jahr wieder Spieler, die sich zu sehr erfolgreichen Karrieren aufmachen. 

Die Panthers picken aktuell noch an 113, 151, 191, 193 und 222. Damit haben sie keinen Siebtrundenpick, jedoch drei Auswahlmöglichkeiten in Runde sechs.

An dieser Stelle präsentiere ich euch noch einige weitere Prospects. Die Auswahl an Spielern ist aber natürlich so groß, dass wir überhaupt kein Gefühl dafür haben, wen Carolina am Ende wirklich auswählen wird.

Frank Darby, Wide Receiver, Arizona State

  • Redshirt Senior, 6-0, 201

Frank Darby sollte nach dem Abgang von Brandon Aiyuk in die NFL die Rolle als Nummer eins in der Offense übernehmen. Am Ende war es für Arizona State und die gesamte Confererence eine merkwürdige Saison. Als recht alter Rookie sollte er aber zumindest mit einem hohen Floor in die Liga kommen.

Seine große Stärke ist das Ball Tracking. Mit über 20 Yards per Catch zeigt er immer wieder, dass er als Zielpunkt für tiefe Pässe ganz wichtig sein kann. Dabei schützt er den Catch Point sehr gut und positioniert sich ideal. Sein Speed baut sich eher mit der Distanz auf, ich würde ihn also nicht als explosiv einstufen. Viel mehr kommt Darby über Fußarbeit und das Verständnis von Leverage.

Am Ende wird sein NFL Erfolg davon abhängen, ob er die Drops in den Griff bekommt und wie sich sein Route Running entwickelt. Das ist nämlich unterdurchschnittlich und alleine mit Speed wird er nicht konstant separieren.  

Jacob Harris, Wide Receiver/Tight End, Central Florida

  • Redshirt Senior, 6-5, 219

Jacob Harris ist eine der großen Wildcards des Drafts und das bedeutet auch, dass wir keine Ahnung haben, wann er vom Board gehen wird. Mit seiner Größe ist er ein Hybrid, der auch als Tight End spannend sein könnte. Bisher war er für UCF aber als Wide Receiver unterwegs. Beim Draft wird er bereits 24 Jahre alt sein, hat aber noch immer viel Entwicklungsspielraum. Denn: Er wollte erst als Fußballer seine Universitätskarriere starten und kam spät zum Football. Vor seinem Senior-Jahr in der High School hat er noch nie Football gespielt. Da müsste er dann 17 Jahre alt gewesen sein.

Als Spieler ist er recht leicht zu beschreiben: Er hat eine starke Size und tolle Athletik. Sowohl sein Speed, als auch die Sprungkraft sind hervorragend. Immer wieder hat Harris zeigen können, dass er die Körperkontrolle hat, um physisch am Catch Point zu gewinnen. Doch generell ist er als Entwicklungsspieler einzustufen. Seine Technik im Route Running braucht noch Zeit und sein gesamtes Spiel ist noch recht roh.

Shi Smith, Wide Receiver, South Carolina

  • Senior, 5-9, 186

Ein recht kleiner Receiver mit sehr solider Athletik und seinem besten Trait: Dem Timing. Gerade bei Jump Balls oder Contested Catches überzeugt er damit, dass er im richtigen Moment am höchsten Punkt steht, spät seine Hände zeigt und einfach ein gutes Gefühl dafür hat, wann der Ball bei ihm ankommt. Das mag erstmal einfach klingen, ist aber für viele Receiver schwierig.

Gerade beim Release ist er recht explosiv und hat einen guten Schritt aus dem Break heraus. Allerdings muss der 22-Jährige als Route Runner noch besser werden, konstanter den Ball fangen und an funktionaler Stärke zulegen.

Letztendlich dürfte man Smith noch recht spät bekommen (wobei es natürlich bei vielen Receivern nicht wirklich klar ist, wann sie gedraftet werden) und er könnte recht schnell eine gute Slot-Option werden.

Benjamin St-Juste, Cornerback, Minnesota

  • Redshirt Junior, 6-3, 202

Ein ehemaliger Hockey-Spieler, der aus Kanada stammt und erst mit 17 Jahren angefangen hat, Englisch zu sprechen. In seiner Rookie Saison wird er bereits 24 Jahre alt sein und damit ist seine Upside sicherlich limitiert. Die Kombination aus zumindest guter Athletik und toller Länge macht ihn jedoch zu einem hervorragendem Press-Man oder Cover 3 Cornerback.

Seine Movement Skills sind für die Größe ganz gut, aber natürlich darf man gerade bei den Richtungswechseln und Transitions nicht zu viel erwarten. Seine Instinkte in Bezug auf Route Kombinationen sind noch ausbaufähig und er ist teilweise zu grabby, was zu Penalties führt.

St-Juste ist ein spannendes Prospect mit Upside, für die mittleren Runden im richtigen Scheme. Im Gegensatz zu anderen Spielern, die höher gehen sollten, wird er aber im falschen Scheme große Probleme bekommen.

Trey Smith, Guard, Tennessee

  • Senior, 6-5, 321

Aus der High School heraus galt Trey Smith als einer der besten Guards der Nation. Nach einer soliden Karriere am College dürfte er nun zwischen Runde drei und fünf gedraftet werden.

Der 21-Jährige konnte viel Erfahrung auf Left Tackle und Left Guard sammeln. Seine Armlänge ist im Vergleich zur diesjährigen Offensive Line-Klasse sogar okay, aber seine Zukunft ist die Interior Offensive Line. Er spielt mit wirklich guter Power, hat starke Hände und der Anchor ist überdurchschnittlich. Allgemein wird er nur selten durch reine Stärke übermannt werden.

Allerdings ist er viel zu unkonstant, möchte zu häufig den finalen Block setzen, anstatt solide zu spielen und mit besserer Intelligenz zu agieren. Er wird kein wirklicher Faktor „on the move“ sein, da seine Fußarbeit, die steifen Hüften und das Timing nicht auf dem notwendigen Level ist. Trey Smith bringt ein gewisses Risiko mit, denn er hat tolle physische Skills, doch seine Schwächen könnten ihn auch schnell zu einem Karriere Backup werden lassen.

Tony Fields II, Linebacker, West Virginia

  • Senior, 6-0, 222

Tony Fields II fliegt noch etwas unter dem Radar. Gerade in einer modernen Linebacker-Rolle mag ich ihn aber sehr gerne. Er bringt als Cover Linebacker gute Athletik und Movement Skills mit. Kombiniert man das mit seinem hohen Football IQ und der kontrollierten Spielweise, kommt man mindestens zu einem guten Weakside-Linebacker bei Passing Downs.

Allerdings kann er mit seiner Range auch gerade im offenen Space auch gegen den Run gut aussehen. Allerdings fehlt es bei ihm etwas an der Size und Physis, um wirklich hoch gedraftet zu werden. Außerdem wünsche ich mir, dass er sich in Coverage noch weniger auf den Quarterback fokussiert. Dadurch hat er nämlich teilweise mal kleine Aussetzer.

Shemar Jean-Charles, Cornerback/Safety, Appalachian State

  • Redshirt Senior, 5-10, 184

Ein spannendes Cornerback Prospect, das ganz in der Nähe gespielt hat. Bei Appalachian State war Jean-Charles zwei Jahre lang als Starting Outside Cornerback unterwegs. In der 2020 Saison hatte er mit 17 Passes Defended den besten Wert im College Football. Außerdem kann er in den vergangenen zwei Jahren mit 22,6 Prozent die beste Incompletion Rate im gesamten CFB aufweisen.

Als Spieler hat er nicht die prototypische Größe oder Athletik. Allerdings gewinnt er mit guter Awareness, analysiert Routen-Kombinationen schnell und spielt für seine Größe sehr aggressiv. Die Play Strength wird ihm aber trotzdem fehlen und er verursacht einfach zu viele Penalties. Daran muss er arbeiten.

Cade Johnson, Wide Receiver, South Dakota State

  • Redshirt Senior, 5-10, 184

Cade Johnson hat in der deutschen Draft-Community schon durchaus Fans gewonnen und das ist auch berechtigt. Zwar hat der 23-Jährige nicht zwingend die Größe oder Physis um als Outside Receiver zu gewinnen, doch im Slot sollte es mit ihm sehr spannend werden.

Seine Athletik ist durchaus gut, das Route Running ist überdurchschnittlich und trotz des schmalen Frames kann er Pässe mit Kontakt über die Mitte fangen. Sein Release ist besser als man es vielleicht erstmal erwartet und bei Jet Sweeps und Endarounds könnte man mit ihm sicherlich für Überraschungsmomente sorgen.

Johnson kam erst als Walk-on zu seinem Team, das nur in der „zweiten“ College Football-Liga spielt. Er musste also erst für die Uni bezahlen und erarbeitete sich das Stipendium. Dass er es mit dem Start nun in die NFL schaffen wird, spricht von einer tollen Arbeitsmoral.

Christian Uphoff, Safety, Illinois State

  • Redshirt Senior, 6-2, 209

Auch Christian Uphoff kommt nicht aus der höchsten Klasse im College Football, spielt aber trotzdem auf einem hohen Niveau. Und nein, er kommt nicht aus Deutschland. Er wurde im Staat Washington im Nordwesten der USA geboren.

Mit seinen 6-2 gehört er zu den größeren Safeties und die Mischung aus Länge und Speed ist eher selten. Der 23-Jährige bewegt sich durchaus flüssig, kann Slot Receiver zumindest mal vertikal covern und überzeugt mit seinen Ballskills.

Grundsätzlich ist er vielseitig einsetzbar. Man kann ihn mal aus dem Slot oder Box Safety zum Blitzen, aber auch mit zwei hohen Safeties einsetzen. Seine Play Recognition muss sich noch verbessern, denn er hängt zu oft noch an den Augen des Quarterbacks. Die größte Schwäche ist jedoch sein Tackling. Dabei erwartet man bei einem Spieler seiner Statur gerade unter dem Aspekt mehr.

Josh Ball, Offensive Tackle, Marshall

  • Redshirt Senior, 6-7, 308

Josh Ball ist einer dieser schwierigen Fälle, da er viele spannende Traits mitbringt, es aber Off-Field massive Probleme gab. Durch einen Domestic Violence-Fall gegen seine damalige Ex-Freundin ist er als Sophomore von der Florida State suspendiert worden. Nach einem Jahr am Community College ging er dann zu Marshall.

Als Spieler bringt Ball tolle Maße mit. Gerade die Armlänge von 35-inch ist ideal. Gerade in dieser Draft Klasse ist das selten. Er hat die Athletik und die Fußarbeit, um den Edge zu blocken, kommt schnell vom Snap weg und spielt kontrolliert. Beim Hand Placement gibt es noch einiges zu tun und die Overextension fällt leider immer wieder negativ auf.

Am Ende wird sein Draftspot stark von den Off-Field-Geschichten abhängen. Rein sportlich gesehen wäre er an Tag drei ein Steal, denn er hat alleine durch seine Maße und die Athletik schon große Upside.

Falls ihr weitere Fragen zur NFL Draft oder bestimmten Prospects habt, meldet euch gerne auf Twitter bei mir (@julianbarsch) oder schreibt uns auf Instagram (@saturdaykick).

 

Quellen: Panthers.com, theathletic.com, pff.com

Bildquellen: kentuckysportsradio.com, herosports.com, profootballnetwork.com

O-Liner gegen Wide Receiver: Wer hat die größere Wertigkeit für den Draft?

Der Draft 2021 rückt immer näher. Die Gerüchteküche brodelt und in den Foren werden sich immer mehr Gedanken gemacht. Größtes Thema dabei ist oftmals der erste Pick eines Teams. Bei den Panthers ist dieses Thema umso spannender, da der First Round Pick an achter Stelle ist und das Team somit eine wirklich große Chance hat, einen Elite-Spieler für die Zukunft zu gewinnen.

Für die meisten ist klar, dass an achter Stelle ein Offensive Tackle geholt werden muss. Die Panthers haben dort eine schwach besetzte Position und mit Rashawn Slater oder Penei Sewell fallen dort vielleicht extrem talentierte Spieler hin.

Eine andere Herangehensweise bei der Auswahl des Prospects

Für mich als Autor ist die Entscheidung dagegen nicht ganz so eindeutig. Einerseits liegt das daran, dass mir die Strategie „Draft nach Need“ nicht gefällt. Browns GM Andrew Berry gab zuletzt ein gutes Statement dazu ab, indem er sagte, dass die Needs von heute nicht die gleichen von morgen sein werden. Diese Taktik wirkt für mich vielversprechender, denn für die Zukunft ist es wahrscheinlich wichtiger, dass ein Team auf den wichtigen Positionen gut besetzt ist und nicht nur auf den Positionen, auf denen man Jahre zuvor ein Need hatte.

Damit stellt sich aber die Frage, was die wichtigen Positionen sind. Besonders in der Offense gibt es mehrere Philosophien. Viele GMs wollen die Offense von der Line aufbauen und viele Ressourcen dort investieren.

Ich werde in diesem Kommentar ein bisschen darauf eingehen und einen Vergleich zu der Wide Receiver Position ziehen. Gerade in Bezug auf die Draftstrategie versuche ich darzustellen, wie man mithilfe analytischer Methoden zu etwas unterschiedlichen Ergebnissen kommen könnte.

Einordnung mit PFF-WAR

Um den Einfluss eines einzelnen Spielers für das Team zu messen, wurden in der Vergangenheit mehrere Methoden ermittelt, um dies herauszufinden. Das Unternehmen Pro Football Focus hat genau zu diesem Thema die Metrik PFF-WAR (WAR steht für Wins above Replacement) entwickelt. Um diese zu erklären, muss man ein bisschen tiefer in das Thema eintauchen.

PFF ist damit bekannt geworden für jeden Spielzug, jeden Spieler mit einer Grade zu bewerten. Macht der Spieler ein Highlight-Play, so bekommt er die Grade +2 und bei einem absoluten Desaster im Play bekommt er die Grade -2. Bei der Benotung gibt es dazu auch Abstufungen in 0,5-er Schritten, sodass auch Grades wie -1,5 oder +0,5 möglich sind.

Mithilfe dieser Benotung kann auch ein Bezug auf den Einfluss eines Spielers genommen werden. Pro Football Focus bewertet nicht nur jeden Spieler, sondern hat auch immer das Ergebnis zu jedem Spielzug. Hat ein Spieler zum Beispiel andauernd eine +2-Benotung, doch das Team verbessert sich in diesen Spielzügen kaum bis gar nicht, wird der Einfluss dieses Spielers nicht so hoch sein wie der eines anderen Spielers.

Einen Referenzwert gibt es bei dieser Metrik auch. Stehen die ganze Zeit elf Spieler auf dem Platz, die einen PFF-WAR Wert von null haben, wird das Team am Ende der Saison im Schnitt einen Record von 3-13 haben.

Die Spieler mit dem PFF-WAR Wert von null gelten als durchschnittlich und sind austauschbar. Ein Spieler mit dem PFF-WAR Wert von 1 dagegen, würde im Schnitt allein das 3-13 Team um einen Sieg verbessern. (Die Beschreibung der Metrik ist hier sehr grob und soll lediglich zum Verständnis beitragen. Pro Football Focus hat natürlich PFF-WAR genauer erklärt)

Unterschiede zwischen OT und WR

Ich bin kein großer Fan davon, PFF-WAR wirklich ganz genau zu nehmen. Ein Spieler mit einem Wert von +2,2 hat nicht unbedingt einen größeren Einfluss als ein Spieler mit +2,1, doch gerade bei deutlicheren Unterschieden hat die Metrik eine gute Aussagekraft. Das ist besonders spannend, wenn man Spieler verschiedener Positionen vergleicht.

Gerade beim Vergleich von Offensive Tackle und Wide Receiver schrieb der „Sidelinereporter“ in seinem deutschsprachigen Blog einen spannenden Artikel. Der beste Receiver hat einen PFF-WAR Wert von circa +0,9. Der beste Tackle dagegen nur +0,4. Auch wenn man auf die nächstbesten Spieler der Position guckt, ist der Unterschied groß. Der fünftbeste Receiver hat noch einen WAR-Wert von +0,6, beim Tackle liegt dieser nur bei +0,3.

Es ist mittels PFF-WAR deutlich zu erkennen, dass die besten Receiver einen größeren Einfluss auf das Team haben als die Tackles. Doch was ist der Grund dafür?

Weshalb haben Wide Receiver größeren Einfluss?

Das Problem beim Einfluss eines Tackles besteht darin, dass er im Verbund mit anderen gut blocken muss. Die O-Line blockt als Einheit. Eine Schwachstelle kann aber schon dafür sorgen, dass der Quarterback öfter unter Druck gerät. Spielt ein guter Tackle in einer schwachen O-Line, wird diese trotzdem nicht gut abliefern. Der Einfluss des einzelnen Spielers ist dadurch nicht so groß.

Ein weiterer Punkt ist die Entwicklung des Football-Spiels. Das Passspiel wird in der NFL immer wichtiger, doch der Einfluss der O-Line ist im Laufspiel größer. Im Passspiel kontrolliert der Quarterback sehr oft selbst, wie stark er unter Druck gerät. Kann er offen werdende Routen schnell antizipieren, die Defense gut lesen und sich sicher in der Pocket bewegen, wird er weniger unter Druck stehen. Das führt dazu, dass O-Lines mit guten Pass Protection Werten nicht unbedingt dafür sorgen, dass ihr Quarterback weniger unter Druck ist als bei anderen Teams. Verantwortlich ist dafür oft der Quarterback selbst.

Ein Wide Receiver dagegen kann direkten Einfluss auf das Play des Quarterbacks haben. Läuft sich der Receiver schneller frei und ist offener, kann der Quarterback früher den Ball werfen. Auch wenn die Verbindung zwischen Receiver und Quarterback gut ist, kann der Quarterback unter Umständen früher antizipieren, wann der Receiver offen ist und auch früher den Ball werfen. Als einzelner Spieler hat der Receiver damit direkten Einfluss, dass der Quarterback weniger unter Druck steht. Auf den Draft betrachtet könnte das bedeuten, dass vielleicht Spieler wie Chase und Waddle eher dazu beitragen könnten, dass Sam Darnold weniger unter Druck stehen würde als Spieler wie Sewell oder Slater. Das klingt natürlich sehr paradox, da die O-Liner für das Blocken zuständig sind und die Receiver damit eigentlich nichts zu tun haben.

Rolle des Offensive Tackles grundsätzlich wichtig

Einen Einschub gibt es aber doch. Wir haben bisher nur die Top 30 Offensive Tackles betrachtet. Ein guter O-Linef hat vielleicht nicht so einen großen Einfluss wie ein guter Receiver, doch spielt auf OT eine absolute Graupe, kann dies zum großen Problem werden. Im Super Bowl spielten bei den Kansas City Chiefs auf Left Tackle ein Backup und auf Right Tackle ein Backup Guard. Beide Spieler waren nicht annähernd so gut wie ein Top 30 Tackle in der Liga und so wurde es für Quarterback Patrick Mahomes in diesem Spiel richtig ungemütlich.

Ist die Performance der O-Line irgendwann so schlecht, dass nicht mehr ein durchschnittliches Niveau erreicht werden kann, wird sich das auch auf das Ergebnis des Quarterbacks niederschlagen. Denn dieser kann dann selbst mit gutem Spiel zu oft unter Druck geraten. Ein schlechter Tackle hat demnach einen größeren negativen Einfluss als ein schlechter Receiver.

Ganz schlimm ist dabei natürlich die Kombination aus schlechter Pass Protection und schlechtem Quarterback. 2019 hatten die Panthers auf Left Tackle mit Darryl Williams und Greg Little zwei Spieler, die in dieser Saison nicht gut in Pass Protection waren. Auf der Quarterback-Position musste der junge Kyle Allen eingesetzt werden, woraufhin später sogar der noch schlechter aufspielende Will Grier zum Einsatz kam. Offensiv war die Saison gerade im Passing Game eine absolute Katastrophe. Die Panthers ließen natürlich mit dieser Kombination auch die meisten Sacks der Liga zu.

Insgesamt sollte das aber auch nicht zu einer Überreaktion führen. Eine schlechte Line sollte auf jeden Fall verbessert werden. Allerdings ist es nicht unbedingt notwendig gleich alle Ressourcen dafür auszugeben, eine der besten O-Lines zu kriegen. Denn wenn der Quarterback gut genug ist, ist der Einfluss zwischen einer überdurchschnittlichen und einer Elite O-Line nicht so groß wie viele vermuten würden.

Was spricht für einen OT?

Aufgrund der Ergebnisse mit PFF-WAR war für mich bei meinen Mock Drafts die Wahl zunächst recht klar. Mit dem achten Pick möchte ein Team einen besonderen Spieler haben, der über Jahre hinweg einen großen Einfluss hat. Da dieser bei einem Receiver in der Regel vielversprechender wäre, entschied ich mich für diese Position. Beim Fan-Mock der Dolphins fiel die Wahl auf Waddle, obwohl Sewell noch auf dem Board war. Auch beim Mock Draft 2.0 für den German Riot entschied ich mich für den Receiver von Alabama, obwohl ich die Chance hatte, Rashawn Slater zu picken. Eigentlich alles richtig gemacht, oder?

Ganz so einfach ist die Entscheidung dann doch nicht. Die Position des Offensive Tackles ist vielleicht nicht so einflussreich wie die der Receiver, doch trotzdem gehört sie zu den wichtigsten im Spiel. Die Trefferquote im Draft ist dabei sehr unterschiedlich. Tackles aus der ersten Runde werden oftmals über ihren Rookie Deal hinaus noch vom Team verlängert oder haben generell eher eine gute NFL-Karriere. Spieler aus späteren Runden dagegen sind nicht ganz so oft erfolgreich.

So stark ist der Unterschied bei den Receivern nicht, denn dort haben auch Spieler in den späteren Runden oftmals eine gute Karriere. Der Dropoff dort zwischen den Runden ist nicht ganz so stark.

Ein weiteres Problem ist der negative Einfluss eines Offensive Tackle. Ist der Spieler wirklich nicht NFL-tauglich und muss aber starten, kann das große Ausmaße auf die gesamte Offense haben. In diesem Draft haben die Panthers vielleicht die Chance, langfristig die Dienste von Penei Sewell oder Rashawn Slater zu sichern. Falls diese Spieler wirklich erfolgreich werden würden, hätten die Panthers langfristig eine Position in der O-Line stark besetzt und würden weniger in die Bredouille geraten, dort einen schwachen Spot in der Line zu haben (es kann natürlich auch zu Verletzungen kommen, wie zum Beispiel bei Mitchell Schwartz von den Kansas City Chiefs in der letzten Saison).

Sewell gewann bereits mit 19 Jahren die Outland Trophy und gilt als eines der größten Talente der letzten Jahre. Auf so einen Spieler zu verzichten und dafür einen Receiver zu wählen, der nicht mit so einer großen Wahrscheinlichkeit Erfolg haben würde, wäre sicherlich auch riskanter.

Fazit

Insgesamt würde ich als GM wohl immer noch bei meiner Wahl bleiben und früh einen Wide Receiver nehmen. An acht haben die Panthers fast die komplette Auswahl an Top Talenten (sofern sie dort bleiben). Falls sie den richtigen Spieler finden würden, wäre das gerade auf langer Sicht sehr hilfreich. Trotzdem bin ich aber auch sehr angetan von Penei Sewell oder Rashawn Slater. Beide sind tolle Talente und sie würden eine gewisse Sicherheit geben, wenngleich es auch bei beiden Fragezeichen gibt, ob sie auf Guard rutschen müssten.

Wahrscheinlich werden sich die Panthers mit ihrem ersten Pick auf Tackle verstärken. GM Scott Fitterer hat einen großen Scouting Hintergrund und war unter anderem am Aufbau der Legion of Boom in Seattle beteiligt. Er wird bestimmt eher in klassische Scouting Methoden interessiert sein und sich kaum mit Metriken wie PFF-WAR beschäftigen. Unabhängig davon, dass die Panthers Kunden bei Pro Football Focus sind. Auf den ersten Pressekonferenzen der Panthers mit Fitterer und Rhule wurde auch schon über den Kader gesprochen und GM wie auch Coach waren sich dort einig, dass die O-Line eine sehr hohe Priorität hat in der Kaderplanung.

 

Quelle: pff.com    sidelinereporter.wordpress.com

Bildquelle: bengalswire.usatoday.com    tdalabamamag.com    si.com

Sam Darnold nun bei den Panthers: Kann er die Zukunft „under Center“ werden?

Am 5. April sorgten die Panthers mit einem Trade für ein großes Raunen in der NFL-Welt. Für einen 2021 Sixth Round Pick, einem 2022 Second Round Pick und 2024 Fourth Round Pick sicherte sich Carolina ihren neuen Quarterback Sam Darnold von den New York Jets. Doch wer ist dieser ehemalige No. 3 Overall Pick? Wie schlug er sich im College und vor allem, wie sahen seine ersten drei Jahre in der NFL aus? In diesem Bericht wollen wir euch unseren neuen Quarterback etwas näher bringen.

Samuel Richard „Sam“ Darnold

  • 6’3“ (1,91m) 225 Pfund (102 kg)
  • 23 Jahre alt (05.06.1997)
  • 2018 als No.3 Pick zu den New York Jets gedraftet

Sam Darnold besuchte die San Clemente High in San Clemente, bei der er neben Football auch erfolgreich Basketball spielte. Ursprünglich sah er als Wide Receiver und Linebacker Einsatzzeiten, ehe er aufgrund einer Verletzung als Quarterback eingesprungen war – und dann letztendlich bei dieser Position blieb. Um Sam Darnold richtig bewerten zu können, muss auch ein Blick zurück auf seine College-Saison geworfen werden. Also, wie wurde Sam Darnold nach seiner College-Saison von den Experten bewertet? Anbei folgt nun ein Abschnitt, welcher Sam Darnold vor seiner Zeit in der NFL bewertet:

Rückblick: College-Zeit

Von 2016 bis 2017 spielte Darnold am College für die USC Trojans, welche für die University of Southern California aufliefen. Dort konnte er den Rose Bowl 2017 gewinnen und wurde zum MVP der Offense gewählt. Ein kleiner Überblick auf die Statistiken, die Sam Darnold während seinen zwei Jahren am College erzielte:

2016: 13 Spiele, 3086 Yards, 67,3 % Completions, 32 TDs, 9 Int, 161,1 QB-Rate, 5 Fumbles

2017: 14 Spiele, 4143 Yards. 63,1% Completions, 26 TDs, 13 Int, 148,1 QB-Rate, 9 Fumbles

In seiner Debütsaison am College war Darnold ein extrem effizienter Passer, welcher sein Team zu einer 10-3 Bilanz führte. Sein erstes Spiel als Starter verlor er zwar, konnte dafür aber im Anschluss eine neun Spiele lange Siegesserie starten.

Die Saison 2017 war dann eher eine durchwachsene für Darnold. Neben den 13 Interceptions hatte er auch massive Probleme mit den verursachten Fumbles. In Summe waren das zu viele Turnovers. Trotzdem konnte er immer wieder mit schönen Würfen und einer exzellenten Genauigkeit in fast jedem Spiel die Scouts überzeugen. Es gab eine Menge, was den Scouts an Darnold gefiel und so wurde er als zukünftiger Starter in der NFL gesehen.

In erster Linie ist Darnold ein akkurater Pocket Passer, der den Ball gut platzieren kann und gerade im kurzen bis mittleren Teil des Feldes sehr präzise ist. Er hat eine exzellente Antizipation und weiß, wann und wo die Receiver offen sind. Dank seinem Gespür und Timing trifft Darnold die Receiver im Lauf und ermöglicht ihnen viele Yards after Catch. Er ist ein natürlicher Rhythmus-Passer, der am besten in ein West Coast-System passen würde. Kommt der junge Quarterback in einen guten Groove, so ist er ein Passer mit einer tödlichen Genauigkeit.

Darnold fühlt sich in der Pocket sehr wohl, hat aber auch die Fähigkeit sich zu bewegen, um wertvolle Zeit zu gewinnen und Sacks zu vermeiden. Außerdem besitzt er die Fähigkeit schöne Plays zu kreieren, wenn der Spielzug anders verläuft als geplant und er improvisieren muss. Immer wieder schaffte er es, Würfe in solchen Situationen anzubringen, die für einen College-Quarterback sehr selten sind. Darnold hat zudem die seltene Eigenschaft seine Wurfbewegung zu beschleunigen, um den Ball rechtzeitig loszuwerden, wenn er unter Druck steht. Es gibt kaum NFL-Starter, die diese Fähigkeit besitzen. Aufgrund seiner Armstärke und seiner Wurfbewegung wurde er von vielen GMs mit Philipp Rivers verglichen.

Aber auch die negativen Seiten von Darnold sind bekannt. Seine Ballsicherheit im Jahr 2017 war schlecht, zu viele Interceptions und Fumbles hatte er kreiert. Zu oft wurde trotz einer guten Sicht auf das Spielfeld eine Interception geworfen.

Von den Top-Quarterback-Kandidaten für den NFL-Draft 2018 hat Darnold den größten „It-Faktor“. Ohne Zweifel hat er eine Menge Mut und ist ein Gamer, der nicht aufgibt, um sein Team zum Siegen zu treiben. Ihm wird ein super Football-Charakter und hohe Führungsqualitäten nachgesagt.

Im Draft 2018 ging er schließlich an Nummer 3 zu den New Yorks Jets. Doch was wurde aus dem gehypten Prospect? Der folgende Abschnitt bewertet nun die aktuelle Zeit, nach drei Jahren in der NFL:

Rückblick: NFL-Zeit

Auch hier fangen wir erstmal mit den Statistiken an:

2018: 14 Spiele, 2865 Yards, 57,7 % Completions, 17 TDs, 15 Int, 77,6 QB-Rate, 5 Fumbles

2019: 14 Spiele, 3024 Yards, 61,9% Completions, 19 TDs, 13 Int, 84,3 QB-Rate, 11 Fumbles

2020: 14 Spiele, 2208 Yards, 59.6% Completions, 9 TDs. 11 Int, 72,7 QB-Rate, 4 Fumbles

2018 – 2020: 417 Rushing Yards, 5 Rushing TDs

In der NFL sahen Darnolds persönliche Statistiken im ersten Jahr nicht besonders beeindruckend aus. Wie oben zu lesen ist, warf er kaum mehr TDs als INTs und auch 2865 Yards sind keine besonders guten Zahlen. Bis zu einem gewissen Grad kann das Jahr aber als eine Rookie-Saison eines Spielers entschuldigt werden, der sich noch an die NFL anpassen muss. Zudem konnte er sich im Jahr darauf etwas steigern.

Leider hielt diese Steigerung nicht an, denn das Jahr 2020 war ein absolutes Desaster für Darnold. Auch, dass er keine Saison aufgrund von Verletzungen durchspielen konnte, gibt manchen Leuten einen Grund zur Sorge. Zudem hilft es Darnold nicht, dass die anderen Quarterbacks, die 2018 neben ihm gedraftet wurden, eine Reihe von bemerkenswerten Leistungen vorzuweisen haben:

Baker Mayfield und Josh Allen haben ihren Franchises geholfen, die jahrzehntelange Durststrecke nach Playoff-Siegen zu brechen. In der Zwischenzeit hat Lamar Jackson bereits eine MVP-Auszeichnung gewonnen. Nur Josh Rosen konnte bei den Arizona Cardinals nicht überzeugen.

Aber zurück zu Sam Darnold. Eine weitere Statistik zeigt ein grundlegendes Problem auf.

Legende der Abkürzungen:

  • Jahr
  • Durchschnittliche Air Yards bei allen seinen Passversuchen (IAY)
  • Durchschnittliche Air Yards bei seinen Completions (CAY)
  • Wie oft wurde in enge Fenster geworfen (AGG%)
  • Insgesamte Completions (COMP%)
  • Erwartete Completions nach den Metriken der NFL

Die Geschichte, die diese Statistiken erzählen, ist nicht schön. Darnold hat den Ball mit jeder aufeinanderfolgenden Saison in eine geringere Tiefe des Downfields und in weniger enge Fenster geworfen. In der Zwischenzeit waren seine Completion-Stats trotz leichterer Pässe im Allgemeinen schwächer. Die höchste Completion-Quote war in seiner bisher kurzen Karriere bei nur 61,9% im Jahr 2019. Das war auch das einzige Jahr, bei der Prozentsatz höher war als erwartet. Mit anderen Worten ausgedrückt: Obwohl Darnold im Laufe seiner Karriere weniger schwierige Pässe versucht hat, war er nicht besser darin, sie auch tatsächlich anzubringen.

Bei knapp 60% seiner Dropbacks stand Darnold zudem in einer „sauberen“ Pocket – konnte also den Ball ohne Druck passen. Auch hier brachte er nur 68% seiner Pässe für 1.500 Yards, 6 TDs und 7 INTs an. Damit sind er und Dwayne Haskins die einzigen Quarterbacks der letzten Saison, die aus einer sauberen Pocket heraus mehr Interceptions als Touchdowns geworfen haben.

Das liest sich erstmal alles sehr bescheiden. Doch warum wollten die Panthers Sam Darnold verpflichten? Und warum sollte man ihm trotzdem eine faire Chance geben?

„Sam ist ein Typ, den ich schon als er von der USC kam, sehr mochte“, sagte Scott Fitterer, General Manager der Panthers während einer virtuellen Pressekonferenz. „Ich mochte die Konkurrenzfähigkeit, die Zähigkeit, seine Fähigkeit, sich in der Pocket zu bewegen. Er kann mit seinem Arm große Spielzüge auf dem Feld machen. All diese Dinge stachen bei ihm wirklich hervor. Ich denke einfach, dass er in dieser Offense mit Joe Brady, Matt Rhule und den Waffen, die wir um ihn herum haben, den nächsten Schritt mit uns machen kann. Ich war wirklich begeistert, jemanden von Sams Kaliber in unser Team aufzunehmen.“

Darnold hatte mit zu viel Verantwortung zu kämpfen

„Der Junge kann spielen“, sagte ein ehemaliger offensiver Assistenztrainer der Jets. „Er ist ein Alphatier mit der Fähigkeit, alle Würfe zu machen. Er ist ein harter Arbeiter, der sich den Respekt seiner Teamkollegen verdient und er hat keine Angst vor der Bühne. Wir haben wahrscheinlich zu viel auf seine Schultern gelegt und er hatte mit der ganzen Verantwortung an der Line of Scrimmage zu kämpfen. Als wir das Ende 2019 zurückschraubten, blühte er als Spieler auf und auch die Offensive nahm Fahrt auf. Wenn wir in der letzten Saison bei diesem Ansatz geblieben wären, hätte er besser gespielt.“

Wenn man sich den letzten Punkt genauer anschaut, so spielte Darnold 2019 tatsächlich in den letzten acht Spielen des Jahres auf einem höheren Niveau. Er brachte 163 von 267 (61%) Pässe für 1.947 Yards an, sowie 13 TDs und 4 INT. Hierbei half er den Jets, sechs der letzten acht Spiele zu gewinnen. Die Leistung, die er in dieser Zeitspanne gezeigt hat, hat sicherlich das Interesse der Optimisten geweckt, dass Darnold seinen Weg in einer neuen Offense in Carolina finden kann.

Ich konzentriere mich mehr auf Sam in unserer Offensive und darauf, was wir mit ihm hier machen können“, sagte Fitterer. „Ich mag seine Fähigkeiten. Er ist erst 23 Jahre alt. Viele dieser Quarterbacks werden erst mit 24, 25, 26 Jahren reif und kommen in ihre beste Zeit. Wenn das ein Quarterback ist, den wir zu diesem Preis bekommen können, ist es das Spiel definitiv wert.“

Auch hier hat Fitterer nicht ganz Unrecht. In einer Offensive mit einer A+ Backfield-Waffe wie Christian McCaffrey und zwei talentierten Passempfängern, mit DJ Moore und Robby Anderson, hat Darnold nun endlich die Unterstützung, die er als QB benötigt. Zudem hat er mit Brady einen der besten, jungen Offensive-Coordinatoren an seiner Seite. Kann Brady das Potenzial von Darnold als Spielmacher mit Hilfe aus einer Mischung von traditionellen Konzepten und einigen der RPO- und Quick-Rhythm-Taktiken von USC freischalten, so könnte Darnold im nächsten Jahr einen riesen Schritt nach vorne machen. Die Panthers haben in der letzten Saison mit Teddy Bridgewater als QB sehr viele kurze und mittlere Pässe gespielt. Mit dem starken Arm der ehemaligen Nummer 3 im Draft wird Rhule in der Lage sein, das Spielbuch ein wenig mehr zu öffnen, sobald Darnold sich in der Offensive eingewöhnt hat.

Die schwierigen Umstände in New York

Man kann ewig mit Ausreden weitermachen, warum Sam Darnold in New York floppte. Zunächst einmal war sein Head Coach Adam Gase, der für viele wohl einer der schlechtesten Head Coaches, die wir in den letzten 25 Jahren gesehen haben, war. Er hatte keine Ahnung, wie man eine Offense führt und war ahnungslos, wenn es darum ging, Schemes zu formulieren, die zu den Stärken seiner Spieler passten.

Das führt zum nächsten Punkt: Darnold hatte in New York wenig bis gar kein Talent um sich herum. Fast jeder Spieler in der Offensive der Jets, der zum Einsatz kam, war bestenfalls ein mittelmäßiger NFL-Spieler (mit Ausnahme von Wide Receiver Robby Anderson). Ihre Offensive Line war durchweg eine der schlechteren in der NFL. Zugegeben hatte er aber auch Anderson und Jamison Crowder in seinem Receiver-Core. Jedoch muss hier erwähnt werden, dass beide ständig verletzt waren und insgesamt 21 Spiele verpassten. Dadurch ist es extrem schwer, einen Rhythmus mit seinen Receivern zu bekommen, wenn sie ständig ausfallen. Und als Nachfolger kamen Spieler wie Quincy Enunwa und Jermaine Kearse, die einfach nicht an dieses Niveau rankommen.

Trotz des ganzen Chaos, welches von 2018-2020 bei den Jets war, konnte Darnold auch immer wieder glänzen. Er hat zwar keinen „Generationsarm“, aber dafür besitzt er aufgrund seiner Armstärke die Fähigkeit, im Lauf zu werfen, ohne dabei an Genauigkeit oder Stärke einzubüßen. Zudem ist Darnold für seine Position ein guter Athlet, der auch eine überraschende Mobilität in der Pocket hat, um entgegen kommenden Pass Rushern auszuweichen. Hierfür hat er in seinen drei Jahren in New York auch genug Übung bekommen.

Diese Kombination, zusammen mit den vorhandenen Waffen, die in Carolina sind und einen Playcaller, der Darnolds Stärke zu nutzen wissen wird, könnte seinen Durchbruch bedeuten. Er besitzt bei den Panthers einen großartigen Trainerstab, einen der besten Runningbacks der Liga, zwei exzellente Receiver und eine durchschnittliche O-Line (die aber besser als bei den Jets ist und mit einem Pick von Sewell / Slater potenziell großartig werden könnte). Zudem ist er erst 23 Jahre alt (damit jünger als z.B. Joe Burrow) und hat dadurch noch einige Jahre vor sich. Jedoch weiß auch Darnold, dass es vielleicht seine letzte Chance sein wird, ein Franchise-QB in der NFL zu werden.

Bereits jetzt trainieren McCaffrey und Darnold zusammen in California. Und natürlich kennen sich Anderson und Darnold auch bestens aus der gemeinsamen Zeit bei den Jets. Dort hatten die beiden eine unglaubliche Connection auf dem Spielfeld. Insgesamt brachte Darnold 88 Pässe zu Anderson an, erzielte dabei 88,5 % Completions für 1341 Yards und 11 TDs. Zudem konnte er 21 Pässe anbringen, die über 20+ Yards flogen. Es ist zu hoffen, dass diese Connection auch in Carolina aufrechterhalten bleibt und durch DJ Moore erweitert wird.

Wie ist der Trade nun abschließend zu bewerten?

Viele Fans hätten sich einen Quarterback im Draft gewünscht. Jedoch muss man hier erwähnen, dass Darnold in seinem jungen Alter im Gegensatz zu diesen angehenden Rookies schon 3 Jahre NFL Erfahrung sammeln konnte und dadurch vielleicht gerade am Anfang sogar die sicherere Variante ist. Natürlich darf man nicht über seine Schwächen hinwegsehen. Jedoch zeigte Darnold immer wieder, dass er ein guter Quarterback sein könnte, wenn man ihm die Möglichkeit dazu gibt. Diese Möglichkeit wird ihm nun gegeben, nutzen muss er sie selbst.

Ich bin der Meinung, dass man Sam Darnold eine faire Chance geben sollte. Er hatte extrem unter den schwachen Bedingungen in New York gelitten, stand mit 23 Jahren unter unglaublich großem Druck und hatte mit Gase einen Trainer, der schon viele Quarterbacks vor ihm verheizt hat. Zudem ist Darnold ein beliebter Teamkollege und hatte sich trotz allem nie negativ über Gase und New York geäußert. Er sollte die Saison 2021/2022 starten und zeigen, dass er ein Franchise-Quarterback werden kann. Sollte das Experiment schief gehen (was übrigens auch bei den meisten QB im Draft passieren könnte), so hat man keinen hohen Preis gezahlt und man wird wohl im Draft 2022 eine neue Möglichkeit haben, einen neuen Franchise-Quarterback zu suchen.

Wir freuen uns auf Sam Darnold und wünschen ihm alles Gute für die Saison 2021/2022.

Quellen:

www.pantherswire.usatoday.com, www.nfl.com, www.ran.de, www.profootballnetwork.com, www.walterfootball.com,

Bildquellen:

cdn.vox-cdn.com; img.bleacherreport; jetswire.usatoday.com

Top Talent mit Charakterproblemen?: Micah Parsons könnte die Lücke auf der Linebacker-Position schließen

Im letzten Teil unserer First Round Prospect-Analyse widmen wir uns einer Position, auf der die Panthers über Jahre hinweg perfekt besetzt waren. Nach den Abgängen von Luke Kuechly und Thomas Davis schmachten Panthers Fans nun nach einem Upgrade. Natürlich sprechen wir hier vom Linebacker-Core. Es ist durchaus möglich, dass die Panthers auf dieser Position zugreifen und ein Name ist bei den Top Prospects immer im Gespräch: Micah Parsons.

Micah Parsons

  • LB, Penn State
  • 6’3“ (1,90m) 244 Pfund (110kg)
  • 21 Jahre alt (26.05.1999)
  • 2020 stats: keine, da Opt-out
  • 2019 stats: 109 Tackles gesamt davon 14 for loss, 5 Sacks, 4 Forced Fumbles, 5 abgewehrte Pässe

Vorab sei bereits so viel gesagt, dass Parsons ein wahnsinniger Athlet ist und somit einen riesigen Impact für die Defense von Penn State hatte. Seine Athletik wird nicht nur durch die guten Leistungen in den Pro Days deutlich (4,39s im 40 Yard Dash, 6,89s im 3 Cone Drill, 126 Inches (3,2m) im Broad Jump) sondern auch beim Blick aufs Tape wird klar, dieser Junge kann den Unterschied mit seiner Physis machen.

Stärken

Seit 2000 gab es lediglich 5 Spieler im Combine, die mit einem Gewicht von 240 Pfund oder mehr unter 4,41s auf 40 Yards gelaufen sind. Auch der Broad Jump würde ihn in die Top 10 für Linebacker verfrachten, während er mit dem 3 Cone Drill unter den besten 20 seiner Position landen würde (die Werte gehen nicht in die Statistik ein, da es sich bei Pro Days um inoffizielle Zeiten handelt).

Die oben genannten Attribute helfen Parsons vor allem im Pass Rush. Running Backs oder Tight Ends haben in der Regel keine Chance und somit oft das Nachsehen. Jedoch ist er nicht nur ein hervorragender Blitzer, der pfeilschnell den Weg zum Quarterback findet, sondern kann er auch bei Passing Downs als Edge-Rusher eingesetzt werden. Hier kann er Duelle mit Offensive Linemen für sich entscheiden. Diese Fähigkeiten bringt er von der High School mit, auf der er noch als klassischer Edge-Rusher eingesetzt wurde.

Seine enorme Explosivität verhilft bei Inside Runs dazu, schnell durchs Gap zu schießen und das Tackle zu machen. Bei Outside Runs ist er oft zu flink für die Blocker und den Running Back, sodass er Plays im Keim ersticken kann.

Die Saison 2020 hat er ausgesetzt, was automatisch einen Zerfall der Defense von Penn State nach sich zog. Dies zeigt, welchen Impact er für ein Team haben kann und nicht nur ein guter Blitzer und gut gegen den Lauf ist. Vielmehr hat er auch andere Aufgaben, wie zum Beispiel das Ansagen von Spielzügen und Leading, erfüllt. Dass er auf allen Linebacker-Positionen gespielt hat, unterstreicht noch einmal seine Flexibilität.

Schwächen

Die vermeidlichen Schwächen von Micah Parsons lassen sich grob in zwei Hälften teilen. Auf der einen steht das Sportliche. Von ihm hat man nur wenig Coverage Snaps gesehen, sodass hier einige Experten zweifeln, ob der Linebacker in der NFL vernünftig decken kann. Dem gegenüber liegen seine Auffälligkeiten außerhalb des Spielfeldes.

Sportlich

Die Frage, ob er nicht der beste im Covern ist, kann man jedoch nicht von der Quantität der Snaps abhängig machen. Dies kann auch lediglich am System des Defensive Coordinators liegen. Wenn er decken sollte, konnte man gut erkennen, wie ihm seine Quick Feet in der Man Coverage halfen, dicht an seinem Gegenspieler zu bleiben. Auch gelang es ihm, „sideline to sideline“ die gesamte Bandbreite abzudecken. Inwiefern er tiefe Pässe bspw. wie ein Luke Kuechly abwehren kann, ist auch nicht abschließend zu beurteilen. Hierfür ist nicht genügend Tape vorhanden.

Dass er nicht die besten Ballskills hat, steht dann wieder auf einem anderen Blatt (keine Interception in 2 Jahren auf dem College). Letztlich kann man ihm keine schwache Coverage attestieren, nur weil er sie nicht oft spielen musste. Ein Nachteil in der Beurteilung ist dies jedoch sicherlich. Das Jahr 2020 hätte dahingehend deutlich mehr Aufschluss geben können.

Off the field

Auf der anderen Seite der Coverage Skills liegen seine „Off the field issues“, die ihn aus der Top 10 hinausbefördern könnten. Ein ehemaliger Teamkamerad hat ihm sexuelle Belästigung vorgeworfen und ihn angezeigt. Parsons bestreitet diese Aussagen, weshalb dieses Verfahren noch nicht abgeschlossen ist.

Außerdem soll es in der Kabine auch schon eine handfeste Auseinandersetzung mit einem anderen Mitspieler gegeben haben. Dazu sagte Parsons, dass man noch sehr jung und unreif war, diese Verhaltensmuster von damals aber keinen Einfluss auf seinen heutigen Charakter und somit auch nicht auf den Draft haben.

Es muss aber auch erwähnt werden, dass es sich oftmals bei solchen Themen um Gerüchte handelt, die dem Beweise nicht zugänglich sind. Dementsprechend muss man hier vorsichtig agieren. Letztlich ist es jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass Parsons des Öfteren im Zusammenhang mit Problem abseits des Feldes in Verbindung gebracht wird.

Wie passt er zu den Panthers

Die Panthers haben sich auf der Linebacker-Position mit Denzel Perryman sicherlich verstärkt. Nun ist es so, dass Coach Snow nur noch selten mit 3 Linebackern agiert, sodass diese möglichst flexibel sein sollten.

Welche Rolle kann er übernehmen?

Ein Micah Parsons könnte das Puzzleteil sein, welches in Zukunft von Snap zu Snap verschiedene Rollen übernehmen könnte. Hierzu müsste er sicherlich noch lernen, wie man in verschiedenen Situationen zu covern hat, jedoch wird er seine „learning curve“ noch nicht ausgeschöpft haben.

Grundsätzlich kann er MLB und auch OLB spielen. Ab und zu wurde seine „Play Recognition“, also das Auge für die jeweiligen Spielzüge bemängelt, jedoch könnte er dies beispielsweise mit Luke Kuechly trainieren. Dieser ist bekanntermaßen in diesem Bereich bereits eine Legende.

Wird er die Defense langfristig upgraden können?

Parsons Skillset eignet sich hervorragend, um den gegnerischen Quarterback zu verunsichern, indem man ihn immer woanders aufreiht. Mit ihm könnte man den Pass Rush andeuten, ihn jedoch dann in die Coverage droppen lassen. Dass er dies beherrscht, hat er bereits auf dem College bewiesen. In anderen Situationen wird er dann Richtung Quarterback stürmen. Das würde die Panthers Defense noch unberechenbarer machen. Das häufige Umstellen Jeremy Chinns  hat bereits gezeigt, dass Phil Snow es gerne hat, wenn man der Offense verschiedene Formationen „anbietet“. Parsons könnte umso mehr Verwirrung stiften. Außerdem könnten seine Pass Rush Fähigkeiten den auf 3rd Down anfälligen Panthers weiterhelfen.

Wenn man Parsons vertrauen schenkt und die „Off the Field Issues“ möglicherweise momentan zu heiß gekocht werden, kann man sich einen Day 1 Starter ins Team holen, der das Potenzial eines All Pro mitbringt.

 

Quellen: espn.com, thedraftnetwork.com, NFL.com, Sports-reference.com, Ran.de, si.com

Bilderquellen: Post-gazette.com, pennlive.com