Carolina Panthers gewinnen mit starker Defense gegen die Jets

Der erwünschte positive Auftakt ist eingetreten. Die Panthers konnten die Eröffnungspartie mit 19:14 gegen die New York Jets für sich entscheiden und haben nun einen 1-0 Record. Carolina zeigte früh im Spiel die Vorteile des Teams und so war der Halbzeitstand von 16-0 auch hochverdient. Danach war gerade in der Offense eine Art Verwaltungsmodus zu beobachten. Die Jets konnten infolgedessen ihren Rückstand zwar noch verkleinern, doch Carolinas Sieg geriet eigentlich nicht mehr wirklich in Gefahr.

Die Stats der Offense

Overall: 381Yards (Platz 18 am Spieltag) und -0,04Epa/Play (Platz 22)

Passing: 270Yards (Platz 13) und 0,05Epa/Play (Platz 22)

Rushing: 111Yards (Platz 17) und -0,18Epa/Play (Platz 21)

Wo konnte die Offense überzeugen?

Im Mittelpunkt des Spiels stand natürlich Sam Darnold. Der Quarterback wurde in der Offseason für einen Zweit- und Viertrundenpick vom Rivalen aus New York geholt und wurde vom Coaching Staff als Lösung auf der so wichtigen Position angesehen. Darauf folgte eine etwas größere Kritikwelle und so war der Druck auf Darnold im ersten Spiel natürlich recht groß. Dieser machte seine Sache aber gut. Zwar passierten ihm auch einige Ungenauigkeiten, besonders bei Würfen in die Endzone, aber insgesamt lieferte er eine runde Vorstellung.

Das Highlight der Partie war natürlich der 57 Yard lange Touchdown-Pass auf Robby Anderson, jedoch erhielt auch DJ Moore zuvor zwei sehr präzise geworfene Pässe. Nach der Halbzeit erwischte Darnold keinen guten Start und wurde sogar einmal gesackt. Anschließend wurde das Spiel nur noch verwaltet und der junge Quarterback konnte so nicht mehr in Szene treten. Insgesamt wird man aber in Carolina wohl zufrieden sein mit dem Auftakt.

Auch das Rushing Game wusste zu gefallen. Zwar liegt das Team dort nach Epa nur auf Platz 21, doch das liegt auch am Turnover kurz vor der Endzone. Hervorzuheben ist das Blocken der OLine. Machte diese in der Pass Protection, besonders auf der linken Seite, einen teilweise schon katastrophalen Job, konnten im Rushing Game viele Wege für den genesenen Star-Running Back Christian McCaffrey freigeblockt werden.

McCaffrey musste kaum Tackles durchbrechen und konnte am Ende am Boden 98 Yards aus 21 Versuchen erzielen. Die Stärken McCaffreys kamen auch gleich zum Vorschein. Konnten letztes Jahr mit dem eher langsamen Mike Davis kaum Big Plays am Boden erzielt werden, nutzte McCaffrey die gut freigeblockten Wege öfter für größeren Raumgewinn.

Wo waren die Schwachstellen in der Offense?

In der zweiten Halbzeit wurde das Passing Game sehr stark eingeschränkt. Lag es am schlechten ersten Drive Darnolds nach der Pause oder wollte Offensive Coordinator Joe Brady einfach kein Risiko eingehen? Die Fans sahen auf jeden Fall fast ausschließlich Läufe oder kurze Pässe auf McCaffrey. Dieser konnte zwar seine Total Yards verbessern und war für jeden Fantasy Owner ein absoluter Glücksgriff, doch die Offense wurde so eher eingebremst. Zumindest konnten aber Turnover durch diese Taktik vermieden werden.

Eine weitere Schwäche war die Offense bei Third Down. Nur knapp 29% der dritten Versuche konnten in ein neues First Down umgewandelt werden. Gerade, falls einmal ein Gegner kommen sollte, der mit der eigenen Offense auch mehr punktet, müssen sich die Panthers in diesem Bereich verbessern, denn ansonsten sollten sie dann nicht mithalten können.

Eine kuriose Szene entstand zudem noch im ersten Quarter. Carolina hatte an der gegnerischen 34 Yard Linie einen vierten Versuch, doch anstatt Rhule sein Team den Versuch ausspielen ließ oder den Kicker Santoso einsetzte, kam Punter Joseph Charlton aufs Feld und puntete den Ball an die 15 Yard Linie. Statistisch gesehen war diese Entscheidung die schlechteste.

Die Stats der Defense

Overall: 252Yards (Platz 4) und -0,16Epa/Play (Platz 4 / negativ ist bei der Defense gut)

Passing: 207Yards (Platz 8) und -0,12Epa/Play (Platz 6)

Rushing: 45Yards (Platz 2) und -0,26Epa/Play (Platz 8)

Wer konnte in der Defense überzeugen?

Der Pass Rush entschied fast von selbst das Spiel. Dabei waren nicht unbedingt die Spieler die Stars, welche natürlich trotzdem auch alle gute spielten. Brian Burns und Haason Reddick gewannen einige ihrer direkten Duelle gegen die OLiner und auch aus der Mitte erzeugten Derrick Brown, DaQuon Jones und Co. viel Druck. Betrachtet man allerdings nur die Win-Rates der einzelnen Spieler, fällt auf, dass die gar nicht so viel höher ausfallen als in den vergangenen Spielen. Natürlich war die DLine überlegen, aber der eigentliche Star war der Defensive Coordinator Phil Snow.

Die neu zusammengestellte Jets OLine und der Rookie Quarterback Zach Wilson waren oft extrem überfordert. Die Pass Rush Konzepte der Panthers waren immer unterschiedlich. Spieler aus der DLine gingen direkt nach dem Snap des Centers in Coverage und dafür täuschten andere Defender an, in Coverage zu gehen, um dann aber doch Jagd auf den Quarterback zu machen.

Die Jets hatten dagegen kein Konzept. Selbst noch einige Momente nach dem Snap ihres Centers wussten sie nicht, welche Spieler in Coverage gehen würden und welche als Pass Rusher agieren. Für einen Rookie Quarterback war es quasi unmöglich, dies vor dem Snap herauszufinden. Zumal es auch sein erstes Spiel überhaupt in der NFL war.

Als Resultat stimmte bei der New Yorker OLine die Zuteilung nicht. Pass Rusher hatten so keinen Gegenspieler mehr und konnten ungeblockt zum Quarterback laufen. Die Ausbeute von 6 Sacks geht somit größtenteils auf das Konto von Phil Snow.

Nicht unerwähnt bleiben darf zudem die gute Leistung gegen den Lauf. Zwar machte Shaq Thompson, der ansonsten ein herausragendes Spiel hatte, gegen Ende ein paar Mal den Weg nicht zu und so hatte der Running Back der Jets doch nochmal eine freie Bahn, doch in der Regel war die Run Defense extrem stark und konnte den Gegner immer früh stoppen.

Wo waren die Schwachstellen in der Defense?

Wenn bei den Jets was funktionierte, dann über die Receiver. Jeremy Chinn und Donte Jackson hatten beide Aktionen, bei denen sie einen Pass Breakup hatten und somit für einen Incomplete Pass sorgten. Jedoch liefen sie bei einigen Aktionen dann doch den Receivern Corey Davis und Denzel Mims hinterher. Das war in diesem Spiel kein großes Problem, denn der Pass Rush entschied quasi allein das Spiel, aber die Coverage könnte eine Schwäche der Panthers werden, da sich nun mit Myles Hartsfield ein weiterer Spieler verletzt hat.

Wie fällt das Fazit aus?

Der erste Sieg ist in den Büchern. Natürlich waren es „nur“ die Jets, aber selbst die mussten die Panthers erstmal in der Art und Weise besiegen. Der Pass Rush profitierte sehr von der Schwäche auf der Gegenseite. Bei stärkerem Gegner wird es wahrscheinlich einen anderen Verlauf geben, doch eine gewisse Dominanz sollte die DLine auch im Laufe der Saison behalten.

Wie sich die Offense und das Play-Calling darum entwickelt, wird sich zeigen. Brady machte aus diesem Spiel eine McCaffrey Show. Gerade in der zweiten Halbzeit schien es so, als wäre das der einzige Plan und dementsprechend machte die Offense auch kaum noch Punkte. Man muss dabei aber auch den Spielverlauf betrachten. Carolina ging mit 16 Punkten Vorsprung aus der Halbzeit und musste die Führung nur verwalten. Es kann durchaus sein, dass in Zukunft wieder mehr Optionen, auch in der Offense, zu sehen sind. Das zweite Quarter macht da schon mal Hoffnung.

 

Quellen: rbsdm.com  espn.com

Bildquelle: panthers.com

 

 

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