Free Agency Signings 2021

Die Panthers haben die Free Agency bereits genutzt, um einige Spieler für die anstehende Saison zu verpflichten. Wir, Kevin in der Offense und David in der Defense, stellen euch die neuen Gesichter im Team von Coach Matt Rhule vor und geben eine Prognose ab, welche Rolle sie im Team spielen könnten. Infos zu den Spielern, die bereits bei uns spielten und nun resigned wurden, findet ihr in dem Artikel „Free Agents 2021 – wer soll bleiben, wer darf gehen?“. Hier geht es zum Artikel.

Offense

Die größten Needs in der Offense haben die Panthers wohl in der O-Line zu verzeichnen. Aber auch die Skillpositionen haben an Tiefe verloren, sodass hier auch Nachholbedarf besteht. Im Folgenden gehen wir die Positionen in der Offense durch, auf denen sich etwas auf dem Free Agency Markt getan hat.

Offensive Line

Cameron (Cam) Erving (OT, Dallas Cowboys)

  • 28 Jahre, 6 Jahre NFL Erfahrung, Florida State University
  • 2 Jahresvertrag bis zu 10.000.000 $, 8.000.000 $ garantiert
  • Stats 2020: 6 Spiele gespielt, davon 5 als Left Tackle gestartet
  • Saisonaus wegen Verstauchung des Kniegelenks

Gedrafted wurde Erving im Jahre 2015 von den Cleveland Browns an der 19. Stelle. Auf dem College der Florida State University spielte er als Center und auch als Left Tackle. Er ist der zweifache Gewinner der Jacobs Blocking Trophy und landete in aufeinanderfolgenden Jahren im „All ACC“-Team, sowohl als Left Tackle als auch Center.

Bei den Browns spielte er Center und auf beiden Offensive Guard Positionen. Insgesamt stand er für die Browns 29 Mal auf dem Feld und durfte 17 Mal davon starten.

In den Saisons 2017-2019 sammelte er Einsatzminuten für die Kansas City Chiefs. 2017-2018 spielte er überwiegend auf der Position des Right Guards und 2019 als Left Tackle. Insgesamt startete er 25 Mal für das Team aus Missouri, welches in der Saison 2018 die meisten Passing Yards verbuchen konnte und 2019 die drittwenigsten Sacks zuließ.

Erving fehlte zu Anfangs der 2020er Saison bei den Dallas Cowboys wegen Knieproblemen. Nachdem er dann den Left Tackle Tyron Smith ersetzte, verletzte er sich erneut am Knie und fiel für den Rest der Saison aus.

Prognose:
Wie das Profil von Cam Erving bereits zeigt, haben sich die Panthers eine Allzweckwaffe für die O-Line geholt. Er hat bereits auf jeder Position NFL Erfahrung gesammelt und das auch stets auf gutem Niveau. Diese Eigenschaft ist besonders wertvoll, da sich die O-Line der Panthers noch nicht richtig gefunden hat und man, bis auf die Positionen des Centers und des Right Tackle, noch nicht weiß, welcher Spieler wo starten kann.

Wenn er ein gutes Trainings Camp absolviert und gesund bleibt, wird er in der Verlosung um den Left Tackle Spot mit Dennis Daley und Greg Little konkurrieren und eine gute Chance haben. Die Verlierer des Duells könnten sich dann auf den Platz des Offensive Guards fokussieren.

Pat Elflein (OG, New York Jets)

  • 27 Jahre, 4 Jahre NFL Erfahrung, Ohio State University
  • 3 Jahresvertrag, bis zu 13.500.000 $, 6.000.000 $ garantiert
  • Stats 2020: 7 Spiele gespielt, davon 7 als Left Guard gestartet
  • Saisonaus wegen einer Daumenverletzung

Pat Elflein bringt, wie auch Cam Erving, sehr viel Erfahrung und ebenfalls Flexibilität mit. Auf dem College begann er zunächst als Left Guard, wechselte zum Right Guard und fand sich dann am Ende auf der Position des Centers wieder. Als Center erhielt er 2016 den Rimington Award als bester College-Center.

Als 70. Pick wurde er 2017 von den Minnesota Vikings ausgewählt. Dort wechselte er die Positionen wieder umgekehrt zurück. Als Center begann er seine Karriere und wurde ins PFWA-All-Rookie Team gewählt. Startete er in die Saison 2019 noch als Left Guard, so wechselte er 2020 auf die Guard-Position auf der anderen Seite. Nach einem Spiel für die Vikings wurde er in Richtung New York abgegeben.

Prognose:

Elflein bringt eigentlich alles mit, um den Starting-Job in der O-Line zu bekommen. Nicht nur, dass er beide Seiten als Guard bekleiden kann, könnte er auch den Backup für Matt Paradis geben. Elflein hat, bis auf ein Mal, jedes Spiel in seiner Profi-Karriere gestartet und spielte auf hohem Niveau (Bowl Games auf dem College, Playoffs in der NFL).

Einige Verletzungen warfen ihn zurück. Sollte er sich ausreichend regeneriert haben, wird er eine Verstärkung für uns sein. Zwei flexible und gestandene O-Liner zu verpflichten, war ein cleverer Schachzug von den Panthers.

Running Back

Darius Clark (RB, Newberry College)

  • Keine NFL Erfahrung
  • 1 Jahresvertrag

Clark wurde nach seiner College Karriere von keinem Team gesigned. Auf dem Newberry College gelangen ihm 384 Rushing Yards, 264 Receiving Yards und 397 Yards beim Kick Return.

Seitdem hielt er sich eigenständig fit und wurde nun von den Panthers bei einem Camp für Free Agents (HUB Football Camp) gesichtet und unter Vertrag genommen.

Prognose:

Clark ist ein relativ großer und physisch starker Running Back. Er wird sich nun im Trainingscamp auf Profi-Niveau präsentieren können und kämpft für einen der letzten freien Plätze auf der RB-Position.

Tight End

Dan Arnold (TE, Arizona Cardinals)

  • 26 Jahre, 4 Jahre NFL Erfahrung, Wisconsin-Platteville (Division III)
  • 2 Jahresvertrag, bis zu 6.000.000 $, 4.500.000 $ garantiert
  • Stats 2020: 31 Pässe gefangen, 438 Yards, 4 Touchdowns

Dan Arnold spielte als Wide Receiver auf einem Division III College. 2017 wurde er von den New Orleans Saints als undrafted Free Agent verpflichtet. Wissenswert ist hier, dass er somit 2 Jahre mit dem damaligen „Offensive Assistant“ der Saints, Joe Brady, zusammenarbeitete. Seine Breakout-Saison gelang ihm jedoch erst in seinem 4. Jahr in der NFL, dann bei den Cardinals aus Arizona.

Prognose:

Arnold ist definitiv als „Receiving Threat“ zu bezeichnen. Diese Berufsgruppe ist letztes Jahr ein wenig bei den Panthers eingeschlafen. Thomas und Manhertz erzielten gemeinsam gerade einmal einen Touchdown.

Es ist zu erwarten, dass Dan Arnold des Öfteren von dem Quarterback (wer auch immer das sein wird) der Panthers gesucht werden wird. Für den Preis und das Potenzial geht Carolina wenig Risiko ein. Stand jetzt, wird er wahrscheinlich Ian Thomas den Rang ablaufen. Weitere Verpflichtungen auf dieser Position sind jedoch wahrscheinlich, da es nominell keinen TE gibt, der im Blocking stark ist.

Stephen Sullivan (TE, Seattle Seahawks)

  • 24 Jahre, 1 Jahr NFL Erfahrung, Louisiana State University
  • 1 Jahresvertrag, 660.000 $ Base Salary, keine Garantien
  • Stats 2020: 1 Spiel gespielt, keine Receptions

Sullivan spielte 2019 unter OC Joe Brady bei LSU und wurde in der 7. Runde des Drafts von den Seahawks ausgewählt. Am College fungierte er in den ersten 2 Jahren noch als Wide Receiver. In seiner letzten Saison schulte er auf Tight End um und erzielte in 6 Spielen 130 Yards. Er ist mit 1,96m ein großer Passempfänger, der von den Seahawks auch als Tight End angesehen wurde.

Prognose:

Der junge Tight End ist noch am Anfang seiner Entwicklung. Die Verpflichtung von ihm zeigt, dass entweder Brady, Scott Fitterer oder auch beide gemeinsam, Potenzial in ihm sehen. Sullivan ist ein Athlet, der seine Position und seine Funktion noch nicht gefunden hat. Deshalb wurde er unter anderem auch als Defensive End bei den Seahawks geschult. Es ist ein Versuch wert, ihn im Trainingscamp zu testen, da die TE-Position dünn besetzt ist und Joe Brady vielleicht die ein oder andere Rolle für ihn vorgesehen haben könnte.

Wide Receiver

David Moore (WR, Seattle Seahawks)

  • 26 Jahre, 4 Jahre NFL Erfahrung, East Central University (Division II)
  • 2 Jahresvertrag, bis zu 4.750.000 $, 1.250.000 $ garantiert
  • Stats 2020: 35 Pässe gefangen, 417 Yards, 6 Touchdowns; 61 Rushing Yards, keinen Touchdown

David Moore hat in den 3 Jahren bei Seattle immerhin 13 Mal den Ball in die Endzone bringen können. Obwohl er nicht das Ziel Nummer 1 oder 2 von QB Russell Wilson war, lässt sich diese Statistik sehen. Somit ist Moore auf Platz 6 der NFL, was das Verhältnis zwischen Receptions und Touchdowns (mindestens 10 TD) seit 2018 angeht.

Prognose:

Moore könnte den WR 3 verkörpern, den wir in Curtis Samuel verloren haben. Eine 1 zu 1 Ersetzung wird er wohl nicht werden, jedoch hat er mit vielen guten Catches, vor allem bei tiefen Pässen, bereits für Aufsehen gesorgt. Unser GM Scott Fitterer hat Moore 2017 in der 7. Runde im Draft gezogen und ist von seinem Potenzial überzeugt. Er könnte diese Saison eine Überraschung werden, wenn man ihn vernünftig einbindet.

Kicker

Matt Ammendola (K, Oklahoma State University)

  • 24 Jahre, keine NFL Erfahrung
  • Erzielte 60 Field Goals aus 78 Versuchen (76,9%)
  • Ihm gelangen 179 von 183 Extra-Punkten nach Touchdown

Ammendola führte die BIG 12 Conference in seinem Senior Year in Field Goals und erzielten Punkten an.

Prognose:

Ammendola soll Joey Slye einen Wettkampf im Trainingscamp liefern, da es sich ohne Konkurrenz nicht gut weiterentwickeln lässt. Der nicht immer fest im Sattel sitzende Slye sollte die Nase vorne haben, sollte sich jedoch im Vergleich zur letzten Saison steigern.

Fazit Offense

Die Panthers waren bemüht, ihre offensichtlichen Needs mit flexiblen Spielern zu bedienen. Wegen der vielen Lücken in der O-Line sind Spieler hinzugekommen, die mehrere Positionen bekleiden können. Die Tight End-Position wurde mit dem im Passspiel starken Arnold besetzt. Nichtsdestotrotz wird hier entweder im Draft oder der in der Free Agency nachgelegt werden müssen. Da die Draft-Klasse erneut mit starken Wide Receivern besetzt ist, kann man hier auf eine gute Verpflichtung hoffen. Auch die Quarterback-Frage und die Dichte der O-Line könnte im Draft adressiert werden. Wir können gespannt bleiben.

Defense

In der sehr jungen Panthers Defense musste aufgrund von auslaufenden Verträgen und teilweise überraschenden Entlassungen auf allen drei Leveln Verstärkungen geholt werden. Vor allem in der Defensive Front musste etwas getan werden, aber auch in der Secondary täten Unterstützungen gut. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die Spieler, welche die Panthers für die defensive Seite des Balls verpflichtet haben.

Cornerback

Rashaan Melvin (CB, Jacksonville Jaguars)

  • 31 Jahre, 8 Jahre NFL Erfahrung, Northern Illinois
  • 1 Jahresvertrag zu momentan noch nicht bekannten Konditionen
  • Stats 2020: wegen Corona ausgesetzt

Melvin kam als Undrafted Free Agent in die NFL und wurde 2013 von den Tampa Bay Buccaneers unter Vertrag genommen. In den darauffolgenden Jahren wurde er zu einem Wandervogel in der NFL und wechselte regelmäßig die Teams. So stand er nach seiner Zeit in Tampa Bay bei den Dolphins, Ravens und Patriots unter Vertrag, bis er 2016 zu den Colts ging.

Bei den Colts kam er daraufhin zum ersten Mal über die Rolle eines Back-ups hinaus und spielte in 15 Spielen, wovon er 9 startete. Auch in der folgenden Saison war er der Starting Cornerback der Colts und sammelte die ersten drei Interceptions seiner Profikarriere. Er spielte 10 Spiele, die er allesamt startete, bevor er die letzten Saisonspiele aufgrund einer Verletzung verpasste. Nichtsdestotrotz war dies die beste Saison seiner Karriere und er wurde von PFF als 11.-bester Cornerback im zugelassenden Passer-Rating und 24.-bester Cornerback im Gesamtrating ausgezeichnet.

Nach seiner Zeit in Indianapolis wanderte er wieder durch die NFL, verbrachte die 2018er Saison bei den Raiders (14 Spiele, 7 Starts), die 2019er Saison bei den Lions, wo er sowohl einen Karrierebestwert mit 12 gestarteten Spielen als auch mit 68 Tackles setzte und die 2020er Saison bei den Jaguars, wo er aber wegen Corona aussetzte.

Prognose:

Melvin ist mit seinen 31 Jahren der älteste Defense Spieler im Kader der Panthers und bringt die dringend benötigte Erfahrung in die sehr junge Panthers Secondary. Außerdem erfüllt er mit seinen 1,88m (6‘2‘‘) und 87 kg (192lbs) sowie seinem 4,42s 40 Yard Dash das Anforderungsprofil für einen klassischen Cover 3 Cornerback (die von den Panthers am meisten gespielte Defense).

Er hat unter vielen Defense Koordinatoren gespielt und Erfahrung in den besten Secondaries der Liga gesammelt. Vermutlich wird er zu Beginn als Starter gegenüber von Donte Jackson auserkoren um gegen die größeren und physischen Wide Receiver zu spielen. Er wird diesen Platz im Trainingscamp jedoch gegen die jungen Cornerbacks Pride und Thomas-Oliver behaupten müssen.

Linebacker

Denzel Perryman (MLB, Los Angeles Chargers)

  • 28 Jahre, 6 Jahre NFL Erfahrung, Miami
  • 2 Jahresvertrag bis zu 6.000.000 $; 2.990.000 $ garantiert
  • Stats 2020: 13 Spiele, davon 6 gestartet, 48 Tackles, 3 for loss, 1 Sack, 1 Forced Fumble

Perryman wurde in der zweiten Runde des 2015er Drafts gepickt, wo er als einer der besten Linebacker seines Jahres gesehen wurde, da er schon im College die Fähigkeit zeigte, alle drei Downs spielen zu können. Bei den Chargers erkämpfte er sich in der ersten Saison bereits einen Platz als einer der beiden Inside Linebacker in der 3-4 Defense und beendete seine Rookie-Saison mit 14 gespielten Spielen, in denen er 9 Mal startete.

In seine zweite Saison ging er als Starter auf der Linebackerposition und spielte 12 Spiele, davon 11 als Starter (Karriere-Bestwert). Zu Beginn der Saison 2017 änderten die Chargers ihre Base-Defense von einer 3-4 auf eine 4-3, trotzdem blieb er der Starter auf der Position des Middle Linebackers. Jedoch häuften sich kleinere Verletzungen, was sich auch in den folgenden Saisons fortsetzte und so schaffte er es nie, eine volle Saison zu spielen.

Aufgrund dieser Verletzungen startete er nie mehr als 10 Spiele und war auch nie mehr als 37 % der Snaps auf dem Platz.

Prognose:

Perryman ist ein erfahrender Linebacker, der sowohl in einer 3-4 Defense als auch in einer 4-3 gespielt hat und in beiden Formationen überzeugen konnte. Trotz seiner für einen Linebacker eher geringen Größe mit 1,8m (5‘11‘‘), ist er ein guter Laufverteidiger. Er erkennt einen Laufspielzug sehr gut, schießt dann regelrecht durch sein Gap um den Lauf zu stoppen und ist dabei auch ein sehr harter Tackler. Generell ist er ein sehr disziplinierter Laufverteidiger, der sein Gap hält und sicher gegen den Lauf tackled (nur ein verpasstes Tackle in der letzten Saison).

Obwohl er für die Linebackerposition auch keine überragende Geschwindigkeit mitbringt (4,78s im 40 Yard-Dash), die von den sogenannten „Sideline to Sideline“ Verteidigern gefordert wird, ist er trotzdem schnell genug um auch Läufe oder kurze Pässen nach außen zu verteidigen. Der viel wichtigere Part in der heutigen NFL ist aber die Pass-Verteidigung und da ist Perryman ein deutliches Upgrade gegenüber Tahir Whitehead. 

Wer jetzt jedoch erwartet, einen Kuechly 2.0 zu sehen, der wird enttäuscht sein, denn so einen Spielertyp wird es vermutlich so schnell nicht noch einmal geben. Nichtsdestotrotz hat er sowohl in der Zonen-Verteidigung, als auch in der Manndeckung Erfahrung gesammelt und ist auch hier sehr solide. Lediglich 3 zugelassene Touchdowns in den letzten drei Saisons, bei 65 % angekommener Pässe (zum Vergleich Whitehead hat 11 zugelassene Touchdowns bei 78 % angekommener Pässe). Zusätzlich war er bei den Chargers im Locker-Room ein Anführer und bringt dies auch auf den Platz. Die Verpflichtung ermöglicht es den Panthers, mit drei Linebackern zu spielen und Chinn auf Safety zurückzuziehen.

Das Fragezeichen bei Perryman ist seine Gesundheit und ob er es zum ersten Mal in seiner Karriere schafft, eine verletzungsfreie Saison zu bestreiten. Wenn er verletzungsfrei bleibt, wird er vermutlich den Platz des Middle Linebackers übernehmen und aufgrund seiner Erfahrung auch in den von Snow gespielten multiplen Fronten ohne Probleme spielen können. Er bringt eine wichtige Veteranen- und Anführermentalität in die junge Panthers-Defense.

Frankie Luvu (OLB,DE New York Jets)

  • 24 Jahre, 3 Jahre NFL Erfahrung, Washington State
  • 1 Jahresvertrag über 675.000 $
  • Stats 2020: 13 Spiele, davon 3 gestartet, 25 Tackles, 2 Sacks, 1 Forced Fumble, 1 Safety

Auch Luvu wurde im Draft nicht berücksichtigt und unterschrieb als Undrafted Free Agent bei den Jets. Luvu schaffte es im Practice Squad der Jets auf sich aufmerksam zu machen und konnte zu Beginn seiner ersten Saison einen Kaderplatz ergattern. In der 3-4 Defensive Front der New York Jets spielte er auf der Position des Outside Linebackers, der in dieser Defense aber eher als Edge-Rusher anzusehen ist.

So spielte er in seiner ersten NFL-Saison als Rotationsspieler 40% der Defense Snaps und sammelte 22 Tackles, 3 Sacks und 20 Quaterback-Pressures. Zusätzlich war er ein wichtiger Bestandteil des Special Teams. Auch in den beiden nächsten Saisons wurde er vornehmlich im Special Team eingesetzt (beide Jahre ungefähr 50% der Special Team Snaps). Während er in der zweiten Saison kaum noch in der Defense (lediglich 6% der Snaps) eingesetzt wurde, konnte er in seiner dritten Saison wieder mehr Defense-Spielzeit sammeln (23 % der Snaps) und schaffte seinen ersten Safety.

Prognose:

Luvu ist ein ähnlicher Spielertyp wie der 2019er 4. Rundenpick Christian Miller und wird mit diesem um einen Platz im Team kämpfen. Er ist wohl vornehmlich als Special Team Spieler eingeplant, passt jedoch aufgrund seiner Flexibilität und seines jungen Alters gut in die Panthers Defense. Phil Snow mag es, multiple Fronten zu spielen und in diesen kann Luvu verschiedene Rollen erfüllen. Vermutlich wird er als Rotationspieler in der Defense eingesetzt.

Defensive Line

Morgan Fox (DT/DE, Los Angeles Rams)

  • 26 Jahre, 5 Jahre NFL Erfahrung, Colorado State
  • 2 Jahresvertrag bis zu 8.100.000 $; 5.035.000 $ garantiert
  • Stats 2020: 16 Spiele, davon 2 gestartet, 27 Tackles (8 for loss), 6 Sacks, 1 Forced Fumble

Auch Fox wurde nicht gedrafted und kam somit undrafted zu den Rams. In seiner ersten Saison musste er noch hart um seinen Platz im Kader kämpfen, sah lediglich in vier Spielen Spielzeit und wanderte immer zwischen dem Practice Squad und dem aktiven Kader hin und her.

In seiner zweiten Saison schaffte er es hingegen, sich einen festen Platz im Kader zu sichern und war ein fester Bestandteil der D-Line Rotation. Er spielte in allen 16 Spielen (1 Start) und sammelte in 31 % der Defense Snaps 2,5 Sacks sowie 19 Tackles. Nachdem er die Saison 2018 komplett aufgrund eines Kreuzbandrisses fehlte, spielte er 2019 wieder und legte fast identische Werte auf, wie in der Spielzeit 2017: 32% der Snaps, 2 Sacks und 18 Tackles.

In der letzten Saison zeigte er jedoch, dass er noch mehr drauf hat und setzte in fast allen Kategorien Karrierebestwerte: 39% der Snaps, 6 Sacks, 27 Tackles davon 8 for loss.

Prognose:

Fox ist zwar als Defensive End gelistet, jedoch spielen auch die Rams eine 3-4 Defense, in der die Defensive Ends eher Defensive Tackles sind. Bei den Panthers wird er vermutlich die Rolle von Efe Obada übernehmen und vor allem bei Passing Downs als Inside Rusher eingesetzt werden. Auch bei ihm ist eine gewisse Flexibilität vorhanden und er kann sowohl in Drei-Mann-Fronten als DE, als auch in Vier-Mann-Fronten als DT oder DE eingesetzt werden. Er entspricht also ebenfalls dem Anforderungsprofi von Phil Snow.

Das große Fragezeichen bei ihm ist jedoch, ob er an die Produktivität des Vorjahres anknüpfen kann, da er in der Rams-Front einen gewissen Aaron Donald neben sich hatte und somit oft die einfacheren Match-ups bekam. Für die D-Line Rotation der Panthers ist er eine gute und dringend benötigte Verstärkung und wird im Trainingscamp um den Platz neben Derrick Brown kämpfen.

Haason Reddick (OLB/DE, Arizona Cardinals)

  • 26 Jahre, 4 Jahre NFL Erfahrung, Temple
  • 1 Jahresvertrag bis zu 8.000.000$; 6.000.000 $ garantiert
  • Stats 2020: 16 Spiele, davon 11 gestartet, 63 Tackles, 15 for loss, 12,5 Sacks, 6 Forced Fumbles

Haason Reddick wurde an 13. Stelle des 2017er Drafts von den Arizona Cardinals gedrafted. Auf dem College spielte er in Temple unter, wen wundert es, Matt Rhule und Phil Snow. Nachdem er seine Collegezeit ohne Stipendium begonnen hatte, bekam er nach guten Leistungen ein volles für seine restliche Collegezeit. Nach sehr guten Leistungen in seinem letzten Jahr am College als Defensive End (10,5 Sacks), zeigte er beim Senior Bowl auch als Inside Linebacker eine sehr starke Leistung und wurde auf einmal als Top 20 Prospect gehandelt. Diesen Eindruck festigte er mit einem absolut beeindruckenden Auftritt beim NFL Combine: 4.52s im 40-Yard-Dash (bester Defensive Lineman und zweitbester Linebacker), 11‘1‘‘ im Standweitsprung (bester Defensive Lineman seit 2003!).

Nach dem Combine wurde er von fast allen Experten als bester oder zweitbester Linebacker seines Jahrgangs gesehen und wurde dementsprechend auch früh gedrafted. Bei den Cardinals sollte er dann die Rolle als Inside Linebacker in der 3-4 Defense einnehmen und nicht, wie noch im College, als Edge-Rusher fungieren. Aufgrund seiner mangelnden Erfahrung auf dieser Position (er hatte sie nur im Senior Bowl gespielt) hatte er in seiner Rookie-Saison mit deutlichen Probleme zu kämpfen und spielte lediglich 42 % der Snaps, obwohl er in jedem Spiel spielte und 3 sogar startete.

In seiner zweiten NFL-Saison änderten die Cardinals dann ihre Defense auf eine 4-3 und Reddick spielte nun zwar als Outside Linebacker, jedoch immernoch als Off-Ball-Linebacker. Somit durfte er in seiner zweiten Saison wieder eine neue Position lernen und hatte weiterhin Probleme, vor allem in der Pass-Verteidigung und mit verpassten Tackles. Diese Achterbahnfahrt ging auch in seiner dritten Saison weiter, als die Cardinals wieder zu einer 3-4 Defense zurückkehrten, Reddick jedoch wieder als Inside Linebacker eingesetzt wurde, wo seine Defizite in der Pass-Verteidigung weiter aufgedeckt wurden (6 zugelassene Touchdowns bei 75 % angekommener Pässe).

Nach Ende seiner dritten NFL-Saison wurde er bereits von vielen als Draftbust abgestempelt und die Cardinals verzichteten daraufhin auch auf die Option des fünften Jahres im Rookievertrag. Reddick ging somit in das letzte Jahr seines Rookievertrages und die Erwartungen waren sehr gering. Wie vor jeder bisherigen Saison, wurde auch vor der 2020er Saison wieder die Position geändert, auf der er spielen sollte. Diesmal wurde er jedoch als Outside Linebacker deklariert, was in einer 3-4 Defense auch als Edge-Rusher zählt. Er durfte somit zum ersten Mal in seiner NFL-Karriere das machen, was ihn im College ausgezeichnet hatte: als Vollzeit Pass-Rusher spielen.

Nach einem langsamen Start in die Saison, wurde er zur Mitte hin immer stärker, bevor er gegen die Giants regelrecht explodierte: 5 Sacks, drei davon als Stripsack, 2 Tackles for loss und noch einen weiteren Quaterback Hit. Er war das ganze Spiel nicht aufzuhalten und brach den Franchise Rekord der Cardinals für die meisten Sacks in einem Spiel. Er beendete die Saison mit 12,5 Sacks auf dem vierten Platz in der NFL und 15 Tackles for loss auf dem dritten Platz in der NFL. Reddick ist außerdem seit 2017 der einzige Spieler in der NFL mit mindestens 250 Tackles und 20 Sacks.

Prognose:

Reddick ist ein Speed-Rusher, ähnlich wie Brian Burns, der seine Stärken als Pass-Rusher in einer 3-4 Defense hat. Für eine Rolle als Defensive End in der 4-3 Base Defense der Panthers könnte er hingegen, aufgrund seiner Statur mit 1,85 m (6‘1‘‘) und 111kg (245lbs), Probleme in der Laufverteidigung bekommen.

Seine Vergangenheit mit Rhule und vor allem mit Phil Snow zeigt jedoch, dass sie genau wissen, wie sie Reddick am besten einsetzen um das Maximale aus ihm herauszuholen. Aufgrund seiner enormen Athletik kann er auch in der 3-3-5 Defense, die Snow gerne spielen lässt, agieren und als Gegenstück von Burns spielen. Dies kann den Gegner vor Probleme stellen, da man nie weiß, wer von den beiden als Pass-Rusher spielt und wer sich in die Coverage fallen lässt.

Generell gibt er den Panthers noch mehr Flexibilität in der Defense, da auch er nicht nur eine Position spielen kann und dabei hilft, mit den anderen flexiblen Spielern der Panthers (Chinn, Burns, Thompson, Burris) die Defense noch unberechenbarer zu machen und für den Quaterback schwerer zu lesen.

Reddick wird in der Edge-Rotation der Panthers einen wichtigen Part einnehmen und dabei helfen, Burns als Alleinunterhalter im Pass-Rush zu entlasten. Er wird ein wichtiger Bestandteil der Hybrid/Multiplen Fronten der Defense sein und versuchen zu bestätigen, dass seine letzte Saison keine Ausnahme war und sich für einen großen Vertrag zu empfehlen.

Fazit Defense

Die Panthers haben in der Free Agency vor allem ihre Front Seven verstärkt und dabei lag der Fokus auf Spielern, die keine feste Position haben. Dies ermöglicht den Panthers somit, je nach Gegner die Defense anzupassen und auch ohne zwischen den Spielzügen das Personal tauschen zu müssen, verschiedene Formationen dem Gegner präsentieren zu können. Mit der immer weiter fortschreitenden Entwicklung des Passspiels in der NFL, ist es als Defense umso wichtiger, dass man Spieler in den Reihen hat, die man in der Defense verschieben kann.

Quellen: Panthers.com, spotrac.com, espn.com, pantherswire.com, pro-football-reference.com

Bildquellen: Panthers.com, profootballnetwork.com, cdn.profootballrumors.com

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