Panthers verschlafen erste Halbzeit: Knappe Niederlage gegen Green Bay

Am Ende wurde es nochmal knapp. Die Green Bay Packers gewinnen mit 24-16 gegen die Carolina Panthers. Gerade in der ersten Halbzeit sah es für das Team um Quarterback Aaron Rodgers noch so aus, als sei der Sieg in trockenen Tüchern. Doch im zweiten Abschnitt wachten die Panthers auf und waren am Ende gar nicht so weit vom eigenen Sieg entfernt.

Wie ist die Performance der Offense zu beurteilen?

Die Offense wirkte lange Zeit sehr gelähmt. Quarterback Teddy Bridgewater spielte mit seinen kurzen Pässen wieder sehr konservativ und kassierte erneut viele Sacks. Am Ende der Partie sollten es wieder drei Stück an der Zahl sein. Gerade in der ersten Halbzeit machten aber auch andere Spieler um ihn herum Fehler. Unter anderem mit einigen fallen gelassenen Bällen, was zur Folge hatte, dass Punter Joseph Charlton das ein oder andere Mal auf das Spielfeld musste.

Als die Offense dann doch mal ins Rollen kam, machte Bridgewater einen schlimmen Fehler an der Goalline. Mit einem QB Jump versuchte er den Ball über die Linie der Endzone zu halten. Die Defense hatte den Braten jedoch schnell gerochen und schlug Bridgewater den Ball aus der Hand. Der Fumble kostete den Panthers die Chance das Spiel zu diesem Zeitpunkt eng zu gestalten und so zogen die Packers zur Halbzeit mit 18 Punkten Vorsprung davon.

In der zweiten Halbzeit agierte das Team in der Offense sicherer und machte nicht mehr so viele Fehler. Robby Anderson wurde nun auch eingesetzt und hatte am Ende sogar 7 Targets. Er knackte das erste Mal in seiner Karriere die 1000 Yard Marke. Letztendlich konnten die Panthers den Vorsprung der Packers aber nicht mehr aufholen. Der Rückstand in der ersten Halbzeit war einfach zu groß.

Wer konnte in der Offense überzeugen?

WR DJ Moore war lange Zeit der Spieler der Offense. Gerade in der ersten Halbzeit agierte Quarterback Teddy Bridgewater sehr vorsichtig und traute sich kaum zu, schwere Pässe zu werfen. Wenn er es mal versuchte, war sein Ziel in der Regel DJ Moore. So konnte dieser mit einigen Big Plays bestechen. Sein Catch im ersten Quarter für 37 Yards direkt neben der Sideline blieb nicht sein einziges Highlight, denn im dritten Quarter konnte er gleich drei Tackles nach einem Catch brechen und den Spielzug so für 18 Yards verlängern. Der Wide Receiver war der beste Spieler auf Seiten der Panthers und konnte in diesem Spiel nun auch die 1000 Yards Receiving Marke für das Jahr knacken.

Erstaunlich gut lief diesmal auch das Running Game über die Running Backs Rodney Smith und Mike Davis (18 Läufe für 82 Yards und 0,21 Yards/Play). Im Verlauf der Saison war das eigentlich immer eine große Schwäche der Panthers, doch gegen die Packers konnten die beiden Spieler immer wieder mit guten Aktionen am Boden glänzen und für 7 First Downs sorgen.

Wo waren die Schwachstellen in der Offense?

Quarterback Teddy Bridgewater machte in diesem Spiel wieder einige Fehler. Nach dem Spiel gegen Minnesota war dies nun seine zweite Partie in kurzer Zeit, wo die Präzision zu wünschen übrig ließ (Sein Completion Percentage über den Erwartungen lag bei -6,8%). Gleich zu Beginn verfehlte er den weit offenen Moore und auch im Verlauf des Spiels wirkte er nicht wirklich sicher. Die Drops von Curtis Samuel machten es dem Quarterback natürlich nochmal schwieriger, aber insgesamt war er in diesem Spiel nicht so akkurat wie sonst. Die Präzision war eigentlich immer die Stärke von Bridgewater, doch diese wurde gegen die Packers eher zur Schwäche und gepaart mit dem vorsichtigen Spielstil, war die Panthers Offense lange nicht vorhanden.

Der Fumble an der Goalline war natürlich ein ganz schlimmer Fehler. Die Panthers verloren deshalb ganz schnell den Anschluss zu den Packers. Immerhin funktionierten aber die Scrambles des Quarterbacks. Insgesamt konnte er damit für drei neue First Downs und einen Touchdown sorgen. Seine Stats waren deshalb noch in Ordnung (41 Dropbacks für 21 Completions, 3 Scrambles, 3 Sacks, 1 Touchdown und 0,15 Epa/Play).

Neben der Leistung des Quarterbacks fielen auch die Entscheidungen bei Fourth Down sehr negativ auf. Lediglich ein viertes Down spielte man bis vor dem letzten Drive aus, obwohl das Team weit mehr Möglichkeiten gehabt hätte. Insgesamt entschieden sich die Panthers trotz Rückstands immer wieder für den Punt und das Field Goal weshalb das Team nie wirklich in Schlagdistanz kommen konnte. Ganz kurios war am Ende die Entscheidung, auf den Touchdown zu verzichten, nur weil man so am Ende nochmal die Chance hatte, einen Drive mit weniger als einer Minute Spielzeit zu bekommen.

Wie ist die Performance der Defense zu beurteilen?

Die Defense ließ weniger zu als vielleicht viele Experten vor dem Spiel vermuteten. Die Packers entschieden sich, ein Kurzpassspiel aufzuziehen (Aaron Rodgers hatte eine Targettiefe von nur 4,5 Yards im Durchschnitt) und dieses konnten die Panthers sehr gut verteidigen. Warum die Packers diese Strategie auswählten, ist schon ein bisschen fragwürdig, denn schon zu Beginn der Saison konnte die Defense der Panthers oft beweisen, dass sie diesen Stil gut verteidigen kann. Davante Adams hatte lediglich ein Target über zehn Yards und war dementsprechend kein entscheidender Faktor in dieser Partie.

Die Defense der Panthers war dieses Mal aber extrem schwach in der Laufverteidigung (23 Läufe für 169 Yards, 1 Touchdown und 0,38 Epa/Play). Gerade in der ersten Halbzeit sorgte Green Bay mit guten Läufen für Big Plays und entschied so auch die Partie.

Wer konnte in der Defense überzeugen?

Selten kommt es vor, doch in diesem Spiel konnten die Panthers den Druck aus der Mitte erzeugen. DT Derrick Brown erzielte seine ersten Sacks in der NFL und auch DT Bravvion Roy konnte mit ein paar QB Hurrys überzeugen. Natürlich hatten auch sie einige schlechte Pass Rush Snaps, in denen sie gerade gegen Double Teams jeweils sehr schwach aussahen, doch insgesamt ist bei beiden ein positiver Trend in puncto Pass Rush zu beobachten.


Wo waren die Schwachstellen in der Defense?

Größte Schwäche im Spiel war natürlich die Laufverteidigung. Gerade die beiden Leader in der Defense Shaq Thomspon und Jeremy Chinn wurden zu oft von der Offense dominiert und konnten dann immer nur viel zu spät zum Tackle ansetzen. Im ersten Drive konnte Packers RB Aaron Jones bereits ein Big Play kreieren und für einen Raumgewinn für 46 Yards am Boden sorgen. Auch danach sahen die Panthers in der Verteidigung des Laufs nicht stabil aus und so konnten die Packers über den Lauf 8 First Downs erzielen. So schwach am Boden war das Team aus Carolina bisher noch nicht in diesem Jahr.

Wie fällt das Fazit aus?

Die Bewertung des Spiels fällt ziemlich schwer aus, da die Packers sehr vorsichtig spielten und die Panthers Defense kaum prüften. Dass solch ein Auftritt aber schon ausreichend für einen Sieg gegen die Panthers ist, zeigt wiederum auch, dass Carolina noch weit weg von der Spitze spielt. Gerade die Offense hätte gegen die sonst gar nicht allzu dominante Defense der Packers viel besser auftreten müssen. Doch wieder wurde das Team durch die Limitierungen des eigenen Quarterbacks zurückgehalten.

Positiv lässt wiederum die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit stimmen. Wieder konnten die Panthers zum Ende des Spiels auf einen Score herankommen. Der Record in engen Spielen ist nun bei 2-8, was zeigt, dass Carolina in diesem Jahr auch besser ist als es der Gesamtrecord von 4-10 aussagt. Das Team aus Charlotte tritt eher wie eine Mannschaft auf, die bereits zu diesem Zeitpunkt zwei Siege mehr hat. Deswegen wird man in den kommenden Spielen gegen Washington und New Orleans bestimmt als Underdog in die Partie gehen, doch in beiden Spielen besteht auch eine realistische Chance, dass Carolina siegreich hervorgeht.

 

Quellen: rbsdm.com  espn.com

Bildquelle: panthers.com

 

 

 

 

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