Panthers kompensieren Samuel-Abgang und verstärken die Secondary

Vorwort

Kurz bevor der Draft losgeht, wollen wir nochmal einen weiteren Mock Draft vorstellen. Um Missverständnisse auszuschließen, muss natürlich schon im Vorfeld geklärt werden, um welche Art von Mock Draft es sich diesmal handelt. Einerseits gibt es den Analytics-Mock Draft, in dem Spieler anhand von Daten und Positionswerten gezogen werden. Andererseits gibt es auch Mock Drafts, bei denen versucht wird, den Ausgang in der Draft-Nacht so genau wie möglich vorher zusagen. Beide Arten werden hier aber nicht berücksichtigt.

Ich als Autor des German Riot werde in die Rolle des GMs schlüpfen und versuchen, die Carolina Panthers bestmöglich zu verstärken. Zur Simulation wird dabei der PFF-Draft Simulator genutzt. Trades werden nicht berücksichtigt.

1. Runde (8. Stelle): Jaylen Waddle, WR, Alabama

Der Wide Receiver von Alabama gilt als eines der größten Talente im Draft. Er ist extrem explosiv, hat enormen Speed und ist keinesfalls ein reiner Speedster, da er durch seine guten Fähigkeiten im Route Running in allen Bereichen des Felds eine Gefahr darstellen kann.

Waddle spielte in seiner College Karriere viel im Slot. Durch seine Explosivität und Athletik konnte er sich aber auch von außen durchsetzen. Eine ähnliche Rolle wird er womöglich auch in der NFL zu erwarten haben, denn auch dort ist zu beobachten, dass die Elite Receiver oftmals im Slot eingesetzt werden, obwohl sie auch außen sehr stark sind und ihre Duelle gewinnen.

In seinem Junior-Jahr spielte er zunächst nur vier Spiele. In diesen Spielen war er aber der Beste auf dem Platz und das obwohl sein Partner Devonta Smith später als bester Spieler der College Saison mit der Heisman Trophy ausgezeichnet wurde. Waddle erzielte in jedem der vier Spiele mindestens 100 Receiving Yards, brach sich aber anschließend leider den Knöchel. Nicht nur die Verletzung lässt diesen Pick riskanter erscheinen, auch der Einsatz im Sophomore-Jahr war nicht wirklich groß.

Obwohl er teilweise eine viel höhere Produktivität mit seinen Targets hatte, musste er oft hinter den drei Top-Receivern Henry Ruggs, Jerry Jeudy und Devonta Smith zurückstecken. Er wurde zwar häufig als eine Art Gadget Player in diesem Jahr eingesetzt, doch die Coaches hatten trotz seiner Produktivität anscheinend nicht so viel Vertrauen in ihn, wie in die anderen drei Receiver. Folglich hat Waddle am Ende seiner College Karriere nicht so viele Snaps wie die andere Top-Prospects auf dieser Position.

Weitere mögliche Prospects: Rashawn Slater (T), Mac Jones (QB), Trey Lance (QB) und Patrick Surtain (CB)

2. Runde (39. Stelle): Asante Samuel Jr., CB, FSU

Asante Samuel Jr. spielte bei FSU in einem defensiven System, bei dem viel in Zonenverteidigung agiert wurde. Dabei erkannte Samuel schnell die Routen und konnte somit zügig die Receiver unterlaufen. Neben seinem schnellen Verständnis konnte er auch durch gute Explosivität glänzen. Einerseits konnte er schnell die Richtung wechseln, aber auch bei Realisierung der Route agierte er sehr explosiv.

Der junge Corner von der Florida State University wurde meist in Offball-Coverage aufgestellt. Das sollte auch er seine Rolle in der NFL sein. Er ist extrem klein für die Position, aber durch seine athletischen Fähigkeiten sollte er auch außen in der NFL Erfolg haben können. Sollte er dann allerdings auch außen in Press-Coverage Spieler wie Julio Jones oder DK Metcalf verteidigen müssen, würde das wohl in den meisten Fällen nicht so gut ausgehen. Ein großer Teil seiner Snaps wird zudem vielleicht auch im Slot stattfinden, besonders zu Beginn seiner NFL-Karriere.

Weitere mögliche Prospects: Jevon Holland (CB/S), Tevon Jenkins (T), Elijah Moore (WR) und Levi Onwuzurike (DT)

3. Runde (73. Stelle) Walker Little, OT, Stanford

Walker Little ist eines der am schwierigsten einzuschätzenden Prospects im gesamten Draft. 2017 kam er als 5-Sterne Recruit ins College und konnte in den ersten beiden Jahren abliefern. Seine starke Fußarbeit gepaart mit einem technisch guten Einsatz der Hände in der Pass Protection sorgten schnell dafür, dass Little als ein Top Pick im Draft gehandelt wurde.

Bereits im ersten Jahr seiner College Karriere konnte er seine Physis und Athletik auf dem Feld in gute Pass Protection ummünzen. Dann kam allerdings die Knieverletzung in seinem Junior Jahr 2019, weshalb er gleich nach dem ersten Spiel ausfiel. Anschließend ging er nochmal zurück ans College, doch wegen der Corona Pandemie spielte er auch im Jahr 2020 nicht.

Little war am Ende seines Sophomore-Jahres, trotz des großen Lobes, noch kein fertiges Prospect. Besonders im Run Blocking zeigte er immer wieder Probleme. In den nächsten zwei Jahren spielte er dann nur ein Spiel. Es ist nun sehr schwer zu sagen, ob er sich weiterentwickelt hat. An 73. Stelle ist der Pick natürlich immer noch ein Risiko, aber der mögliche Ertrag ist so hoch, dass dieser Pick hier Sinn machen könnte.

Weitere mögliche Prospects: Elijah Molden (CB/S), Dillon Radunz (OT), Rashad Weaver (Edge) und Dynami Brown (WR)

4. Runde (113. Stelle): Jamar Johnson, S, Indiana

Der Safety von Indiana spielte insgesamt lediglich knapp 800 Snaps im College. Ein fertiger Spieler ist er auch nicht, denn gerade im Tackling macht er noch viele Fehler. Seine Technik ist dort noch nicht ausgereift und da er oft versucht einen Turnover zu erzeugen, wird sein Tackle häufiger vom Gegenspieler gebrochen.

Trotzdem ist Johnson ein sehr spannender Spieler, denn seine Fähigkeiten in Coverage sind ausgezeichnet. Gerade auf der Position des Free Safetys erkennt er schnell den Spielzug und macht fast explosionsartig ein Play. Seine Forced Incompletion Rate ist sehr hoch und auch einige Interceptions gingen auf sein Konto. Justin Fields musste das zum Beispiel schmerzvoll miterleben.

Auch wenn Johnson noch nicht so viel Erfahrung hat, könnten seine Fähigkeiten in Coverage den Panthers sehr gut helfen. Zwar wäre Johnson nicht unbedingt jemand als Starter für Woche 1, doch da sich Carolina diese Offseason auch von Boston getrennt hat, benötigen die Panthers unbedingt ,gerade in der Mitte des Spielfeldes, in Zukunft mehr Stabilität.

Ein weiteres Manko bei Johnson war allerdings der Pro Day. Sah er in der Vergangenheit auf dem Spielfeld immer sehr explosiv aus und konnte dadurch auch viele Plays machen, war sein Pro Day eher unspektakulär und die Werte gaben nicht unbedingt die zu erwartenden Resultate wieder.

Weitere mögliche Prospects: Quinn Meinerz (iOL), Brady Christensen (OT), Eric Stokes (CB),  Tommy Tremble (TE)

5. Runde (151. Stelle): Benjamin St-Juste, CB, Minnesota

St-Juste ist ein größerer Cornerback, der aber für seine Größe extrem gut seine Richtung wechseln kann. Ihm fehlt zwar ein wenig der Top-Speed, aber in gewissen Schemes und mit einer besseren Technik in Press, sollte auch er eine Chance haben in der NFL erfolgreich zu sein. Spannend ist dabei natürlich, wie er sich bei den Panthers schlagen würde. Carolina ist eigentlich eher nicht auf der Suche nach den typischen Press-Corners, aber St-Juste so spät noch zu kriegen, sollte auf jeden Fall dazu führen, dass der Corner aus der Big Ten auch eine Chance kriegen sollte. Er könnte den Kader gerade in der Tiefe verstärken und dann in gewissen Situationen als Outside-Corner aufgestellt werden.

6. Runde (193. Stelle): Tay Gowan, CB, UCF

Nachdem in diesem Mock Draft eher Spieler aus größeren Colleges gezogen wurden, ist Gowan der erste Spieler aus einem College, das in keiner Power-5 Conference spielt. Sein größtes Manko ist dabei die Erfahrung. Er hat lediglich im Jahr 2019 gespielt und danach die Saison ausgesetzt. In dieser Saison konnte er aber besonders als Outside Corner überzeugen.

Der große Cornerback spielte bei UCF oftmals in Press-Coverage, hatte aber in seinem einem Jahr auch gute Plays in Offball-Coverage. Erfahrungen außerhalb von Outside-Cornerback hat er aber selten gemacht. Vielleicht braucht er insgesamt noch ein wenig Vorlaufzeit, aber insgesamt kann er langfristig eine große Stütze sein, wenn es die Panthers dann schaffen sollten, sein Talent in Coverage richtig einzusetzen.

6. Runde (222. Stelle): Chauncey Golston, Edge, Iowa

Mit dem letzten Pick wählen die Panthers in diesem Mock Draft Chauncey Golston. Der Edge Rusher könnte eine ähnliche Rolle einnehmen, wie zuletzt Efe Obada. Bei Iowa spielte er zumeist außen, wurde aber auch bei einigen Snaps in die Mitte der Line gestellt. Ihm fehlt vielleicht ein bisschen die Explosivität. Er ist eine andere Art von Spieler wie zum Beispiel ein Brian Burns, doch seine Entwicklung im College zeigt, dass er sich Jahr für Jahr steigern konnte. Am Ende konnte er Plays gegen den Lauf und als Pass Rusher machen. Gerade für die Tiefe im Kader könnte Golston somit vielleicht sofort eine Verstärkung sein und so den 53-Mann-Kader bereits im ersten Jahr erreichen.

Fazit

In diesem Mock Draft ging es darum, mit jedem Pick den größten langfristigen Nutzen für die Panthers zu ziehen. Aufgrund des  immer besseren QB-Spiels und immer schnelleren Release-Zeiten in der NFL, nimmt die Wichtigkeit der Coverage fast von Jahr zu Jahr immer mehr zu. Deshalb ist es besonders wichtig sich dort stark zu verbessern. Hat ein Team bereits eine Schwachstelle in der Secondary, kann diese teilweise ein gesamtes Spiel über vom Gegner ausgenutzt werden. Deshalb ist es auch wichtig, nicht nur alle Starter in der Secondary gut zu besetzen, sondern auch für genügend Tiefe zu sorgen.

Natürlich wird es auch hier einige Busts mit einigen Picks geben. Das unterstreicht aber umso mehr, dass ein Team nicht aufhören sollte Spieler auf wichtigen Positionen zu holen, obwohl zuvor im Draft schon Lücken gestopft worden sind. Wichtige Positionen sollten demnach immer gezogen werden, besonders wenn, wie auf Cornerback, mehrere Spieler gleichzeitig auf dem Platz stehen. So kann gewährleistet werden, dass Teams dort auch in Zukunft dauerhaft gut besetzt sind.

Natürlich könnte die Strategie auch umgedreht werden. Um die Coverage des Gegner zu erschweren, könnten weitere Receiver gezogen werden. Mir als Autor haben bei der Mock-Draft Simulation gerade in der zweiten Hälfte aber jeweils die Coverage-Spieler besser gefallen, weshalb die Wahl auf diese Positionsgruppe fiel. Mit Little und Golston haben wir zudem sogar zwei Spieler in der Line, die gezogen wurden. Sie gefielen mir auf ihren Spots so gut, sodass sie über den Receivern und Coverage-Spielern gezogen wurden

 

Quelle: nfl.com    pff.com

Bildquelle: tdalabamamag.com    bleacherreport.com    hoosiersportsreport.com    pff.com

 

 

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